Soll ich Cheo diese Begegnung ermöglichen?

Hallo an Euch

Wir gehen seit einigen Monaten im Tal unten eine langweilig gerade Strecke zwischen Rhein und Autobahn spazieren. Da kann Cheo frei laufen weil es kein Wild und ausser den vorbeibrausenden Autos, durch einen Grünstreifen und einen hohen Zaun abgetrennt, kaum Aussenreize gibt. Cheo reagiert stark auf sich Bewegendes und läuft sonst an der Leine.

Auf dieser Strecke ist es so, dass ich Cheo bei Hundebegegnungen mittlerweile schon laaange im Voraus an die Leine nehme und mit ihm auf den Grünstreifen ausweiche. Seit er einige male andere Rüden mit getöse zurechtgewiesen hat und die Hundehaltenden hysterisch reagierten mag ich ihn nicht mehr mit fremden Hunden zusammenlassen, schon gar nicht auf einer schnurgeraden Strecke.

Seit einiger Zeit geht dort auch ein Paar mit zwei Hunden, zwei kleine Rüden aus einem spanischen Tierheim. Beim ersten Kreuzen machte der eine Kleine viel Lärm zu uns rüber und kam einige Zeit nach dem Kreuzen zu uns zurückgerannt, Zähnefletschend und mit aufgestellter Bürste. Cheo war da schon lange wieder frei und wir auf unserem Weg. Er war grad am Schnuppern (oder Beschwichtigen?) und ich versuchte mich dem ranrennenden Hund in den Weg zu stellen, ohne viel Erfolg. Der setzte zu einem grossen letzten Sprung auf Cheo an und wurde von dem ohne zögern in Empfang genommen, warf ich von selber auf den Rücken und Cheo stellte sich über ihn. So blieb er einige Minuten stehen. Ich lief langsam weg und schaute nur aus den Augenwinkeln. Dann gab Cheo den Kleinen soweit frei dass der aufstehen konnte, er blieb aber regungslos und entspannt stehen. Cheo umkreiste ihn ruhig und schnupperte ihn überall ab. Danach setzte sich der Kleine langsam in Richtung sein Rudel in Bewegung und Cheo ging ein paar Schritte hinterher, drehte sich dann um und ging mit mir weiter.

Kürzlich passierte das zum zweiten mal. Der Kleine kam wieder zurückgerannt, diesmal nur noch mit aufgestellter Bürste, und sprang Cheo an. Er zwickte ihn immer wieder in die eine und dann die andere Wange. Cheo blieb ruhig und schnupperte den zweiten kleinen Hund ab welcher inzwischen auch zu uns zurückgekommen war. Der schien gelassen und kein Thema. Dann stellte sich Cheo vor den Lästling hin, in T-Form, beide waren von mir abgewandt. Bis dahin war auch der Halter bei uns angekommen und ich ging mit Cheo weiter damit der seine Hunde an die Leine und wieder mit sich mitnehmen konnte.

Die Halterin der beiden Hunde möchte gerne dass wir die Hunde miteinander laufen lassen. Ich bin mir aber nicht sicher ob das für Cheo ok wäre. Mittlerweile bin ich nämlich so "angefressen" von der Rudelstellungs-Geschichte, dass ich ihn ungern mit unpassenden Hunden zusammenlassen möchte. Ich sehe, dass der kleine Aufdringliche etwas mit Cheo zu tun hat und umgekehrt, doch ich weiss nicht ob es konstruktiv ist. Anderseits fände ich es schön, wenn er wieder mal mit anderen Hunden frei gehen könnte.

Was sagen erfahrene ForumsteilnehmerInnen dazu?

Grüassli
Christa
und

Hallo Christa, schön, dass du da bist!

Es ist immer schwer zu beurteilen. Deine Beschreibung klingen auf der einen Seite so, dass zumindest die Möglichkeit von zwei passenden Hunden gegeben sein könnte. Allerdings muss man sich das genauer ansehen. Es geht dabei um so viele Kleinigkeiten bei einer Begegnung zwischen zwei Hunden, das kann man aus der Entfernung wirklich nicht sagen.

Allerdings wird der zweite Hund wohl kaum dazu passen.

Ich würde also von einer Begegnung absehen. Auch deshalb, weil man als Mensch schon wissen sollte an welcher Stelle man sich einbringt und wie man sich verhält. Es geht ja u.a.darum, eine Partnerschaft mit seinem Hund aufzubauen. Zumindest mit einem Eckhund. Signalisiert der Eckhund z.B., dass er gerne stehen bleiben möchte, sollte der Mensch darauf hören und nicht einfach ignorant weiter spazieren. Dazu muss man als Mensch aber erst einmal wissen, wer überhaupt der Eckhund ist.

Täuscht man sich aber bei der Eigenbeurteilung, kann es z.B. leicht passieren, dass man das gebeamte Verhalten eines Hundes unterstützt. Das bringt bringt für die Hunde nichts positives!

Also lieber Einschätzung abwarten und dann gezielt nach passenden Begegnungen suchen. Dann haben alle etwas davon.

Danke für Deine Antwort Christiane


Dazu tendiere ich auch, Begegnungen zu meiden. Nur: Auch nach dem Workshop weiss ich nur mehr über meinen Hund und nach wie vor kaum etwas über die die uns begegnen. Bis es flächendeckend beurteilte Hunde gibt und wir öfter einen passenden treffen können wird Cheo kaum mehr am Leben sein. Werde für ihn und mich eine gangbare Lösung finden müssen.


Tschühüss
Christa

Hallo Christa, dafür gibts nach der Einschätzung im Forum eine Postleitzahlenliste mit Leuten, die für ihre eingeschätzten Hunde Kontaktmöglichkeiten suchen. Je mehr sich dort eintragen, desto größer die Chance einen passenden Hund in der Nähe für gemeinsame Unternehmungen zu finden!
Also bitte gleich nach Freischaltung eintragen! Es geht hier ja allen so!

Danke Sabine.

Ist gut. Das mach ich dann so und habe im Herbst vielleicht die Möglichkeit Cheo mit einem passenden Gspänli laufen zu lassen.

Grüassli
Christa