vererbte Rudelstellung

Der Begriff „vererbte Rudelstellungen“ wurde von den Herren Werner als Bezeichnung für ein komplexes Erklärungsmodell der Kommunikationsstrukturen unter Hunden gewählt. Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Beobachtungen unterschieden sie sieben Hundetypen, die optimal jeweils nur einen bestimmten Aufgabenbereich innerhalb ihrer sozialen Gemeinschaft – hier als „Rudel“ bezeichnet – ausfüllen können.
Da sich stellungstypisches, also wiederkehrend zu beobachtendes Verhalten aber nicht nur bei ausgewachsenen Hunden, sondern schon bei neu geborenen Welpen zeigt – wenn auch entwicklungsbedingt in anderer Form –, gingen sie davon aus, dass diese Stellungsmerkmale vererbt sein müssen. Nicht zuletzt, weil sie beobachten konnten, dass bei der Verpaarung bestimmter Stellungen der Elterntiere und unter Berücksichtigung des → Hausbestandes sich weitaus häufiger voraussagen lässt, welche Stellungen geboren werden, als es durch Zufall erklärbar wäre.

Sie verwandten den Begriff jedoch nur im umgangssprachlichen Sinne, also ohne überhaupt zwischen „vererbt“ und „angeboren“ und der damit zusammenhängenden wissenschaftlichen Problematik zu differenzieren. An eine Erforschung der Thematik „Hund“ auf diesem Niveau war zu dieser Zeit ohnehin nicht zu denken, weder in sozial- noch naturwissenschaftlicher Hinsicht, da Hunde – ganz anders als heute – nur als Arbeitstiere genutzt wurden.