Erst mal danke für das freundliche Willkommen und das viele Lob!
Aleatra fragt zu recht, was ich bei mir verändert habe. Ich will versuchen, das zu beschreiben: Im Kopf war mir nach Kennenlernen von RS sofort klar, daß ich immer versucht habe, Yella ihren Job zu verbieten. Folglich gehe ich mit jeder Art Meldung, die Yella macht, nun anders um - ich bedanke mich etc. - das ist im Forum vielfach beschrieben. Ich bin mir aber auch meiner Rolle, Funktion, Verantwortung, Kompetenz bewußter geworden und trete dadurch selbstbewußter, vor allem aber klarer auf. Dabei hilft mir das Wissen, daß es immer um Harmonie geht. Ich zeige Disharmonie sofort an und biete einen Weg zur Harmonie. Und um es klarzustellen: ich übe das, von Können bin ich denkbar weit entfernt.
Ich bin nicht mehr beleidigt, ich nehme nichts mehr persönlich, ich habe mir abgewöhnt, nachtragend zu sein (allerdings schon vor RS). Das hat auch viel geändert.
Das wichtigste und zugleich schwerste, unbeschreiblichste ist die innere Haltung. Wenn man Glück hat, kann man sie bei jemandem sehen - die Haltung und die Wirkung der Haltung. Bei mir führt der Weg zur Haltung über die Leerung meines Kopfes. Alle Gedankengebirge werden konsequent verbannt. Ich habe im Winter damit begonnen, in Gedanken zu singen, während ich mit Yella unterwegs bin. Vorher sah es in meinem Kopf etwa so aus "warum muß sie so ziehen kann sie nicht mal damit aufhören mir tut der rücken weh wenn jetzt ein auto kommt wenn die leine reißt wenn plötzlich jemand über den damm kommt da hinten ist ein reh mist sie hat es entdeckt was nun". Und während die Gedanken ratterten, schaute ich auf den 20 m entfernten Hinterkopf meiner Hündin. Man stelle sich vor, die mentale Übertragung hat funktioniert - dann muß ich mich über nichts wundern!
Haltung heißt für mich, zutiefst davon überzeugt zu sein, daß ich alles im Griff habe, daß nichts passieren kann und daß weit und breit keinerlei Unheil droht und daß wir beide zusammengehören. Mit dieser Haltung gehe ich körperlich aufrechter durch die Welt, ich schaue weiter, bin gelassener und endlich wieder die, die ich war, bevor Yella kam und mich buchstäblich das Fürchten lehrte.
In der Folge bin ich freundlicher geworden, weil es mir einfach viel besser geht. Ich bin Yella zutiefst dankbar für jede Hunderunde, die wir gemeinsam gehen, ich freue mich, wenn wir im Garten eine gute Zeit haben. Offenbar habe ich einige Lektionen Hundesprache erfolgreich gelernt, plötzlich können wir uns gemeinsam über Erfolge freuen oder auch nur darüber, daß das Leben schön ist. In mir wächst das Wissen, was Kommunikation bedeutet, wirklich beschreiben kann ich das alles nicht.
Yella MBH
*10/2010
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