Angst vor Silvesterknallerei oder Donnern.. aber erst ab dem 7. Lebensjahr ???

Silvi findet die Knallerei und Donner leicht beunruhigend, möchte in unserer Nähe sein, ist dann entspannt. Sie ist jetzt neun und ihr Verhalten ist seit über sieben Jahren gleich.

Gwenda, sechs Jahre, seit viereinhalb Jahren bei uns, kam mit extremer Panik bei Gewitter (auch rauschender Regen reicht) und Schüssen zu uns, die extreme Panik entwickelte sich zu großer Angst zurück.
Sie reagiert stärker, wenn wir in unbekannter Umgebung sind, wenn es mehrere Tage hintereinander gewittert, bezieht ihre Angst dann auch auf Baustellenlärm. zuschlagende Türen oder Fenster und alle Geräusche, die ähnlich wie ein Knall klingen, steigert sich dann also regelrecht in ihre Angst hinein. Bei ihr hatte ich tatsächlich die Befürchtung, dass sie irgendwann in diesem Zustand hängenbleibt, drum lebt jetzt ein NLH hier.

Lucy hat extremes Misstrauen gegenüber Fremden, denkt immer, dass sie etwas von ihr wollen. Vor Gewitter und Co hat sie keine Angst.

kara schrieb: Wichtig ist, einmal gestartet neigt eine Angststörung eher zur Chronifizierung und zu Generalisierung,
wenn es nicht gelingt die Ladung niedriger zu bekommen.

Da ist die Lösung nicht weit, gelt?

Hier ist es umgekehrt, seitdem MBH gut "eingepackt" ist, lässt die Anspannung nach, und er kann es sich erlauben, auch mal "Schwäche" zu zeigen.Seit N2 verkriecht er sich sich bei Sylvsterknallern, auch Schüsse sind ihm alles andere als geheuer.

Allerdings können beide Mädels da nicht viel anfangen.

EDIT: Es ist halt oft so, wenn eine Art Dauerstress aufhört, dass Ängste spürbar werden.

ohje.. @christine...da hat dein sunny.. ja übergroße angst.. wenn er sogar anfängt dinge zu zerstören..ich glaube .. die wahl mit dem käfig ist dann bei deiner abwesenheit die beste lösung.. der käfig bringt ihm da ja auch sicherheit .. wie ein höhle..
soweit ist es bei meinen hunden zum glück noch nicht gekommen... der betreffende hund möchte dann einfach nur ganz schnell ins haus.. das reicht ihm als zone der sicherheit....und wenn ich da bin .. dass beruhigt mein hund sowieso.... aber zum glück zerstört er oder sie ..nichts .. wenn ich mal fort wäre ..zbsp beim gewitter .usw..
zu silvester bin ich immer zuhause.. da lasse ich meine hunde nicht alleine..

bei mir steht eh immer ein käfig in der küche.. schön abgehangen mit ner decke.... und er wird öfter genutzt um sich auch mal zurück zu ziehen..

aber in deinem krassen fall ... puh.. vielleicht kann deinem hund auch mit homöopathische mitteln etwas geholfen werden..ich habe davon schon mal gelesen und gehöhrt....
vielleicht haben wir glück und es ließt ein tierheilpraktiker dieses thema und kann deinem sunny helfen..

kara schrieb: In der Tat ist die Entwicklung einer Angststörung in der späteren Adoleszenz kein unbekanntes Phänomenbei Hunden.
Meinen alten NLH kann ich Silvester zumindest nicht alleine lassen, unser N3 hat außerdem massive Gewitterangst.
Physiologisch kann man immer abklären lassen, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, die solche Symptome auch hervorbringt.
Weitaus häufiger ist es eine Art Fokussierung, bzw Verschiebung bestehender Bewertungsdefizite, Unsicherheiten,
nicht gut verkrafteter Schreckreize, Überwältigungserlebnisse , auf ganz anderen Gebieten die das hervorbringt.
Als eine Art Stellvertreterkrise.
Ich kann das auch neurophysiologisch erklären, wenn es jemanden interessiert.
Wichtig ist, einmal gestartet neigt eine Angststörung eher zur Chronifizierung und zu Generalisierung,
wenn es nicht gelingt die Ladung niedriger zu bekommen.

vielen dank .. kara.. für deinen beitrag zu dem thema.. den ich überaus als hilfreich empfinde ,,,diese anstörung besser zu verstehen und die dinge abzuchecken die du angesprochen hast.... besonders auch den part schildrüsenunterfunktion bei meinem hund mal checken zu lassen.. ich habe im netz darüber einen guten bericht gefunden.. den ich mal hier als PDF.Datei reinstelle..

Liebe Manuela!!

Du beschreibst ja, dass dein Hund jetzt kurz vor oder am Anfang seiner "Pension" diese Angst entwickelt.

Ich weiß von älteren Leuten in meiner Umgebung, dass es ihnen in manchen Situationen so geht.
Der Körper baut langsam ab und die Psyche wird verunsichert. Manche Situationen, die früher kein Problem waren, können dann für Stress sorgen. Meine Großtante, die bis ins hohe Alter geistig total fit war, hat mir öfter von solchen Situationen berichtet. Besonders Schreckmomente und große Eile haben ihr zu schaffen gemacht und sie hat dann einfach darauf reagiert und versucht, ihr Leben gezielt entspannt zu gestalten.
(Zum Beispiel hat sie früher der Fahrstil ihres Sohnes nicht gestört, im höheren Alter musste sie ihn dann eindrücklich bitten, nicht so aufs Gas und auf die Bremse zu steigen, weil das in ihr ein großes Unwohlsein ausgelöst hat. Ihr Sohn hatte zum Glück Verständnis.)

Vielleicht könnte Einfühlungsvermögen bei dir die Lösung sein? Meine Großtante hat es schon sehr unterstützend gefunden, wenn sie in ihrer Unsicherheit/Angst ernst genommen wurde.
Mit anderen Worten, vielleicht hilft es, wenn du mit deinem Hund die Situation besprichst und ihm sagst, du weißt, dass das jetzt in letzter Zeit für ihn ein Problem ist, und du möchtest ihn unterstützen.

Viel Erfolg

LG Helene

liebe helene..

danke auch für deine gedankengänge.. die für mich auch sehr nachvollziehbar sind...

ich denke schon.. dass ich für meine hunde ein sicherheitspool bin.. aber ich werde ab jetzt mal versuchen ..noch im gespräch näher auf das frischgezeigte problem einzugehen und mit den gezielten worten..die sicherheit ..die ich ihr schon gebe.. zu vertiefen..

Möchte hier mal die Veränderungen bei meiner Branka NLH beschreiben.

Leben in Unstruktur - bis Branka 11 Jahre ist - von Angst keine Spur.
Dann Trennung der Hunde - Branka zeigt Unsicherheit bei Gewitter und Knallerei.

Dann kam Wyomi N3 - diese hat auch Gewitterangst

und jetzt, beide Hunde geben sich halt

Ich habe dieses Phänomen bei jedem meiner Hunde genauso beobachtet.

VLH ist 4 JAhre alt und zeigt noch keine Gewitter- oder Böllerangst.
Gestern gab es kleines Feuerwerk, was VLH veranlasste zum Fenster zu laufen und laut zu knurren und zu drohen.
V2 (9 Jahre) verliert völlig die Fassung wenn es knallt,
gestern allerdings hat er kurz mitgeschimpft. An Silvester werde ich ihm auf jeden Fall seine Box herrichten, damit er sich verstecken kann.
Seine Ängste haben sich durch VLHs Anwesenheit bisher nicht verbessert, es scheint zu sehr verankert zu sein.
Allerdings hatte ich mir auch schon vorgenommen, bei Gelegenheit seine Schilddrüse testen zu lassen.