Ablauf der Ersteinschätzung

Hunde sind bekanntermaßen wahre Anpassungskünstler an ihre Umwelt. Doch gewisse grundlegende Wesenszüge werden sie bei allem Anpassungsvermögen trotzdem nie komplett ablegen. Zweck einer Einschätzung ist insbesondere, die ganz grundlegende Anlage seiner Rudelstellung zu erkennen, um den Hund darin besser verstehen und fördern zu können. Um dies möglich zu machen, müssen wir die einzuschätzenden Hunde am Workshoptag in ihrem Verhalten so unbeeinflusst wie möglich sehen können.

Dazu gehen wir wie folgt vor:

Je ein Hund mit Halter:in werden von einem Mitglied zu einem eingezäunten Platz am Veranstaltungsort geführt. Der Hund betritt das Gelände abgeleint und unbeeinflusst von seinem Menschen. Er soll sich anschließend ebenso möglichst unbeeinflusst darauf bewegen. Der Mensch bewegt sich zusammen mit einem begleitenden Mitglied auch auf dem Platz, nimmt dabei aber den eigenen Hund so gut er kann aus seinem Fokus.

Die Art, wie sich ein Hund so unbeeinflusst wie möglich auf dem ihm fremden Platz orientiert, wie er sich bewegt und wie er auf verschiedene Gegebenheiten reagiert, geben oft schon nach kurzer Zeit erste Hinweise auf seine Stellung. Im Anschluss an die Ersteinschätzung werden Beobachtungen und Rückschlüsse mit den Halter:innen besprochen und die weiter Vorgehensweise gemeinsam festgelegt.

Falls möglich wird der neu einzuschätzende Hund auf dem Platz gefilmt und das Video direkt vor Ort bei der Besprechung zur Diskussion genutzt.

 

Ablauf der Gegenschätzung

Je nach Verfügbarkeit versuchen wir bei einer Gegenschätzung dem ersteingeschätzten Hund einen passenden Hund vorzustellen. In dieser Begegnung versuchen wir Abläufe in Begrüßung und anschließender Interaktion zu erkennen, die unsere erste Vermutung entweder bestätigen oder widerlegen. Auch hier gilt: am aussagekräftigsten ist möglichst unbeeinflusstes Hundeverhalten. Die Hunde sollen auch bei der Gegenschätzung nicht ohne Grund gerufen, geschickt, in ihrem Verhalten beeinflusst oder unterbrochen o.Ä werden.

Beobachtungen und Rückschlüsse aus Gegenschätzungen werden wieder im Anschluss der Gegenschätzungen mit allen gemeinsam besprochen.

 

Allgemeiner wichtiger Hinweis:

Sollte ein vorzustellender Hund spezielle Probleme mit Menschen oder Artgenossen haben müssen diese unbedingt vorab benannt werden. Nur dann können unsere verantwortlichen Mitglieder diese bei Interaktionen mit dem Hund und bei der Entscheidung zur Gegenschätzung und Auswahl der dazu geeigneten Hunde berücksichtigen. Um alle wichtigen Informationen zum Hund im Voraus abklären zu können, erhalten Interessierte bei Anmeldung vorab einen Rückmeldebogen.