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Vorfreude

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Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137492
Vorfreude - das klingt gut. Ich befinde mich zur Zeit im Zustand der Vorfreude, denn wir sind zum Workshop am 10.10.14 in Wetzlar angemeldet. Wie kommen wir dazu?

Ja, zuerst einmal lieben wir Hunde und diese geben uns viel Grund zur Freude. Trotzdem gibt es da so ein paar Themen, die nicht ganz so glücklich laufen, für die wir nach Lösungen suchen. So sind wir über eine Samstagnachmittagfernsehsendung hier gelandet, haben das Buch, das Infoheft sowie viele Beiträge im Forum gelesen und uns letztendlich zum Workshop angemeldet.

Nun habe ich mich sogar von Euch dazu ermuntern lassen, unsere Deutschen Jagdterrier vorzustellen und bin gespannt, von Euch zu hören:

1. Nick
Er kam als Welpe zu uns und ist mittlerweile 9 Jahre alt. Als er noch beim Züchter war erinnere ich mich an zwei Bilder: Erstens lag er in Ruhepausen immer ganz vorne in der Hütte und schlief mit nach draußen hängendem Kopf, während alle Wurfgeschwister im Dunkel der Hütte verschwanden (Wurfgröße: 8 Welpen). Zweitens war er größer und kräftiger als seine Geschwister und lief mit hoch erhobenem Kopf, ein Schweineöhrchen im Maul, unbeirrt herum, während links und rechts jeweils ein Geschwisterchen hing und zerrte.
Bei uns in der Familie angekommen, kümmerten wir uns dann "perfekt" um ihn und setzten alles um, was ich so in diversen Ratgebern las: Fixieren auf Wurfgeschosse aller Art, massenweise Eindrücke, mannigfaltige Streicheleinheiten fremder Personen, und viele Kontakte mit Artgenossen. Letztere auf besonders sensible Art: Ich ließ unsere 2jährige Terrierhündin (mittlerweile verstorben) neben mir sitzen und schickte den Welpen Nick alleine zur hündischen Kontaktaufnahme (Schluss mit der Ironie: Es schüttelt mich heute). Begleithundeprüfung, jagdliche Erfahrungen.

Was ist daraus geworden? Er zerrt an der Leine. Wir führen ihn nur noch an der Leine. Ohne Leine hat er einen größeren Radius. Wir befürchten nicht das Weglaufen, sondern brüske Hunde- oder Menschenkontakte (Bürste, tiefes Bellen, Anspringen)in 300 m Entfernung.
Außer einem täglichen Morgenspaziergang lassen wir ihn mehrmals täglich auf unserem großen Grundstück laufen.
Schwierig ist das Miteinander mit dem zweiten Hund in unserer Familie, Venus, wobei (soweit wir das erkennen können) Nick ihr aus dem Weg geht, er aber in manchen Situationen von ihr angegriffen wird (blutig).

Von der Sendung und den Büchern M. Nowaks haben wir seit ein paar Wochen einiges übernommen, was ganz gut wirkt (mit zwei Leinen zwischen meinem Mann und mir führen/ Schschscht und Körpereinsatz) und jetzt natürlich seit Eurer Webseite: Entschleunigung, Erklären und Reden. Beschäftigung: Buddeln, Tragen und Suchen. Problem mit Venus: Trennen oder Maulkorb. Diese unvollständigen und laienhaften Versuche führten bereits zu einer ruhigeren Kommunikation, und zu überraschenden Episoden, die mir vor RS nicht aufgefallen wären.

Soweit zu Nick, über Venus schreibe ich einen anderen Tag.
Viele Grüße von
Coramara

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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137499
Herzlichen Dank, dass Du Deinen schonungslosen Bericht begonnen hast.

Was das Zusammenleben mit Venus betrifft, so habe ich durch Deine Beschreibung ein irgendwie schlechtes Gefühl. Maulkorb halte ich für kein gutes Mittel, denn die mentale Bedrohung ist weiterhin vorhanden.

Wie oft passieren solche Übergriffe, und was passiert zwischendrin zwischen den Hunden?

Gäbe es grundsätzich von der Wohnsituation her die Möglichkeit zur Trennung?

Wenn man mal an dem Problem zwischen den Hunden dran ist, scheint ein halbes Jahr bis zum Workshop so unheimlich lange. :dry:
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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137522
Herzlich willkommen hier :)

Danke für deinen Bericht. ist Venus auch ein Terrier?
Wenn ihr zwischen den Hunden die Probleme seht und es euch möglich ist, sie wirklich zu trennen, dann trennt sie. Maulkorb wird zwar die Reaktion der Hündin verhindern aber nicht die Ursache beheben :( da der Druck auf die Hunde bestehen bleibt.

lg Silke

und ich bin auch gespannt auf eure Hunde, so als heimlicher Jagdterrierfan :heart:
Polly V3
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klein und dick
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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137529
Willkommen hier
danke für deinen Bericht,
da hast du wirklich schon viel gelesen und versucht umzusetzen,
und ich denke allein dadurch auch ganz andere Seiten bei den Hunden wahrgenommen,
effektiv kann es erst werden, wenn die Stellungen bekannt sind, das ist dir klar, habe ich auch herausgelesen,
Maulkob finde ich auch nicht so gut, trennen fände ich besser
und in so einem Fall, kann die Zeit bis zum WS wirklich unendlich werden,
dennoch wünsche ich dir Geduld durchzuhalten, die Hunde werden es dir danken
LG Anne Kathrin
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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137675
Vielen Dank für Eure Reaktion, Carosa, Dolly und Aquene. Mit dem Maulkorb seid Ihr ja einer Meinung. Ich benutze ihn auch nur selten, aber davon zweimal erfolgreich.

So, nun mache ich mich an die Beschreibung dieses zweiten Hundes.

2. Venus
Venus (?), ebenfalls ein Deutscher Jagdterrier, kam als Welpe zu uns und ist jetzt 7 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits drei Hunde dieser Rasse: 4jährige Hündin Mara (?), 2jährigen Nick (?) und 12 Wochen alte Nele (?) und nun kam 8 Wochen alte Venus (?) dazu.

Venus und mein Mann - sie mögen sich sehr. Sie hat eine jagdliche Ausbildung und ist für Stöberarbeit und Nachsuche jagdlich brauchbar. Apportieren, Fährten und still auf dem Hochsitz sitzen meistert sie mit einer für Jagdterrier außergewöhnlichen Ruhe und Zuverlässigkeit.

Zu Hause ist sie zu uns Menschen sehr freundlich, anhänglich und goldig, ebenso verhält sie sich Besuch gegenüber, wenn dieser schon im Haus ist und wir sie dazulassen. Andersherum ist sie ein scharfer Wachhund.

An der Leine ist sie weit weniger anstrengend als unsere ersten beiden Hunde(, die wir ja auf Bällchen geprägt hatten). Für Agility und fliegende Stöckchen fehlt ihr der Sinn, sie macht es halt zwei bis drei Mal - fertig.

Venus ist unser Entfesselungskünstler. Der Züchter hat uns schon vorgewarnt und auch von unserem eingezäunten Grundstück entfernt sie sich still und leise, wenn wir sie aus den Augen lassen. Während wir früher alle Hunde ohne Leine laufen ließen, machte sie sich schon früh selbständig und entfernte sich in ruhiger Gangart - doch zu schnell für uns Menschen.

Kontakte zu fremden Hunden haben wir eigentlich äußerst selten gehabt. Auf der Jagd gibt es da keine Probleme, doch bei Begegnung mit anderen Hunden an der Leine ist sie sehr wild und zwickt Nick in den Hals oder mich ins Bein.

Mit der Beißerei entwickelte es sich folgendermaßen: Zuerst bissen sich die Welpen unblutig. Als der erste Welpe, Nele, geschlechtsreif wurde biß er sich mit der 4jährigen Hündin Mara, so daß wir Nele weitergaben. Danach wurde Venus das erstemal heiß und biß sich ebenfalls mit Mara. Das wurden für mich schreckliche Jahre. Wir trennten Mara und Venus, aber alle zwei Monate erwischten sie sich. Sie haßten sich. Mara starb vor zwei Jahren an einer Blutkrankheit.

Jetzt hätte unser Problem eigentlich gelöst sein sollen - hätte. Nun haben wir den Rüden Nick (?) und die Hündin Venus (?) und haben immer noch Beißerei.

Es passiert teilweise aus Beuteneid, teilweise schützt sie meinen Mann, teilweise kann sie es nicht ertragen, wenn Nick bei mir ist, teilweise schaukelt sie sich beim Verbellen des Nachbarhundes hoch, teilweise.........teilweise kann ich es mit meinen (nach 6 Jahren) ängstlichen Gedanken selber herbeiführen.
Viele Grüße von
Coramara

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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her - 11 Jahre 4 Monate her
#137679
Einen Maulkorb "erfolgreich" einsetzen bedeutet wahrscheinlich, dass ein Beißerei losgegangen ist, ohne das der Maulkorbträger verletzen konnte. Es bleibt der mentale Druck.

Versuche Dir vorzustellen, Du müsstest mit Jemandem zusammen leben, den Du nicht leiden kannst, weil Du ihn für latent gefährlich hältst oder verlogen oder irgendetwas, was man unterstellt und fühlt, wenn man sich durch jemanden missverstanden oder gar bedroht fühlt.

Weil Du denjenigen für sein unakzeptables Verhalten, wobei Du ihm schon oft gesagt, hast, dass Du das nicht wünschst, nun eine draufhaust, werden Dir dann künftig die Hände festgebunden, damit Du das nicht mehr tun kannst. Die andere Person bleibt aber weiter mitten in Deinem Leben.

Wie fühlst Du Dich dabei? Hilflos, ausgeliefert, unverstanden, wütend?

Du merkst, der Maulkorb (das Händefestbinden) kann nur eine kurzfristige Notlösung sein, darf nicht zum Dauerzustand werden, weil es die Situation noch unerträglicher und auswegloser für die Hunde macht.
Letzte Änderung: 11 Jahre 4 Monate her von Karosa.
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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137760
Interessante Worte über den Maulkorbträger, aus dieser Sicht habe ich es noch nicht gesehen.

Wenn mein Mann nicht da ist, will ich keine Beißerei erleben und trenne die Hunde. Vor dem Laufenlassen im Garten habe ich vor ca. 3 Wochen Venus (?) den Maulkorb angezogen und sie zusammen mit Nick (?) laufen lassen. Venus möchte dann nicht gerne raus, zieht sich in die Box zurück. Draußen liegt sie nur rum und versucht den Maulkorb abzustreifen und löst sich nicht. Sie ist lammfromm, aber die Wesensveränderung tut mir so leid. Darum habe ich es nur ein paar mal ausprobiert, für mich ist es zwar eine Beruhigung, aber für den Hund schlecht. Ich möchte eine andere Lösung suchen.

Ich kann Dir mal eine Situation beschreiben, in der ich froh über den Maulkorb war: Venus (?) liegt dicht neben mir mit Maulkorb auf der Wiese. Nick (?) kommt mit irgendeinem Stock im Maul zu mir angelaufen, den ich ihm abnehmen will, um ihn für ihn zu verstecken. Normalerweise macht er in Sekundenschnelle "Aus", aber jetzt hält er den Stock fest. Ich versuche es mit festhalten ohne Kampf und will ihn so langsam abnehmen, indem ich immer ein Stückchen nachgreife. Es dauert etwas lange, weil ich es zum ersten Mal ausprobiere. Plötzlich schießt Venus hinter mir vor und knufft Nick mit ihrem Maulkorb in die Seite, Nick springt zwei Meter zur Seite - der Stock ist in meiner Hand.
Aus drei Gründen fand ich diese Situation gut: 1. Zu erkennen, dass Venus viel mehr und schneller bei Nick erreicht als ich. 2. Zu erkennen, dass Venus die Situation beurteilt und eingreift. 3. Da alles so schnell ging, hätte ich das nie so deutlich gesehen, wenn sie sich gebissen hätten.
Meine Frage ist: Warum muss so eine Situation in Beißerei ausarten. Kann Venus nicht knuffen ohne zu beißen?
Viele Grüße von
Coramara

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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137766
Das sind meine ersten Gehversuche in einem Forum. Ich weiß noch nicht genau, wozu alles ist. Bitte verzeiht mir und klärt mich auf, wenn ich irgendwo in ein Fettnäpfchen trete.

Das mit dem Avatar hat ja geklappt! Links sitzt der glatthaarige Nick (?) und rechts liegt die rauhaarige Venus (?).

Eines nervt mich schon an mir selber. Ich steige hier ein mit einem unangenehmen Thema, weil ich darüber viele Fragen habe. Vielleicht sollte ich lieber Tagebuch schreiben mit den vielen Freuden, die wir erleben?!
Viele Grüße von
Coramara

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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137830
Zwei Spaziergänge heute morgen, mit einem Schritt pro Sekunde entschleunigt, morgens früh ohne Hunde- oder Menschenbegegnung:

1. Spaziergang mit Nick (?):
Die ersten Erfolge der Entscheunigung sind ein Hund, der sich nicht, wie früher, nur in die Leine hängt und meinem Entgegentreten hektisch ausweicht, sondert der sich bremsen lässt und hinter mich geht, indem ich stehen bleibe und ihn ansehe, oder indem ich ihn mit meinem Körper zurückdrücke. Dort bleibt er gerade so, solange ich mit einem Stock bei jedem Schritt neben mir aufstampfe. Aber er schummelt sich Zentimeter um Zentimeter wieder vor mich. Dann bremse ich wieder. Aber zwischendurch bleiben wir auch stehen, sehen uns etwas an und ich kommentiere das was mir auffällt. Dabei scheint ihn meine Erklärung nicht wirklich zu interssieren, denn er wendet sich schon etwas Neuem zu, obwohl ich noch nicht fertig bin.

Er schnüffelt nur ab und an, bevor er markiert. Wir sind ja hauptsächlich mit dem Ausbremsen beschäftigt.

Nach 5 Minuten sind wir an einem Feldweg angekommen, in den wir einbiegen. Ich befestige eine 8 m Ausziehleine an seinem Brustgeschirr. (Eine Schleppleine kann ich nicht handeln, denn Nick (?) ist so schnell, dass die Leine nicht in meiner Nähe ist, um darauf zu treten oder sie mir unter den Füßen durchrutscht.) Er schaut mich erwartungsvoll an, dann rennt er los. Mir dämmert, dass er vielleicht etwas von mir erwartet hat, darum rufe ich ihn zurück, er kommt eilig an. Sieht mich nochmal an und ich lasse ihn mit einem leisen "okay" laufen. Während er in die 8 m Leine rast, rufe ich noch hinterher "aber Langsam", doch diese Worte versteht er nicht. Am Ende der Leine frißt er hektisch Gras. So gehen wir weiter. Er schnüffelt wenig, rupft Gras, hängt in 8 m an der Leine, aber bleibt stehen und dreht sich zu mir um, wenn ich stehen bleibe, um wieder loszurasen, wenn ich weitergehe.

Ich versuche ihn mit irgendetwas abzulenken. Ein morscher Knüppel liegt auf dem Weg, auf den mache ich Nick (?) aufmerksam. Er schnappt ihn sich auch artig, lässt ihn aber beim nächsten Markieren achtlos liegen.

Dann biege ich nochmal in einen Nebenweg ab und animiere ihn zum Buddeln. Darauf lässt er sich gerne ein. Er schafft und schaufelt und prustet und beißt in die Grasnarbe und hat schnell alles flächig bearbeitet, während ich die Gegend beobachte.

Die Hälfte unserer Spazierzeit ist um, darum mache ich mich langsam im Rahmen der 8 m Leine auf den Rückweg. Ohne Zug versuche ich ihn anzusehen (oberhalb zwischen den Augen, wie ich das hier irgendwo gelesen habe) und nach ein paar Sekunden hält er inne und sieht mich direkt an. Ich sage ihm, dass wir zurück müssen, doch er wendet sich wieder seiner Baustelle zu. Ich rufe laut: "Hey" und er kommt sofort.

Ich probiere und versuche dies und das, was ich hier in Rudelstellungen lese, umzusetzen und weiß aber auch, dass es ein Mischmasch ist, dass ich meinen Hund manchmal wie einen Leithund, manchmal wie einen Bindehund behandele. Weil ich weiß ja weder seine Stellung, noch wie man denn explizit mit dieser Stellung umgeht.
Ich merke auch, dass alleine Anspannung oder Entspannung etwas bewirken, Lächeln, Wegsehen, Ansehen, Vorbeugen, Wegdrehen..... Ich bin so gespannt auf das Zusammenleben nach dem Workshop und habe tausend Fragen.

Auf dem Feldweg angekommen liegt ein undefinierbarer Haufen in der entgegengesetzten Richtung, der Nick sehr interessiert. Na gut, sehen wir es uns an. Der Haufen ist ein großer Erdklumpen, der einem Traktor abgefallen ist (hätte ja auch ein Hase sein können). Nick markiert ihn einmal an und wir gehen langsam Richtung Heimat. Jetzt ermuntere ich Nick, den morschen Ast wieder zu suchen, den er vorhin achtlos liegengelassen hat. Kein Problem, das ist eine leichte Übung. Ich habe irgendwo im Forum etwas von "miteinander Tragen" gelesen und versuche das, doch Nick (?) zerrt und schüttelt und der morsche Ast zerbröckelt.

Auf dem Rückweg ist er eher mal mit der Nase lose über dem Boden schnüffelnd unterwegs, guckt mal hier in einen Wechsel rein, markiert mal da. interessiert sich für ein Mauseloch. Am Ende des Feldweges wechsele ich wieder die Leine und bin am Ende zufrieden darüber, wir gut er geht und über die leise ruhige Kommunikation.
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Coramara

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Re: Aw: Vorfreude

11 Jahre 4 Monate her
#137832
Coramara schrieb: Meine Frage ist: Warum muss so eine Situation in Beißerei ausarten. Kann Venus nicht knuffen ohne zu beißen?

weil die Hunde ganz offensichtlich nicht zueinander passen. der eine steuert den anderen vielleicht an, bekommt aber als Antwort "du hast mir nix zu sagen!"
wenn Hunde zueinander passen und Struktur kennen und leben können, klären sie ihre Konflikte ohne Gewalt.
Situationen wie bei dir entstehen, wenn man mit dem falschen Partner leben und kommunizieren muß. da reagiert man schon mal über.
oder die Hunde haben schon ganz oft in ganz kleinen Anzeichen gesagt "geh weg! du bist zu nah!" du als Mensch hast das übersehen, den Anderen sogar ran gerufen, ihn somit in eine unangenehme situation gebracht. und dann kommt halt ein klares "HAU AB!" mit Zähnen ;) :(

lg Silke
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