Nuka VLH Einzelgänger und ich stellen uns vor

Hi.
Es wird hier ganz oft beschrieben, dass mit Entschleunigung, Erklärungen und Kenntnis der Stellung vieles im Umgang mit dem Hund erklärbarer ist und leichter fällt.
Ob das für Einzelgänger auch gilt?
Unter Umständen kannst du dir die Maßregelungen sparen, wenn deinem Hund mit Erklärungen und Ausweichen bewusst wird, dass du an seiner Seite bist.
Bei meiner Hündin? wirkten frühere Maßregelungen immer vertrauenszerstörend. Wenn ich jetzt nach blöden Aktionen ärgerlich vor mir her schimpfe, versucht sie zu beschwichtigen. Es ist klar, dass was schief lief, aber sie meidet mich danach nicht mehr, sondern sucht Kontakt.

Maßregelungen für was, für welches Fehlverhalten? Das habe ich nicht verstanden.

Hi Karosa,
Nicole meint die Maßregelungen, die ergriffen werden müssen, um Nuka und den anderen Hund getrennt zu halten. Manchmal kann man nicht weit genug ausweichen und man muß aneinander vorbei. Das bedeutet von meiner Seite aus Leine dran, mit Knurren oder Nein nebenmir halten, zur Not auch Leine ganz kurz halten. Verständige Hundehalter machen es ähnlich. Nun noch mit beiden Menschen dazwischen aneinander vorbei (Nuka zieht meistens immer noch in Hunderichtung und die Zunge hängt fast auf dem Boden, ich halte fest dagegen). So läuft das häufig bei uns.

Stress pur für alle Beteiligten . . . ihr Armen . . .
Ich habe mich in solchen oder ähnlichen Situationen im Nachhinein oft über mich selbst oder vor allem über meine Hündin geärgert, fühlte mich machtlos und das hat dann noch mehr Stress mit meiner Hündin allein gemacht, weil ich verärgert und nicht mehr ruhig und besonnen war. Aber nicht nachtragend sein, durchatmen und respektvoll weitermachen . . . und fürs nächste Mal eine andere Strategie entwickeln.

Mittlerweile bleibe ich stehen oder ändere meinen Weg . . . Ich muss keine bestimmte Route nehmen oder eine Runde laufen, nirgendwo mit Zwang hin und meine Hündin? durch eine Begegnung mit zu geringem Abstand quälen.
Das Vermeiden von Hundebegegnungen hat unser gegenseitiges Vertrauen gestärkt und unsere Bindung vertieft. Es hat sich etwas verändert und wir sind weiter auf dem Weg . . .

Vielleicht hilft ein Besprechen der Situation danach, wie es besser laufen könnte und ein Gespräch vor einem Spaziergang, wie es ideal sein könnte und welches Verhalten nicht gewünscht ist. Und vor allem Geduld . . . :huh:

Hi Nicole,
das mit dem Stehenbleiben ist gut.
Habe das bereits vor dem Workshop mal ausprobiert und Nuka bleibt meist neben mir, bis der andere Hund da ist. Dann aber springt er auf! Da ich das aber weiß, halte ich ihn ganz kurz. Das Reden mit ihm, während wir auf den anderen Hund warten, lenkt ihn, denke ich, ein wenig von diesem absolut interessanten Reiz ab, aber wenn er zu nahe ist, habe ich keine Chance mehr. Aber auch da bleibe ich dran und versuche es immer wieder - wenn uns denn mal ein Hund begegnet, denn denen gehen wir ja aus dem Weg so gut es geht!

Hallo,
nach längerer Pause sind wir wieder da.
Nuka ist vor zwei Wochen dauerhaft kastriert worden, hat alles gut überstanden und wir können nun wieder weiter laufen.
Wir hatten zwei Hundebegegnungen, von denen ich erzählen möchte. Der erste Hund war uns unbekannt. Nuka geht mittlerweile immer an der Flexileine, der andere Hund wurde von seinem Besitzer deshalb in ca. 20 m Entfernung auch angeleint. Nuka legte sich mal wieder hin, der andere Hund kam, schnupperte und drehte sich weg. Nuka blieb entspannt liegen. Wir sprachen ein paar Sätze und gingen unseres Weges. Das fand ich schon mal klasse.
Die andere Begegnung fand auf einem Weg statt, der auf der einen Seite von Brombeerhecken begrenzt war, auf der anderen Seite war eine Wiese. Der andere Hund wurde nicht angeleint, weil alt und sehr langsam gehend, wir kennen uns. Nuka blieb auf meine Aufforderung neben mir sitzen, der andere Hund ging ganz langsam in großem Bogen an uns vorbei, die Besitzerin blieb stehen, wir sprachen eine Weile, der andere Hund kam langsam zurück, schnüffelte und ging wieder ein paar Meter weit weg, um zu warten. Unser Gespräch dauerte und Nuka durfte mal an der Leine zu ihm hin, etwas schnüffeln, dann trennten wir uns. Sehr ruhig, das Ganze!
Hätte ich Nuka in beiden Situationen von der Leine befreit, hätte das mit Sicherheit anders ausgesehen. Viele Besitzer sind ja der Meinung, Hunde sollten sich am besten ohne Leine begegnen, Trainer auch und vielleicht ist das ja in der Regel auch so.
Uns aber nimmt es Streß weg, wenn ich Nuka an der Leine lasse. Das ist nicht schön, aber die Alternative ist nicht wirklich eine.
Übrigens habe ich mich einem Zuckerhundeforum angeschlossen, um herauszufinden, ob andere Diabeteshunde auch problematische Hundebegegnungen haben. Viele Antworten hatte ich auf meine Anfrage nicht, aber es scheint, daß andere Hunde durchaus Über- oder Unterzucker bei ihren Artgenossen erkennen können und sich dadurch anders verhalten als wenn der Zucker im Normalbereich ist.
In einem Hundebuch von 1998 habe ich die Sache mit dem Hinlegen-Schleichen als Jagdverhalten von Stöberhunden erklärt bekommen. Im www habe ich aber dazu nicht mehr gefunden. Auf irgendeiner Seite meinte jemand, das sei Hütehundverhalten...... .
Wie auch immer - wir lernen damit umzugehen wie die beiden Hundebegegnungen zeigen.

Heute war etwas anders. Nuka war - leider - nicht mit mir aus. Es kam zu einer Hundebegegnung. Wir kennen diesen Hund, es war immer eine schnelle Begegnung wie am Anfang beschrieben. Nuka war an der Leine, der andere wurde dann auch angeleint. Es wurden einige Worte gewechselt. Während des Gespräches wollte der andere Hund immer zu Nuka und Nuka zu ihm. Es gab Gewinsel und Gehechel, Ziehen an der Leine und ein immer- wieder versuchen, sich näher zu kommen. Das war das erste und einzige Mal seit dem Workshop, daß ein anderer Hund gerne Kontakt mit Nuka haben wollte. Jetzt stellt sich mir die Frage, was da los ist. Warum wollen die beiden zueinander, obwohl es dann zu Laufen, Hochsteigen, Aufreiten und in die Hälse beißen kommen würde? Der andere Hund ist etwa ein Jahr älter und mit Chip kastriert. Sind beide Einzelgänger? Passende Stellung? Unpassende Stellung? Hat jemand eine Vermutung? Leider weiß ich nicht, ob Nuka sich hingelegt hat wie bei den meisten Hundekontakten. Werde ich aber noch erfragen.

Nuka hat sich hingelegt, wie ich eben erfahren habe.
Was das Tempo unserer Spaziergänge angeht, hat sich auch das etwas geändert. Ich schiebe das auf sein dichtes Fell und die fallenden Temperaturen, denn er läuft im Moment unheimlich gerne schnell voraus und ist nach unseren Spaziergängen von etwa einer Stunde immer noch voller Power, die wir dann erst beim Toben im Garten runterfahren können. Natürlich denkt man, der Zucker ist höher, aber laut Tierarzt ist alles im grünen Bereich. So haben wir einen langen, schnellen Spaziergang täglich und einen langsamen kürzeren Schnüffelspaziergang morgens und abends. Die Flexileine tut ihm gut und ich habe den Eindruck, daß er sich damit sicherer fühlt und unsere Bindung aneinander und seine Aufmerksamkeit mich betreffend zunimmt.

Hallo Eloise,
seit Samstag weiß ich, dass auch Loki ein Einzelgänger ist und so bin ich auf dein TB gestoßen ^^
es ist wirklich spannend, was du beschreibst und vorallem, dass sich Nuka bei FH Begegnungen ganz anders verhällt als mein Einzelgänger.

Schön, hier noch andere Einzelgänger HH zu finden, auch wenn wir ja (zum Glück) deutlich in der Unterzahl sind