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Thema:  Fremden N3 erkennen
Quelle: rudelstellungen.de
Datum: 14.02.12

Xavi
wie kann ich auf Spaziergängen einen N3 am besten erkennen?
Welches Verhalten zeigt er, wenn er einzeln unterwegs ist oder dann auch auf andere Hunde trifft?
Was ist typisch für einen Alltag mit N3 -> was hätte der andere HH mir eventuell über seinen Hund zu berichten?

User1
Berichtet dass ihr N3 sich körperlich sehr freut, zum NLH hin möchte, aber in höflichem Abstand abbremst. Auch versucht er Blickkontakt aufzubauen. Wird ihm vom NLH erlaubt, näher zu kommen, entspannt sich dieser anschließend.

kristinmitpodi
Bei meiner N3  ist es so, dass sie sehr angespannt ist, wenn ein fremder Hund entgegen kommt und angreifen will. Daher leine ich sie an und sie darf keinen Kontakt haben. Manchmal kommt es vor, dass sie plötzlich locker wird oder sogar freudig wedelt oder hopst und unbedingt zum anderen hin will... Ob das dann ein NLH ist, weiß ich natürlich nicht, könnte aber sein.

kage
Sie wird dahin gehen, wo sie sich sicher fühlt. Die 3er Stellungen haben kein sehr tolerantes Wesen, das wäre auch kontraproduktiv zu ihrer Stellung. Es muss einfach passen.


Thema: N3 trifft auf Doppelbesatz und soll diesen ignorieren
Quelle: Rudelstellungen.de
Datum: 05.02.12

User 1
Beschreibt ihren N3, der wenn er beim gemeinsamen Spazierengehen mit anderen Hunden auf Doppelbesatz trifft, nicht mehr über Kommandos geführt werden kann. Sie möchte wissen, wie sie ihrem Hund beibringen kann, souverän zu reagieren, wenn er auf Unstruktur trifft, da er ihrer Meinung nach versucht, zu reparieren, was sich nicht reparieren lässt, indem er permanent rennt, versucht den anderen Hund zu stoppen, hinter sich zu bringen, und bellt.

kage
Ihm keinen Doppelbesatz zumuten.
Was sollen denn da für positive Arbeitsabläufe herauskommen. Der Hund ist jung. Er spult einfach aus seiner Stellung seine Arbeitsabläufe ab. Souveränität erreicht man dadurch, dass man als Mensch klar dem Hund zu verstehen gibt.
Doppelbesatz, der kümmert uns nicht.
Der Mensch NLH geht hin und schickt den Doppelbesatz weg, genauso wie das jeder souveräne Hund NLH auch macht. Baut sich auf und knurrt den Doppelbesatz weg. Ist dieser resistent und infantil, wird er richtig raus getrieben.
Du hast einen Bindehund der aus seiner Stellung Befehlsempfänger und Befehlsausführer ist also nur auf Anweisung reagiert und nur so wird er souverän.

Karosa
 Der N3 tut doch, was sein NLH ihn machen lässt. Wenn kein "echter", also hündischer NLH da ist, möchtest Du sicher der NLH sein.
Es ist immer schwierig, einen Part aus den Rudelstellungen als Mensch zu ersetzen, das geht nur mäßig. Normalerweise ist man bei Hundebegegnungen nicht in der Lage zu erkennen, welche Position der andere Hund innehat und ich wüsste auch nicht, wann ein guter NLH schickt und wann ein N3 jeweils nicht geschickt wird.

Als Menschen-NLH hast Du nur die Möglichkeit, nach Kontaktaufnahme an dem Verhalten der Hunde zu sehen, ob sie sich etwas zu sagen haben oder nicht. In der Vielzahl der Begegnungen wird das, wenn man der Wahrscheinlichkeitsrechnung geht, eher nicht der Fall sein.
Sollte man es also weniger oft zu Begegnungen kommen lassen?
Für mich als Mehrhundehalter haben Hundebegegnungen weniger Wichtigkeit als für Einzelhundehalter, denke ich. Meine Hunde untereinander haben den ganzen Tag über die vertrauten anderen Hunde bei sich.

Hundebegegnungen erlebe ich selten als Bereicherung für meine Hunde, eher als Ansage meiner Hunde an die anderen, dass sie fernbleiben sollen, so habe ich persönlich das Gefühl. Allerdings ist der Erfolg dieser Kommunikation, wenn die anderen Hunde abdampfen, doch wieder eine positive Wendung, die meine Hunde zufrieden zurücklässt.

MiwaMiwa
Das klingt so, dass dein N3 für sich arbeitet und nicht für dich…
Er muss eigentlich für dich (Menschlicher NLH) arbeiten, wenn er keinen NLH hat.
Nimmt dein N3 dich als NLH an?

ich denke, wenn du ohne NLH nur mit dein N3 unterwegs bist, musst leider immer als NLH laufen. Wenn du jedes Mal deinem N3 erklärst, wird er irgendwann zuerst dich Fragen und folgt dein Befehl. und bis dahin dauert es einfach.
Wenn du jetzt Spaziergang mit Doppelbesatzung machst, machst du alles kaputt, was du bisher gearbeitet hast…
Ich kann mir vorstellen
Wenn dein N3 mit „Arbeit mit den stellungsstärkeren Hunde“ viele seine positive Erfahrung macht, lernt er von sich selbst, was sich lohnt und was sich nicht lohnt.

Ich würde an deiner Stelle ihm auf keinen Fall Doppelbesatz oder Fehlbesatzung zumuten und würde aus dem Weg gehen.
Wenn es möglich ist, würde ich nur mit passenden und stellungsstarken Hunden oder passende und Stellungsfähige Hunde spazieren gehen…

Vielleicht kannst du im Alltag so üben??
Im Alltag begegnet man oft gleichen fremden Stellungshunden.
Dort kannst du vielleicht zuerst Üben.
Du gehst aber als NLH und sagst dein N3:
„nein. Der andere Hund hat gleiche Stellung, wie deine und da gehen wir nicht hin“
Wenn dein N3 das verstanden hat und akzeptiert hat, kannst du vielleicht mit genügendem Abstand parallel zu dem fremden N3 laufen.
Wenn dein N3 jedes Mal zu anderem N3 gehen will, sagst du ihm als NLH
„nein“.
Wenn du das ohne mühe kannst, kannst du vielleicht in einer Gruppe (ohne Struktur) mit deinem N3 mitgehen

Aber du musst in der Gruppe als NLH laufen und hart als NLH arbeiten.
(ohne Kommandos. Z.b abrufen usw.)
1. Den anderem N3 von deinem N3 fernhalten.
2. Deinen N3 von anderem N3 fernhalten.
3. Fordern deinem N3 seine Arbeit mit dir(NLH)
Ich kann mir vorstellen, dass es sehr sehr anstrengend für dich als NlH wird
und du eigentlich kein Spaß bei dem Spaziergang hast…

kage
DOPPELBESATZ BEI HUNDEN GEHT NICHT.
Egal was die Hunde den Menschen zeigen. Es belastet die Hunde und ist kontraproduktiv für das gesamte Rudelstellungswissen.

Sanne
Die zentrale Frage, die dieses Thema für mich aufwirft, ist diese:
Wie kann ich im Alltag dafür sorgen, dass mein Hund nicht mit stellungsgleichen Hunden in Kontakt kommt, wenn ich selbst die Stellungen der fremden Hunde nicht einschätzen kann?
Für mich mag es noch einigermaßen einfach sein, was nach vorrangigem Bindehund aussieht, ist nichts für uns, weil V2 und V3 schon besetzt.
Eigentlich ist aber auch eine Begegnung mit nachrangigen Bindehunden für uns nicht gut, wenn kein MBH dabei ist.
Also eigentlich kann ich davon ausgehen, dass meine Hunde zu 90% der Hunde, denen wir begegnen, keinen Kontakt haben sollten?
Ich muss sagen, ich finde das ein bisschen schwierig. Das kollidiert für mich sehr mit meiner vorherigen Sichtweise, der Hund muss regelmäßig Kontakt auch zu fremden Hunden haben, um den Umgang mit Fremdhunden zu "üben".

karosa
Für mich wäre es auch schwierig, ich habe das noch nicht so drauf, die Stellungen zu erkennen.
Aber die Hunde können es in der Regel ganz gut. Wenn Du Deinen Hund genau beobachtest, kannst Du sehen, welche Begegnung "gut" ist und welche nicht (Try and Error). Negativ sind ja weniger die Zusammentreffen von nicht passenden Hunden, sondern das Zusammenbleiben, das die Hunde dann in Schwierigkeiten und Stress bringt.

kage
Es gibt für mich selber eine gute eigene Stellungsbasis um meinen Hund auch seine Kommunikationsfähigkeit zu ermöglichen.
Ich achte sehr darauf, wenn ich andere Hundehalter begegne, dass meine eigene Tabuzone und die des anderen Halters nicht zu nahe kommt.
Gehe häufig im leichten Bogen so, dass ich auch Abstand zum Halter habe.
Damit ermögliche ich gleichzeitig meinem Hund nicht mit unserer gemeinsamen Tabuzone in Konflikt zu geraten.