Hallo lieber Leser,
nun will ich mich auch endlich anmelden, um an euerem Austausch teilzunehmen.Seit ich Mitte Juni mit meinen Hunden bei einem Workshop in Wetzlar war, glaube ich nämlich mein Ei des Kolumbus entdeckt zu haben.

Nun der Reihe nach. Ich lebe nun schon gut 10 Jahre mit Mann, Sohn und zuerst einemHund im schönen Sauerland. Bedingt durch optimales Platz und Zeitangebot wuchs unser Rudel auf nun vier Hunde heran.
Paula 13,5 Jahre Labrador Hündin (NLH) mit 8 Wochen übernommen
Uri 12 Jahre Curly Coated Hündin (N2) mit 2,5 Jahren übernommen
Rico 8 Jahre Toy Pudel Rüde (N3) mit 7 Monaten übernommen
Emil 4 Jahre Labrador Rüde (V3) mit 8 Wochen übernommen
Seit ca. 25 Jahren teilen wir unser Leben mit Hunden ohne besondere Probleme und ich hielt mich immer für eine Frau mit einem guten Hundeverstand. Als Emil 5 Monate alt war bemerkte ich die ersten Probleme. Er kommt aus einer jagdlichen Leistungszucht und ich habe mir bei ihm besonders viel Mühe gegeben „alles richtig zu machen „

Alles mit viel Ruhe - was ja schon mal generell nicht schlecht ist - aber auch sehr auf die Dummyarbeit fixiert. Wollte ich doch gerne mit ihm auf Workingtests für Retriever starten. So ein Juwel aus gutem Haus hatte ich noch nie. Da wollte ich keine Fehler machen.

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Tja und so machte ich einen nach dem anderen. Nachdem er sich mit 7 Monaten auf den ersten Welpen stürzen wollte, fuhr ich mit ihm zu einer bekannten Trainerin, die uns als Team sehr gut fand und mir Übungen zur Impulskontrolle mitgab. Des weiteren zeigte er beim Dummytraining mit Schuss starkes Angstverhalten und seine Attacken gegen fremde Hunde traten in mit Abständen immer wieder auf. Mit einem Jahr packte er zum ersten Mal unseren Pudel kurz im Genick. Na ja und so zieht sich die Geschichte dahin mit immer wieder neuen größeren oder kleineren Problemen unterbrochen von Chip und schließlich Kastration, fraglicher Schildrüsenproblematik und Haltitraining, damit ich wieder etwas mehr Sicherheit bekam. Mittlerweile laufen wir schon lange wieder ohne Halti und ich habe die meisten Situationen gut im Griff. Was ich nur bis zum Workshop nicht verstanden habe war, warum er sich so entwickelt hat. Zwar sind die Hunde aus diesem Wurf alle nicht die Nervenstärksten, aber keiner hat eine solche Entwicklung genommen. Ich selbst hätte nicht gedacht, das mir so etwas mit einem Hund den ich von klein auf habe passieren kann. Unser erster Dobermann war dagegen ein Lamm.
Die drei anderen Hunde haben untereinander und mit fremden Hunden überhaupt keine Probleme. Aber seit dem Workshop weiß ich auch WARUM !!!
Es tut mir im Nachhinein sehr leid, dass ich in so vielen Situationen keinen MBH ersetzen konnte und nicht mal im Ansatz für Emil richtig reagiert habe. Nach Barbaras Einschätzung hat Emil keine Ahnung mehr von seiner Stellung.
Nachdem ich allerdings weiß wer er ist, werden so viele Dinge aus der Vergangenheit so klar und viele Bauchgefühle bekommen einen Sinn. Mein Blick auf ihn ist ein anderer, ein respektvollerer geworden und der Umgang miteinander hat sich in kurzer Zeit verändert.
Ich werde mit dem neuen Wissen weitermachen und hoffe noch viel darüber zu lernen. Ich möchte gerne dabei helfen es weiter zu verbreiten.
Ich freue mich auf einen Austausch mit euch.
Liebe Grüße
Frau Olpe