Ja, in einem Forum über Hundeverhalten sollte ich vielleicht meinen eigenen Hund einmal vorstellen.
Four ist ein Australian Shepherd Mädchen aus einer sogenannten Arbeitslinie und vor kurzem 2 Jahre alt geworden.
Wir kennen uns schon seit ihrem ersten Atemzug, da ihre Mutter so nett war und mir erlaubte bei der Geburt dabei zu sein.
Eigentlich wollte ich zu diesem Zeitpunkt keinen Hund und erst recht keinen Australian Shepherd, aber diese kleine Seele konnte ich nicht wieder loslassen.
Sie war immer ein aufgeweckter Welpe, mutig aber überlegt und sehr selbstbewusst.
Im Laufe der Zeit ist das Mutig ein bisschen mehr der Vorsicht gewichen. Sie ist immer noch selbstbewusst und läuft gerne vorne weg.
Allerdings geht dieses Selbstbewusstsein auch mal schnell flöten, wenn sie alleine auf fremde Hunde trifft.
Wenn wir mit mehreren Hunden unterwegs sind, stellt sie sich gerne an die Spitze und wartet mit erhobenem Kopf und angespannter Rute (die trägt sie fast nie über dem Kopf) ab. Sie ist dann auch eine der ersten, die den Neuankömmling abcheckt.
Im Umgang mit Menschen ist sie bei Fremden zunächst eher reserviert (es sei denn es sind Kekse im Spiel).
Sie unterscheidet sehr offensichtlich zwischen Menschen, die sie mag, aktzeptiert oder nicht leiden kann. Unsichere Menschen und auch Kinder werden im besten Fall von ihr ignoriert.
Was mich immer wieder an ihr amüsiert/nervt, ist dass sie zwar den Rückruf und die Grundkommandos (auch auf großen Abstand) beherrscht, aber auf einem Spaziergang diese Befehle öfter mal in Frage stellt. Nach meiner Beobachtung befolgt sie diese Anweisungen immer, wenn es dafür auch einen guten Grund gibt, wie Radfahrer, Jogger, Spaziergänger, etc und sie diese auch bemerkt hat. Gibt es für sie allerdings keinen offensichtlichen Grund, dann muss ich sehr nachdrücklich darauf bestehen. Sie „diskutiert“ dann auch gerne und bietet Kompromisse an, immer sehr charmant.
Ich empfinde meinen Hund als sehr sozial. Sie reagiert sehr fein auch auf für mich kaum wahrnehmbare Signale.
Sie wirkt auf viele Leute oft eher dreist, da sie bei Unmutsäußerungen ihr bekannter Hunde nicht offensichtlich klein beigibt. Oft verharrt sie nur in der Bewegung oder dreht den Kopf leicht.
Sie lässt sich heute nur selten von der Aufregung anderer Hunde anstecken und bellt dann vielleicht einmal verwirrt, wenn sie nicht weiß was der Auslöser war.
Tendenziell glaube ich, dass ihr laute und aufgeregte Hunde unangenehm sind. Sie beendet Interaktionen auch, wenn es laut wird.
Aufgewachsen ist sie mit den Hunden meiner Freunde hier, darunter natürlich auch die Hunde von Theresa, Sona ein N2 und Penny ein VLH (beide von BE eingeschätzt)
Leider waren wir dumm. Wir haben zugelassen, dass Sona sich meinen Hund nimmt und diese auf die arme Penny „hetzt“.

Hinterher ist man immer schlauer.
Wer Penny kennt, weiß vielleicht auch, dass die arme Maus bis vor ein paar Monaten noch ein sehr aufgeregter Hund war, der sich nur schwer beruhigen oder überlegt an eine Situation herangehen konnte.
Wir lassen Penny und sie gelegentlich miteinander in Theresas Garten laufen.
Vor einigen Wochen sah es noch so aus, als könnte Four mit dieser großen Energie und Aufregung von Penny nichts anfangen und hat auf deren Aufforderungen kein bisschen reagiert, weder positiv noch negativ.
Mittlerweile gehen beide aber ruhig miteinander schnüffeln, Penny(!) kann eine aufgedrehte Four stoppen, sie mitziehen und sie zum Aufpassen an den Zaun schicken. Beide wirken auf mich entspannt im Umgang miteinander.
Natürlich würde ich gerne diese Vermutung auf einem Workshop überprüfen, aber vorerst wird das ein Traum bleiben. Finanziell ist es momentan einfach nicht machbar (Student).
Hui, das ist jetzt ein langer Text geworden