Beitragsseiten

Der 3. vorrangige Bindehund (3 VBH oder V3)


Seine Aufgabe im Verband:
Er orientiert sich nach vorne hat aber auch innerlich eine hohe soziale Bereitschaft der
Schlichtung und hindert vor allem den V2 daran sich nach hinten zu orientieren. Geht eine hohe Bindung zum MBH ein und benötigt auch von ihm die Bestätigung zur Aktion.

Er benötigt den MBH deswegen auch noch dringender als den V2.

Geht also von sich aus nicht so leicht über seine Rudelstellung hinaus. Ist nach vorne
gefestigter.


Als Einzelhund:
Schwierig dauerhaft Stress frei zu halten.

Wie auch beim V2 wird er viel zu eingeschränkt erzogen als er es ertragen kann.
Aber er ist lenkbarer, weil er sich zwar auch nach vorne orientiert aber nie ohne Freigabe des
MBH.
Wenn der Mensch den MBH in der hohen Kompetenz ersetzt und man diesen Hund nur nicht zu weit nach vorne agieren lässt, was sehr leicht ist, kann man ihn Stress frei führen.


Auffälligkeiten wenn nicht in Stellung:
Ein V3 nicht in Stellung über kompensiert die fehlenden Stellungen durch Rennen, kann seine Aktivität nicht kontrollieren, kann hektisch und aggressiv werden wenn von vorne Hunde kommen.


Kommuniziert mit wem?
Unterstützt den V2.
Sichert den MBH und wird von ihm korrigiert.



Thema:    Eigenschaften und Temperament des V3
Quelle:    Rudelstellungen.de
Datum:    28.02.2012 - 07.03.2012

Kann der V3 als insgesamt sehr aktiv, schnell in seiner Auffassungsgabe und damit auch seinem Handeln und bei Nichtbeachtung seiner Stellung, als hektisch und schwer auszubremsen beschrieben werden?

anni_81
Ich würde gerne wissen, wie das bei Euch so ist.
Belga ist ein extrem schneller, teilweise hektischer (aber vielleicht sieht es für mich nur so aus) Hund, der schnell hochpusht, aber auch schnell wieder runter. Aber auch sehr scharfsinnig, ich glaube sie sieht mit einem Rundumblick alles, was um 3km herum geschieht.

Wenn wir draußen sind, hat die Hummeln im Hintern, selbst wenn die Zunge schon am Boden hängt würde sie, wenns nach ihr ginge, einfach mal 3 Tage am Stück durch laufen mit mir.

Alles was mit Tempo, Sportlichkeit etc. zu tun hat, da ist sie sofort zur Stelle.
Das positive, ich habe durch sie sehr viel innere Ruhe entwickelt.

Trotzdem frage ich mich manchmal - ist das das Element der V3 Hunde, dieses "zackig sein", schnell entscheiden, schnell abchecken?

Müssen V3´s diese Eigenschaft besitzen, um ein guter V3 zu sein?

Wenn ich von ihr draußen mehr Langsamkeit einfordere kommt mir das so vor, als kann sie das körperlich ganz schlecht. Dann läuft sie, als würde sie bei jedem Schritt sich total beherrschen müssen.

Sind Eure V3´s auch so in der Tendenz? Wie handhabt Ihr das?
Sollte man diese Hunde auch mal zur "Langsamkeit" zwingen?

karosa
Es ist bei uns auch so, dass sich die V3 gerne allem annimmt, was sich
bietet, ich denke aus ihrer Wächterposition heraus. Da sie aber eng mit
meinem MBH zusammenhängt und mit ihm ein Traumteam ist, orientiert sie sich doch sehr an ihm, macht, was er sagt.

Das sieht so aus, dass, wenn der MBH von der Leine ist und Fremdhunde
auftauchen, er zum Alarm bläst und mit V3 gemeinsam losläuft. Halte ich
den MBH bei mir, bleibt V3 auch.

Sicher spielt auch die Arbeitsfreude des Schäferhundes bei Belga eine Rolle, vielleicht fehlt aber auch der MBH - oder, solltest Du der MBH sein, ist es vielleicht eine Kommunikationsschwäche in die Richtung, dass Du sie unbewusst schickst oder den Eindruck erweckst, dass Du Schutz generell von ihr erwartest? Oder sie braucht diese Aufgabe, weil sie sonst nichts zu bewachen hat?

User 11 aus Rudelstellungen.de
merkt an, dass auch ihr Hund alles, was mit Schnelligkeit zu  tun hat (z.B. Agilitiy), sofort mit Begeitsterung umsetzt. Dadurch, dass noch ein N2 und ein N3 vorhanden sind, ist es dann für den User nicht immer einfach.

Durch das neue Verständnis für den Hund nach der Einschätzung durch Barbara, fühlt sich ihr Hund verstanden und ist dadurch schon ruhiger geworden. V 3 sind Wächter und dadurch schnell im Denken.

karosa
Bei mir ist es eher der Nachrang N2, der Pointermix, der die Power hat und immer vorne dran sein muss.

Barbara, vielleicht ist er ein V2?

anni_81
Belga bräuchte ganz klar einen ruhigen, nachsichtigen MBH.

Solange das aber noch nicht geht, bin ich der MBH.

Was ich halt an manchen Tagen schwierig finde ist diese unglaubliche
Schnelligkeit in der alles abläuft. Gut, der Hund hält mich echt fit im Kopf, meine Konzentrationsfähigkeit ist enorm gestiegen.

Dazu kommt bei ihr nach meinem Gefühl nach eine unglaubliche
Entdeckerfreude. Sie ist erst seit Juni bei mir und platzt täglich fast vor neuer Lebensfreude - sie lernt dieses neue Leben hier gerade erst so richtig kennen.

Doch darauf will ich eigentlich hinaus: ist dieses Tempo bei den V3´s das
Talent und die Fähigkeit und wäre es somit kontraproduktiv den Hund zu
etwas mehr "Langsamkeit" zu zwingen?

anni_81
@ User 11: hast du mal geschrieben du grenzt Hund 14 mit Tannenzweigen-Werfen nach vorne ein?

User 11 aus Rudelstellungen.de
grenzt ihren Hund schon lange nicht mehr so ein. Über Fixierung wird Hund 14 in Stellung gebracht. Als Absicherung wird die Schlepp genutzt, auf die sich gestellt wird, wenn notwendig. Ist User 11 nicht allein unterwegs, geht Hund 14 zwischen zwei Personen.

anni_81
Mir fällt immer etwas sehr auf:
wenn wir zusammen losgehen und ich bin ab dem ersten Schritt auf die Wiese, den Wald etc. gedanklich da, dann bleibt sie schön in meiner Nähe.
Tu ich das nicht, macht sie auch ihr eigenes Ding.

Vielleicht auch wieder ein Anzeichen dafür, dass V3 auf sich alleine gestellt einfach nicht gut ist. Man muss sich permanent gegenseitig Aufmerksamkeit geben.

Aber trotzdem: ist Schnelligkeit das Talent der V3´s?

Angelika
Also, Hummeln haben wir keine. Umsichtigkeit schon . Polly kann sich sehr gut konzentrieren.

User 16 aus Rudelstellungen.de
Hund 15  hat Power ohne Ende. Nur mit Druck kann er dazu gebracht werden, dass er neben her läuft.

Korrekturen wirken nur kurzfristig und es ist doch sehr anstrengend mit ihm. Aber immerhin ist User 16 schon soweit, dass Hund 15 nicht mehr auf andere Hunde zu stürmt, sondern stehen bleibt und in die Richtung fixiert.

Anfangs hatte User 16 das Gefühl, dass Hund 15 den Menschen nicht braucht. Denn er machte draußen sein Ding. Sie musste aber feststellen, dass er anders auf den Menschen achtet als ihre anderen Hunde. Das Wissen, dass Hund 15 ein V3 ist, war da sehr hilfreich.

karosa
Ich denke nein. Das ist vielmehr Dein Hund, sein Temperament. Nur die Richtung nach vorne kommt von seinem "V" in V3.

karosa
User 16, und wie ist die Verbindung von V3-Hund 15 zu MBH-Hund 16?
Kommunizieren und handeln die beiden einheitlich?

anni_81
@ User 16:
Ich bin immer noch extrem auf der Suche nach einem MBH mit dem wir regelmäßig laufen können.
Die Verändungen sind ziemlich sichtbar, der Hund wird selbstsicherer (das war bei mir nach nur 2 mal mit Istar so...)

anni_81
Ich laufe ja schon ziemlich schnell (mein Freund ist immer der gefühlte
NLH)... aber für Belga immer noch einen Ticken zu langsam!!
Habe mir jetzt extra ein gebrauchtes Mountainbike gekauft, damit wir ab und zu Radtouren machen können.

karosa
DAS ist genau das Richtige für die schnelle Belga, damit kannst Du ihr
sicher eine große Freude machen.
Wenn ich mein Fahrrad auspacke und die Springer dran mache, dann flippt der N2 aus vor Freude.

anni_81
@ Karosa:
Belga hat momentan 2 Lieblingshobbies.
Hobby Nr.1 : Versuchen, das Pferd anzufeuern wenn es galoppiert
Hobby Nr.2: Frisbeeeeeeeeeeeeeeee

karosa
"Zitat von anni_81:
Belga hat momentan 2 Lieblingshobbies.
Hobby Nr.1 : Versuchen, das Pferd anzufeuern wenn es galoppiert."

Das Pferd, auf dem Du sitzt? Sie hat wohl Power ohne Ende. Ich bin
sicher, Du lastest sie körperlich gut aus. Könntest Du ihr mehr geistige
Nahrung geben? Würde das helfen?

anni_81
Wir machen noch ZOS... fand sie zuerst ziemlich langweilig, jetzt, so langsam, macht es ihr immer mehr Spass!
Und Kampfschmusen betreiben wir auch noch.
Ja klar, das macht sie nur mit meinem Pferd (die sind beste Freunde). Zu
anderen Pferden geht sie nicht, das musste ich ihr lustigerweise auch gar
nicht erst beibringen.


Sanne
Hab jetzt nicht alles durchgelesen, antworte aber trotzdem mal.
Meine V3 ist auch ein sehr hibbeliger Hund, pusht schnell hoch und als sie neu bei mir war (kam ja mit 10 Monaten) war sie draußen auch total auf Zack.
Wenn die Leine ab war, ist sie los gerast, anfangs immer gern im Kreis um mich rum.
Sie beobachtet mich sehr genau, nimmt alles wahr und ist selbst sehr schnell mit einer Entscheidung dabei.

Inzwischen hat sie sich aber draußen sehr zum positiven verändert, sie ist meistens in einem lockeren Trab in meiner Nähe unterwegs. Ich empfinde sie als deutlich entspannter, ruhiger, in sich ruhender.

In unbekannten oder aus ihrer Sicht aufregenden Situationen dreht sie aber trotzdem sehr schnell hoch.

Zusammen mit V2 steigert sie sich wieder schneller in Situationen hinein, obwohl er eigentlich ein cooler Kerl ist und sich nicht so leicht aufregt.

Denke hier muss ich einfach noch mehr Struktur schaffen.
Ich denke also schon, dass es dem V3 gut tut, ausgebremst und diszipliniert zu werden.

User 17 aus Rudelstellungen.de
erkennt ihren V2 in den Beschreibungen wieder und vermutet, dass der ganze Vorrang so zu sein scheint.

Sanne
Also mein V2 ist in sich ruhender als der V3.
Er ist zwar draußen auch ne Kanone und war eigentlich immer am
rumfetzen, bis ich angefangen habe das einzuschränken.
Aber er kommt wesentlich besser mit fremden Situationen klar und dreht
nicht so schnell auf.
Er ist einfach nur ein Hund mit viel Energie, der gerne rennt.

Die V3 dagegen stresst sich total leicht hoch. Habe das bisher immer für
rassetypisch gehalten, kenne viele Aussies die zum hochdrehen tendieren.

Denke aber dass es auch viel mit der Stellung zu tun hat.
Ich denke, ein typischer V2 ist irgendwie souveräner. Meiner zumindest ist trotz zartem Alter irgend wie sehr souverän, während V3 halt eher dazu neigt, auf ungewöhnliche Außenreize seeeehr stark zu reagieren.

Könnte aber auch mit stellungsstark/stellungsschwach zusammenhängen...
Keine Ahnung.
Barbara sagt ja, ein sehr stellungsstarker Hund ist souverän, egal welche
Stellung er hat.

Canim
Mein V3 ist auch ein hibbeliges Etwas, und vor allem wenn er rum hibbelt, dann wird das dauernd von fiepsigen Tönen und manchmal auch durch Geschrei begleitet.
Also seine Tendenz ist ganz klar rumrasen, hibbeln, alles scannen. Der rast nur so durch die Gegend!
Und das liegt ganz klar daran, dass ihm ein starker MBH fehlt.

Wenn ich mit meinem V3 Gassi gehe, sorge ich selber immer dafür, dass er nicht so rum hibbelt, weil, es tut ihm echt überhaupt nicht gut.

Manchmal ist es so schlimm, da entfernt er sich wieder viel zu weit und wird dann fixiert; da kommt er dann ganz devot herangeschlichen und schmeißt sich vor mir auf den Boden weil ich ihn anknurre, da er wieder viiiieeel zu weit weg war.

Wenn ich ihn dann einfach wieder aufstehen lasse, hibbelt er sofort durch die Gegend. Deswegen lasse ich ihn dann meist 1-2 Minuten liegen, und dann kommt er auch echt wieder runter und läuft konzentriert, und durchaus auch sehr schnell und natürlich immer vorne.
ABER diese Dauererregung ist dann nicht mehr in ihm drinnen.

Außer von außen kommt irgend ein Reiz, dann ist er wieder hibbelig und ich muss ihn irgendwie runter bekommen.

Mir wird dauernd gesagt "ach Gott ist ihr Hund unausgelastet", das nervt denn dem ist nicht so. Ich mach so viel mit Arco - wir machen Canicross, im Augenblick zieht er zusätzlich auch noch einen Reifen (wir basteln uns grad noch nen Trainingswagen ), ansonsten mach ich ZOS mit ihm,
Schnüffelspiele, Reizangel usw. und natürlich wird auch sehr viel Ruhe von ihm eingefordert.

Am Sonntag durfte ich aber erleben was es heißt einen richtig guten MBH für so einen V3 zu haben.

Der MBH war in dem Auslauf und mein absolut hibbeliger verrückter V3
kam rein. Der MBH richtete sich vor dem V3 auf und man hat es richtig
gesehen, mein V3 wurde auf einmal viiieeeel ruhiger!
Und auch auf den ganzen Stellungsläufen mit dem MBH war er unglaublich ruhig.

Im Gegensatz dazu, als wir nur mit VLH und V2 gelaufen sind, da war er
doch schon hibbeliger, und wenn VLH und V2 Interaktionen
zwischeneinander starten wollten, hat mein V3 dauernd dazwischen gefunkt.

Als später der MBH mit gelaufen ist sah das ganz anders aus.

anni_81
@ Sanne
Du darfst nicht vergessen, dass ein V2 ja "eher" Leithundqualitäten hat... ein V3 kann das gar nicht, der braucht ja eigentlich Körper um sich herum.
Aber bei bestimmten Hunden reagiert auch Belga teilweise wirklich richtig gut. Sie hat überhaupt gar keine Unsicherheiten einen aggressiven oder übersteigert dominanten Hund ganz elegant zu umgehen oder abzublocken.

Aber klar, ein Wächter soll ja auch nichts provozieren!

User 16 aus Rudelstellungen.de
Zitat von anni_81:
"@ .., ein Wächter soll ja auch nichts provozieren!"
Hund 15 sieht das ein wenig anders. Nur einmal hat er devot auf einen anderen Hund reagiert und nicht fixiert. Es wird angenommen das dies wohl ein Vorrang gewesen ist.

anni_81
Bei uns ist das eigentlich nur ein "Problem" in der Stadt, wenn die Straßen nicht breit genug sind. Da würde sie auch gerne mal an der Leine rumpoltern.
Im Freilauf muss ich sie vor so kleinen Popokriechern beschützen. Wenn Hunde ihr aufdringlich nachlaufen und am Hintern riechen, bekommt sie richtig Angst.
Aber wenn da ein fletschender Riesenrottweiler kommen würde, da bleibt sie richtig cool!

Canim
Anna da hast du`s aber echt gut.
Mein Arco bleibt da gar nicht cool. Der provoziert da selber richtig arg, aber wir arbeiten dran.

anni_81
Ich muss sagen, dass es mich sehr erstaunt wie souverän sie mit derartigen Hunden umgehen kann, das ist für mich dann ein ausgewechselter Hund.
Vielleicht einfach ein diplomatisches Talent von ihr oder da kommt sowas
wie stellungsstärke zum Vorschein?

User 17 aus Rudelstellungen.de
"Zitat von anni_81:
@ Sanne
Du darfst nicht vergessen, dass ein V2 ja "eher" Leithundqualitäten hat... ein V3 kann das gar nicht, der braucht ja eigentlich Körper um sich herum.
Aber bei bestimmten Hunden reagiert auch Belga teilweise wirklich richtig gut. Sie hat überhaupt gar keine Unsicherheiten einen aggressiven oder übersteigert dominanten Hund ganz elegant zu umgehen oder abzublocken.
Aber klar, ein Wächter soll ja auch nichts provozieren!"

merkt an, das ein V2 keine Kompetenzen als VLH hat, weil er eben nicht souverän ist. Wäre als gebeamter VLH restlos überfordert. Und Körper um sich herum brauchen alle Bindehunde.
Hund 17 ist mit anderen Hunden auch sehr sicher, nur in der Menschenwelt nicht. User 17 vermutet das dies nichts mit Stellung zu tun hat, sondern mit Genen, Sozialisation und letztendlich mit Erziehung.

Sanne
"Zitat von Canim:
Mir wird dauernd gesagt "ach Gott ist ihr Hund unausgelastet" das nervt
denn dem ist nicht so. Ich mach so viel mit Arco - wir machen Canicross, im Augenblick zieht er zusätzlich auch noch einen Reifen (wir basteln uns grad noch nen Trainingswagen ), ansonsten mach ich ZOS mit ihm,
Schnüffelspiele, Reizangel usw."

Bist du sicher, dass du nicht zu viel mit ihm machst?
Meine V3 ist erst entspannter, seit ich ALLE "Auslastung", außer
Spazierengehen, gestrichen habe!,
Wenn ich meine Hündin an die Reizangel lassen würde, würde die mir auch durch drehen!
Wir üben ab und zu mal Entspannung obwohl Spielzeug im Spiel war,
ansonsten bin ich mit ihrem Grundgehorsam zufrieden und lasse alles andere weg!
Ich denke es war ein totaler Fehler von mir anfangs, den Hund beschäftigen zu wollen, weil sie ja ein Aussie ist. Ohne geht es ihr viel besser!

"Zitat von Canim:
Im Gegensatz dazu, als wir nur mit VLH und V2 gelaufen sind, da war er
doch schon hibbeliger, und wenn VLH und V2 Interaktionen
zwischen einander starten wollten, hat mein V3 dauernd dazwischen gefunkt.
Als später der MBH mitgelaufen ist sah das ganz anders aus."

Das Hibbelige kenn ich von meiner, wenn wir zusammen mit V2 unterwegs sind.
Ich wünsche mir oft nichts mehr als einen richtig guten MBH!
Zusammen sind meine beiden leider einfach nur anstrengend...

Sanne
"User 17
merkt an, das ein V2 keine Kompetenzen als VLH hat, weil er eben nicht souverän ist. Wäre als gebeamter VLH restlos überfordert. Und Körper um sich herum brauchen alle Bindehunde.
Hund 17 ist mit anderen Hunden auch sehr sicher, nur in der Menschenwelt nicht. User 17 vermutet das dies nichts mit Stellung zu tun hat, sondern mit Genen, Sozialisation und letztendlich mit Erziehung."

Sehe ich ähnlich.
Ich denk ein V2 könnte im Zweifelsfall ein Rudel sicher besser führen als ein V3, aber trotzdem darf man nicht vergessen, dass keiner der beiden dafür gemacht ist, dass es für beide ewige Reperatur bedeutet und das es keinem von beiden wirklich gut tut.

Mein V2 ist eigentlich mit fast allem draußen sehr sicher. Menschen
gegenüber ist er aus meiner Sicht perfekt: er geht niemals einfach so zu
Menschen hin, drängt sich niemals auf, lässt sich aber gerne von jedem
anfassen und streicheln, wenn der Mensch das möchte. Das genießt er, er braucht es aber nicht, fordert es auch nicht ein.

Auch mit dem geistig behinderten Kind von Bekannten ist er sowas von
locker und souverän, andere Hunde können dieses Kind kaum ertragen.
Und mit anderen Hunden ist er aus meiner Sicht auch souverän, manchmal bin ich überrascht wie gut er sich z.B. größeren fremden Rüden entgegenstellt, selber keine Spur von Aggression, lässt sich aber trotzdem nicht unterbuttern.

Naja manchmal passt ihm was nicht, dann wird der andere Hunde angebellt.
Kann das aber noch nicht so ganz deuten.
Ich denke auch, dass das Verhalten gegenüber Menschen nur bedingt was mit der Stellung zu tun hat.

Z.T. sicher durch falsche Behandlung, die man mit dem Wissen um die
Stellung hätte vermeiden können. Wie es oft beim VLH ist.
Aber ich denk, da spielen auch andere Sachen mit rein. Würde also ein
bestimmtes Verhalten gegenüber Menschen keinesfalls als typisch für eine bestimmte Stellung sehen oder so.

Canim
"Zitat von Sanne:
Zitat von Canim:
Mir wird dauernd gesagt "ach Gott ist ihr Hund unausgelastet" das nervt
denn dem ist nicht so. Ich mach so viel mit Arco - wir machen Canicross, im Augenblick zieht er zusätzlich auch noch einen Reifen (wir basteln uns grad noch nen Trainingswagen ), ansonsten mach ich ZOS mit ihm,
Schnüffelspiele, Reizangel usw."
Bist du sicher, dass du nicht zu viel mit ihm machst?
Meine V3 ist erst entspannter, seit ich ALLE "Auslastung" außer
Spazierengehen gestrichen habe!
Wenn ich meine Hündin an die Reizangel lassen würde, würde die mir auch durchdrehen!
Wir üben ab und zu mal Entspannung obwohl Spielzeug im Spiel war,
ansonsten bin ich mit ihrem Grundgehorsam zufrieden und lasse alles andere weg!
Ich denke es war ein totaler Fehler von mir anfangs, den Hund beschäftigen zu wollen, weil sie ja ein Aussie ist. Ohne geht es ihr viel besser!"

Ich verstehe deine Bedenken und in der Tat hört sich mein Geschreibsel so an, als würden wir die ganze Zeit Action machen, hätt ich vielleicht anders ausdrücken sollen.

Als Arco Ende Mai letzten Jahres zu uns kam, und nach der erfolgreichen
Heilung der Giardien, kam sein hibbeliges Wesen sofort zum Vorschein.
Von da an war für mich klar, was der Hund zu aller erst einmal lernen muss ist Ruhe - Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe.

Und das haben wir echt sehr intensiv geübt.

Im Haus ist er auch die absolute Ruhe selbst, bei mir daheim ist es eigentlich so, dass man gar nicht merkt das sich Hunde im Haus befinden. Beide Hunde chillen tiefenentspannt auf ihren Lieblingsplätzen, tapsen mal hierhin und dorthin, mehr Action gibts von denen nicht.

Beim Gassi war das schon eher ein Problem, da hibbelte er viel und meine Konsequenz daraus war einfach, noch ruhiger werden, noch weniger Action - also schnödes, absolut reizloses Gassi gehen.

Ich habe erst im Dezember, als er sich immer besser im Griff hatte und er langsam in der Lage war konzentriertes Arbeiten zu leisten, angefangen mit ihm zuerst nicht mal eine Minute und danach Minutenweise mit ihm zu arbeiten.

Und da ist es egal ob es jetzt ein körperliches Arbeiten wie Reifen ziehen,
oder geistiges Arbeiten wie schnüffeln ist, er muss diese paar Minuten so konzentriert arbeiten, dass er danach müde und zufrieden ist.

Wenn ich mit ihm Arbeiten will, dann sag ich ihm "Arco Arbeiten" dann
wird er schon richtig konzentriert.
Weil ich halt möchte dass mein Hund da wirklich sauber arbeitet.
Beispielweise wenn er zieht, das soll er ernst nehmen, da gibts kein
Geschnüffel oder Sonstiges, da wird konzentriert gelaufen und auf meine
Signale geachtet.

Oder die Reizangel. Die Reizangel machen wir ja damit er sich besser
beherrschen kann, also sprich, wir machen Impulskontrolle. Und das mach ich in ganz kurzen Sequenzen seit über einem Monat und noch nicht mal 5 Minuten bis jetzt, weil wir das wirklich sehr langsam steigern, damit er sich da nicht hochpusht, sondern ruhig und konzentriert arbeiten soll.
Also eigentlich ist alles bei uns darauf ausgelegt, dass er Ruhe lernt, auch das Arbeiten.
Nur wo wir wirklich ein Problem haben sind Fremdhunde, da verliert er
regelmäßig die Fassung - mit starkem MBH passiert das nicht wie ich jetzt sehr gut sehen konnte - und da muss ich jetzt weiter verstärkt mit ihm üben bzw. mich verbessern, damit das auch kein Problem mehr für ihn ist, weil ich mir derzeit leider einfach keinen dritten Hund dazu holen kann.

anni_81
Mir hat Barbara mal den Tip gegeben mit Belga auf Inlineskates unterwegs zu sein...
Ich finde diesen Gedanken nach wie vor absolut genial.
Man wäre schneller und könnte viel körperlicher kommunizieren... es wäre richtiges Tuning.
Leider habe ich wirklich Angst vor so was. Ich setze mich zwar auf Pferde, aber Rollschuhe und Schlittschuhe, hilfe...
Aber vielleicht ist das was für einen anderen V3-Halter?

Sanne
@ Canim:
Na das klingt doch vernünftig!
Habs nur erwähnt, weil ich Hunde kenne, die von ihren Besitzern falsch und sehr viel ausgelastet werden, dadurch komplett im Stress sind und die Besitzer das nicht sehen.
Aber so wie bei dir klingt das super.

@ Anni:
Ich bin total gern mit den Hunden auf den Inlinern unterwegs.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man selbst die Teile gut beherrscht Sonst
würde ich das auch nicht versuchen.
Ich kann meine Beiden (20 und 25 kg) auf Inlinern an der Leine sogar dann noch zum Stehen ausbremsen, wenn sie eine Katze sehen -> absolutes Maximum an Erregung v.a. bei meiner V3. Die eigene technische Beherrschung ist also Grundvoraussetzung.

Meine V3 mag Rennen nicht sonderlich (könnte auch an ihrer HD liegen...). Weder am Fahrrad noch an den Skates, olles Geradeaus rennen mag sie überhaupt nicht.
Wenn der V2 dabei ist, hängt sie entweder genauso hinterher oder sie rennt mit und pusht sich dann aber auf ein hohes Erregungsniveau.

Insofern für uns nicht unbedingt optimal, aber mit V2 allein macht es total viel Spaß!
Mit ihr allein am Fahrrad komm ich auf durchschnittlich 10 km/h ungefähr, also eher so normales lockeres Traben. In diesem Tempo macht Skaten keinen Spaß.

Canim
Zitat von Sanne:
@ Canim:
Na das klingt doch vernünftig!
Habs nur erwähnt, weil ich Hunde kenne, die von ihren Besitzern falsch und sehr viel ausgelastet werden, dadurch komplett im Stress sind und die Besitzer das nicht sehen.
Aber so wie bei dir klingt das super."
Ja war gut, dass du das nochmal angesprochen hast. So wie ich das
geschrieben hab, klang es wirklich nach Dauerbespaßung.
Jetzt is ja alles klargestellt.

anni_81
Dann geb ich dir mal Belga zum skaten... die hätte da bestimmt totalen Spaß, Respekt, dass du das kannst!
Ihr "Arbeitstempo" ist ein gleichmäßiger ziemlich flotter Trab.
Diesen "langsamen" Trab, den die meisten Hunden an der Leine drauf haben, beherrscht sie irgendwie nicht. Sie geht dann lieber schnellen "Schritt".
Wenn wir spielen oder wenn sie machen darf was sie will, auf Wiese oder Feld, galoppiert sie so spielerisch und lacht dabei.

User 14 aus Rudelstellungen.de berichtet,
das ihre V3 Ball werfen und Dummysuche liebt aber immer ansprechbar dabei ist. Reagiert sehr gut auf fixieren und ist immer wieder ruhig zu bekommen, auch innerlich, wenn sie hoch gespusht wurde.

N3 dagegen ist hektisch und innerlich sehr unruhig.

kage
Zitat von karosa:
Bei mir ist es eher der Nachrang N2, der Pointermix, der die Power hat und immer vornedran sein muss.
Barbara, vielleicht ist er ein V2?"
Nein - wirklich nicht - jetzt ist es wirkich eindeutig. Wenn sie jetzt vorgeht, dann siehst Du nur, inwieweit der MBH die Führung für sie abgegeben hat, und Dein NLH nimmt sie nur als reine körperliche Sicherheit, wenn er es für wichtig hält.
Da solltest Du ganz klar den MBH unterstützen. Anscheinend arbeitet er nur noch punktuell, wenn Not am Mann ist , aber eben nicht dauerhaft.

Das ist auch wirklich eine riesige geistige Dauerarbeit. Wirst sehen , wird wieder alles ganz klar, wenn die beiden Stellungen, die fehlen, mit aktiven Hunden wieder besetzt sind.

anni_81
Ich habe ja schon gestern mal erzählt, dass Belga total gut mit Hunden "klar" kommt die Aggressionspotential haben.

Vorhin waren wir im Wald. Ein mittelgroßer Rüde, wusste schon weitem
nicht recht wie er uns einzuordnen hatte.
Er schnüffelte ewig an einer Stelle rum. Ich nutze die Zeit und brachte Belga an meine Seite, damit wir die passieren können. Da kam der Rüde auch schon seitlich schneller auf uns zu. Ich blockte mit meinem Körper ab.

Belga ging mit mir weiter. Bleibt auf einmal stehen, Ohren hoch und trabt zu dem zurück - beide beschnuppern sich eng Hintern an Hintern und Belgas Bürste ging dabei leicht hoch.
Ich musste sie dann abholen, weil sie nicht hörte. Mir war der Hund einfach nicht so geheuer.
Dann blieb sie nochmal stehen und schaute fasst schon erhaben dem Rüden hinterher.

Menschlich interpretiert würde ich sagen, sie ist zu dem "Angreifer" zurück um die Sache nochmal klarzustellen...?
Stellungstechnisch interpretiert - "hey weißt du nicht wer ich bin?"

User 15, aus Rudelstellungen.de, merkt an,
das sein Hund 13 auch schnell hoch pusht, hektisch ist, sehr viel rennt und dabei auch viel bellt. Am entspanntesten ist er, wenn die anderen Hunde aus dem Haushalt nicht dabei sind. Stellung aber noch unbekannt.

kage
Manches bestätigt sich, manches wird auch total fehlinterpretiert. Komme mal zu den Workshops, dann weißt Du es genau und kannst dann auch gezielt mit dem Wissen umgehen.
So wirst Du immer nur rumrätseln. Mal erkennst Du Identitäten, dann wieder nicht.

karosa
Stimmt User 15, denn was sich wie ein N3 gibt, kann auch locker ein N2
sein. Es sind manchmal nur Nuancen dazwischen, aber die sind richtig
wichtig.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe ein zunächst eingeschätzten
N3, der sich ebenso wie hier beschrieben verhält, der aber von Barbara
angezweifelt und neu eingeschätzt sich als N2 entpuppt hat.

kage
Karosa hat es richtig beschrieben und mir ist dieser Fehler passiert, weil ich mich von den Hunden im Bestand von Karosa fehl leiten ließ.

Du mußt unterscheiden lernen. Ich habe nur Hunde genau so gehalten wie die Rudelstellung es vorschreibt. Also habe ich nicht viel praktische Erfahrung - in der Zwischenzeit natürlich viel viel mehr als am Anfang - mit diesen ganzen Formen der Reparaturfähigkeit und Beamen. Wußte immer nur dass das die Hunde so machen, wenn Menschen Fehler in der Haltung begehen, aber ganz praktisch sieht es wirklich sehr schwierig aus.

Karosa konnte den Unterschied sehen. Heute müssen alle Hunde eines
Bestandes von mehreren Fremdhunden der passenden Stellung gegengeprüft werden, bevor meine Aussage dann auch wirklich als geprüft gilt.

Deswegen rate ich auch jedem Menschen, der sich mit diesem Wissen
befassen möchte, er soll nur nach stellungsstarken Hunden Ausschau halten, der klare Abläufe noch zeigt. Man lernt sonst viel zu schwer, wenn man sich mit den Zuständen der anderen Hunde versucht zu befassen.

Hätte mir vor einem Jahr nie gedacht, dass ich mich mal ausgiebig mit
stellungsschwachen, stellungsfähigen und in Reparatur lebenden Hunden
befassen werde.

karosa
Barbara, ich sehe es insofern nicht als Fehler, sondern als nahezu identisches Bild, das Toni damals gezeigt hat.

Ich habe ja selbst so viele N3-typische Beschreibungen passend gefunden, nur die Kommunikation mit NLH hat nicht gestimmt. Und da kam die richtige Vermutung von Dir.

Es reicht nicht immer, einen Hund nach den stellungstypischen
Eigenschaften zu bewerten, da es auch noch andere Fehlerquellen geben
kann, wie z. B. in anderen Stellungen gebeamt zu sein, stellungsschwach
oder zu straff erzogen worden zu sein, was die angeborene Stellung
verfälschen kann.

User 15, aus Rudelstellungen.de
kann aus verschiedenen Gründen ein Workshop die nächste Zeit nicht besuchen und versucht anhand der Beschreibungen ihren schwierigen Hund (jagt, ist schnell überfordert und gestreßt bei Außenreizen und neigt dann zum beißen als Übersprungshandlung) "einzuschätzen".

Sanne
Ich finds spannend, wenn Leute hier im Forum überlegen, welche Stellung ihr Hund haben könnte und dann fahren sie zum Workshop, es bewahrheitet sich oder sie liegen völlig daneben

Angelika
Das klingt interessant - ich verrate aber nicht, was mir spontan für eine Idee kam. Auf die Einschätzung bin ich gespannt!

Canim
Wahrscheinlich liest es sich einfach doof wenn alle immer nur zu den
Workshops raten, aber ohne ist es einfach unglaublich schwer die Stellung rauszufinden - ich war ja jetzt schon auf 4 Workshops aber ich tu mich trotzdem noch schwer Stellungen klar zu erkennen, wenn dann nur bei stellungsstarken. ^^

Viele Hunde reparieren sich halt alles zu Recht, da kann es sogar schon mal sein dass der Hund ne ganze Weile im Gehege bleibt und mit verschiedenen Hunden gegenbestätigt wird, weil er einfach nix eindeutig zeigt - sehr schwierig das alles.

Zu Hund 13 ... ehrlich ich zerbrech mir schon ne Weile den Kopf wie das
Spiel nochmal genau aussah. Liegt ja schon ne Weile zurück.
An was ich mich erinnern kann, dass Hund 13 und Arco in größerem Umkreis gerannt sind, also hin und her geflitzt - war das so?

Ich hab mit Arco jetzt schon sehr oft Doppelbesatz beim Gassi getroffen,
diese Begegnungen kann man so Ausdrücken dass sie sich beim "Spiel"
kaum von der Stelle bewegt haben, es war eher ein ständiges Umkreisen, schwer zu beschreiben.

So hab ichs mit Hund 13 nicht in Erinnerungen, eher im Gegenteil, viel
Bewegung ,viel Gerenne ... und Stella hat sich unglaublich aufgeregt und fand es tierisch kacke, dass die zwei da rumgeflitzt sind.

Meine Vermutung wäre, wenn ich mir das so bildlich vorstelle und mit
anderen Hunden vergleiche, vielleicht ein N2? wäre jetzt so meine Idee.
 
Wenn mein V3 mit dem N2 meiner Freundin läuft, dann kam es auch immer zu großen "Rennspielen", viel Bewegung, die Hunde rennen weit weg etc.; das darf Arco aber schon lange nicht mehr tut ihm nicht gut.
Normale Hundemenschen, ohne diese Brille, fanden das immer als ganz
tolles Hundespiel...
Hmm, aber wiederum der N2 ist ein 1jähriger Großer Schweizer
Sennnenhund, also noch nicht erwachsen - das Verhalten dieser zwei Hunde kann man wahrscheinlich gar nicht gleichsetzen zu nem erwachsenen N2 ...

Es sind einfach zu viele Faktoren, die man auch berücksichtigen muss ...
mein Geschreibsel bringt dir wahrscheinlich nicht viel.

Zerafina
Zitat von Angelika:
"Ich glaub fast jeder hier hat schon mal sowas von daneben gelegen"
Und das würde mich mal interessieren.
Ich liebe ja das Spekulieren, mache schließlich mit sämtlichen mir bekannten Hunden nichts anderes.

Ich kenn ja nun: stellungsstark kann mit Eckhund verwechselt werden,
Bindehundpositionen sind schwer 2 oder 3.

Hat hier zum Beispiel mal jemand seinen Hund für Vorrang gehalten und
tatsächlich war es Nachrang ... und noch extremer gar anderum?

Angelika
Zitat von User 15:
"schnell überfordert und gestreßt bei Außenreizen und neigt dann zum beißen als Übersprungshandlung"
Das find ich interessant. Wie macht es sich denn bemerkbar, dass er Stress hat?

User 21 berichtet,
Zitat von Zerafina:
"Ich glaub fast jeder hier hat schon mal sowas von daneben gelegen
Und das würde mich mal interessieren.
Ich liebe ja das Spekulieren, mache schließlich mit sämtlichen mir bekannten Hunden nichts anderes.
Ich kenn ja nun: stellungsstark kann mit Eckhund verwechselt werden,
Bindehundpositionen sind schwer 2 oder 3.
Hat hier zum Beispiel mal jemand seinen Hund für Vorrang gehalten und
tatsächlich war es Nachrang ... und noch extremer gar anderum?"

das sie ihren Hund als V3 eingeschätzt hatte, weil dieser immer vorn war und agierte. Er stellte sich dann bei einem Workshop als N3 dar und hatte sich wohl durch den Doppelbesatz nach vorn gebeamt.

kage
Zitat von Angelika:
"Ich glaub fast jeder hier hat schon mal sowas von daneben gelegen
Und das würde mich mal interessieren.
Ich liebe ja das Spekulieren, mache schließlich mit sämtlichen mir bekannten Hunden nichts anderes.
Ich kenn ja nun: stellungsstark kann mit Eckhund verwechselt werden,
Bindehundpositionen sind schwer 2 oder 3.
Hat hier zum Beispiel mal jemand seinen Hund für Vorrang gehalten und
tatsächlich war es Nachrang ... und noch extremer gar anderum?"

Auf dem ersten Blick passiert es sogar mir. Nur, Gott sei Dank sind das dann solche Vorrangautomatismen, dass es mich stutzig werden läßt, vor allem wenn ich erkenne, da erkenne ich eigentlich gar nichts am Anfang bei dem gesamten Besatz.

Hatten am Wochenende ein Rudel Hunde, die waren echt eine Nuss für mich, bis ich da mal alles erst raussortiert habe hat es ewig gedauert.

Das einzige was mir auffiel nach 15 Minuten - ein einziger Hund
von 7 Hunden zeigte ein anderes Verhalten.

Dieser viel zu viel Vorrang zeigende Hund war ein im Mehrfachbesatz
lebender N3 hinterher, aber sowas wiederum von klar, nachdem er mit
fremden NLH und N2 laufen konnte.

Ich bin hinterher immer total alle - was die Hunde aus Reparaturzwang so alles hinlegen und immer verbunden mit unangenehmen Auffälligkeiten für den Menschen im Umgang mit Außenreizen.

User 15 antwortet
@Aylin
Hund 13 wurde erst mit 6 Jahren übernommen. Ihre Beobachtung: Hund 13 hat Arco viel angesprungen, geknufft, um ihn herum gerannt. Nie weit weg, immer im kleinen Kreis. Viel gespringe, Spielaufforderung. Gemeinsames Pinkeln am Ende gegen die Fichte, dann war Ruhe. Stella wurde nicht beachtet, darum nicht bemerkt das sie stinkig war. Grund evtl. Doppelbesatz oder einfach nur weil viel Acktion war?

@Angelika:
bei normalem Stress wir nur gebellt (Bewegung in der Familie z.B.). Explodiert wird von jetzt auf gleich und es ist nicht erkennbar warum. Erst danach ist es ersichtlich (z.B. bei Korrektur durch leichtes Fußstupsen, als er ganz am Anfang die Näpfe der anderen Hunde leerte; seine Aktion: Biß in den Fuß). Ab da wurde darauf geachtet noch vor ihm zu agieren. Dann ist es kein Problem ihn von etwas abzuhalten, solange dies ohne Körperkontakt (also nicht anfassen) geschieht. Subtile Zeichen sind sehr schwer zu erkennen (minimales Ohrenaufstellen z.B.). Eine Vermutung ist, dass ihm beim Vorbesitzer das Knurren abgewöhnt/verboten wurde. Darum vielleicht keine Vorzeichen/Drohung.

Angelika
Oh, dann wäre es ja noch viel wichtiger, daß er eingeschätzt werden kann.

Vielleicht werden das dann noch ein paar stressfreiere Jährchen für Euch und Hund 13. Irgendwie ist es doch dann ein ganz anderer Umgang mit den Hunden und Hund 13 wird das wohl zu schätzen wissen.

Wenn er Stress hat, braucht er wohl eine größere Individualdistanz, wenn man es weiß (und merkt), dann kann man sich ja drauf einstellen.

Zerafina
7 Hunde mit Mehrfachbesatz!!!
Ich gehe als Einzelhundhalterin leider zu selten von diesen völlig anderen
Verhältnissen aus.


User 15
hatte Hund 13 mit der Warnung aus dem TH bekommen, das er den Vorbesitzer (in dem Falle schon der zweite) gebissen hatte und das wohl auch sehr heftig.

Die meiste Zeit ist er ein lieber Kerl und sehr asnlehnungsbedürftig. Er steht nicht unter Dauerstress. Als Einzelhund war er genauso hektisch und die vorhandenen Hunde (seit 3 Jahren, übernommen wurde er vor 4 Jahren) tun ihm ganz gut. Er bleibt jetzt auch eher ohne Menschen zu Hause und, obwohl er Abstand zu den anderen Hunden hält, mag er das die anderen Hunde da sind.
kage
User 15, ich therapiere gerade einen N3 frisch aus dem Tierheim und auch dort waren einige N3s und V3s alle Aggressionsauffällig.

Mit NLH hier ist dieser Hund so etwas von unauffällig - ihre ganze
Hibbeligkeit habe ich nur noch wenn sie ihren Automatismus einstellt und
einfach nur vorrennen will. Aber nach 2 Tagen kommt das kaum noch vor.

Der Hund ist hinter mir die Ruhe selbst.

Habe ihn bereits mehrfach stark korrigiert - Null Gegenkommentar von
diesem Hund.

Aber nun weiß ich auch warum Menschen diese Stellungen so lieben. Die
reinsten Kletten - im Moment bringe ich ihr bei - dass Menschen sich selber schützen können und halte sie streng beim Hund NLH mit dem sie später mal leben soll.

Aber es ist klar warum diese Hunde erst geliebt und dann abgegeben werden.

Sie erhalten kaum Führung, weil sie sowieso sich nicht vom Menschen lösen und keiner diese Hunde real führt.
Bei diesen Stellungen sieht man klar wie wichtig es ist sich als Mensch klar gegenüber dieser Stellung abzugrenzen.

User 22 fragt Barbara
ob sie von dem N3 spricht. V3 bräuchte doch nicht dauernd nach hinten korrigiert zu werden.

kage
Generell gelten eigentlich für beide Stellungen die gleichen
Anwendungskriterien. Da das Fehlverhalten identisch ist, wie wir uns gut bei der Tierheimeinschätzung ansehen konnten.

V3:
Mensch MBH - V3 läuft normal kurz vor einem und je nach Außenreiz muß man auch da sich vor und hinter den V3 bewegen.

Hund MBH vorhanden - V3 läuft hinter einem und Mensch ist 2VBH.

N3:
N3, wenn man einen NLH hat, hinter sich bringen. Mensch läuft ja dann als N2. Hat man ihn nicht, läufst Du normal so, das N3 vor Dir läuft.

Bringst ihn im Wechsel vor Dir und hinter Dir, je nachdem von wo der Außenreiz kommt.

User 15 merkt an
das es interessant ist, dass sich N3 und V3 so ähneln, wenn es vorher schief gelaufen ist. Seit User 15 bewusster in dem Rudelstellungsthema aufpasst, und Hund 13 anders behandelt (toleranter aber deutlicher) ist es besser geworden.
Grundsätzlich ist alles offen, könnte auch sein das er älter wird (ist jetzt 11 Jahre).

kage
Es kann das Alter sein, aber man sieht es doch ob der Hund sich stabiler und sicherer zeigt als vorher, wenn Du ihm jetzt körperlichen Halt gibst.
Wenn es nur das Alter ist, dann siehst Du eher nur ein aufgeben und Kopf hängen lassen.

User 15 stellt fest
das es eher für Hund 18 wichtig wäre eingeschätzt zu werden. Er wirkt ihm Haus eher alt, während er draußen wie immer ist. Eine Einschätzung würde es einfacher machen, Hund 18 angepasst zu behandeln.

Hund 13 ist in sich ruhender, fröhlicher, kooperationsbereiter und stabiler. Ist geistig "mehr bei User 15".

calua
ich bin gespannt, was nun bei meinen Hunden heraus kommt.
Aber trotzdem ich seit - September letzten Jahres? - in etwa alles alles alles lese, so bin ich mir keineswegs sicher, was meine drei Schurken hier denn nun sind.

Es ist eins, es zu wissen, und dann Verhaltensweisen zuzuordnen, oder
es überhaupt nicht zu wissen.
Dann passen nämlich ganz ganz ganz entsetzlich viele Verhaltensweisen
der verschiedensten Positionen auf die eigenen Hunde.

Es ist ein Unterschied, ob mir z.B. ein MBH gezeigt wird, und ich ihn wissentlich als MBH beobachte; oder ob ich da draussen einem wildfremden Hund begegne, der für mich eventuell ein MBH sein könnte, aber vielleicht nachhher ein NLH ist.

Ich bin mir keineswegs sicher. Und sicher werde ich NACH einem Workshop nur die Positionenn meiner eigenen eingeschätzen Hunde wissen.

anni_81 (hatte aus privaten Gründen Streß)
Sobald ich sie von der Leine gelassen hab machte sie ihr Ding.

Das habe ich die ganzen Tage erstmal mit Korrekturen ohne Ende versucht zu unterbinden. Bis ich dann gemerkt hab: nee das kanns nicht sein.
Ich hab gerade null Power, keine Konzentration, was will ich da von dem Hund erwarten?

Seit ich mir das gestattet oder sagen wir mich dazu gezwungen habe, ist Belga wieder näher an mich ran gerückt beim Laufen!! Finde ich einfach toll an Hunden, wie sie auf ihre Art uns die Welt erklären können.

Sanne
Da sprichst du einen Grundsatz an, den ich auch anwende und sehr wichtig finde:

Ich arbeite nur mit den Hunden, wenn ich selbst mich dazu in der Verfassung sehe. Denn sonst ist es nur anstrengend, für beide Seiten stressig und führt zu nichts.

Wenn ich also merke, gerade geht es einfach nicht, gehe ich entweder wohin wo ich nicht eingreifen muss und sprech die Hunde dann aber auch wirklich gar nicht an, oder ich nehm die Flexi. Kommt aber selten vor.


Thema:  V3 bei Joggern/Männern im Wald
Quelle:   Rudelstellungen.de
Datum:  22.02.2012 - 23.02.2012


Unsicherheit des Users bei der Deutung des Verhaltens V3 bei Begegnung von Männern und/oder Joggern im Wald

anni_81
Wenn ich mit Belga im Wald laufe, hat es sich in den letzten Wochen so
eingespielt, dass sie meistens mal rechts und links von mir läuft oder vor mir.
Jetzt beobachte ich in letzter Zeit folgendes Verhalten:
Taucht in der Ferne ein einzelner Mann (ohne Hund!) auf oder Jogger, geht Belga
in dominanter Haltung weiter nach vorne, checkt diesen, und läuft dann Schleifen
um mich. Wenn die Gestalt sich nähert, pendelt sich Belga leicht versetzt hinter
mich ein, aber will mit ihrem Körper zwischen dem Mensch und mir laufen.
Dabei ist sie sehr konzentriert.
Ich bin unsicher wie ich das zu deuten habe. Eigentlich sieht es für mich positiv
aus.

kage
Für mich sieht es auch positiv aus.
V3 hat ja normal einen V2 vor sich, der aus seiner Führungsfähigkeit erst
einmal besser und souveräner mit Außenreizen klarkommt.
Solange die 3er Stellungen sich um ihre Menschen herum bewegen bei
Außenreizen, ist alles positiv.
Dann bist Du halt in dem Moment V2 und nicht mehr MBH für Deinen V3.
Er wird ja nur auffällig und geht den Außenreiz an, wenn er keine
körperliche Sicherheit sich aufbauen kann.

anni_81
Ich hab auch das Gefühl, dass sie einzelne Männer im Wald als einzig
wahren gefährlichen Außenreiz bewertet. Weil ich es auch tue.
Ich hab sie immer, nachdem so ein Typ an uns vorbei war, gelobt. Mir gefällt,
dass sie dabei sehr selbstsicher wirkt.


kage
Solltest Du Dir abgewöhnen. Man hat einfach keine Angst wenn man einen
taffen Hund besitzt, den man nicht durcheinander gebracht hat, egal welche
Stellung er hat.

Hat er seinen Menschen eingebunden, dann ist der Mensch sicher. Dazu
gehört aber die eigene menschliche Souveränität auch für Außenreize, und
dazu gehört, im Dunkeln auch Männern unvoreingenommen und
selbstsicher zu begegnen.

Der Hund liest in Dir und hast Du wirklich in Dir diese Ängste, baut sich der
Hund totale Überreaktionen auf, und dann empfindet er jeden Mann zum
Schluss als Gefahr.

Also genau wegen Deinen Ängsten hast du Dich für einen V3 entschieden,
und damit kann man seine Ängste in die Mülltonne stopfen.

anni_81
Zitat von kage:
"Also genau wegen Deinen Ängsten hast du Dich für einen V3 entschieden
und damit kann man seine Ängste in die Mülltonne stopfen."
Ich kann das nicht ganz einordnen, wie du das meinst?

User 12, Rudelstellungen.de, stellt fest
Zitat von kage:
"Also genau wegen Deinen Ängsten hast du Dich für einen V3 entschieden
und damit kann man seine Ängste in die Mülltonne stopfen."
dass sie sich wohl doch noch eine komplette 7er-Gruppe zulegen müsste um ihren Hang zur Kontrolle ablegen zu können. Dann macht sie Anni darauf aufmerksam, dass V3s Wächter sind.

kage
Zitat von anni_81:
Zitat von kage:
"Also genau wegen Deinen Ängsten hast du Dich für einen V3 entschieden
und damit kann man seine Ängste in die Mülltonne stopfen."
"Ich kann das nicht ganz einordnen, wie du das meinst?"
Also ängstlichere Typen finden häufig diese 3er Stellungen gut, nicht weil sie
wissen, dass diese Stellungen gute Wächter sind, sonst weil sie so alleine
ohne Hunde auch so ängstlich wirken häufig und die Menschen denken dann,
gleich und gleich gesellt sich gerne.
Du brauchst mit einem V3, den Du in Stellung hältst keine Angst haben vor
niemandem.

anni_81
Als Belga 1 Monat bei mir war, sind wir am helllichten Tag am Fluss spazieren gewesen.
Da wurde ich zum allerersten Mal in meinem Leben von einem Typen verfolgt und belästigt! Mein Hund war dem egal.
Damals hatte ich noch eine große Flexileine, die mich dann gerettet hat.

Das Erlebnis hat mich ein bisschen traumatisiert, weil, als dieser Assi ganz nah
an mich kam, hatte Belga selber Angst.

Aber sie war damals noch frisch bei mir aus dem Tierheim und erstmal mit
sich selbst beschäftigt (und vor allem die ganzen interessanten neuen
Gerüche etc.! )

kage
Uralte Geschichte aus den Anfängen mit dem Hund
Und wie würdest Du es heute sehen? Hoffentlich nicht identisch.

anni_81
Allerdings... damals hatte ich noch ein abgemagertes Tier mit braunem Zahnstein
an einer Flexileine.
Heute... einen Lack schwarzen stolzen V3 im Freilauf
Naja und an der Stellungsschwäche arbeiten wir noch.

Steinchen
Zitat:
"das sie sich wohl doch noch eine komplette 7er-Gruppe zulegen müsste um ihren Hang zur Kontrolle ablegen zu können."
User 12
meinst du, du kannst einfach so aus deiner Haut raus?
Ich bin ein menschlicher MBH und deshalb hatten wir es wohl so schwer am Anfang.
Jeder wollte den anderen kontrollieren.

User 12, Rudelstellungen.de
arbeitet daran. Sie stellt fest, das der Mensch sich verändern kann, soll und auch muss.

anni_81
Ich sage auch immer: Mein Hund und mein Gaul sind mein Yoga...
Man wird ja pausenlos gespiegelt, also aufgefordert sich zu entwickeln

User 23, Rudelstellungen.de
ist auch überzeugt, das gerade der "eine" Hund Sinn macht.

Angelika
Gegen Kontrolleismus empfehle ich VLH in Einzelhaltung, traumatisiert aus
dem Tierheim. Das hilft lebenslang . Aber Istar ist bestimmt auch nicht
schlecht, genauso gut!!!!
Ich bin ja so entspannt geworden mit den Hunden (für meine Verhältnisse )

Steinchen
Ich finde es langsam entspannend eine Vertretung zu haben und nicht mehr
für alles verantwortlich sein zu müssen.

User 23, Rudelstellungen.de
findet es schön zu lesen, das andere User sich immer mehr innerlich zurück lehnen können, stellt aber fest, dass es bei ihr immer mehr zur Verantwortung wird.

Angelika
Ja User 23, das klingt auch oft so. Irgendwas stimmt noch nicht . Und wenn es
der Wohnort ist. Es sollte doch ruhiger werden - oder? Und Du machst Dir
doch so viele Gedanken, das müsste doch fruchten!!
Es gibt halt Hunde, die kann man nicht in Hunde reicher, belebter Gegend
führen, ist nicht gut für Mensch und Tier.
Ich hab mich damals ganz dort raus genommen, aber ich wiederhole mich,
sorry.

User 23, Rudelstellungen.de
stimmt Angelika zu. Schwierig ist es, wenn sie mit beiden Hunden zusammen unterwegs ist, und der Rüde nur an der Leine gehen darf. Das baut Frust bei dem Rüden auf.

anni_81
Du bist also zur falschen Zeit am falschen Ort mit deinen Hunden!
Als ich in Baunach war und wir an diesen Seen entlang gewandert sind - kein
Hase, kein Reh weit und breit... ja, da merkte ich auch, dass Baustellen wirklich
Orts bezogen sein können!
Ich wohne ja im Kaninchen-Eldorado und Belga findet Kaninchen mehr als
reizvoll. Würde es diese kleinen possierlichen Tierchen hier nicht in den Massen
geben... ach Belga und ich hätten ein paradiesisches Leben

Angelika
User 23, ich hab jetzt eine "Wächterin", die ihre "richtig tiefe Beschützerrolle" (wieBarbara an anderer Stelle sagte) sehr ernst nimmt - leider bei mir und nicht beidem zu ihr passenden MBH. Mit der kann ich auch nicht überall laufen, viel zustressig für sie. Die braucht ihre Ordnung, scheinen andere Hunde aber nix von zuverstehen.
Läuft auch nicht rund, so wie Otto Normal das so sieht. Aber ich bin eigentlichganz zufrieden, mein Perfektionismus ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher. DerHund steht mir näher als die Erwartungen der Gesellschaft .


Thema:  Wen bevorzugen: V3 oder MBH aD?
Quelle:   Rudelstellungen.de
Datum:   13.02.2012 - 14.02.2012

Wie geht der Mensch am korrektesten mit der Stellungsreihenfolge um?

karosa
Mir fällt immer öfter auf, dass meine V3 sich vordrängelt, auch vor ihren MBH, egal um was es geht, z. B. beim Verlassen des Hauses oder Autos, überall, wo Körperlichkeit gefragt ist.

Läuft der MBH voraus (weil ich das geregelt habe), bekommt er öfters von V3 gemeckert.

Mit meinem Wissen, dass die Hunde schlauer sind als ich in Hundefragen, habe ich nun Zweifel, ob mein Eingreifen, MBH den Vortritt zu verschaffen, überhaupt richtig ist.

Wie seht Ihr das, was sagst Du, Barabara, dazu?

kristinmitpodi
Wie ich das laienhaft sehe?
Der V 3 läuft in Stellung doch vor dem MBH.


karosa
Jetzt, wo Du es sagst ... Trotzdem genießen die Eckhunde bei mir gewisse Vorzüge, und letztlich bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich von oben nach unten läuft und der NLH ganz zuletzt berücksichtigt wird.
Beim Einsteigen und ins Haus gehen drängelt sich NLH vor und Schlußlicht ist V3. Was ist hier eigentlich los?

kage
Zitat von karosa:
"Mir fällt immer öfter auf, dass meine V3 sich vordrängelt, auch vor ihren MBH, egal um was es geht, z. B. beim Verlassen des Hauses oder Autos, überall, wo Körperlichkeit gefragt ist.
Läuft der MBH voraus (weil ich das geregelt habe), bekommt er öfters von V3 gemeckert.
Mit meinem Wissen, dass die Hunde schlauer sind als ich in Hundefragen, habe ich nun Zweifel, ob mein Eingreifen, MBH den Vortritt zu verschaffen, überhaupt richtig ist.
Wie seht Ihr das, was sagst Du, Barabara, dazu?"
Auch Dir kann ich nur raten, hänge Dir die Skizze von Rudelstellungen überall hin, bis es Dir bewußt ist in Fleisch und Blut: der V3 schützt den MBH in allen Lebenlagen vor dem MBH. Das ist seine Aufgabe vor allem.


kage
Zitat von karosa:
"Jetzt, wo Du es sagst ... Trotzdem genießen die Eckhunde bei mir gewisse Vorzüge, und letztlich bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich von oben nach unten läuft und der NLH ganz zuletzt berücksichtigt wird.
Beim Einsteigen und ins Haus gehen drängelt sich NLH vor und Schlußlicht ist V3. Was ist hier eigentlich los?"
Einschleichende Undizipliniertheit weil Mensch-Hund eine innere Wertigkeit in sich trägt, die bei Hunden nicht angebracht ist.
Oder Dein NLH hat eine solch hohe Witterungskompetenz für Gefahren, dass sich alle ihm gerne beugen. Warten zu Hause Katzen auf Deine Hunde oder gibt es zu Hause Menschen die die Hunde nicht so gerne mögen?
Wenn Du wieder nach Hause kommst, sieht die Reihenfolge bei Dir folgender Maßen aus:

Hallo MBH abstreifen zusammen mit V3 der nicht unbedingt angesprochen werden muß.
Hallo NLH abstreifen zusammen mit N3 der nicht unbedingt angesprochen werden muß.

Du hast 2 Hände zum gleichzeitigen abstreifen.

karosa
Zitat von kage:
"Auch Dir kann ich nur raten hänge Dir die Skizze von Rudelstellungen überall hin, bis es Dir bewußt ist in Fleisch und Blut: der V3 schützt den MBH in allen Lebenlagen vor dem MBH. Das ist seine Aufgabe vor allem."
Nicht nötig! Wenn ich weiß, dass ich nach dieser Reihenfolge alle Aktionen (einschließich Futter austeilen) vornehmen soll, dann ist das sogar viel leichter und logischer.

karosa
Zitat von kage:
Einschleichende Undizipliniertheit weil Mensch-Hund eine innere Wertigkeit in sich trägt, die bei Hunden nicht angebracht ist."
Nein, wirklich nicht Undiszipliniertheit, sondern die neu gelernte Wichtigkeit des MBH hatte mich dazu verleitet, ihn der V3 vorzuziehen.
Zitat von kage:
Oder Dein NVH hat eine solch hohe Witterungskompetenz für Gefahren, dass sich alle ihm gerne beugen. Warten zu Hause Katzen auf Deine Hunde oder gibt es zu Hause Menschen die die Hunde nicht so gerne mögen?
Tatsächlich kommen verbotenerweise häufig Katzen in unseren Garten, weil ich dort eine Wellensittichvoliere habe, für die sich die ganzen Katzen hier in der Gegend interessieren.
Zitat von kage:
Wenn Du wieder nach Hause kommst, sieht die Reihenfolge bei Dir folgender Maßen aus:
Hallo MBH abstreifen zusammen mit V3 der nicht unbedingt angesprochen werden muß
Hallo NVH abstreifen zusammen mit N3 der nicht unbedingt angesprochen werden muß
Du hast 2 Hände zum gleichzeitigen abstreifen.
Geht in Ordnung. Danke Dir für immer wieder klärende Worte!




Thema:   V3 und Katzen
Quelle:    Rudelstellungen.de
Datum:   09.02.2012 - 13.02.2012


Die V3 hat große Probleme mit Katzen. Einerseits hat sie großen Respekt,. andererseits sieht sie wohl Katzen als Gefahr und versucht sie Wächtertypisch zu vertreiben. Wie ihr begreiflich machen, das Katzen keine Gefahr darstellen und als Neutral angesehen werden können?

Sanne
Typisch V3 ist meine Hündin natürlich sehr wachsam.
Was bei ihr überhaupt nicht geht, sind Katzen.
Seit sie bei mir lebt (kam mit 10 Monaten zu uns), bin ich regelmäßig mit ihr bei meinen Eltern, meistens so 2x pro Monat oder so. Dort gibt es 3 Katzen.
Jetzt ist sie fast 4 Jahre alt und kommt damit immer noch nicht klar. Wir hatten eigentlich immer gehofft, dass sie sich irgendwann daran gewöhnt und auch im Laufe der Zeit verschiedene Tipps ausprobiert, die aber nichts gebracht haben.
Wenn wir zu meinen Eltern kommen, ist sie schon total aufgeregt wenn sie noch im Auto sitzt. Man kann sie dann im Auto sitzen lassen bis sie sich beruhigt hat. Dann ist sie eben aufgeregt wenn man aussteigt.

Schon bevor man die Tür auf macht winselt sie. Auch hier, man kann warten bis sie sich beruhigt, dann regt sie sich halt beim nächsten Schritt auf.
Ist man dann mit ihr drin, macht sie mit winseln etc. großen Lärm und zieht sehr stark an der Leine.

Leint man sie ab, rennt sie mit kompletter Bürste und immer wieder knurrend oder bellend durchs ganze Haus, ist dabei sehr hektisch, schaut in jede Ecke. Findet sie eine Katze, sitzt sie bellend davor (Katze unterm Sofa oder auf einem Schrank), versucht dabei immer wieder an die Katze zu kommen, springt hektisch durch die Gegend, schmeißt Sachen um etc. Kommt sie an die Katze dran, zupft sie bisschen am Fell um dann wieder weg zu hüpfen. Ganz geheuer ist ihr das nicht.

In der Regel mach ich es so, dass ich sie direkt aus dem Auto nehme, rein gehe und sie im Haus an der Treppe anbinde. Da bleibt sie dann die erste halbe Stunde oder so, bis sie sich beruhigt hat.
Ich überprüfe, ob Katzen im Wohnzimmer sind und wenn nicht, mache ich alle Türen zu und lasse sie dann laufen wenn sie ruhig ist und sich hingelegt hat.

Dann prüft sie nochmal nach ob wirklich keine Katze da ist und kann dann auch verhältnismäßig ruhig sein. Nicht so ruhig wie bei anderen Leuten, aber es geht. Sie steht halt dann in der Gegend rum und schaut.

Über Befehle kann man sie an einem Platz halten, aber richtig entspannt wird sie dadurch nicht.
Ich habe schon versucht sie körperlich zu maßregeln, was daran scheitert dass ich so hart, wie es sein müsste, nicht werden will.
Außerdem hab ich auch am Anfang versucht mit Leckerli ruhiges Verhalten zu bestärken, auch sehr schwierig, da sie generell aufdreht wenn sie merkt dass es für irgendwas Leckerli geben könnte.

Ich denke jetzt, das Problem ist einfach dass sie zu der Einschätzung gelangt ist, die Katzen könnten irgendwie eine Gefahr darstellen und auch eigenständig versucht sie zu vertreiben.

Habt ihr irgendeine Idee, ihr sinnvoll mitzuteilen dass die Katzen nicht unsere Feinde sind und auch total harmlos?

anni_81
Also verstehe ich das richtig, dass sie die Katzen nicht jagen will, sondern fasst schon Angst vor denen hat?
Was habt ihr für Katzen? Sind die cool im Umgang mit Hunden?
Ich habe ja eine V3 und bei meinen Eltern sind 5 Katzen. Kann dir hierzu also einige Tipps geben ;-)
Zwischen Hund und Katze entscheidet ganz oft auch Sympathie...

User 17, Rudelstellungen.de
fragt, ob das ein typisches V3 Problem sei. Ihr V2 hat das gleiche Problem, User 17 hat aber noch keine Lösung gefunden.

kage
Wenn Du gute Tipps hast, dann gebe sie ruhig.
Katzenhasser gibt es in allen Stellungen. Mein NLH ist mit einer jungen Katze groß geworden und hatte auch häufig längere Pflegekatzen im Haus.

Aber seine Antipathie auf diese Wesen ist bis heute geblieben.

Hatte auch in meinem Rudel früher immer mal den einen oder anderen Hund darunter, der sich nie an meine Katzen gewöhnen konnte.

Habe es einfach immer ganz klar über strengen Abbruch auf beiden Seiten unterbrochen. Außerdem habe ich alle Tiere zu meinem Besitz erklärt, indem ich jedes Tier auf den Schoß genommen habe, das neu reinkam und alle konnten es durch Schnüffeln (Katze die Hunde, Hunde die Katzen)
aufnehmen, aber sagte jedesmal deutlich, ist mein Tier und laßt es in Ruhe.

D.h. ich habe den Katzen klar zu verstehen gegeben - Hunde sind tabu und auch den Hunden das ganz klar gemacht. Es gab dann immer mal auch Sympathiebegegnungen, aber die Tiere hielten
sich generell an diese Ignoranz.

Iggy
Also mein MBH hat Katzen zum Fressen gerne.
Ich denke aber auch das dies stellungsunabhängig ist, Jamie kommt ja von einem  Bauernhof/Pferdestall, Mama und Papa jagen Katzen, so hat er dies von klein auf mitbekommen und kriegt auch heute schier noch die Krise wenn er eine sieht, besonders wenn sie auf der anderen Seite vom Gartenzaum hin und herspazieren und sein aufgeregtes Hin- und Hergehopse
begleitet mit lautstarkem Bellen grad mal ignorieren...

anni_81
Also, als Belga kam, hat und wollte sie natürlich auch die Familien-Katzen jagen.
Das hat sie auch ein paar mal gemacht und dann hat die ganze Familie sie mit Missachtung gestraft und ich hab ihr auch mal was hinterher geworfen, was sie zum Abbruch brachte. Außerdem wacht unser Schäferhund über das Katzenrudel, aber das war Belga auch erstmal egal.
Wie Kage beschrieben, habe ich das auch gemacht. Die Katzen vor ihren Augen auf den Arm genommen, geschmust, gefüttert und dabei immer wieder ganz bestimmt gesagt "das sind meine Katzen, die gehen dich gar nichts an, die sind tabu!!"

Und das habe ich solange gemacht bis sie sich beruhigt hatte. Wichtig ist, dass du dabei absolut ruhig bleibst und sehr davon überzeugt bist. Schritt 2 wäre sich mal mit Katze und Hund zusammen irgendwo hinzusetzen und beide abwechselnd mit dem gleichen Leckerlie füttern, aber der Hund
muss sich dabei absolut gut benehmen, sonst kriegt die Katze alles. Und dabei immer die Katze streicheln und loben, mit dem Hund genauso (wenn er sich ruhig verhält).

Das aller allerwichtigste ist, dass die Katzen WISSEN, dass sie von euch Menschen beschützt werden vor dem Hund, dann können sie sich mehr entspannen und wirken deshalb auch angenehmer auf den Hund. Eine steife Katze mit aufgerissenen Augen ist für einen Hund sehr provozieren.

Es ist meiner Meinung nach möglich Hunde und Katzen aneinander zu gewöhnen, aber man muss dabei innerlich 1000% sein.
Die Nachbarskatzen sind ein anderes Thema, die würden unsere Hunde auch gerne fressen....

Wenn ich einen Garten habe, werde ich auch wieder Katzen aufnehmen, da ich davon überzeugt bin dass Belga sie sehr gut bewachen würde. Das ist wiederrum ein guter Job für einen V3 Wächter

kristinmitpodi
Zitat von kage:
"D.h. ich habe den Katzen klar zu verstehen gegeben - Hunde sind tabu und auch den Hunden das ganz klar gemacht."
Na, das klingt ja endlich mal nach ganz normaler Hundeerziehung.
Das klappt auch mit stark jagdlich ambitionierten Podencos auf diese Weise, wie ich schon oft von Katzen- und Podencohaltern gehört habe.
Selbst bei denen, wo es vorher hieß, dass es gar nicht geht (weil man die Podis einfach ohne Leine auf die hundeerfahrenen Katzen los ließ, die dann doch lieber das Weite suchten).

kage
Muß nur jedem Halter ganz klar sein, damit hat man nicht automatisch eine Liebesbeziehung zum anderen Wesen aufgebaut.
Aber bei einigen Vorkehrungen geht es auch ein Katzen- bzw. Hundeleben lang gut ohne Kollateralschäden.
Wichtig dabei nur, auch den Katzen immer wieder klar sagen, ich sehe, was Du da mit dem Hund machst.
Die haben es nämlich häufig faustdick hinter den Ohren, gerade diese Katzenfeinde-Hunde laufend aufzubringen. Laufen oben auf ihrem Sicherheitsbalken hin und her. Bauen sich auf und machen auf sich aufmerksam.
Einmal mit dem Besen die Katze runterholen und ihr klarzumachen, so nicht - hilft da dauerhaft auch diese angeblich unerziehbaren Wesen zur Einsicht zu bringen.

anni_81
Ich könnte euch mal Jagger ausleihen, unseren schwarzen Kater aus Fuerteventura. Er ist Hundepsychater.
Die Hunde liegen zusammengekauert vor ihm im Flur und er schaut sie an als würde er sie verhören. Sieht aus wie ne Psychoanalyse. Keiner macht einen Mucks.
Der erzieht jeden Hund für seine Zwecke!

Iggy
Zitat von kage:
"Die haben es nämlich häufig faustdick hinter den Ohren, gerade diese Katzenfeinde-Hunde laufend aufzubringen. Laufen oben auf ihrem Sicherheitsbalken hin und her. Bauen sich auf und machen auf sich aufmerksam."
Oh ja, das kenne ich, am Anfang sind die Katzen auf der Wiese neben unserem Haus immer noch geflüchtet wenn Jamie loslegte, mittlerweile schauen sie maximal noch einmal zu ihm rüber mit einem Blick der nur sagt : was willst du da hinter deinem Zaun?
Wir haben aber auch einem Kampfkater im Dorf, der hat uns schon auf dem Rückweg vom Spaziergang abgefangen, und sich uns in den Weg gestellt mit aufgestelltem Rücken, wild fauchend... da war ich dann beschäftigt mit Kater vertreiben, Hund zurückhalten usw. ... und der ist deutlich größer als mein Hund..

Sanne
Die Katzen kennen Hunde, zwei von ihnen bekamen wir mit 12 Wochen, als der Hund meiner Eltern noch gelebt hat.
Der Hund kannte Katzen damals schon. Die dritte wurde bei uns geboren und kannte den Hund von Anfang an.
Alle Katzen waren auch früher distanziert mit dem Hund, sie hatten aber keine richtige Angst. Der Hund fand Katzen normal (wurde von einem großen Kampfkater erzogen *g*), ist vielleicht mal kurz hinterhergelaufen wenn eine richtig gerannt ist. War aber insgesamt sehr entspannt. Sie sind
sich eben aus dem Weg gegangen.
Die Katzen kennen das also eigentlich. Vor Yeli jetzt haben sie aber richtig Angst, wenn sie merken dass ich komme hauen sie sofort ab.
Keine Katze würde versuchen den Hund zu provozieren, meistens sind sie nichtmal da. Meine Eltern tun die Katzen auch oft schon raus wenn sie wissen dass ich komme.
Trotzdem, Yeli hat einen riesen Stress. Wie gesagt, man kann das wilde rumrennen durch Kommandos unterbinden, aber Stress hat sie eben trotzdem.
Eigentlich findet sie die Katzen total unheimlich, zeigt das aber dadurch dass sie erst recht nach vorne geht.

Deswegen hatte ich das Gefühl es ist schon ein bisschen ein V3-Thema.
Meine Hündin mag z.B. auch keine fremden Menschen, ist aber total freundlich-aufgedreht wenn sie welche trifft. Eigentlich Unsicherheit, die  sie aber durch Rumgehampel überspielt. Und eben der Drang in unsicheren Situationen eher nach vorne als nach hinten zu gehen.
Deswegen dachte ich, man kann ihr vielleicht irgendwie erklären, dass die Katzen total harmlos sind. Denn das sind sie ja auch. Die würden niemals zu ihr kommen und irgendwas machen.
Sowas wie Katze auf den Arm nehmen und erklären, dass es mein Tier ist, habe ich auch schon versucht. Sobald sie aber wirklich eine Katze sieht (und nicht nur riecht oder aus Erfahrung weiß, dass theoretisch eine Katze da sein könnte) dreht sie so sehr durch dass man gar nicht mehr zu ihr durchdringt.
Und die Katzen haben da auch richtig Angst, so dass man ihnen das auch gar nicht zumuten will.

anni_81
Mh. Dann ist Yeli einfach sehr sensibel und die Angst der Katzen überträgt sich auf sie und umgekehrt, also eine Art Teufelskreis...Geb den Katzen doch mal Baldrian bevor ihr kommt.
Unsere haben mal ein Fläschchen auf den Boden geworfen und sich dann darin gewälzt und waren den ganzen Tag vollkommen high und entspannt!

Sanne
*g* das ist ja witzig.
Ich glaub das sollte ich eher Yeli geben. Denn sie regt sich ja wie gesagt auch auf wenn die Katzen gar nicht im Haus sind...
Ja, sie ist ein sensibler Typ und sie kann halt sehr schnell und stark auf Dinge reagieren, die sich nicht ok findet.

User 24, Rudelstellungen.de, erzählt
von 4 gefundenen Katzenbabys. Gefunden im Wald und nicht die Möglichkeit, alle 4 Kitten gleich mit zu nehmen. Das vierte musste dann von Hund 19 (N3) gesucht werden, weil es ohne die anderen 3 Kitten sich von dem Platz entfernt hatte. Er tat dies sofort freiwillig und das brachte ihm den Beinamen "Lassie" ein. Auch half  er die 4 Kitten mit groß zu ziehen. Sie werden auch heute noch auf dem Hof akzeptiert, nur fremde Katzen dürfen sich dort nicht blicken lassen.

Sanne
Ach, was für eine putzige Geschichte
Allerdings - als unsere Katze versehentlich trächtig wurde und zwei Katzenbabies bekam, hat unser damaliger Hund auch bei der Aufzucht "geholfen", die kleinen Dinger abgeschleckt und angestupst.

kristinmitpodi
Zitat von User 24
"Das vierte musste dann von Hund 19 (N3) gesucht werden, weil es ohne die anderen 3 Kitten sich von dem Platz entfernt hatte. Er tat dies sofort freiwillig und das brachte ihm den Beinamen "Lassie" ein"
So etwas klappt tatsächlich. Gwenda war mal aus unserem Garten verschwunden, und das kurz vor dem Dunkelwerden. Ich bat Silvi, mir zu zeigen, wo Gwenda ist. Sie schaute mich kurz an (so, als zweifelte sie an meinem Verstand ), latschte zielstrebig zu einer zugewucherten Ecke, direkt auf ein Loch unter dem Zaun zu und spähte aufmerksam in das Dickicht dahinter.

Sanne
Wie lustig.
Ich schätze es kommt v.a. darauf an, dass der Hund versteht was der Mensch will. Wissen tut er das in dem Moment bestimmt.
Ich habe mich neulich mit meiner Mutter über Hundehaltung unterhalten, auch angeregt durch das was hier im Forum steht.
Da meinte sie auch, früher hat man als Mensch Hunde gehalten, weil sie Fähigkeiten haben, die uns Menschen fehlen.
Diese Sichtweise ist aber bei vielen Menschen völlig verloren gegangen, viele sehen den Hund eher als ein etwas dümmeres Kind oder so. Weil der Hund nicht versteht, dass man nicht bei Rot über die Ampel gehen soll oder solche Sachen.
Der Respekt vor den Fähigkeiten des Hundes ist bei vielen Leuten verloren gegangen.
(Außer natürlich in Hinsicht auf Rettungshunde oder Blindenhunde oder sowas).

calua
So etwas ist uns auch einmal passiert:
Piroschka, meine kleine Angsthündin, war da noch klein, so knapp 6 Monate, und wir gingen so durch den Wald, Frida vorne, Piroschka hinter mir.
Dann hat sie wohl etwas spannendes im Gebüsch entdeckt und hat sich heimlich abgeseilt,
während Frida und ich das nicht bemerkten und weitergingen.
Irgendwann bemerkte ich es dann doch, rief - Piroschka kam nicht. Ich wartete einen Moment und rief einige Male, aber sie war weg.
Ich sagte zu Frida, daß sie suchen soll, wo Piroschka ist. Frida war selber auch erst knapp 9 Monate alt und hatte keine Ahnung, was suchen ist.
Sie lief los, ich ihr hinterher.
Aber statt dann ins Gebüsch abzubiegen, lief Frida weiter auf dem Weg zurück; ich dachte, sie hat es irgendwie nicht verstanden und fing an, ins Gebüsch zu laufen.
Da rannte Frida zu mir und bellte mich an. Das macht sie nie. Ich also weiter hinter ihr her, wir rannten im Schweinsgalopp schnurstracks nach Hause, und vor unserer Eingangstür saß Piroschka,
weinend und ganz elend und in größter Not.
Als sie uns kommen sah, war ihre Welt wieder gerettet.
Brave Frida.

Und zu Katzen:
wenn an uns eine Katze vorbei rennt, dann wird es schwierig, die Hunde zu halten.
Sie haben auch schon einmal eine Katze "umzingelt"; die Katze saß unten an einem Baum und traute sich nicht, sich zum hochspringen umzudrehen; meine drei Hunde hätten sie locker fetzen können, wenn sie denn gewollt hätten.

Aber so eine Katze, die sich nicht mehr bewegt und einfach da sitzt,. das fanden sie so gruselig, dass sie nur geschaut haben. Ich habe die Hunde da dann weggeholt, die Katze konnte auf ihren Baum springen, und alles war gut.

Unsere Nachbarn haben drei Katzen.
Die waren natürlich zu Anfang ganz böse Feind-Katzen. Einmal kam ich vom Spazieren zurück,
da stürmten die drei Katzen gerade so schnell noch weg, und meine Hunde hinterher.
Da hab ich losgedonnert.
Seitdem ist nur Piroschka noch einmal hinter einer Nachbarskatze hinterher gerannt.
Ich bin mit den beiden anderen Hunden reingegangen, und hab Piroschka
jämmerlich draussen sitzen lassen - für einige Minuten, die für sie bestimmt grauenvoll waren.

Seitdem rennt sie immer ganz schnell zu unserer Eingangstür, und dann scannt sie die Umgebung ab, und wenn dort eine Katze sitzt oder gar läuft, dann kläfft sie heftig.; aber bleibt da. Sicher ist sicher.

COMpanion
@Sanne mal eine Frage: dort wo dein Hund vor Euch lebte, gab es dort Katzen? Lebten welche im Haus? Auf dem Hof? Wo lebte der Hund?

Sanne
Das weiß ich leider alles nicht so genau.
Sie wurde wohl in Deutschland, aber auf der Straße bei einem Obdachlosen geboren und dann viel zu früh mit ca. 4 Wochen oder so von einer Familie mit mehreren Hunden übernommen, zusammen mit ihrer Schwester.
Weil eben die Bedingungen auf der Straße auch nicht vertretbar waren.
In dieser Familie gab es 5 oder 6 erwachsene Hunde, ihre Schwester wurde vermittelt, meine Hündin blieb.
Abgegeben wurde sie von den Leuten dann, weil sie von den anderen Hunden gemobbt wurde und lt. den Leuten keine ruhige Minute mehr hatte.
Dazu fuhren die Leute mehrere Stunden nach München, wir trafen uns zu einem kurzen Spaziergang und dann nahmen wir sie mit (alternativ wäre sie zu einer Pflegestelle von Border Collies in Not in der Nähe von München gekommen, wenn ich sie nicht gewollt hätte...).
Es war eine ziemliche Hauruck-Aktion, weil lt. den Vorbesitzern die Situation absolut nicht mehr tragbar war und sie ihr das keinen Tag zu viel zumuten wollten.
Die Besitzer waren total traurig, ich gab ihnen übrigens kein Geld, 100€ Spende gingen direkt an BC in Not.
Demnach habe ich die Situation dort nie gesehen, es hieß nur in einer Vorabinfo, sie würde Katzen und Pferde kennen (bei Pferden regt sie sich übrigens auch auf, aber nicht so schlimm wie bei Katzen und nur aus nächster Nähe - das finde ich einigermaßen normal...).

COMpanion
Dann kann man annehmen, das dieses Verhalten nicht auf das Leben mit dem Obdachlosen aber auf das Leben dort auf dem Hof zusammen hängt. Leider wird man nicht erfahren wer oder was sie geprägt hat. Ein schlechtes Vorbild oder ein Erlebnis.
Auch wenn dort auf dem Hof Katzen leben, taten sie bei unserem Bauern auch, trotzdem haben die Hunde dort immer die Katzen gekillt. Einer hatte es vom anderen gelernt. Die Katzen wussten wenn die Hunde an der Kette oder im Zwinger waren und provozieren deutlich, nur wenn sie lose waren, waren die Katzen vorsichtig.

Ich denke das es hier um ähnliches geht. Irgendwo ein Feindbild. Und ich kann mir durchaus Vorstellen, das ein V3 da stürmischer reagiert als ein Nachrang. Wenn es dir möglich wäre, würde ich denken, besorg dir mal ein Flaschenkätzchen. Das sollte dann klappen, allerdings ist damit nicht gesagt das Mamas Katzen genauso geliebt werden.

Sanne
Ich hätte sogar total gern selbst ne Katze, leider ist mein Freund allergisch.
Und ich hätte halt Bedenken dass es für ne Katze totale Quälerei wäre, bei nem Hund einzuziehen, der so bedrohlich wirkt (auch wenn sie den Katzen nichts tut!).



Thema:   Sinnvolle Spiele mit (und nicht nur für) V3
Quelle:    Rudelstellungen.de
Datum:   08.02.2012 - 09.02.2013


User Anni stellt ein "Umweltspiel" vor, das sich während der Spaziergänge mit ihrem Hund  entwickelt hat.

anni_81
Belga und ich haben ein gemeinames Spiel entwickelt, was total Spaß macht!
Es geht so:
Wir befinden uns im Wald. Belga darf etwas weiter vor laufen, doch das tut sie weil etwas abseits der Wege interessante Dinge aufstöbert und auf mich wartet, um sie mir zu zeigen.
Z.B. umgekippte Bäume mit kleinen Höhlen oder interessante Wurzeln. Wenn der Hund an so etwas schnuffelt, muss man schnell hingehen und interessiert mit gucken. Dann versteht der Hund ganz schnell und zeigt einem weitere tolle Sachen.

Nun komme ich ins Spiel. Auch ich versuche so interessante Plätze zu finden und zeige sie Belga. Sie kommt dann sofort wie ein Aufseher an und bewertet meinen Fund. Wenn es gut war, z.B. eine Baumhöhle wo man die Nase reinstecken kann, beschäftigt sie sich damit. Je länger sie an etwas schnüffelt desto besser ist ihre Bewertung. Wenn sie gar etwas scharrt ist das eine Note 1! Ihr werdet sehen, dass ein Hund einen total lobend angucken kann oder auch mahnend, dass man besser werden soll.

Das Spiel entwickelt mit der Zeit eine ganz eigene Dynamik und macht total viel Spaß. Außerdem bekommt man ein gutes Auge.

kage
Danke für Deine geistige Beweglichkeit. Genauso mache ich es auch und entdecke so viel Neues, was mir gar nicht in der Natur normal auffallen würde.

Bei den Suchspielen in der Natur entdecke ich automtisch seltene Blumen und Pflanzen. Auch kann der Hund dadurch viele Pflanzen finden, die er so nebenbei dann auch sich einverleibt. Schaue sie mir jedesmal an und merke sie mir für die Samenzeit im Spätsommer oder Herbst und sammele die
Samen dann, auch zusammen mit meinem Hund.

Bin ich wieder zu Hause mit den Samen, dann gehe ich zusammen mit meinem Hund in die Samenecke des Gartens. Da fange ich an Grasbüschel rauszuziehen und mein Hund macht dann die Löcher genau nach Anweisung von mir wo die Samen dann reinkommen.

anni_81
... ich glaub,dass sich hier auch zum ersten Mal sowas wie eine echte Kommunikation zwischen uns aufgebaut hat.
Leider habe ich keinen Garten... aber irgendwann... und wenn der Garten da ist kommt auch der MBH

fellfreund
Mir fällt da gerade noch ein sozusagen gegenteiliges Beispiel auf ähnlicher Basis
ein:
Die Snip hat als Junghund u.a. Pferdeäppel gefressen als gäbe es kein morgen; nachdem alle Versuche sie davon ab zu halten eher dazu geführt haben, dass es, kaum vorstellbar, noch schlimmer wurde....sie begann nämlich aktiv danach zu suchen, hörte ich davon, dass es hilfreich sein könnte, das Objekt ihrer Begierde "als Feind zu verkloppen" (ich weiß leider gar nicht mehr wer es mir erzählt hat).

Nun, ich hatte ja nichts zu verlieren, wir also aufs Feld, ich mich vergewissert, dass mich bloß niemand sieht und los gings. Da war er, mein Haufen, bevor die Snip dran war, ich hin und drauf rumgetrampelt und geschimpft, also mit dem Haufen, nicht mit dem Hund....danach mich nochmal umgesehen, obs wirklich niemand gesehen hat, die Luft war rein... ein Glück...und mein Hund
sah mich sehr aufmerksam an und tat von Stund an so als gäbe es gar keine Pferdeäppel. Naja, im Laufe der Jahre nimmt sie nun hin und wieder mal ein Pröbchen, aber nie wieder hat sie so rein gehauen.

calua
Haha, Pferdeäppel....!
Weiß-Piroschka frisst erst, dann wälzt sie sich rein von allen Seiten, dann frisst sie weiter. Herrlich!
Super Spiel, Anni!
Solche Sachen mach ich auch mit den Hunden.
Manchmal sinnvoll, manchmal naja, nicht.
Vor kurzem hat Frida etwas abseits vom Weg aufgeregt herumgezappelt, ich bin hingegangen,
und dann hat Frida losgebuddelt. Wir haben gespannt zugeschaut - dann zog Frida einen Teddybären hervor.
Den müssen Kinder dort "beerdigt" haben.
Hat sie gut gemacht, den Teddy durfte sie natürlich mit nachhause tragen und behalten.

anni_81
Wie geil ist das denn? Sie hat einen Bären erlegt!!!
Wie kann man Hunden das buddeln beibringen? Belga scharrt höchstens mal ein bißchen...

fellfreund
versuch doch mal es ihr vor zu machen, aber lass uns teilhaben, wenn du ihr den Mäuselsptung beibringst

Dreamcatcher
Zitat von anni_81:
"Wie geil ist das denn? Sie hat einen Bären erlegt!!!
Wie kann man Hunden das buddeln beibringen? Belga scharrt höchstens mal ein bißchen..."
Jetzt lacht bitte nicht, ich habe da einen Vorschlag zu machen: Sich hinknien (Oberkörper-Tiefstellung) und sich wie blöde über diesen Fund freuen, die Hände zum "bearbeiten" des Lochs benutzen und "wühl"bewegungen machen. Dabei die Luft "ausschnaufen". Wirkt sehr
animierend auf den Hund.

karosa
Wenn Euch jemand zuschaut ...
Ich rufe Babsie, die eine Leidenschaft für Vögel hat (hat schon 2 Spatzen aus der Luft gefangen und gefressen), wenn ich eine lose Vogelfeder finde.
Ich rufe: "Babsie, schau", dann kommt sie schon angeschossen und schaut, wohin ich zeige. Dann nimmt sie die Feder ins Maul und freut sich über das Geschenk.

anni_81
Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit einem Hunderucksack gemacht? Da könnte man ja theoretisch den Hund ne Schippe und solche Utensilien tragen lassen, mit der man dann buddeln hilft.

kage
Für was hast du Hände und warum glaubst Du liegen im Wald überall Äste rum. S p a t e n mitnehmen.

anni_81
Stellt Euch doch mal vor... man verbuddelt heimlich eine Kiste voller Würstchen und Pansen... markiert die Stelle und zeigt sie ganz aufgeregt seinem Hund!
Dann buddelt man sie gemeinsam aus - würde das nicht extrem Eindruck schinden?

Zerafina
Eine Freundin von mir hat das gemacht, allerdings ohne Kiste. Aber der Hund hat in seiner Begeisterung die Leckerchen im hohen Bogen davongescharrt und manchmal nicht mehr gefunden.

Meine Madame erwartet immer, dass ich mit arbeite, wenn es schwer geht (der NLH und sein Personal ). Heute bei dem durchgefrorenen Boden gräbt sie, wartet, schaut mich an, scharrt einmal und dann muss ich ran. Konnte leider nicht punkten, weil das so gefroren war, dass nix ging, da hab ich nur die wunderbare Stelle bejubelt.
Bei Pfützen und an Uferstellen ist es ähnlich, da scharrt sie, dann muss ich das Eis aufstampfen und dann brechen wir gemeinsam Eisschollen raus.

calua
auch wenn ich dann vollends blöde da steh....; ich hab das mal gemacht!
Ich bin alleine losgegangen in den Wald, und hab dann abseits eine Kugel Rinderhackfleisch verbuddelt (weil ich Rinderhackfleisch nicht so stinkig finde; ich nehm immer, wenn ich etwas ausbuddeln will, eine kleine Gartenhandschippe mit, den Rest mach ich mit den Händen oder Frida.), hat Frida dann - mit meiner Hilfe ein wenig - gefunden und ausgebuddelt.Toll!

Aber das ist eigentlich nicht notwendig.
Wir buddeln auch oft kleine Bäume aus, und die werden dann irgendwo anders wieder eingebuddelt. nur so.
Meine Hunde haben alle das Buddeln von anderen Hunden gelernt.
Sie haben zugeschaut - aha, was macht der jetzt da? - und danach dann das Loch inspiziert und weitergebuddelt.

Steinchen
Ich habe früher immer Würstchenscheiben an den Bäumen aufgespießt und die Hunde durften suchen und ernten.
Heute haben sie eine Maus gefangen und sich geteilt. Ich wollte nichts von ab haben.

Sanne
Ganz ehrlich, für mich hat das Ganze inzwischen auch sehr damit zu tun, zur Natur zurückzufinden, die Dinge spontan und aus dem Bauch heraus zu machen.

Wenn ich jetzt los gehe und für meinen Hund Sachen zum Ausbuddeln verstecke, verfehle ich für mich damit das Ziel...
Für mich geht es auch darum, sich in den Hund hinein zu versetzen, zu versuchen mit seinen Augen durch die Natur zu gehen und Dinge zu erkennen und zu entdecken, die Hund interessant findet.

Und dem Hund einfach auch durch den Perspektivwechsel besser zu verstehen, ihm näher zu
kommen, die Welt mit seinen Augen zu sehen.

Wenn ich jetzt für den Hund extra was verstecke, ist das ja wieder total pseudo und aufgesetzt, wenn ich das dann "entdecke" und ihm zeige. Oder?

Außerdem riecht der Hund es sowieso, wenn sein Mensch das dort verbuddelt hat und ich glaub das kommt beim Hund eher eigenartig an. Denn ein Hund der Futter verbuddelt, holt das doch in der Regel heimlich wieder raus oder will es zumindest nicht teilen...
Es macht doch den Menschen aus Hundesicht auch wieder komisch wenn der das Versteckte dann mit dem Hund teilen will. Oder?
Andersrum schadets aus meiner Sicht auch nicht, verglichen mit den Spielen die man sonst so mit dem Hund spielt.

calua
ich hab das gemacht, weil mir ein sehr älterer und sehr netter Herr erzählt hatte, daß er das manchmal gemacht hat, und am nächsten Tag ist er dann losgegangen und seine Schäferhündin mußte das dann finden.
Das klang für mich lustig, ich hab es halt mal ausprobiert; und Frida hatte auch Spaß, sie sucht gerne, wie auch immer.
War nur einmal ein Versuch, und muß nicht wieder sein, also, ich hab nicht so getan, als wäre das die Riesenentdeckung, sondern ich hab sie suchen geschickt.
Sie fand das toll, aber sie findet immer alles toll.....

Sanne
Ich meinte damit auch gar nicht dich im Speziellen.

Wenn mir das wer erzählt hätte, hätte ich es wahrscheinlich auch mal ausprobiert. Ist ja bestimmt auch lustig. Wie gesagt, auch nicht schlechter als andere Sachen die man als normaler Mensch so mit dem Hund spielt.
Ich glaub nur nicht dass es den Effekt hat dass der Hund einen dann besonders toll findet weil man so was tolles gefunden hat.
Denn ich denke der Hund weiß dass man es nicht gefunden hat, ich denke dieses Gefühl, "schau mal ich hab was tolles gefunden" kommt nicht echt rüber (weil es nicht echt ist).
Ich denke dass genau dieses nicht-authentische oft das Problem mit unseren Hunden ist. Wurde ja in diesem Forum auch schon angesprochen.
Wenn ich den Hund rufe, weil ich in einem Hundebuch gelesen habe, dass man den Rückruf regelmäßig trainieren muss, ist das nicht authentisch.
Wenn ich dem Hund verbiete, ins Bett zu kommen obwohl ich ihn eigentlich dort haben will, wird er das nicht als authentisch empfinden.

Und genau das merken die Hunde.

Und genauso merkt ein Hund doch auch wenn ich das ganze "wir gehen jetzt zusammen was suchen und dann finden wir auch was tolles" nur für ihn inszeniert habe.
Es hat für mich dann auch wieder recht viel davon, unbedingt irgendeine Art Leckerli oder so für den Hund einzubauen, hat man doch die ganze Zeit gelernt dass man den Hund über Futter an sich bindet.
Mir persönlich ist es viel wichtiger, die Beschäftigung mit meinen Hunden einfach spontan und aus dem Gefühl heraus zu machen.
Denn dann ist es echt.

Was ich als Kind z.B. gern gemacht habe, war zu warten bis Hund mal hinter mir ist, mich dann einmal nach dem Hund umzudrehen und einfach loszurennen, so schnell ich konnte. Wie ein Wettrennen. Ich hatte Vorsprung, weil ich ja viel langsamer bin als ein Hund.

Als wir dann in München gewohnt haben, habe ich das auch gern im englischen Garten auf einer Wiese mit Pferdehindernissen gemacht und wir sind zusammen über die Hindernisse gesprungen (das sind querliegende Baumstämme und sowas).

Seit Barbara das geschildert hat, hebe ich total gern Stöcke auf, die mein Rüde eigentlich auch immer toll findet. Mir macht es viel Spaß, zusammen mit ihm die Stöcke zu tragen.
Ich glaub es kommt gar nicht so drauf an, was genau man macht. Sondern viel mehr, dass man es aus einem spontanen Gefühl heraus macht, dass man selbst Spaß hat und es auch dem Hund Spaß macht, dass man es eben nicht macht weil man es irgendwo gelesen hat und dann denkt, dass das jetzt der ultimative Weg ist und man das mit dem Hund unbedingt machen muss.

Und es sollte aus meiner Sicht nichts sein, was über Training oder sowas läuft. Sondern einfach Dinge, die Hund und Mensch spontan Spaß bringen.
Würde mir das gemeinsame Stöcketragen mit dem Hund keinen Spaß machen, würde ich es auch nicht machen.
Mit meiner Hündin macht es z.B. keinen Spaß. Da hab ich dann auch keine Lust dazu. Sie sieht den Stock total als Beute, dreht hoch, will ihn unbedingt für sich etc. Ich versuche schon dass sie auch einfach das Gemeinsame und Entspannte darin sehen kann, aber wenn das nicht wird, machen wir eben was anderes.

Für mich zählen auch solche Sachen dazu wie auf kleinen Pfaden durchs Dickicht gehen. Das lieben meine Hunde. Und ich mag es auch. Es macht einfach Spaß, und es ist gemeinsam.

Ich denk hier ist schon wieder das Problem, man will eine Anleitung. Fürs Leben gibts aber keine Anleitung.

calua
Ja, da hast du recht und hast du schön beschrieben, find ich!
Das mit den Pferdehindernissen hab ich im Stall bei uns auch mal gemacht, aber meine Hunde sind alle außen herum gerannt, während ich über den Baumstamm hinüberkraxelte... da haben sie wahrscheinlich gedacht, mannomann, so eine Dummgurke!

Sanne
Zitat von calua:
"Das mit den Pferdehindernissen hab ich im stall bei uns auch mal gemacht, aber meine Hunde sind alle außen herum gerannt, während ich über den Baumstamm hinüberkraxelte... da haben sie wahrscheinlich gedacht, mannomann, so eine Dummgurke!"
*g* Findet halt auch jeder was anderes schön
Unser Mädel damals war ein Husky-Mix und sie ist einfach total gern gerannt. Wenn man mit ihr gelaufen ist, ist sie total gern mitgelaufen. Und über die Hindernisse fand sie auch einfach spitze.
Meine Hündin jetzt fände es wahrscheinlich nicht so lustig, sie findet es stressig wenn Menschen sich schnell bewegen und regt sich dann ziemlich auf. Einen zerrissenen Ärmel könnte man bie ihr schon mal kassieren.
Dafür kann man mit ihr super nebeneinander auf der Wiese sitzen und die Gegend beobachten

kage
Zitat von Sanne:
"Dafür kann man mit ihr super nebeneinander auf der Wiese sitzen und die Gegend beobachten."
Ist das die V3 die das liebt?

anni_81
Also das mit dem Schatz verstecken ist natuerlich ne andere Kategorie Spiel
als der erste Post...
Das Wort inszenieren von Sanne find ich gut. Man kann was inszenieren, aber dann ist das mehr so Kindergeburtstag.
Oder wie halt das gemeinsame spontane Entdecken oder erleben was einem gemeinsam Spass macht - das finde ich ist richtige Beziehungssache...

Ich glaub es ist immer richtig und gut wenn man gemeinsam das Gefuehl hat, gerade zusammen in einer Art eigenen Welt zu sein.
Ich habe mir ueberlegt, dass ich das mit dem Wurst-Schatz, wenn ich bei meinen Eltern bin mache, wenn wir mit allen Hunden draussen sind. Und wir dann daraus so ein Gemeinschaftsding machen... Ich zeig die Stelle vom Schatz, der V3 steht Schmiere waehrend der Labbi buddelt und der Schaeferhund traegt es heim... und dort wird es dann gerecht aufgeteilt. Der Gedanke da so ein Teamding draus zu machen gefaellt mir total.

Sanne
"Zitat von kage:
Zitat von Sanne:
"Dafür kann man mit ihr super nebeneinander auf der Wiese sitzen und die Gegend beobachte.
Ist das die V3 die das liebt?"
Ja, genau Wie du das weißt *g*
Wenn es allerdings dunkel wird neigt sie dazu zu Menschen hinzuschießen und sie anzubellen... Da hat man sie dann lieber an der Leine.

kage
Für den V3 der Entspannungsmoment pur. Sein menschlicher MBH ist abgestellt und für sie auch mal Arbeitspause.
Ja - das wirst Du aus einer 3er Stellung auch nie rausbekommen. Die erhöhte Wachsamkeit bei Dunkelheit. Muß man nur wissen woher das kommt, dann kann man ja den Hund nahe bei sich halten.
Gleichzeitig aber für den Menschen auch eine innere Beruhigung, weil der Hund früh anschlägt. Wichtig nur, damit er nicht zum Dauerbeller wird, sofort als Mensch reagieren, kurz stehenbleiben, dem Hund signalisieren man ist auch aufmerksam. Hund abstreifen. Danke werde jetzt aufpassen. Dann kann der Hund auch wieder aufhören mit dem Melden.

Sanne
Super, danke für die Antwort!
Dauerbellen tut sie nicht, denn im Dunkeln ist sie an der Leine, da steigert sie sich nicht so hinein.
Probleme haben wir nur mit Katzen

anni_81
@ Kage - das mit der Dunkelheit kann ich bestätigen.
Entgegen kommende Menschen werden mehr geprüft als sonst. Leider steigt auch die Jagdlust an im Dunkeln. ;-)
Freu mich auf den Sommer, da kann man ja noch im Hellen abends raus...

Sanne
Bei meiner Hündin V3 sieht man auch sehr viel Unsicherheit in Verbindung mit der Wachsamkeit.
Ich denke, dass ihr Job ja eher das Bemerken eigenartiger Dinge wäre, sie aber wenn dann nur zusammen mit dem V2 agieren würde.
In dem Moment wo der Mensch für sie aber weder Eckhund (der das Gezeigte bewerten würde) noch V2 (der hier agieren würde) ist, denkt sie zwangsläufig dass sie agieren müsste, ist dabei aber unsicher.
So würde ich das vermuten.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass das Wächtern meistens irgendwo auch mit Unsicherheit verbunden ist. Vielleicht sieht man es einem Hovawart z.B. einfach nur nicht so deutlich an wie einem Collie.
Ich habe auch deutlich den Eindruck, dass bei uns V3 Dinge anzeigt und V2 daraufhin agiert.

Bemerkt habe ich das z.B. an Folgendem Beispiel:
Goehte V2 rennt immer gern in so nen Parkausgang rein, wo es dann auf eine Spielstraße geht. Hier rennt er jedesmal hin, dreht dann aber gleich wieder ab und kommt mit uns.
Jetzt bin ich ein paar Mal mit Yeli V3 alleine dort entlang gegangen und durfte feststellen, dass sie an der Stelle eine riesige Bürste bekommt und wuffend an diese Stelle hinrennt. Jedesmal wenn ich mit ihr alleine dort bin.
Wenn Goethe V2 dabei ist macht sie das nicht.

Ich denke normalerweise vermittelt sie ihm, hey, schau da mal nach, da ist was, und er läuft einmal die Runde um zu klären dass da alles ok ist.
Seit mir das bewusst geworden ist, gehe ich einfach viel näher an diesem Ausgang vorbei (der Weg führt ca. 5-10m neben dem Ausgang entlang, dort bin ich sonst gegangen), bleibe an der Stelle einmal kurz stehen und schaue gemütlich ein bisschen rum. Dann gehe ich weiter. Das habe ich jetzt 2x so gemacht, da ist kein Hund hingerannt.