Gibt ganz verschiedene Dinge, die man ausprobieren kann, wirken je nach Hund sehr unterschiedlich gut: z.B. Bachblüten-Notfalltropfen oder individuell ausgesuchte Bachblüten mit Angstkomponente (Notfalltropfen würde ich 3 Tage vorher anfangen, individuelle Tropfen 2-3 Wochen vorher), DAP-Halsband oder Verdampfer (2 Wochen vorher anfangen), Zylkene (2 Wochen vorher anfangen), Hafer (Avena) homöopathisch, Phosphorus homöopathisch. Ansonsten alles, was anti-Stress wirkt: passende Umgebung (Dämpfung der Knallgeräusche, andere Geräusche als Ablenkung, guter Sichtschutz gegen die Lichtreize, "Höhlenfeeling", passende andere Hunde dazu), konditionierte Entspannungssignale, Tellington-Touch und evtl. auch das bereits erwähnte Thundershirt oder entsprechende Tellington-Körperbandagen.
Zum passenden Eingehen auf den Hund und seine Angst wurde ja auch schon einiges geschrieben (schon vorher erklären, Angst wenn vorhanden wahrnehmen, Schutz bieten, aber keinesfalls bedauern oder speziell trösten, sondern halt einfach da sein, Kontakt anbieten und sich ansonsten ganz "alltäglich" verhalten).
Bei den absoluten "Hardcore"-Fällen bei uns in der Praxis nehmen wir Alprazolam. Das ist mit Diazepam (Valium) eng verwandt, macht im Gegensatz zu diesem aber nicht müde, sondern hemmt nur die Angst. Allerdings nur bei 90-95% der Hunde, die restlichen reagieren genau entgegengesetzt. Man muss dem Alprazolam aber sowieso 2 Tage vor Silvester anfangen und die Dosis langsam einschleichen auf individuelle Höhe (und nach Silvester auch wieder 2 Tage lang ausschleichen). Wenn es gegenteilige Wirkung hat, merkt man das schon am 1. Tag, dann geht's halt nicht. Allerdings würde ich das Alprazolam nie nehmen, wenn da noch mehr Hunde zu Besuch sind. Es hemmt nämlich nicht nur die Angst, sondern "enthemmt" oft generell, so dass die Hunde regelrecht übermütig und größenwahnsinnig werden können wie so manche Menschen unter Alkoholeinfluss

. Man sollte sie daher unter Alprazolam vorsichtshalber draußen nicht frei laufen lassen.
Was ja schon erwähnt wurde und absolut nicht zu empfehlen ist, ist das Azepromazin (z.B. in Vetranquil), da es nur die Motorik hemmt, aber nicht die Angst. Der Hund erscheint dann nur ruhig, weil er die Angst einfach nicht mehr zeigen kann.
VG Anja