Eine Rudelstellung ist nicht mit einem bestimmten Geschlecht verbunden. Dieses Missverständnis beruht wahrscheinlich entweder auf dem althergebrachten männlichen Leithundbild oder darauf, dass sich im Idealfall zur Rudelerweiterung ein männlicher VLH mit einer weiblichen MBH verpaart. Letzteres bedeutet aber nicht, dass alle VLHs männlich und alle MBHs weiblich sind.
Leithunde fallen in einer strukturierten Gruppe nicht durch das zur Schau tragen von "Dominanz" auf. Sie halten sich hingegen meist unauffällig am Rande auf, bewegen sich langsam, wirken unbeteiligt und desinteressiert, beobachten aber alles sehr genau und agieren nur dann, wenn es nötig ist. Dabei wirken sie mehr durch ihre Präsenz, Ruhe und strenge Ausstrahlung als durch Körperlichkeiten. In einem Komplettrudel sprechen sich die Leithunde mit dem MBH ab, jeder für seinen Kompetenzbereich, siehe auch:
www.rudelstellungen.eu/einleitung
Mangels passendem Eckhund (= Leithunde + MBH) im Wurf oder Rudel versuchen Bindehunde, diese wichtige Position und Funktion des Eckhundes zu besetzen. Dabei fallen sie aufgrund fehlender Kompetenzen durch übertriebenes Imponiergehabe und überzogene grobe Reaktionen gegenüber anderen Hunden auf und entsprechen dabei eher dem allgemein verbreiteten veralteten Leithund- oder Alphahund-Bild.