Silvester, was tun?

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Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25419
Silvester steht ja bald vor der Tür und ich vor einem Problem. Der Tyson, den ich erst seit Anfang des Jahres bei mir habe, reagiert super empfindlich auf Schüsse, Feuerwerk und alles was knallt.
Mitte des Jahres gab es im Nachbardorf ein Feuerwerk (es war wirklich ziemlich kurz), aber Tyson ist völlig ausgerastet. Wir waren in der Wohnung und ich auf der Couch im Wohnzimmer. Er lief quer durch die ganze Wohnung und war nicht ansprechbar, er zitterte, hechelte und stiess mit dem kopf gegen Tische oder Türen. Er hat sich nicht verletzt, aber es war ein fürchterlicher Anblick.
Zessko findet Feuerwerk und Co. auch nicht toll, aber solange er Körperkontakt zu mir hat, geht es. Tyson hingegen beruhigt sich auch durch festhalten nicht. Mit fiel nichts anderes ein, als den Fernseher etwas lauter zu machen. Aber auch das half nicht. Auch wenn alles vorbei ist, dauert es lange bis er sich beruhigt.
Zu seiner Vorgeschichte ist aber auch noch zu sagen, dass er 4 Jahre lang in schlechter Haltung gelebt hat - tagsüber oft an der Kette, und nachts im Hühnerauslauf. Auch Silvester und immer allein, weil es mit dem zweihund dort nicht funktioniert hat.
Hat vielleicht jemand eine Idee, wie ich ihm den Stress etwas nehmen kann? Er ist wirklich panisch und auch Zessko kann ihm dann nicht helfen. wie soll ich reagieren, mit Gewalt festhalten oder mich einfach ruhig hinsetzen? Kann / soll ich ihm irgendwas (pflanzliches) geben? Wie bekomme ich ihn ansprechbar? Wahrscheinlich gibt es einige, die ähnliche Probleme haben und würde mich über Hilfe und Anregungen freuen.
Liebe Grüße,

Alex und Zessko V3 ('05, Aussie),

Tyson V2 darf nun bei Katharina und Xavi VLH in Struktur leben

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  • Milli
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25421
Ich habe mit unterschiedlichen Hunden unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Die eindrucksvollste war mit meinem Setter, der nicht mehr lebt.
Sie hatte sich einmal SIlvester die Türe geöffnet und ein Knaller ist vom Wind abgetrieben direkt auf sie zu.
Sie hat sofort mit Gewitter eine Verbindung hergestellt. Ein Jahr darauf sind wir umgezogen und es gewitterte, als wir den Hund und die größeren Kinder wegen Übergabe des alten Hauses kurz allein lassen mußten.
Ausgerechnet da hatte einer der Kinder eine der vielen neuen Gartentüre aufgelassen.
Der Setter ist über den Zaun an dem oben ein Sracheldraht mit Strom drauf war, in den sie gerasselt ist. Sie hatte einen riesigen Schnitt am Maul und sehr tief, als sie wiederkam ( ich vermute es so, weil unser Garten endete und die Kuhweide begann).
Es war furchtbar, sedieren half nicht, bei ihr sein half nicht, ein anderer ruhiger Hund hat noch fast mit am besten geholfen.
DIe letzten Jahren hatte sie 4 Wochen vorher ein Beruhigungsmittel aus der Homeopathie bekommen. Danach kam dann das DAP- Halsband ( Pheromhalsband). Dazu kam dann eine Woche vorher kam ein schulmedizinisches Beruhigungsmittel dazu und an Silvster selbst das Sedidativum. Damit war es fast ok.
Sie hat nur noch während der Knallerei gebellt, kein extremes Hecheln, kein Zittern, keine Gebell und sie war ansprechbar und ich konnte sie mit einer Aufgabe ablenken.

Bei anderen Hunden ohne vorherige Erfahrung mit Knallerei, hab ich ne Rakete zünden lassen, von einer Person, die in den Augen der Hunde vertrauenswürdig war. Ich habe sie bei mir gehalten. Nachdem die Rakete abgeschossen war, haben wir die Hunde schnüffeln lassen an der Flasche und den verbrannten Überresten.
Damit war es gut. Keiner fand Silvester deswegen super, aber sie konnten neugierig zuschauen und dann sofort entspannen.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen.
Juni V3
Aiyana V2
Sam V2

Ich kann das Wohl des Hundes nur über seinen Menschen beeinflussen!

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  • kristinmitpodi
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25422
Bei Gwenda ist es ähnlich, aber nicht mehr so schlimm. Beim ersten Gewitter hier lief sie hektisch hechelnd mit weit aufgerissenen Augen herum und versuchte panisch nach draußen zu entkommen. Festhalten ging auch nicht.

Ich habe ihren Radius auf zwei Zimmer beschränkt und bin ruhig geblieben. Irgendwann legte sie sich hin und ich setzte mich daneben. Ich habe ihr erklärt, dass es nur ein Gewitter ist und dass es nur laut, aber sonst nicht schlimm ist.

Sonst habe ich nicht viel gemacht. Donner und Knallgeräusche im Fernseher interessieren sie gar nicht, drum habe ich von Geräusch- CDs abgesehen.
Nach und nach wurde es besser bei ihr.
Jetzt, nach über zwei Jahren, verzieht sie sich beim leisesten Donner unter meinen Schreibtisch in die hinterste Ecke, wo ein kleines Kuschelkörbchen steht. Sie rollt sich ein und schläft.

Ich denke, das Wichtigste ist, dass du ruhig bleibst und Sicherheit ausstrahlst.

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  • kage
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 11 Monate her
#25423
Lade einfach Heike ein oder GinaLeon mit MBH und N2. Ich habe das gleiche Problem mit Mr. Big alleine und wir hatten hier im Sommer ein größeres Feuerwerk. Identisches Verhalten wie bei Dir. Er hat sich selber in die hintereste Ecke verfrachtet. Ich habe mich dazugelegt und meinen Körper und den kompletten Hund mit mehrere Decken zugedeckt. Daraufhin blieb er liegen und sein Zittern verringerte sich sichtbar.

Dann kam N3, N2 und MBH hier an und dann kam ein größeres Gewitter, da war er schon sichtbar ruhiger, aber auch da habe ich ihm einfach mehrere Decken über seinen ganzen Körper gelegt.

Würde den Hund nur nie körperlich alleine lassen in dieser Situation. Aber sie bleiben nicht an einer Stelle, wenn man sie nicht total zudeckt. Und mehrere Decken dämpfen auch gehörig die Geräusche. Außerdem hilft das Gewicht, die Hunde wieder entspannter zu machen.

PS zu KristinmitPodi

Richtig, eigene Ruhe und absolute eigene innere Stabilität und nicht innerlich dem Hund helfen zu wollen, sondern einfach in der Gelassenheit dem Hund seinen eigenen Körper anbieten und ganz wichtig total zudecken.
Barbara Ertel
Nachrangrudel aufgebaut aus Welpen geboren in strukturierten Würfen
MBH geb. 28.12.2012 _ stellungsstark
Wurf : kompletter Vorrang
Mutter N2 - Vater NLH -
Hausbestand beim Züchter kompletter Nachrang
N2 geb. 23.05.2013 _ stellungsstark _
Wurf: perfekter Wurf - komplett alle 7 Stellungen
Mutter MBH - Vater VLH
Hausbestand: Mutter MBH
N3-NLH geb. 18.10.2013 _ stellungsstark
Wurf: kompletter Nachrang + V3 Stellung
Mutter: MBH - Vater: VLH
Hausbestand: beide Elternteile

Menschliche Achtung gegenüber Hunden bringt den Hunden mehr als menschliche Liebe zu Hunden
Letzte Änderung: 12 Jahre 11 Monate her von kage.

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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 11 Monate her
#25424
Nach RS müsstest du dir zu Silvester VLH, V3 und MBH einladen, die alle kein Problem mit Böllern haben.

V3 hast du ja selbst, sehe ich gerade.
Letzte Änderung: 12 Jahre 11 Monate her von kristinmitpodi.

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  • Findu
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25432
Bei uns hat sich das Problem ja zum Glück auf Grund von Alterstaubheit erledigt. B)

Ich habe immer so gut wie möglich alles verschlossen in der Wohnung, Rollos runter, Vorhänge zu etc. und dann laut Musik an. Manchi hat sich in ihre Lieblings-Sicherheitsecke verzogen und so ging es dann.

Bereits 2 Tage vor Silvester bin ich nur noch weit ab entfernt in der Natur mit ihr gegangen, raus aus der Stadt. An Silvester selbst nur am späten Vormittag, auch weit draußen und sind wir noch einmal ganz kurz vor Mitternacht nur zum Pinkeln raus, da ist meist einen "Gefechtspause".
An Neujahr ganz früh, weit draußen und dann noch mindestens eine Woche mit Bedacht spazieren gagangen und immer an der Leine.
So haben wir viele Jahre Hamburg gemeistert.

Gegeben habe ich ihr nicht, Rescue und Co halfen bei ihr nicht und das Beruhingsmittel, dass ich ganz zu Anfang mal gab, hatte die gegenteilige Wirkung (es war der Horror :S ).
Heute weiß ich, dass man da ganz genau drauf schauen muss, die meisten TÄ geben einem das Falsche mit, dass die Geräuschempfindlichkeit noch verstärkt.
Grüße von Findu

mit Pepe NLH *4/2013 (71 cm, 27 kg)
und Chico N3 *5/2006 (68 cm, 23 kg)

sowie Manchi N2 (1997-2013) im Herzen

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  • Sheltie
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25433
Meine NLH a.D. hatte einige Jahre lang furchtbar Böllerangst - ich habe dann angefangen, ab Weihnachten Bachblüten in den Wassernapf zu geben - seitdem ist hier alles entspannt und wir haben ruhige Hunde an Silvester. Ich hätte ja nie geglaubt, dass das wirken könnte, aber es hat tatsächlich funktioniert :-)
LG, Jutta mit den Shelties

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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 11 Monate her
#25437
Mir graust es wg Xavi auch schon wieder vor Silvester...!
Er reagiert ähnlich, wie du beschreibst- ist nicht mehr ansprechbar, zittert, hechelt, tropft usw- und das auch noch, wenn es schon wieder vorbei ist... =/
Mit Gewitter wird es langsam besser- aber mit Böllern muss er mal eine schlechte Erfahrung gemacht haben.
Bei Gewitter biete ich Xavi meinen Körper als Deckung/ Schild, halte ihm die Ohren zu und mache Entspannungsmusik an (chinesische, Meeresrauschen etc; lauter Fernseher bringt nichts)

Ein bisschen Eierlikör zum Aufschlecken habe ich als Tipp schon gelesen. Dadurch soll der Hund ruhiger und müde werden...

Wie genau ich dieses Jahr vorgehe, habe ich mir noch nicht überlegt (vlt finde ich hier ja noch ein paar gute Tipps).
Weiß nicht, ob ich aus der Wohnung soll (weil Dachgeschoss gruseliger zu sein scheint)- auf der anderen Seite ist das Xavis gewohnte Umgebung, die vlt doch mehr Sicherheit als etwas Fremdes gibt?!

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  • Sanne
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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 10 Monate her
#25456
Hi,
Milli schrieb: Bei anderen Hunden ohne vorherige Erfahrung mit Knallerei, hab ich ne Rakete zünden lassen, von einer Person, die in den Augen der Hunde vertrauenswürdig war. Ich habe sie bei mir gehalten. Nachdem die Rakete abgeschossen war, haben wir die Hunde schnüffeln lassen an der Flasche und den verbrannten Überresten.
Damit war es gut. Keiner fand Silvester deswegen super, aber sie konnten neugierig zuschauen und dann sofort entspannen.

Erstaunlich dass sowas funktioniert. Denn entgegen aller Tipps zum Thema Sozialisierung habe ich in meiner Umgebung meistens nur erlebt, dass es totale Typsache ist und man das meistens nicht über solche Maßnahmen beeinflussen kann.

Nur andersrum klappt es natürlich schon gut, wenn jetzt ein Hund z.B. von einem Böller verletzt wird, ist es klar dass er nachher Angst davor hat.

Meine beiden waren da von Anfang an unerschütterlich. Ich kann also nichts wirklich sinnvolles beitragen.

Wenn man es anders nicht in den Griff kriegt, finde ich persönlich es nicht schlimm, 1x pro Jahr für Silvester Beruhigungsmittel vom Tierarzt zu holen. Sehr wichtig ist aber dass es kein reines Muskelrelaxans ist sondern wirklich im Kopf beruhigt. Gibt nämlich auch ganz grausame Fälle wo Tierärzte ein falsches Medikament rausgesucht haben wo der Hund einfach nur ruhiggestellt ist weil es auf die Muskeln wirkt. Dabei bekommt der Hund aber noch alles mit, obwohl er liegt und sich nicht bewegen kann.
Schlimmer kanns eigentlich nicht mehr sein, Hund liegt da, kann sich nicht bewegen aber bekommt alles trotzdem noch genauso gut mit.

Aber wenn man einen guten Tierarzt hat und evtl. nochmal nachrecherchiert was genau der Tierarzt einem da verkauft hat, ist es schon eine gute Möglichkeit um dem Hund den Silvestertag erträglich zu machen.

lg,
Sanne
Liebe Grüße von Sanne


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Re: Aw: Silvester, was tun?

12 Jahre 10 Monate her
#25465
Die Behandlung von dem Setter hatte damals ein sehr guter Tierarzt übernommen, der in seiner Praxis eine Tierheilprakterin hatte, die in bestimmten Fällen zusammen gearbeitet haben. Diese Variante war nach vielen sinnlosen Versuchen das einzige was wirklich geholfen. Aber dieser Hund hatte ja nun ein Trauma erlebt. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Rudel nach RS zusammenlebend, hätte hilfreich sein können. Dieser Hund ist schon seit 4 Jahren tot.

Die Hunde, die beim zünden einer Rakete dabei waren, sind Aiyana, die hier geboren ist, und Junie ihre Mama. Aiyana ist eigentlich sehr schnell unsicher, und Junie hat die Ruhe weg.
Vielleicht haben die beiden wirklich vertrauen zu uns Menschen?
Aber schlußendlich ist Angst/Meideverhalten zu haben, ja auch ein natürlicher Selbstschutz.
Ein nach RS funktionierendes Rudel kann sicher hilfreich sein, denn es wiederholt sich jährlich und die Hunde, die es schon erlebt haben, haben ja auch die Erfahrung gemacht, im Haus sind wir sicher.
Juni V3
Aiyana V2
Sam V2

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