Hallo Zusammen
Ja dann werd ich mich mal durchlesen. Auf alle Fälle werde ich mit Ronja das entschleunigen weiterhin machen und ihr bisschen Nasenarbeit aufgeben. Neve ist da ein völliger Schnüffelhund.
Hallo Karin
Das war ein längerer, tränenreicher Weg den ich begangen habe. Zuerst wollte ich dir ne PN schicken, aber vielleicht interessiert es auch noch andere. Ich Versuch mich kurz zu fassen
Angefangen hat alles damit, als ich meinen damals 9 jährigem Friesen kastrieren liess. Er fing an Muskeln abbauen und lief nicht mehr schön. Seine Hinterhand schien nicht mehr zu ihm zu gehören.
Ich probierte alles von Sätteln, Bodenarbeit, Ostheopathie usw. Nachdem ich mein ganzes Geld für sinnlose Behandlungen, blöde Sattler usw. Ausgegeben habe, fing ich an mich selber schlau zu machen. Mein Bauchgefühl sagte mir immer dass etwas mit der Kastrationsnarbe nicht stimmt. Ich fing an zu suchen, ob man die entstören könnte. Nun gut, es kamen zwei vorbei die die Narbe entstören wollten. Die eine hatte einen roten Stift dabei, ich dachte, naja so einfach?? Die zweite liess eine Sache ab mit entstören und bösen schwarzen klebrigen Energien, dass ich mir das Lachen kaum verkneifen konnte. Am Schluss war ich wieder gleich weit, nur um paar Franken wieder erleichtert
Ich kam auf Akupunkturmassage nach Penzel und die Boten eine Entstörungssalbe an. Die Therapeutin sagte noch, es könne ziemlich anschwellen, ich dürfe nicht erschrecken. Ich dachte, schon wieder so ne dämliche Prophezeiung. Naja ich bestellte die und dann lag sie noch paar Tage rum. Ich hatte schon resigniert und dachte, nun gut Schmier ich das auch noch ein.
Am nächsten Tag kam ich zum Stall und Jan kam mir tänzelnd entgegen und imponierte mir wie zu hengstzeiten
Zufällig schaute ich noch zur Kastrationsnarbe und da war alles geschwollen!
Jetzt fing eigentlich erst alles an, denn mein Jan ist eher ein schwermütigeres Pferd, dass man nicht so schnell begeistern kann. Als ich mit dem Aufbau der Muskulatur anfing musste ich einen Weg finden, dass er mitmacht und das freudig!!
Mir wurde bewusst wie schwer das war, denn durch meine 0815 Reiterei nach Motto, ein Pferd muss jeden Tag geritten werden, hat es Jan effektiv abgelöscht. Und ich war eine rücksichtsvolle Reiterin, die dachte gut mit ihrem Tier umzugehen.
Also musste ich schauen, dass es ihm nach jeder Trainingseinheit besser ging als vorher. Uuund, dass das Training spielerisch und fröhlich gestaltet wurde. Jan war mein Spiegel und ich musste alles vergessen was mit ich will, du tust jetzt, wir machen das bis du es kannst usw.
Kurz, ich lernte ein Führer zu werden, dem man folgt, weil man ihm vertraut, und alles was er tut, für das Wohl der Folgenden ist.
Ich gehe heute zu ihm und frage, na was wollen wir machen? Ich sehe ob er verspannt ist, dann wird er massiert, oder longiert. Mittlerweile kann ich ihn ohne etwas longieren und er ist in Stellung und Biegung.
Auch mein Pony macht mit und mittlerweile diese Uebungen von sich aus, weil sie merken, es tut ihnen gut. Wenn ich spazieren gehe mit ihnen, gehen sie bei vermeintlicher Gefahr hinter mich, aber ich kann sie vorausschicken, wenn der Weg zu schmal ist. Manchmal, wenn ich unterwegs bin, habe ich wirklich das Gefühl, dass ich in die Welt der Pferde eintauchen darf und spür eine Verbindung zu ihnen.
Es gibt aber auch Tage wo ein klares, lass mich in Ruhe kommt. Das respektiere ich.
Seit einem Jahr habe ich noch eine Notfallstute aufgenommen bei mir. Sie hat einen verbrannten Rücken und wurde so 13 Jahre geritten! Sie musste weg, weil die den reitschulbetrieb aufgaben.
Ich versprach ihr, das nie wieder jemand auf ihren Rücken sitzen wird und dass von jetzt an alles nur noch zu ihrem Wohle geschieht. Jetzt nach einem Jahr denk ich, vertraut sie mir. Ich korrigier ihre Hufe, löse ihre Verspannungen und versuche langsam ihre Muskeln aufzubauen. Ich zeige ihr eine Welt, die sie bis jetzt noch nicht kannte und sie bekommt jetzt endlich das zurück, dass sie jahrelang gab: Freundlichkeit, Rücksicht, Verständnis und Ehrlichkeit. Ich reite mittlerweile meinen Friesen nicht mehr viel und lang. Wenn er mir zu verstehen gibt, dass er nicht mehr möchte, steig ich ab usw. Plötzlich ist mir anderes wichtiger als das reiten.
Jimmy das Pony und Jan der Friese sind mittlerweile 19 Jahre und Princess die Trakehner Stute ist 20.
Uiii, sehr lang, aber wenn ich von meinen Tieren erzähle, kann ich kaum mehr aufhören. Wir haben noch andere Notfalltiere. Hasen und Hühner. Sie alle dürfen bei uns alt werden... Kompliment an alle die bis am Schluss durchgehalten haben.