Hunde in der Stadt

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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her
#131107
Also ich kann bestimmt am allerwenigsten dazu sagen.
Aber was ich gesehen habe waren ja tatsächlich Hunde, die allesamt NICHT nach RS geführt und behandelt wurden. Und dann kam obenauf noch die Tatsache des Platzmangels... Ich hatte konkret auch überhaupt nicht das Gefühl, dass sie durch die stadttypischen Reize überfordert waren, die kannten sie, das hat ihnen offenbar nichts ausgemacht.
Es ging mehr um die Art, sich fortzubewegen. Einfach so desinteressiert, eben NICHT schnüffelnd, ab und an in andererhunds Tabuzone eindringen und weitergehen. Es sah insgesamt nicht wie ein HH-Hund-Erlebnis aus sondern wir ein - wie soll ich das sagen? Als wenn ein Kind ein Spielzeugtier hinter sich herzieht...
Und Miriam: Du achtest auf Lilly, Du respektierst ihre Persönlichkeit und gibst ihr auch in der städtischen Umgebung die Möglichkeit, RS-konform zu leben. Ich denke, das ist ein Riesenunterschied....
Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.
(Friedrich Nietzsche)


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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her
#131162
moin

meine Hündin habe ich ja als Fundhund aus dem Tierheim. Gehe aber fest davon aus, dass sie aus einer Großstadt ist. Sie ist ja noch nicht eingeschätzt deshalb kann ich nicht sagen ob ihr Urinstinkt wie Stellung stark oder schwach ist. Denke aber, dass ich auch bevor ich hierher fand ein ganz gutes Gefühl für meinen Hund habe und bei ihr beobachte, dass sie Trubel durchaus schätzt auch Großstadttrubel. Ich bin schnell von Lärm überfordert und sie zeigt das gleiche Verhalten wie zu Hause. Schnüffelt egal was für Lärm um sie rum ist. Sie schläft auch im Zug oder in der U-bahn. Wenn ich ihr sage, es geht nach Hamburg kann sie nicht schnell genug zum Bahnhof kommen. Sie läuft auch in der Großstadt ohne Leine und verringert dort den Abstand zu mir, das ist aber auch das Einzige. Hundekontakte haben wir hier an bestimmten Stellen fast mehr. Mittlerweile reicht ein, geh einfach vorbei, von mir, dass sie den anderen Hund meidet und Da die meisten in der Großstadt ihren Hund an der Leine haben ist Distanz schneller herzustellen als hier wo was weiß ich welche Halter ihre an der langen Ausziehleine haben und nicht mal fragen ob man Kontakt wünscht, was ich z.B früher immer tat.
Meine Hündin ist mega neugierig. Seitdem ich öfter folge, sind wir schon dreimal in der Innenstadt hier gelandet. Ich empfinde sie dann nicht als gestresst sondern als würde sie sagen, "Hurra tausend neue Gerüche."
Wenn man auf seinen Hund achtet und erkennt, dass fremde Hunde und Hundegruppen nicht das Wahre sind , meine hat mir das schon vor Rs deutlich gezeigt, denke ich kann man auch mit seinem Hund in der Großstadt leben. Wenn man zudem regelmäßig raus fährt.
Bei meiner hab ich echt das Gefühl sie mag Beides, Natur und Trubel. Und Menschen die nicht auf ihre Hunde achten bzw. leider zu wenig von dem wissen wie Hunde ticken findet man auch auf dem Dorf oder in der Kleinstadt.
winke Billie

Fine JRT N3 stellungsfähig
geb. 2006
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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her
#131166
Ich habe heute Morgen auf dem Markt (Kleinstadt!) wieder die Hunde beobachtet. Ich finde, sie sehen ziemlich lethargisch und abgestumpft aus. Frage mich dann immer, WOZU die Menschen ihre Hunde Samstag Morgen auf dem proppvollen Marktplatz ausführen müssen - um zu zeigen, wie toll sie sind? Oder merken sie schlicht nicht, dass diese Hunde (Kleinstadthunde, man ist in 10 Minuten raus aus dem Städtchen!) nichts, aber auch garnichts von diesen Gängen haben? Eingequetscht zwischen Häusern und hunderten von Menschen und EXTREM vielen anderen Hunden. Manchmal fährt einer kläffend auf einen anderen los, da denke ich: der LEBT wenigstens noch, während Herrchen/Frauchen sich für ihren Hund SCHÄMEN!
Ich hatte Lafko (RS?) einmal abends mit in der Stadt (damals dachte ich noch, ein Hund muss an möglichst viele Reize gewöhnt werden - der Herr Hund hat mich eines besseren belehrt!). Das war so fürchterlich aufregend für ihn obwohl praktisch niemand unterwegs war. Wir saßen auf dem fast leeren Marktplatz und haben Eis gegessen. Auf dem Rückweg durch eine Gasse drei in Bronze gegossene Schweine. Da konnten wir leider sehr lange nicht vorbei. Genau so lange, wie er brauchte, um nach Bronze stinkende, erstarrte Schweine in sein Weltbild zu integrieren. Seitdem habe ich keinen Versuch mehr gemacht. Ich WOHNE nicht in der Stadt und finde, weder der Herr Hund noch ich haben irgend einen Gewinn davon, uns dort aufzuhalten. Aber die Hunde die in der Großstadt leben müssen, (mir fällt gerade Berlin-Neukölln ein, da waren wir mal zu besuch - HORROR!) MÜSSEN abstumpfen, damit sie die permanente Reizüberflutung überhaupt aushalten. Hunde sind ja so unendlich anpassungsfähige Wesen. Aber ob es auf lange Sicht für sie GUT und GESUND ist, ständig im nicht selbst gewählten Getümmel zu leben, wage ich zu bezweifeln. Kommt aber vielleicht auch auf den Typ Hund an??? Es gibt bestimmt welche, für die ist es ETWAS EINFACHER, sich anzupassen, andere haben es schwerer. Hatte auch eine Weile in Berlin einen Hund. Man KANN dem Haupgetümmel durchaus ausweichen oder es begrenzen, wenn man einen großen Park in der Nähe hat und den Hund nicht IMMER und überallhin mitschleppt: zum Einkaufen, in die Kneipe, etc. Das macht in meinen Augen für niemanden Sinn...
Wahrscheinlich bin ich an dieser Stelle zu radikal. Aber nach meinem Berliner Hundeexperiment würde ich sagen: NIE wieder einen Hund in der Großstadt, mitten im Gewühl!
Liebe Grüße, Ulrike

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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her - 11 Jahre 5 Monate her
#131211
Brego hat mich auf des öfteren auf den Markt begleitet. Allerdings immer sehr früh morgens, wo noch nicht viel los war. Er sollte lernen, sich in so einer Umgebung zurechtzufinden. Das war vor RS. Dennoch denke ich, dass es nicht schaden kann, wenn Hunde es zumindest mal kennengelernt haben, um davon nicht total überfallen zu werden.Leider kann man ja reizübrflutende Situationen nicht immer vermeiden. Sich an etwas zu gewöhnen, bedeutet ja nicht zwangsläufig, abzustumpfen.Trotzdem würde ich nicht ständig mit Brego in die Stadt gehen. Manche Leute nehmen ihre Hund ja sogar mir auf die Kirmes. Da krieg ich total den Anfall.
Und ich denke auch, dass manche Hunde mit dem Leben in Trubel besser zurecht kommen, als andere. Denen gelingt es besser zu filtern und auszublenden. Geht Menschen ja nicht anders. Viele sind genauso überfordert mit dem Krach, dem ständigen Licht, der Enge. Leider haben auch die oft nicht die Wahl, wo sie leben wollen. Ich könnte nur unter größten Schwierigkeiten in der Stadt leben. Ich brauche den Rückzug in die Stille hier auf dem Land.
Viele Grüße
Marion
Letzte Änderung: 11 Jahre 5 Monate her von nott.

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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her - 11 Jahre 5 Monate her
#131243
@Marion: Ja, sehe ich auch so. Stille, Ruhe.... :thumb:
@ Ulrike: Also die Story mit den Schweinen..... :lol: Ich kenne das. In unserem Urlaubsort in Holland steht ein Bronzemensch. :woohoo: :woohoo: :woohoo: Der Unterschied ist, dass er von Lucky fürchterlich ausgeschimpft wird. Er geht aber bis ran. Gaaanz lang, mit gesträubter Bürste von vorne bis hinten und fürchterlich laut. Jedes mal, seit 5 Jahren ;) Wir kommen aber dran vorbei, allerdings ist genug Platz dort....
Ich glaube nur, wir sind immer DIE Attraktion (es bleibt immer alles stehen und begutachtet das Schauspiel ). Es weiß immer das ganze Dorf bescheid, dass die mit dem Schwarzen wieder da sind....
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Letzte Änderung: 11 Jahre 5 Monate her von Mel11.
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Re: Aw: Hunde in der Stadt

11 Jahre 5 Monate her
#131509
@Karosa, also ich bin froh über die Erläuterung. Für mich hörte sich das nicht so an als ob ich meinen Hund in dem Fall loben würde und ich bin froh das ich da mit meinem Bauchgefühl richtig lag.

Was Stadthunde angeht ist es so das diese Hunde meist im Floating sind, schlicht und ergreifend Reizüberflutet und daher reagieren sie meist ganz anders in diesen Situationen als sie auf freiem Feld in ruhiger Natur reagieren würde. Allerdings ist das in einem Stadtpark wohl auch gut so denn sonst wäre es bald vorbei mit Freilauf und den Stadthunden würde auch noch diese Gelegenheit genommen werden und sie würden nur noch an der Leine sein müssen.

In Amerika ist das Problem der extra eingerichteten Hundeparks ähnlich. Totale Reizüberflutung. Dazu kommt aber auch das in Amerika Frühkastrationen an der Tagesordnung sind, d.h.nicht schon nach der ersten Hitze sondern meist in ganz frühem Stadium und der Trend geht da immer weiter nach vorne. Der Grund ist unter anderem das diese Hunde nie wirklich ausreifen und so meist ihr Leben lang im Welpenstadium hängen bleiben.Ein Trend der allmählich mehr und mehr zu uns rüberschwappt und über den man unbedingt auch nachdenken sollte.
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