Hallo,
Mit mir, meinem Mann, den drei Kindern und der Katze lebt ein inzwischen einjähriger Golden-Rüde, der der Grund meiner Anmeldung hier ist. Nachdem mir in einem anderen Forum das Thema empfohlen würde, hab ich mich eingelesen und erstmal gedacht, was für Humbug...
Es spukte aber wohl weiter in meinem Kopf herum, und ich beschloss, einige Dinge einfach mal auszuprobieren. Das Ergebnis hat mich sehr beeindruckt.
Hucky ist aus einem 11er Wurf, unser erster Hund, und wurde direkt von Anfang an von anderen HH als "Alpha", von meinem alten Vater als "Kopfhund" und von mehreren Trainern quasi als tickende Zeitbombe beschrieben ("der wird mal groß und stark", "der ist ein Kämpfer", "dem mußt Du zeigen, wer der Herr ist", "Leg ihn auf die Seite, bis er sich ergibt", "nimm einen Endloswürger", "gib ihm Klappse, wenn er bellt", "Dreh sofort um, wenn er was sieht")
Er war einer der größten Welpen aus dem Wurf, von klein auf extrem selbständig, hatte so gut wie keinen Folgetrieb, war sehr nach außen gerichtet, wenig an mir orientiert und für mich nicht gerade ein einfacher erster Hund. Auf Druck reagierte er mit Gegendruck, alle Maßnahmen der inzwischen 3 Hundeschulen waren irgendwie nicht sehr wirksam. Mein Hund wurde immer nervöser und ängstlicher. Von der Ruhe, die er als Welpe hatte, dem fast schon majestätischen Auftreten, war nur noch wenig übrig. Ich hatte einen hibbeligen, durchgedrehten, unsicheren Hund, der sich zwar immer noch mehr für Artgenossen interessierte als für Menschen, mit diesen aber zunehmend Probleme bekam.
So wuchs meine und seine Unsicherheit, was mich zunehmend frustriert hat und auch traurig machte. Obwohl ich mit so vielen Hunden aufgewachsen war, schien ich absolut unfähig, einen Hund selbst zu erziehen.
Also las ich weiter Bücher, sprach mit anderen HH, der Familie, und ließ auch so merkwürdige Gedanken zu wie Rudelstellungen
Seit ein paar Wochen nun gebe ich ihm mehr Zeit, er darf ganz viel beobachten, er darf vor mir laufen (solange kein Reiz da ist) , ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, wie ich Hundebegegnungen für ihn am besten gestalten kann, aber es ist alles in Allem deutlich ruhiger hier geworden.
Welche Stellung er hat, kann ich nur vermuten, in den Beschreibungen hier finde ich ihn meistens unter den Eckhunden wieder.
Seitdem ich ihn als solchen behandele, nimmt er jedenfalls viel häufiger Kontakt zu mir auf. Und unser Verhältnis hat sich deutlich gebessert. Zum ersten Mal hab ich eine Ahnung von Miteinander statt Gegeneinander.
LG