...ich möchte mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Heiner und ich wohne in der Nähe von Halle und Leipzig.
Seit über einem Jahr wollte ich "Wanja und die wilden Hunde" lesen, da mir die Einstellung zu Hunden von Frau Nowak sehr zugesagt hat - wie gesagt, seit mehr als einem Jahr trug ich mich mit dem Gedanken. Letzte Woche nun hab ich mich in die Lektüre gestürzt und konnte gar nich wieder aufhören.
Nachdem ich alles ausgelesen, vielmehr verschlungen, hatte, ging ich auf die Website des "Dog-Institut", um mehr über diese Art der Hundeerziehung oder besser dieser Art des Umgangs mit Hunden zu erfahren.
Dabei stieß ich auf den Link zur Rudelstellung.
Natürlich las ich mich erst einmal durch die Themen der Website - bestellte kurzerhand das e-Book und habe das in den letzten beiden Tagen förmlich aufgesogen.
Nun wollte ich selbstredend wissen, ob man diese ganzen Beobachtungen aus dem Roman, die kurzen Anleitungen in dessen Anhang und die Erkenntnisse aus dem "Verständigungsschlüssel" wirklich in der Realität beobachten, anwenden und/oder nachvollziehen kann.
In unserem Zweifamilienhaushalt leben zwei Hunde. Eine franz. und eine engl. Bulldogge (letzterer ist ein sogen. Continental).
Der kleine Franzose ist ein wahrer Wildfang, mit dem wir schon einige Übungsstunden absolvieren mussten, ohne das jedoch wirklich je eine merkliche Besserung eingetreten wäre.
Unser Großer kam später hinzu, wir haben ihn, bereits erwachsen, adoptiert. Er ist sehr ruhig und erweckt manchmal den Eindruck, dass er mit alldem nichts zu tun hat. Natürlich ist diese Feststellung rein subjektiv entstanden, verstärkt durch den rassetypischen leeren oder trägen Gesichtsausdruck.
Nunja, seit besagtem Lesestoff ging ich offeneren Auges mit unseren zwei Helden um. Ich möchte auch nicht verbergen, dass ich mich, um mich auf diese ganze Sache einzulassen, wirklich sehr am "Riemen" reißen musste und muss. Die alten Gewohnheiten und das, was einem eingetrichtert wurde, und wird, ist einfach zu fest verankert. Nichts desto trotz wollte ich es wirklich ausprobieren.
Unseren Großen hatten wir, aus schlechten Erfahrungen heraus, seit den ersten Spaziergängen vor nun fast vier Jahren, unterwegs nicht mehr von der Leine gelassen - die einzige Option war eine Schleppleine. Der Kleine, wenn wir mit beiden unterwegs waren, konnte immer frei laufen, er war recht gut abrufbar.
Nach dem Roman und der kleinen Hundekunde im Anhang, versuchte ich, die Schleppleine bei einer ausgiebigen Runde nicht mehr anzurühren und so Ihrer wahren Bestimmung nach zu gebrauchen. Tyson, der große, lief wie gewohnt recht teilnahmslos hinter uns her. Diesmal jedoch versuchte ich nicht, ihn mittels der Schleppleine heranziehen zu wollen. Eddie, der kleine, tippelt generell immer hinter und vor uns in recht stabilen Abständen, mit regelmäßigen Kontrollblicken.
Tyson lief recht entspannt und ohne Auffälligkeiten. Auch das sinnlose Abrufen unterließ ich bei diesem ersten Versuch.
Seitdem ist nun fast eine Woche vergangen. Tyson darf mittlerweile regelmäßig ohne Leine laufen. Er ist sehr entspannt dabei.
Fremdhundbegegnungen, jetzt nur Tyson, laufen auch recht gut ab - zur Sicherheit und um den anderen Menschen nichts zuzumuten, leine ich ihn bei Sichtung eines anderen Hundes immer wieder an. Ich beobachte seine Reaktionen sehr genau, nach der Lektüre ergibt sein Erstarren nun langsam einen Sinn für mich. Wenn er ausweichen will, gehe ich mit ihm vorbei und alles ist schick.
Selbstverständlich möchte ich nun auch recht bald beide Hunde begutachten lassen. Ich möchte dem auch nicht vorgreifen, würde aber nach den beiden Büchern davon ausgehen, dass diese zwei Hunde nicht zusammen passen. Bei unserem Tyson vermute ich einen schlummernden NLH - gewisse Reaktionen sind recht deutlich erkennbar. Eddie, der Hund meiner Schwiegereltern, hingegen scheint ein V zu sein - hinzu kommt, dass er wohl eher stellungsschwach sein dürfte (natürlich durch unsere Schuld), er durchbricht z.B. recht gerne die Tabuzonen anderer Hunde.
Auf jeden Fall will ich nun unbedingt mehr über die angeboren Rudelstellungen erfahren und am liebsten auch recht schnell testen und ausprobieren.
Einen Workshop gibt es hier zwar in der Nähe, leider ist der komplett ohne Hunde - wie und ob hier eine Einschätzung vorgenommen werden kann, muss ich erst noch herausfinden.
Sodelle, nun habe ich Eure Zeit lang genug gestohlen - ich bin froh, einen neuen Zugang zu meinen Hunden gefunden zu haben und hoffe, dass es jemanden unter Euch gibt, der mir auf dem weiterem Weg zur Seite stehen kann.
Viele Grüße
Heiner
N3 - derzeit schrankenlos - Murphy, englfrz Bulldogge/Boxer, 11/2014
NLH - stellungsfähig - T(h)yson, (olde) engl. Bulldog, 35kg, 11/2008
Vergesellschaftung seit 01/2015
NLH - Eddie, franz. Bulldogge, 12kg, 2007 - schläft -
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