Erziehung im üblichen Sinne, die Konditionierung auf Befehle, Bestechung und ein Agieren gegen den Willen und gegen die Bedürfnisse des Hundes umfasst, findet nicht statt.
Der Rückschluss, dass statt dessen der Mensch-Hund-Umgang miteinander von Laissez- faire-Stil geprägt wäre oder die Hunde machen, was sie wollen, ist nicht richtig. Die Hunde müssen natürlich lernen, wie man sich in einer menschlichen Gesellschaft und unserer Welt verhält und bewegt, ohne sich oder andere in Gefahr zu bringen, andere zu belästigen oder anderweitig negativ aufzufallen. Hierfür ist der menschliche Partner als Übersetzer verantwortlich.
Die Verantwortung für das Verhalten des Bindehundes trägt der passende Eckhund. Dabei verdeutlicht der Mensch seine Vorstellungen bezüglich des Verhaltens der Hunde in bestimmten Alltagssituationen dem Eckhund. Die Art der Durchführung dieser Vorstellungen bleibt dann dem Eckhund überlassen. Den gewählten Lösungsansatz bewertet der Mensch und arbeitet so zusammen mit den Hunden an möglichen Verbesserungen.
Beispiel, Vorgabe: Wir lassen die Kühe in Ruhe.
Mögliche Lösung der Hunde: Am Wegesrand stehen bleiben; ein paar Schritte abseits gehen; beobachten, einen Bogen laufen usw. Die Wahl des situationsbedingten individuell richtigen Verhaltens bleibt dem Eckhund überlassen.
Es erfolgt keine Vorgabe an die Hunde, wie z.B.: „Sitz“, „Platz“ oder „Warte“ o.ä.
Auf diese Weise lernen die Hunde, sich gemeinsam eine individuelle Lösung zu erarbeiten, die ihrem Bedürfnis nach Distanz zur Vermeidung von Stress gerecht wird. Durch Verinnerlichung und der angenehmen Erfahrung sind die Hunde in der Lage, auf diese Lösungen eigenständig zurückzugreifen, ohne dabei mit der Menschenwelt zu kollidieren.
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