Vorfreude

Hallo Silke,
was Du schreibst, ist logisch. Kann ich mir auch alles vorstellen.
Seit ich hier in RS lese fällt mir auch auf, dass unsere Hunde nebeneinander her leben und nicht miteinander. Ja, nicht nur nebeneinander her leben, sondern sie müssen täglich in Anspannung leben. Darum zieht Nick (?) auch einen Feierabend alleine im Schlafbereich, einem geselligen Zusammensein mit Familie und Venus (?) im Wohnbereich, vor. Ich habe mir angewöhnt, mich mit ihm zurückzuziehen, damit er nicht so alleine ist und genieße das.

Jetzt wollte ich noch gerne vom zweiten Spaziergang berichten, dann wäre meine Vorstellung fertig.

2. Spaziergang mit Venus (?):
Nachdem ich Nick (?), mit dem ich vorher separat gelaufen war, weggebracht habe, begrüßt mich Venus sehr freundlich, schwanzwedelnd, wie eine Katze sich an mich drückend und ableckend. Mit Venus macht mir Entschleunigung sehr viel Freude, denn sie hat noch nie so an der Leine gezogen, wie ihr Rudelkollege Nick. Ich muss zwar auch sie immer wieder daran erinnern mich nicht zu überholen, aber das geht alles ruhiger vonstatten, denn Venus ist sehr beschäftigt. Sie schnüffelt konzentriert am Boden, ihre Nase ist irgendwie an einer Spur festgesaugt. Ab und zu bleibt sie stehen und sieht nach vorne und zur Seite in die Ferne. Soweit ich es beobachten kann ist sie rückwärts nicht orientiert, da sieht sie eher zufällig ein mal pro Spaziergang hin.

Auf dem Hinweg erkenne ich, dass Venus (?) eventuell auf Nicks (?) Spur geht, denn sie markiert zum Beispiel auf den Resten des morschen Astes, den ich zuvor versucht hatte mit Nick zu tragen. Ansonsten zeigt sie mir jeden Wildwechsel an, indem sie hineinschaut. "Schön machst du das, aber wir gehen heute Spazieren, nicht jagen", sage ich dann zu ihr und sie wendet sich wieder ihrer Schnüffelei am Wegrand zu.

Der Leinenwechsel auf die 8 m Ausziehleine findet an derselben Stelle statt, wie bei Nick zuvor, aber Venus (?) würdigt mich dabei keines Blickes. Sie sieht geradeaus in die Ferne und trabt nach meinen Worten "okay" langsam aber zielstrebig bis zum Ende der Leine los. In dieser Entfernung nimmt sie ihre Nasenarbeit wieder auf. Dabei ist sie auch sehr an jedem Hundehaufen interessiert, wobei ihre Nase knapp einen Millimeter darüber schwebt.

Wenn Venus (?) stehen bleibt und in die Ferne blickt, versuche ich alles zu kommentieren, was ich dort sehe. Sie lässt mich dabei nicht desinteressiert stehen, wie Nick es tat, sondern hört mich (wahrscheinlich).

Wir gehen auch zu Nicks (?) Buddelbaustelle (markieren) und zu dem Erdklumpen (markieren). Die 5 Minuten, in denen ich Nick buddeln ließ, vertrödelt sie durch ihr langsamen schnüffeln und in die Ferne blicken.
Zufrieden gehen wir nach Hause, denn ich habe den Eindruck, dass Venus zufrieden ist.