@Biggi:
Ich hab mich jahrelang mit der Thematik auseinandergesetzt. Die Veranlagung an HD (oder z. B. auch ED) zu erkranken ist erblich. Falsche Ernährung oder Überlastung in der Junghundephase können (nur) bei veranlagten Hunden zu HD führen. Bei einem genetisch unbelasteten Hund wird dies nichts ausmachen, kann höchstens im Alter zu verfrühten Abnutzungserscheinungen (Arthrose, Spondylose) führen. Andere Skeletterkrankungen (z. B. Verformungen, Instabilität durch zu schnelles Wachstum etc.) können durchaus durch Fehlernährung (vor allem Überernährung) auftreten.
Vor allem im Leistungshundebereich wird daher oft darauf geachtet, dass die Hunde eher "hochgehungert" werden, also eher zu schlank als zu "moppelig" sind.
Deine Frage, wonach Züchter ihre Zuchttiere aussuchen, ist schnell beantwortet.
Da gibt es einmal die leistungsorientierten Züchter, die sich rein an Prüfungsergebnissen und der Leistungstauglichkeit ihrer Rasse orientieren (je nach dem in welchem Sportbereich) und daneben die subjektiven "Schönheitszuchten", welche heute mehr oder weniger zum Standard gehören. Hier werden leider oftmals die Ausstellungschampions bevorzugt: Je mehr Titel, die Hunde im Stammbaum aufweisen, desdo begehrter sind sie für die Zucht, leider oftmals "ohne Rücksicht auf Verluste". Gesundheitsmängel werden leider genauso "unter den Teppich gekehrt" wie Wesensmängel. In diesem Bereich habe ich in der Vergangenheit bereits zu viel erlebt, da kann mir keiner mehr was vormachen. Es gibt auch noch die Züchter, die versuchen einen Mittelweg zu gehen und die sich nicht von Titeln blenden lassen (die über einen Hund sowieso absolut nichts aussagen!) aber die sind heute leider in der Minderheit und haben es oft auch nicht leicht, sich gegen die "breite Masse" zu behaupten. Aber die gibt es dennnoch und auch wenn es mitunter schwierig ist, diese ausfindig zu machen, lohnt es sich auf alle Fälle. Denn hier steht die Gesundheit und das Wesen des Hundes noch vor der "Schönheit" (die sowieso im jeweiligen Auge des Betrachters liegt).