Hallo liebe Foris,
ich bin hier neu eingetreten bzw. habe mich freischalten lassen und möchte mich kurz vorstellen.
MEINE HUNDE WURDEN LEIDER NOCH NICHT EINGESCHÄTZT. DAS WIRD ABER FOLGEN.
Mein Name ist Annika, ich bin 32 Jahre alt und lebe mit 2 Hunde in Hamburg.
Meine Hündin ist 6 Jahre alt, kastriert und mein allererster Hund. Sie lebt seit etwas über 5 Jahren bei mir und kommt aus dem spanischen Tierschutz. Sie ist ein Podenco-Andaluz Mix, sehr sehr jagdtriebig, nervös, leicht überreizt und wächtert leider im Garten, obwohl sie das eigentlich total überfordert.
Eine bereits erfahrene Userin in diesem Forum, die Maxi auch kennt, vermutet sie auf einer 3er Stellung. Wahrscheinlich N3.
Um Maxi auszugleichen kam vor 3 Jahren mein Zweithund zu uns. Er ist ein kastrierter Rüde, heißt Bingo und war bei Einzug 2 Jahre alt. Er kommt auch aus Spanien, hat dort aber eine deutlich längere Straßenvergangenheit als Maxi. Ich habe damals noch nichts von Rudelstellungen gewußt und nach bestem Gewissen nach einem ruhigen, ausgeglichenen Hund gesucht, der gut allein bleiben kann, bereits erwachsen ist (damit ihn Maxis Hektik nicht zu sehr prägt) und ein gutes Sozialverhalten hat. Obendrauf mussten sie sich natürlich mögen.
All dies fand ich in Bingo, den Maxi gleich zu Anfang toll fand, mit dem sie spielte und mit dem sie nach 30 Minuten Getobe Nase an Nase auf dem Boden lag bei der ersten Vergesellschaftung (in seiner Pflegestelle, siehe Foto im Anhang). Als er dann zu uns kam war alles soweit gut.
Allerdings hat Maxi sich nicht wie erhofft an ihm orientiert.
So wie ich das bis jetzt verstanden habe, wird er eine Rudelstellung inne haben, die sich einfach nicht für Maxis Stress zuständig fühlt.
Die beiden liegen nur an einem einzigen Platz mit Körperkontakt zusammen: auf der Fensterbank. Ansonsten halten sie beim Ruhen Abstand und pflegen auch keine soziale Körperpflege. Es gibt aber nie Streit - ausser es geht um Futter... aber das ist auch ihrer (besonders Bingos) Straßenvergangenheit und dem dort erlebten Mangel geschuldet. Denke ich.
Im Garten (800m²) gehe sie getrennte Wege und haben ganz unterschiedliche Interessen. Maxi stöbert (wenn ich sie lasse) mindestens 1 Stunde alle Spuren der Katzen, Igel etc ab (sehr hohes Erregungsniveau) und fängt dann irgendwann an zu wächtern und/oder "jiepernd" die Nachbarskatzen zu belauern. Leider.
Bingo liegt einfach in der Sonne und genießt meine Nähe, orientiert sich an mir und will gern was machen (Spielen, Training, Tricks etc.)
Für Maxi bin ich im Garten total abgemeldet... weswegen ich jetzt eine Hofleine (15 Meter mit 3 Meter Laufleine) installiert habe, sie aber am Anfang die ganze Zeit an meinen Gürtel binde und sie so zum Folgen bringe. Den gesamten Garten darf sie nur noch mit mir gemeinsam begehen und dann versuche ich das Stöbern mitzumachen, damit sie mich mehr wahrnimmt. Wir sind also dann ein Team.
Bingo muss ich gesondert bespaßen, denn der findet das alles sinnlos. Er hat in letzter Zeit auch angefangen zu wächtern (ein, zwei Wuffs jedoch keine Aggression), was Maxi dann jedoch komplett durchdrehen läßt. Er macht ein Wuff und sie fängt an zu kreischen und in ihre Leine zu beißen. Außerdem jagt Bingo auch zunehmend gerne (z.B. Vögel im Garten). Also auch bei ihm kommt Frustverhalten hoch.
An der Leine sind beide schwierig für mich zu händeln. Bingo verfällt in Frust wegen der Leine, will seine Sozialkontakte schnell herstellen und bellt erstmal drauflos sobald etwas mit 4 Pfoten auftaucht. Aggressiv ist er im tatsächlichen Kontakt nie. Wobei ich immer mehr das Gefühl habe, dass er mich und Maxi mit seinem "Verbellen" beschützen will... also nimmt er da eine nicht angemessene Stellung ein, weil ich wohl nicht genug führe.
Maxi vermeidet Hundegruppen und ist sehr leicht überfordert und gestresst. Dies äußert sich bei bestimmten Hunde auch in Leinenaggression. Auch Bingo hat in größeren Gruppen keinen guten Stand und läuft auch mal schreiend weg, wenn es ihm zu viel wird (schlechte Erfahrungen?). Beide sind also leider unsouverän und brauchen von mir etwas. Jedoch verschiedene Sachen wie ich fürchte.
Im tatsächlichen Freilauf (kann ich nur sehr selten und nur an einer Stelle machen, wegen des starken Jagdtriebs mittlerweile beider Hunde) gehen sie gemeinsam auf Entdeckungstour. Sie bleiben immer zusammen - nehmen sich also auch als Rudel wahr irgendwie. Wobei Bingo Maxi richtig sucht wenn er sie mal nicht mehr sieht. Maxi interessiert sich nur für Spuren. Bingo lässt sich mit Futter lenken und bei mir halten. Maxi ist selbständiger und leider auch "spurscharf". Hat sie etwas in der Nase hilft kein Superkommando mehr. Bingo läuft ihr dann nach und beide verschwinden jagend minutenlang. Bingo allein jagt nur auf Sicht ist also viel besser zu kontrollieren...
Das Jagen ist natürlich kein von mir akzeptiertes Verhalten. So liefe es wenn ich nicht eingreifen würde.
Ich hoffe über die Rudelstellungen herauszufinden, was die beiden brauchen, welches Bindeglied ich sein kann, oder ob ich sogar 2 verschiedene Stellungen für jeden einzelnen einnehmen muss.
Die Rudelstellungen scheinen mir endlich mal den Hund in seinem Fundament zu erklären.. mit allem anderen habe ich keine oder nur mäßige Erfolge erzielt.
Hier noch ein Fotos meiner beiden in verschiedenen Situationen.
Die "gestressten" sind Territorialverhalten an einem See. Dies geschieht sobald ich mich länger an einer Stelle aufhalte
Maxi fuchsfarben, weiblich, 6 Jahre
Bingo schwarz, männlich 5 Jahre
VG Annika und die Pfoten
PS: Bitte entschuldigt eventuelle "Hundetrainer-Vokabeln", die bei euch vielleicht negativ besetzt sind. Andere habe ich leider noch nicht zur Verfügung.