Hallo aus Vechelde

Hallo Ingo,
hier kannst Du Dich auch einlesen:

www.rudelstellungen.eu/de/topinfo/87-leitfaden-erstkontakt

lg Karin

Ich habe nochmal über deiner Beschreibung von Gosie nachgedacht und das für mich mal auf dich in der Menschenwelt übertragen:

Du gehst aus dem Haus und vor dir rennt einer den Weg lang, du stoppst ihn und machst ihn darauf aufmerksam, dass man das (es sei denn, man joggt) in unseren Breitengraden nicht tut, da dies andere Passanten gefährden könnte. Du gehst einkaufen, vor dir in der Schlange hat einer sein Gemüse nicht abgewogen, du machst ihn darauf aufmerksam, dass das Gemüse vorher abzuwiegen ist. Nach dir versuchen 2 Mitmenschen die bessere Position in der Schlange zu ergattern. Du besprichst diese Situation mit beiden, wer darf den nun hinter dir stehen? Langsam gehst du nachhause, als ein Fahrradfahrer auf der falschen Seite fährt, du stoppst ihn...........

Abends sitzt du dann zufrieden in deinem Sessel, denkst über die Situationen nach, die du nicht regeln konntest und schläfst zufrieden ein.....

Ich habe ein bißchen übertrieben

...Also ich sage dir ganz ehrlich, mit so nen Menschen möchte ich nichts zu tun haben! Ich denke eigentlich, dass ich zu meiner gosie eine relativ gute Bindung habe. Auch Freunde sagen immer...Ihr beide hab euch gesucht und gefunden....aber wenn ich so etwas dann lese hast du recht. Aber ich kann sie doch z.b. im Dorf nicht einfach so weit vorlaufen lassen...

Wir hatten heute morgen im Wald etwas sehr schönes erlebt....ich bin einfach mal stehen geblieben und hab gosie angeguckt....sie war ungefähr 20m vor mir....irgendwann setzt sie sich hin und guckt mich an und ich gucke sie an....eine ganze Weile....dann raschelt es links im Wald. Plötzlich ist da ein Fuchs .....ich rühre mich nicht und gosie rührt sich auch nicht....der Fuchs guckt mich an und kommt immer weiter auf den Weg...genau zwischen gosie und mir. Dann sieht der Fuchs erst gosie....sie sitzt immer noch....dreht dann langsam um und geht wieder in den Wald.....dann ist sie erst aufgestanden und hat noch geschnüffelt.
Und genau so etwas meine ich, wenn ich schreibe, dass ich ihr vertraue. Ich weiß in solchen Situationen, das sie nur guckt und nicht hinterherlaufen würde. Da brauche ich auch nichts sagen oder irgendwelche handzeichen machen

Ich meinte nicht eure Beziehung zueinander sondern den "Job" , den sie an den anderen Hunden verrichtet. Sozusagen du als Gosie in der Menschenwelt......

Das, was ich von dir gelesen habe, zeigt mir, dass ihr einen guten Draht zueinander habt und auf euch achtet. Und das finde ich sehr schön

Ah okay....jetzt verstehe ich was du meinst:-)

Das bedeutet ich muss sie ruhiger bekommen und ihr signalisieren das ihr verhalten nicht schön ist....hast du einen Tipp für mich?

Ich musste über das Beispiel am Menschen echt schmunzeln. Danke, Sternenweib.

Auch wenn ich da nicht so kreativ bin, vielleicht trotzdem einige Anregungen . . .

Es liest sich sehr schön, dass du ihr vertraust, eure Bindung so tief ist und sie dadurch auch weit entfernt von dir auf dich reagiert und ihr miteinander kommuniziert.
Diese Szene im Wald ist schön beschrieben.

Ich würde sie nicht mehr mit zur Welpenstunde nehmen, sie auch gegenüber Fremdhunden beschützen und Begegnungen erstmal bis zu ihrer Einschätzung vermeiden, so dass sie nicht mehr regeln muss.
Dazu würde ich sie dichter bei mir behalten, ihr auch verbal und körperlich meinen Schutz gegenüber Aussenreizen anbieten. Da sie nach deinen Schilderungen nach hinten Reize gut wahrnimmt, würde ich das ruhig durch hinter mir gehen dabei fördern, mich dafür bei ihr bedanken und mich dann aber zB beim Vorbeifahren des Rades trotzdem vor sie stellen und sie abschirmen.

Viel Spaß beim Vergessen des Alten und Neulernen.

Ich hatte mit meiner MBH auch eine Begegnung mit einem Fuchs. Er war auf der Wiese, mäuselte und nahm von uns keine Notiz. Meine MBH wurde immer langsamer und ließ mich dann voran gehen.
Damals war ich mit ihr noch bei einer HS und als ich das erzählte, meinten sie , es wäre doch schon, dass sie meinen Schutz annähme. Ich habe mich aber gewundert, meine MBH ist ein Herdenschutzhundmix. Die wurden ja gezüchtet, um ihre Herde vor Bären und Wölfen zu beschützen und meine versteckt sich hinter mir?!
Nach der Kenntnis über RS, weiß ich warum. Sie war eben ein ungeschützter MBH und deren Aufgabe besteht nicht darin, dass Rudel zu verteidigen.

Ingo1 schrieb:
Das bedeutet ich muss sie ruhiger bekommen und ihr signalisieren das ihr verhalten nicht schön ist....hast du einen Tipp für mich?

Ich habe eine Huskyhündin N2 und suche gerade so eine tolle Hündin wie deine Gosie(wenn sie eine MBH ist)....nach dem WS wirst du für den geschlossenen Bereich freigeschaltet und kannst dir so noch ein besseres Bild machen.

Meine Hündin braucht so einen MBH der die Regeln setzt und sie mit liebevoller Konsequenz durchsetzt damit eine Harmonie zwischen Beiden enstehen kann, so dass sie sich aufeinander verlassen können. Dieses "Maßregeln" dient dem Zweck der Gemeinschaft. Sie wachsen aneinander und gehen eine (hoffentlich) tiefe Beziehung ein. Dafür kundschaftet meine N2 für ihren MBH.
Wenn Gosie ein MBH wäre, was nützt ihr das regeln außerhalb ihrer Gemeinschaft? Sie reibt sich daran auf....es hat kein Ziel. Der MBH ist der soziale Anker des Rudels und braucht passenden Hunde.

Gosie macht nichts falsch oder unschön.

Meine Hündin hat auch mal MBH gespielt. Sie tat damit einen Job, wofür sie keine Kompetenz hat. Sie übertrieb.....aber in dem, was sie ist, nämlich eine N2, ist sie klasse

Beobachte deine Hündin, eröffne ein Tagebuch, wenn du magst. Dann können wir dir unsere Gedanken dazu schreiben und du guckst, was zu euch passt. Gewissheit bringt euch dann die Einschätzung.