Ja - wo fange ich an beim erzählen von uns? ist gar nicht so einfach ......
Vor kurzem gab es im TV eine Sendung von/mit der Tierflüsterin Maja Nowack - hat mich unheimlich inspiriert. Das isses - hier könnte die Wurzel unseres Übels liegen (Rudelstellungen), dass ich was falsch gemacht oder fehlinterprediert habe usw. Im Netz genauer geguckt und ich fand diese Website hier. Es war gerade wie ein Krimi - hochinteressant, das passende Buch noch am gleichen Abend bei Amazon bestellt und 2 Tage später war es da, gelesen und "verschlungen" wie man so sagt - und gleich weiterempfohlen an eine befreundete Rüdenhalterin die die gleichen Probleme zu Hause hat.
Hernach erfolgte dann zwangsläufig die Anmeldung hier und ich hoffe, dass ich noch einen Termin in einem Workshop bei Frau Barbara in diesem Jahr bekommen kann.
Eigene Hund habe ich seit 1990 - mit ASSI (Berner - Appenzeller Sennenhündin/Mix) - gings los.
Sie lebte 1990 bis Juli 2000, war vermutlich ein vorderer oder hinterer Eckhund. Die 2. Hündin kam im Spätsommer 1996 dazu - Aika, mein Bützchen (Appenzeller Rassehund).
Es herrschte grosse Harmonie - Aika liebte die ältere Hündin sehr, die ihr viele wirklich hervorragende Lebensweisheiten vermittelte. Als die ältere starb, war sie 4jährig, der Tod wie ein Trauma (habe es mit "Gegentrauma" rausgekriegt). Im Verlauf rel. kurzer Zeit entwickelte sie eine derartige "Stärke", die ihresgleichen suchte! Sie war die Souveränität schlechthin in allen Lebenslagen, wenn sie einen Raum betrat, so vereinnahmte sie diesen bereits nur mit ihrem Erscheinen, mit ihrem Dasein. Sie war wie eine dicke Krake an der Decke, zog unsichtbar die Fäden ......... allgegenwärtig, freundlich zu Kindern und auch zu Junghunden/Welpen. Bei Sennenhundwanderungen riefen die Berner - Halter oft: Ursula - Dein Hund!!!!!!!!!! wenn sie zu Junghunden flitzte. Ich zurück: keine Sorge! Mutter im Einsatz!!!!!!!! Bin gefragt worden, wer denn bei uns wohl der Chef im Hause sei.......... sie guckte mich von der Seite an mit einem Blick - sag die Wahrheit!!! und so war dann die Antwort: offiziell ich, ihr Blick sagte dann - naja .....
Aika war bereits 10jährig, als WIR Ave (Appenzeller SH) aus Österreich erworben. Aika hat Ave adoptiert - ganz selbstverständlich, angenommen und erzogen als sei es ihre eigene Tochter. Ich schreibe ganz bewusst WIR, denn ohne Aikas Einverständnis, hätte ich niemals ein Welpe oder einen anderen 2.Hund ins Haus genommen!
Knapp 2 Jahre danach - bedingt durch einen deftigen Sturz - fing bei Aika Cauda Equina (Lähmungserscheinungen in den Hinterläufen) an. Wir kriegten das alles in den Griff. Der eigentliche "Leidtragende" war aber die Junghündin Ave, die zwangsläufig "Sozialverhalten" dadurch üben durfte/musste, weil es all zu oft hiess: mach langsam, Bützchen kann nicht so schnell usw. Nach Ave's Verständnis wurde - bedingt durch die ständige Rücksichtnahme - die ältere mit mehr Zuwendung versehen (tatsächlich wohl nicht).
Als Aika mit 14,5 Jahren starb - für mich einfach nur schrecklich! Ich fiel in ein tiefes Loch, empfand es als sei ein Teil von mir mitgegangen. Ave hingegen trauerte da gar nicht so, sie handelte eher gemäss dem Motto "der König ist tot, es lebe der König - und das bin ich"
Ave in der Zwischenzeit 4jährig konnte mein Verhalten natürlich nicht begreifen. Endlich hatte sie mich für sich allein - und dann trauert dieses Weib doch ohne Ende ......
Für Ave bin ich so was wie ihr Lebenselexier - sie hängt hängt sehr an mir, ebewacht mich auf Schritt und Tritt. "Zeitunglesen" beim Gassi - uninteressant ebenso Jagdambitionen, wobei das rassespezifische treiben beherrscht sie. Die Souveränität von Aika wird sie aber nie haben oder erreichen - ich denke, das entspräche nicht ihrer RS. Vermutlich - nach all dem lesen - ist sie ein V3? Ave durfte 2x Kinder haben - sie war eine gute Mutter, hat gegeben was sie hatte. Aus ihrem 2. Wurf haben wir eine Tochter behalten - Finje, jetzt 2,5jährig. Sie ist völlig anders als die Mutter, gleicht in vielem ihrem Vater.
Finje zeigt sich in vielem "stärker" bzw. souveräner als die Mutter. Sie liest unterwegs auch Zeitung, im Wald würde ich sie besser nie von der Leine tun - die Nase ist dauernd am Boden. Sie kann, wenn sie etwas ablehnt, sehr stur sein. So schnell bringt sie nix aus der Kurve - wenn ich nur bedenke, wie oft sie von ihrer Mutter während der Pubertät genudelt wurde ........... aufgestanden und gelacht!
Mein Problem mit den beiden ist deren Rivalität unter einander, die Rumzickerei vor allem in der Öffentlichkeit. Ist es eine Fehlstellung i. S. RS (Doppelbesatz, ne, das wäre schlimm - dafür zeigen sie sich auch viel zu verschieden) oder hat es andere Gründe: Futtergabe, Zuneigung, "Eifersucht", Zuneigung.
Bei Ave verspüre ich derzeit, dass sie entspannter wird, Finje versucht wohl derzeit ihre Stellung auszubauen bzw. zu stärken bzw. zu stabilisieren.
Ja - und um das alles richtig einzuordnen, deshalb sind wir hier und deshalb möchte ich meine Hund auch testen lassen. Der Test käme uns allen 3 zugute.
Beste Grüsse,
Ursula mit Ave & Tochter Finje