Manfred, gute und wichtige Frage,
die ich mir oft stelle,
was würde ich mit meinem VLH und bei seinem Aufwachsen anders machen?
Vieles davon ist bei euch leider schon passiert,
schade dass ihr euch nicht gleich hier angemeldet hattet.
1. Ich würde ihm weniger Reize zumuten. Zur "Prägung" habe ich ihm zu früh zu viel gezeigt, auch weil es so problemlos ging, mein Welpe sich immer an mir orientierte und meinen Schutz sich holte.
2. Ich würde seine Tabuzone besser respektieren.
Ich habe zwar Fremde meinen Hund wenig bis gar nicht anfassen lassen, aber mir war nicht klar, wie groß das Bedürfnis nach Abstand bei meinem Hund war.
Erfolg war, dass der Hund mich ab einem Jahr ständig korrigiert hat (und es heute noch tut) wenn uns Fremde zu nahe kommen.
3. Ich würde seinen ausgeprägten Wunsch nach Ruhe, langsamen Bewegungen, höflichem Benehmen etc. respektieren. D.h., meine Versuche mit dem Hund zu spielen, wie ich es von früher kannte, fand mein Hund unmöglich und hat versucht mich festzuhalten mit den Zähnen. Daher würde ich heute nur noch Denkarbeit mit meinem VLHWelpen machen, keine Bewegung mehr einsetzen.
4. Ich würde immer, wenn der Welpe sich bei Problemen, Ereignissen die er nicht gut findet, eine gute Lösung erarbeitet, bei der er sich abseits begibt und dies alleine, ohne mich, dieses fördern. Ihm also immer als Schutz bereitstehen, aber fördern, wenn er sich etwas entfernt. Das ist allerdings ein sehr schwieriger Punkt und setzt voraus, dass dein Hund mit dir zusammenarbeitet und sich nicht verselbständigt.
5. Was ich auf jeden Fall immer wieder so machen würde wie ich es gemacht habe:
Ich habe keinen Fremdhundkontakt zugelassen. Jegliche auf uns zustürmende Hunde wurden von mir blockiert und weggeschickt,
Hundebegegnungen absolvierten wir immer folgendermaßen:
Sehen, stehen, beobachten, warten, niemals hingehen, und wenn der Welpe/Junghund fertig geschaut hat, weiträumig umgehen.
Sichtung von vielen Hunden: Rechtzeitig einen großen Bogen machen und sofort, wenn der Welpe stehen bleibt, auch stehen bleiben. Niemals zwingen, weiterzugehen.
Wenn sich von hinten oder vorn Hunde nähern und der Hund bleibt stehen, einen Platz abseits suchen, dort hingehen, (wenn er sich nicht bewegt, erklären warum man das tun möchte) und von dort ruhig und gelassen die Gruppe passieren lassen. Anschauen und bewerten, also dem Hund sagen, was man dort sieht.
Wenn die Hunde sich schlecht benehmen (bellen,pöbeln), sagt man seinem VLH, wie unhöflich man das findet und dass er besser wegsehen soll und sich um so was nicht kümmern soll.
Werden die Hunde weitergezerrt, sagt man, dass der Hund nichts dafür kann, dass sein Herrchen nicht weiß, dass man an einem VLH nicht schnell und ohne höfliches Sich-in-seiner-Stellung-erkennen-geben vorbeirennt.
Ansonsten sagt man z.B. "ich denke nicht, dass die Hunde zu uns passen, da musst du dich nur ärgern" oder
wenn sie an der Leine sind, "da kannst du nicht hingehen, du kennst die Regel an der Leine haben Hunde keinen Kontakt".
Wenn du das durchziehst, kann dein Hund früh lernen, Hundesichtungen völlig gelassen zu erleben.
Allerdings weiß ich nicht, wie er im Moment schon drauf ist, wenn du ihn so jung schon als Polizist beschreibst.
Hoffentlich hab ich dich jetzt nicht verwirrt mit meinem GEschreibsel.
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