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  • Schattenhunde

    Schattenhunde

    Hunde, die in von Menschen organisierten → Parallelstrukturen leben, wirken oft wie Marionetten, die keine eigene Persönlichkeit mehr zeigen oder – anders formuliert – wie der „Schatten“ eines anderen Hundes agieren.

  • Schläfer

    Schläfer

    Schläfer sind Hunde, die im Wurf als einziges Tier einer bestimmten Rudelstellung geboren wurden, bei denen aber durch laufendes Raus- und Reinlegen des Welpen die → Professionalisierung unterbrochen wurde.
    Dies kann auch bei der Aufzucht durch eine Ammen(hunde)mutter passieren.
    Oder wenn man zu früh (d.h. in den ersten 12 Wochen) zwei Würfe zusammen groß werden lässt und anschließend beim Halter keinerlei Berücksichtigung der Rudelstellung des Tieres stattfindet.

  • Selbstdisziplin

    Selbstdisziplin / Selbstkorrektur

    Diese Begriffe bezeichnen die Fähigkeit eines Hundes, sein Verhalten nicht nur fortlaufend selbst zu überwachen, sondern dieses bei Abweichungen auch eigenständig zu korrigieren.

    Dabei spielt es keine Rolle, ob die Vorgaben seinen stellungsbedingten Anlagen entsprechen oder ob es sich um Verhaltensvorgaben des Menschen bzw. des Eckhundes gegenüber seinem Bindehund handelt.
    Bezüglich Vorgaben des Menschen ist dies im Ergebnis zwar einem Verhalten aufgrund von Konditionierung durchaus ähnlich, basiert dabei aber auf einer freiwilligen Entscheidung des Hundes, sein Verhalten zum Wohle der Gemeinschaft zu ändern.

  • Senioren

    Senioren

    Senioren sind Hunde, die aus Alters- oder Krankheitsgründen Interaktionen aus ihrer Rudelstellung heraus nicht mehr dauernd aktiv gestalten können. Dies betrifft vor allem die → Eckhunde. Je nach Rasse beginnt der Abbau dieser Fähigkeiten mit 8 bis 10 Jahren. Dann ist es an der Zeit, dem Hund im Haus einen gesonderten, privilegierten Altersruhesitz zu geben.
    Man kann einen jungen Hund dazu nehmen, wenn es sich um einen zum Senior passenden → Verknüpfungshund handelt. Eine Fehlbesetzung sollte man einem Senioren jedoch nicht mehr zumuten.
    Wenn der Senior noch sehr fit ist, kann man ihm aber auch einen jungen Hund gleicher Rudelstellung zur Seite stellen und der Senior wird diesen anlernen.
    Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird der junge Hund die Stellung jedoch aktiv ausfüllen wollen – als Halter muss man hier genau aufpassen und die Hunde rechtzeitig trennen.

  • Separation

    Separation / separieren

    Als Separation bezeichnet man die typische Wanderbewegung eines (Vorrang-)Leithundwelpens, die über das Lösen vom Verband, die Alleinlage und eine abschließende Wiederaufnahme durch die anderen Welpen vollzogen wird.
    Im Verlauf dieser Separation, die etwa vom 10. bis zum 18. Tag dauert, wird der → MBH mit den anderen Welpen den VLH daran hindern, sich im Verband zu verstecken, sodass der VLH über alle Stellungen durch den Verband an seine eigentliche Position vor den V 2 „wandern“ muss (vgl. Grafik des ersten Schlafbilds in: „Wissen/Züchterwissen“). Anschließend liegt der VLH für einen Tag separiert außerhalb des Verbandes und wird am Ende vom MBH wieder aufgenommen. Die Separation ist abgeschlossen, bevor die Welpen ihre Augen öffnen.
    Fehlt im Wurf der N 3, würde sich im Anschluss der NLH ebenso vom Verband lösen und eine separierte Stellung einnehmen.

  • Sicherung

    Sicherung / Sicherungshund

    Es ist Aufgabe der 3er-Stellungen (→ V 3 und → N 3), ihren jeweiligen → Verknüpfungshund (→ MBH und → NLH) zu schützen. In erster Linie geschieht dies passiv durch Präsenz, indem er seinen Körper schützend zwischen Reiz und Eckhund positioniert. Nötigenfalls erfolgt auch ein aktiver Angriff.
    Hierbei zeigt sich allgemein der V 3 körperlich präsenter als der N 3, wohin gegen sich der N 3 eher aggressiv verhält.
    Auch die anderen Bindehund-Stellungen → V 2 und → N 2 sichern – insbesondere, wenn die Tiere nur im Duo gehalten werden – ihren jeweiligen Eckhund und sind somit ebenfalls als Sicherungshunde zu bezeichnen, allerdings ist die Ausprägung in der → Arbeit innerhalb eines → Rudels bei diesen beiden Stellungen nicht so deutlich wie bei den 3er-Stellungen.

  • Sozialgeste

    Sozialgeste

    Alle Verhaltensweisen, die der Bestätigung der Zusammengehörigkeit dienen, wie Begrüßung, → schnäbeln, → abstreichen etc., werden als Sozialgeste bezeichnet.
    Sozialgesten werden in kurzen Sequenzen gezeigt und ruhig ausgeführt. Alles, was übertrieben lang anhält, stereotyp wiederholt oder hektisch wird, ist nicht als positiv anzusehen.

  • Spielen

    spielen

    Auch wenn der Begriff „spielen“ im Verständnis von Rudelstellungen im Grunde nicht vorkommt, sei dennoch kurz erläutert, was aus dieser Sicht darunter zu verstehen ist.

    Wildes Herumtoben, ständiges Umeinanderrennen und Rangeleien sind kein Spiel, sondern Mobbing oder der Versuch, Stress abzubauen.
    Vor allem alles, was lange und wiederholt von den Hunden abgespult wird, deutet auf negatives Verhalten untereinander hin. Hierzu gehören z. B. das sich gegenseitig immer weiter aufdrehende Parallelrennen zweier Hunde mit Anrempeln oder sogar kurzem Schnappen in den Halsbereich. Das sollte sofort abgebrochen werden, da es das typische Erkennungszeichen von Doppelbesatz ist. Solche Tiere sollte man unbedingt trennen.
    Aber auch, wenn Hunde erheblich ruhiger und gesitteter agieren, wie es bei in Struktur lebenden Hunden der Fall ist, hat dies nichts mit spielen zu tun, jedenfalls nicht im Sinne eines zwecklosen, vergnüglichen Zeitvertreibs. Vielmehr handelt es sich in diesen Fällen um ein gezieltes Üben verschiedener Fertigkeiten (→ Belltraining, → Distanztraining, → Führtraining, → Stockarbeit etc.). Nach jeder Sequenz halten die Hunde kurz inne und bewerten ihre Aktionen. Dann üben sie erneut. Oft wird auch → Einbindearbeit zwischen Hunden für Spiel gehalten.

  • Stellung

    Stellung

    Der Begriff Stellung bezeichnet sowohl einen von 7 (Hunde-)Typen als auch eine zu besetzende Position in einer besonders effektiv strukturierten Form von Sozialverband, die hier als → Rudel bezeichnet wird.
    Der Begriff Stellung hat hierbei praktisch kaum etwas mit einer Rangordnung im Sinne veralteter Dominanztheorien zu tun. Jede Position hat bestimmte Aufgaben und ist prinzipiell gleichwertig und gleich wichtig. Insbesondere gibt es in einem strukturierten Rudel keine „Deppen“ und „Prügelknaben“. Derartige Rollen existieren in frei lebenden Hundegruppen nur in → losen Verbänden. Bei Hunden in Menschenhand kommt es ebenfalls nur dann zu derartigem Mobbing, wenn → Fehl- oder → Mehrfachbesatz vorliegt.
    Die verwendeten Bezeichnungen für die Stellungen entsprechen dabei dem Bild, das man sieht, wenn man ein komplettes Rudel „in Stellung“ laufen sieht: nacheinander in Formation aufgereiht wie die Perlen einer Schnur, wobei den Anfang der VLH und das Ende der NLH bildet. Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Stellungen ist unter dem jeweiligen Stichwort im Lexikon zu finden (mit weiterführendem Link).

    Durch die → vererbte Rudelstellung werden Mechanismen gesteuert, die es Hunden ermöglichen, innerhalb ihres Verbandes aggressionsarm und effizient mit ihren Sozialpartnern zu kommunizieren.
    Für den einzelnen Hund und den Verband bedeutet dies eine Reduzierung von Stress und die Vermeidung von Energieverschwendung. Schließlich wird die Sicherheit des Verbandes erhöht, zum einen aufgrund des Respekt einflößenden Eindrucks, den ein solcher, geschlossen wirkender Verband macht, und zum anderen, weil der Verband ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Energie auf Außenreize verwenden kann, statt sie in interne Auseinandersetzungen zu stecken.

  • Stellungsfähig

    stellungsfähig

    Tiere, die noch den überwiegenden Teil des Verhaltens aus ihrer Geburtsstellung beherrschen und dieses aktiv einbringen können, bezeichnet man als stellungsfähig. Aufgrund der Tatsache, dass diese Hunde aber meist nicht mit passenden Stellungen zusammen leben konnten, sind viele Fähigkeiten meist schon verkümmert; inwieweit diese durch passende Hunde wieder aktiviert werden können, hängt von den individuellen Voraussetzungen des Hundes ab.

  • Stellungsfähigkeit

    Stellungsfähigkeit

    Alle Hunde kommen mit einer der 7 Stellungen zur Welt, ebenso, wie sie ein bestimmtes Geschlecht haben oder mit bestimmten Charaktereigenschaften und Begabungen zur Welt kommen. Diese → Stellung ist nicht veränderbar.

    Allerdings ist die Fähigkeit, die zur Stellung gehörenden kommunikativen Abläufe untereinander komplett zu zeigen und das spezifische Verhalten aktiv zu beginnen, durch Umweltbedingungen beeinflussbar. So führen → Fehl- und → Mehrfachbesatz schon im Wurf und spätere Erziehungs- und Vergesellschaftungsfehler dazu, dass viele Hunde oft nur noch wenige Abläufe aus ihrer Stellung heraus beherrschen. Für den Menschen wird es dadurch sehr schwer, die → Geburtsstellung solcher Hunde zu erkennen. Dies gelingt dann nur noch mit Hilfe stellungsstarker Tiere, über deren Verhalten dem einzuschätzenden Hund gegenüber man die Stellung bestimmen kann.
    Um die unterschiedliche Stellungsfähigkeit abstufen zu können, wurden die Begriffe → stellungsperfekt, → stellungsstark, → stellungsfähig, → stellungsschwach sowie → stellungslos eingeführt, von denen die ersten vier in absteigender Folge die sinkenden Fähigkeiten beschreiben.
    In dieser Hinsicht ebenfalls relevant sind die Begriffe → Schläfer und → Einzelgänger.

  • Stellungslauf

    Stellungslauf

    Wenn Hunde, deren → Stellungen zueinander passen und die kommunikativ verbunden sind, miteinander „spazieren gehen“, stellt sich → Struktur ein. Das ist nicht nur eine bestimmte Reihenfolge, in der die Hunde immer wieder hintereinander gehen, sondern auch die zunehmende Fähigkeit, im Interesse der Gemeinschaft das zugehörige „Regelwerk“ zu beachten. Diese strukturierte Art des Wanderns ist kein Selbstzweck, sondern schafft ein hohes Maß an Sicherheit für das → Rudel, da durch die Ortungsfähigkeit vom vorweggehenden VLH und dem nach hinten sichernden NLH alle potentiellen Gefahren für das Rudel von weitem wahrgenommen werden und alle Hunde entsprechend darauf reagieren können.
    Stellungsläufe werden im Rahmen der Workshops und Stellungstreffen vom Verein „Vererbte Rudelstellung der Hunde e.V.“ organisiert.

  • Stellungslos

    stellungslos

    Tiere, die aus einer Zucht stammen, in der über mehrere Generationen mit einem Mehrfachbesatz an Vorrang-/Nachrang-Bindehunden gezüchtet wurde, sind in aller Regel nur noch stellungslos. Je länger ein solcher Zuchtprozess mit diesen Stellungen andauert, um so mehr Anomalien weisen Tiere aus solchen Würfen auf, erschreckende Verhaltensauffälligkeiten sind oft der Normalfall. Verstärkt werden diese Auffälligkeiten, wenn Tiere der identischen Stellung im → Doppelbesatz leben. Es kann und wird keine → Professionalisierung stattfinden.

  • Stellungsperfekt

    stellungsperfekt

    Tiere, die aus einem professionalisierten Welpenwurf heraus ausschließlich mit stellungsmäßig zu ihnen passenden Tieren leben konnten und über das komplette Wissen verfügen, bezeichnet man als stellungsperfekt.

  • Stellungsschwach

    stellungsschwach

    Tiere, die zwar noch ihre Stellung kennen, aus dieser aber nur noch sehr lückenhaft (re)agieren können, bezeichnet man als stellungsschwach.
    Stellungsschwache Hunde wechseln in ihrem Verhalten zwischen → infantilen und stellungsgerechten Abläufen. Treffen sie auf Außenreize, bei denen → Stellungsfähigkeit abgerufen werden müsste, versuchen sie es, können das Verhalten aber nicht über die geforderte Zeitspanne aufrechterhalten und weiterverfolgen.
    Meist sieht man dies zu Beginn einer Hundebegegnung: Der Hund beginnt zunächst, als ob er sehr genau weiß, was zu tun ist und von einer Sekunde auf die andere verfällt er in infantiles Verhalten, weil er einfach nicht mehr weiter weiß, ihm fehlt die → Professionalisierung. Die Ursachen für Stellungsschwäche liegen sowohl in der Zucht (falsche Verpaarung, Fehlverhalten bei der Aufzucht) als auch in der Haltung (unpassende Erziehung, → Fehlbesatz, → Mehrfachbesatz).

  • Stellungsstark

    stellungsstark

    Tiere, die noch den weitaus größten Teil des Verhaltens aus ihrer Geburtsstellung beherrschen und dieses aktiv einbringen können, bezeichnet man als stellungsstark. Die → Professionalisierung im Welpenwurf fand statt und das Tier konnte in weiten Bereichen seines Lebens aus der Geburtsstellung heraus leben.

  • Stockarbeit

    Stockarbeit

    Bestimmte → Abläufe in der → Arbeit bzw. → Kommunikation sind zu einem großen Teil stellungsabhängig. So betrifft die → Führarbeit in der Regel die 2er (→ V 2 und → N 2), die Arbeit des → Wächters die 3er (→ V 3 und → N 3).
    Die Stockarbeit sieht man dagegen meist nur in der Arbeit des → MBH mit den anderen → Bindehunden. Sie dient der Festigung der Gemeinschaft und der Führung der Bindehunde durch den MBH. Auch ganz bildlich zeigt sich dieser Sinn: Der MBH nimmt einen Stock auf und fordert den jeweiligen Bindehund auf, diesen Stock mit ihm zu tragen. Während es anfangs u.U. noch zu mehr oder weniger deutlichem Gezerre um den Stock kommt, wird sich der Bindehund zunehmend zurück halten und anpassen, um am Ende gemeinsam mit dem MBH im Parallellauf einen Stock zu tragen.
    Dabei sollte diese Arbeit – ebenso wie die → Tabuarbeit – jedoch nicht als sinnentleerte „Freizeitbeschäftigung“ angesehen werden, sondern als Training für eine reibungslose Jagd. Um insbesondere größere Beute koordiniert fort tragen zu können, müssen sich die beteiligten Hunde über die Vorgehensweise einig sein, vor allem, wenn es darum geht, diese vor konkurrierenden Verbänden schnell in Sicherheit zu bringen.

  • Struktur

    Struktur

    Bezeichnung für den Zusammenschluss mehrerer, hinsichtlich ihrer Stellungen zueinander passender Hunde (Duos, Teilrudel oder Komplettrudel). Innerhalb dieser Struktur kommt es regelmäßig zu bestimmten, sich auch wiederholenden → Abläufen in der → Einbindung, der → Arbeit und der → Kommunikation, die allesamt der Überprüfung und Festigung dieser Struktur dienen.