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Der Nachrang Leithund NLH

Seine Aufgabe im Verband:
Der innerlich sensibelste Hund überhaupt von allen Rudelstellungen.
Er hat das zweite Gesicht, wenn es darum geht was hinter ihm passiert.
Darum muss sich der Mensch nie kümmern. Perfekt von der Natur ausgestattet. Aber ohne Verband oder ohne Mensch kaum überlebensfähig, weil er Null Kompetenz nach vorne hat. Er zeigt die forderndsten und stärksten Verknüpfungssignale. Er bietet es immer wieder an. Ist in ihm so angelegt.
Er ist ein Verschlusshund - der den Verband hinten abschließt. Die optische Separierung ergibt sich aus seinem Wissen, dass er im Notfall immer geopfert werden würde. Also beim Aufeinandertreffen zweier Verbände, würde ihn ein schwacher Verband zurücklassen und er würde getötet, der andere Verband würde den flüchtenden Verband anschließend nicht verfolgen.

Im Alltag:
Sollte man real einen nachrangigen Leithund haben, dann stimmt die Beschreibung korrekturresistent nur dahingehend, dass dieser Hund nie über dumpfe Kommandos lernt, die für sein Verhalten keinen Sinn ergeben.
Er kommt nicht zu Dir, sondern durch Stopp oder Warten, bleibt er wie eine Statue stehen. Bewegt man sich nicht in seine Richtung, um ihn abzuholen und ihn führtechnisch in eine andere Richtung zu bewegen, geht er einfach weiter.
Aber dieser Hund lernt toll nach dem Stopp die neue Richtung vorzugeben, also jetzt rechts oder links. Nur zurückkommen, das ist das Problem. Macht ein nachrangiger Leithund nur ungern. Aber ist man sein akzeptierter 3. nachrangiger Bindehund dann lässt er sich auch mal dazu herab. Da ist Partnerschaft angesagt, aber mehr dass man einfach genau so ticken muss, dass er sein Gesicht dabei nicht verliert, dann ist dieser Hund ein Genuss.
Einen mittleren Bindehund und nachrangigen Leithund nicht ohne mindestens einen nachrangigen Bindehund und einen Mensch zusammen lassen.

Als Einzelhund:
Ist er hervorragend zu halten, wenn man weiß, was er nur braucht um souverän zu sein.
Ruhend in sich selbst, überhaupt kein ängstlicher Hund, wenn ein anderer Hund oder Mensch nur immer schön alles regelt, was von vorne kommt. Er benötigt die längste Zeit, um wirklich eine Sozialbindung mit einem Menschen einzugehen, sieht man als Mensch nur nie.
Als Einzelhund muss er zum Menschen ins Bett sonst vereinsamt er innerlich und ist auch kaum fähig überhaupt eine Bindung einzugehen. Hat man es geschafft - es ist ein Erlebnis, wie unängstlich aber sensibel diese Hunde agieren.
Wenn man ihn nach vorne nicht eingrenzt, neigt er zu sofortigen Übersprungshandlungen wenn er aus seiner Stellung gerät.
Jedem Halter der mal mehrere Hunde halten will und erst mit einem beginnen möchte, kann man nur raten, fang mit einem nachrangigen Leithund an, setz dem die passenden Stellungen davor und der Mensch muss immer nur nach vorne die jeweiligen Hunde schließen.

Mit fehlenden Stellungen:
Er bekommt selbst Probleme und macht Probleme, wenn er versucht die
nächste Stellung mit übernehmen zu wollen. Das kann kein nachrangiger
Leithund - er hat keinerlei Begabungen dafür.

Wenn stellungsstark: Baut sich auf bei Außenreize. Erstarrt zur Statue. Wartet dass der Bindehund auf ihn zukommt.
Wenn stellungsschwach: Ängstlich - geht mehr rückwärts als vorwärts. Also man sieht eher ein rauslaufen aus der Situation.
Für beides gilt: alles langsam und devot. Keine Hektik am Anfang.

Der Mensch als sein 3NBH:
Der nachrangige Leithund zeigt die forderndsten und stärksten Verknüpfungssignale. Bieten es immer wieder an. Ist in ihm so angelegt. Es ist ein Geben und Nehmen. Er lässt einen dafür auch nie im Stich.
Verlässlicher Hund, auf den der Mensch immer hören sollte. Er wittert Gefahr bereits, da hat man noch gut 5 Minuten Zeit vorher zu reagieren.
Er kann entscheiden und wird entscheiden, wenn er keine Hilfe hat. Er braucht die ganze Erfahrung des menschlichen Wollens, damit er im Sinne seines Menschen entscheidet, aber dazu führt man ihn an die Situationen, ohne ihn allein zu lassen, denn sein 3. nachrangiger Bindehund ist der aktive Part, nicht er. Er ist gewohnt dass man sich so um ihn zu kümmern hat, dass er nie alleine in Gefahrensituationen kommen muss. Der Halter schließt dem nachrangigen Leithund mit seiner Position - die dem des 3. nachrangigen Bindehundes entspricht - einfach die Möglichkeit aus, seiner Rudelstellung nach vorne zu geraten. Denn das machen alle Hunde über kurz
oder lang wenn die Position nicht besetzt ist.
Damit vermeide ich, dass der Hund alle Probleme bekommt, die so ein Überschreiten mit sich bringt. Nach hinten muss man sich um diesen Hund nicht kümmern, da benötigt er keinen Riegel, er ist von der Natur perfekt ausgestattet diese Position auszufüllen. Er ist 10 mal besser als jeder Wachhund, der ohne Sinn und Verstand einfach nur alles meldet was sich bewegt.
Wenn ein nachrangiger Leithund meldet, dann ist wirklich Gefahr in Verzug - so lange der nur achtet – besteht keinerlei Gefahr. Dann sieht man plötzlich einen ganz anderen nachrangigen Leithund. Sensibel - sehr wachsam nach hinten - ohne Aggression - sehr aufmerksam - sehr souverän - sehr fürsorglich seinem Halter gegenüber.

Der NLH und der 3NBH:
Bei einer Erstbegegnung mit einem stellungsstarken nachrangigen Leithund geht der andere Hund im weiten Bogen um ihn herum, außer er lässt ihn in seinen Toleranzbereich, dann kann man davon ausgehen, das es ein N3 ist, den er gut findet.
Er geht mit dem 3. nachrangigen Bindehund eine lebenslange Tiefenverknüpfung ein und öffnet dafür dem 3. nachrangigen Bindehund die Tür.
Er wird dem 3. nachrangigen Bindehund seinen Platz zeigen und da bleibt er, wenn man ihn nicht nach vorne raus rennen lässt. Denn darum wird sich der nachrangige Leithund nicht kümmern, ist nicht sein Bereich. Er sorgt nur dafür, dass der Nachrang zusammenbleibt und sich dort keiner bemerkbar macht.

Kommuniziert mit wem?
Kommuniziert mit dem 3. nachrangigen Bindehund bzw. 2. nachrangigen
Bindehund (wenn der 3. nachrangige Bindehund fehlt).
Er kontrolliert den kompletten Nachrang, aber nur wenn der mittlere Bindehund dafür das ok gibt. Gibt seine Entscheidung an den mittleren Bindehund weiter.