Hundehaltung früher und heute

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7491
Objektiv kann doch darüber gar keiner wirklich schreiben. Es gibt viele Orte, viele Menschen.

Und jeder für sich wird da eine oder mehrere Möglichkeiten beobachtet haben, wie Hunde gehalten wurden und werden.

Früher wurden Hunde halt als Hunde gesehen und (nur?) teilweise als Objekt. Ich habe es eher erlebt, und auch den Erzählungen der "Alten" entnommen, das sie einfach als Hunde gehalten wurden. "Objekten" bin ich weniger begegnet.

Es war für mich als Kind nicht möglich einen Hund zu bekommen. Denn die Erwachsenen streikten. Arbeit, Zeit und Abhängigkeit bringt solch ein Wesen. Und wozu braucht es denn einen Hund?

Heute sind es, meiner Meinung nach, Prestigeobjekte. Sei es weil Hund (Rasse) schön aussieht, weil der Mensch sich in eine Rasse verliebt hat, sei weil die lieben Kleinen es wollen, oder weil es ja sooo wichtig ist das Kinder mit Tieren aufwachsen sollen (und dabei außer acht gelassen wird, das da der Erwachsene die Hauptaufgabe hat, den Kindern dies beizubringen) und, nach meinem Geschmack zu viel, der Hund "gebraucht" wird, weil Mensch Sport betreiben möchte (Hundesport).

Letztendlich ist es für mich nur wichtig, das Hunde respektiert werden, so wie sie sind. Und nicht nur dann, wenn es für den Menschen gerade passend ist.
LG
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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7499
Hm, wie war es damals?
Laut meiner Mutter bin ich als Kind kaum dass ich laufen konnte, zu jedem Hund hingegangen, gleich welcher Rasse oder Größe. Gebissen wurde ich nie. Ich bin in Berlin geboren aber es gab bei weitem nicht so viele Hunde wie heute! Die Hunde liefen meistens ohne Leine und es war kein Problem.
Von Hundeschulen habe ich damals nichts gehört.
Bei meinen Großeltern auf dem Dorf waren die Hunde meistens auf ihren Höfen. Im Dorf ist selbständig anfangs nur ein bestimmter Hund frei herumgelaufen, später gab es das nicht mehr. Hundeschulen kannte hier auch keiner.

Der erste Hund den ich betreut habe (6 Wochen Urlaubsbetreuung) war ein Staff. Beim ersten Mal konnte er noch frei -ohne Maulkorb und Leine- laufen. Das war glaub ich im Jahr 2000. Da war die Hundepopulation schon deutlich angestiegen aber die Hunde liefen halt frei herum und sie kamen miteinander aus.
Ein Jahr später hätte er immer mit Leine und Maulkorb laufen müssen (ohne dass es einen Vorfall gegeben hätte!), die Hundeverordnung war erlassen worden. Ich habe den Maulkorb weggelassen und es war kein Problem - er wurde aber auch meistens für einen Boxer gehalten, da er gestromt war :silly: -. Seine Halter zogen dann aus Berlin weg.

2004 kam dann der erste eigene Hund aus dem Tierheim. Und... wir besuchten die Hundeschule :angry: Sie war ans Tierheim angegliedert.
Nun, 3 Jahre "Leinenpflicht" für Hunde an vielen Örtlichkeiten in der Stadt, hat bestimmt einiges zur Entstehung von Fehlverhalten beigetragen. Damit wurde Hilfe gesucht = "Marktlücke" => daraus entstanden Hundeschulen. Konkurrenz belebt das Geschäft, also auch noch auf den Zug aufspringen. Dann entsteht das Bedürfnis, sich von den anderen Unterscheiden zu wollen => Die Methoden werden verändert, modifiziert, vermischt.
Den Salat haben wir heute.

Die Stadt hat nicht nur die Hunde verrückt gemacht, mich leider auch. Habe mich viel zu sehr auf die Hundeschulen verlassen.
Nun leben wir seit 2 Jahren in einem Dorf und ich hoffe wieder den natürlichen Zugang zu mir und damit auch den Zugang zu unseren Hunden und anderen Lebewesen zu finden.
RS ist ein wichtiger Meilenstein dafür.

Das Sprichwort " wie der Herr so sein Gescherr (schreibt man das so?)" fällt mir gerade ein.
Da ich offensichtlich immer sehr distanzlos und ohne Angst auf fremde Hunde zugegangen bin, ist es da verwunderlich, dass auch unsere N2 so distanzlos ist....? Heißt, sie wäre wohl auch ohne Doppelbesatz so geworden?! :ohmy:
Liebe Grüße
Jutta
Baylee (N2), 2.4.2010
Fiona (MBH), 2.4.2011


Im Herzen:
Lassie (MBH) [ca. 2005 - Okt. 2013]
Gina (N2) [Febr. 1997 - Okt. 2012]
Danke für eurer Wissen, eure Treue, Geduld und Feinfühligkeit.

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7503
Früher war alles besser? Nein, bestimmt nicht. Es wurde weniger Gewese um Hunde gemacht, das sicherlich schon, dafür ging man brutaler mit ihnen um. :(

Heute ist der Umgang erfreulicherweise weniger brutal, dafür aber oft sehr unnatürlich, ohne jedes Gespür, stattdessen wird viel theoretisiert und methodisiert. Das ist in vielen Lebensbereichen so - meiner Meinung nach auch ein Tribut ans weltweite Netz.

Mir ist zwar unnötiges Trara um den Hund lieber als Gewalt, aber auch das hat Grenzen und nimmt mitunter bizarre Formen an.

Im Polar gibt es gerade ein Thema darüber, wie abhängig Hunde voneinander sein sollten oder dürfen. Überwiegende Meinung: wenn Hunde ohne einander nicht können, muss man ihnen das abtrainieren, es ist sonst eine "ungesunde Bindung". Man übt dann lieber, dass sie nicht so sehr aufeinander achten, sondern nur auf den Menschen. Da frage ich mich allen Ernstes, wo das noch hinführen soll... :angry:
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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7506
Hab grad mal nachgesehen, ist ja der blanke Horror :angry:
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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7507
Ja, oder? Ich dachte, ich lese nicht richtig. :(

Normalerweise meide ich solche Themen und versuche, auszublenden. Es ist so frustrierend! Und mir fehlen oft die richtigen Worte, um etwas Sinnvolles dazu zu schreiben.

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7509
ist doch besser, man schreibt was dazu, kann doch nicht so stehen bleiben :pinch:
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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7516
AlGla schrieb: Und als ich noch jung war (80 grad geboren) gabs z. B. noch Spitze.
Die muss man heute suchen gehen.

Frage: Gabs damals schon Hundefriseursalon's und TA's wie Sand am Meer?

Aaalso Algla, damals, als ich noch jung war (so ca. 25 Jahre bevor du überhaupt nur ein "sündiger Gedanke" warst :whistle: ) Da gab es auch schon "Hundesalon's" - für die damals modernen Püdelchen der Damen. Das war dann aber schon so was wie "High Society".
Der "normale" Haushund war meiner Erinnerung nach zu meiner Kinderzeit überwiegend der von der Rasse "Spitzgedackelterwindhund" oder "Jekami", auch "Wadenbeißer" genannt, weil die jederzeit aus einem Gartentor oder um die Ecke kommen und an eben dieser hängen konnte (hat mich auch mal erwischt) Hat sich aber keiner wirklich drüber aufgeregt, man wußte, wo so ein "Sausack" von Hund lebte und passte halt auf und wenn der kam, brüllte man ihn lautstark an, dass er verschwinden sollte - haben die Hunde dann auch immer kapiert. Nur wenn man nicht aufpasste.... Nun ja, und manche machten hinterher einen riesengroßen Bogen um jeden Hund - was für die Hunde bestimmt angenehmer war.

Über die Hunde hat man sich - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt - im Prinzip keine Gedanken gemacht. Es gab keinen Hundesport und Hundeschulen sind mir auch nicht im Gedächtnis verankert (außer Schutzhundausbildung, meist Deutsche Schäferhunde). Es wurde wenn überhaupt mit ihnen spazieren gegangen Punkt. Vielleicht haben noch die Kinder des Hauses ab und zu "Stöckchen werfen" mit ihnen gespielt. Sie lebten in und mit der Familie, waren ein Familienmitglied und wurden nicht anders behandelt, als jedes andere Familienmitglied - mal ausgeschimpft, mal beschmust, mal nicht zur Kenntnis genommen, aber immer versorgt. Meist mit dem, was die Familie selbst aß bzw. was davon übrig blieb.
Es gab kein BARF, wenig Fertigfutter und überhaupt keine "Diäten" für den Hund. An Allergien bei Hunden früher kann ich mich auch nicht erinnern. Auch nicht an dicke Hunde oder sehr magere. Auch nicht an wirklich kranke. Wenn ein Hund zum Tierarzt musste, war er verletzt oder bekam die Tollwutimpfung.

So, das ist meine höchstpersönliche Erinnerung an Leben mit Hunden. Ich weiß aber auch, dass es Kettenhunde gab, die es nicht so schön hatten. Ich weiß aber auch, dass "unnützen Fressern" (alten und "untauglichen") der Schädel eingeschlagen wurde. Ich weiß aber auch, dass es Menschen gab, die dem Hund jedes Gefühl absprachen und brüllend und schlagend "erzogen"... Daher weiß ich auch, woher der Spruch "das ist ein Hundeleben" kommt....

Es war auch nicht üblich, einen Hund zu halten - teilweise, weil die Kosten für das Tier nicht getragen werden konnten oder wollten oder man lieber in Urlaub "in den Süden" fuhr. Daher wird es wohl erheblich weniger Hunde gegeben haben als heute.

Doch ganz ehrlich - was heute teilweise für ein "Brimborium" mit und für und um die Hunde gemacht wird, ist mir manchmal einfach "zu hoch". Manchmal schießt mir so durch den Kopf, dass die Hunde durch die Absicht der Halter, alles besonders gut für den Hund machen zu wollen, so gestresst werden, wie manche Kinder durch die gute Absicht der Eltern, ihnen eine besonders gute Ausbildung zu geben, die dann keine Zeit mehr haben "Kind" zu sein.
LG Birgitt

Sam (V3) *2007
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Wer heute den Kopf in den Sand steckt - knirscht morgen mit den Zähnen...

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her
#7522
Angelika schrieb: ist doch besser, man schreibt was dazu, kann doch nicht so stehen bleiben :pinch:

Angelika, "gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen" pflegte meine Oma immer zu sagen. Dem dümmsten Hundehalter müsste doch klar sein, dass der Hund ein Rudeltier ist. Wenn ein "Rudel" zusammen weggeht, kommt es auch zusammen zurück. Also sich unterwegs zu trennen, ist schon... nein ich sag es nicht. Und das mit dem "Abgewöhnen" :woohoo: vielleicht hat der Verfasser nur Angst, von seinen eigenen Hunden "ausgegrenzt" zu werden, wenn die so zusammen halten ;)
Du wirst diese "Schlaumeier" nicht von ihrer Meinung abbringen.... vergeudete Kraft
Ich habe es mir angesehen - nach drei Beiträgen war ich raus!
LG Birgitt

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Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von LabbiRR. Begründung: Schreibfehler

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7526
Wie war das früher?

Ich kann mich an sehr viele Hofhunde erinnern. Als ich mal auf einen Bauernhof Urlaub gemacht habe, gab es dort einen Hofhund, der ausschließlich an der Kette lebte. Er war dafür da, um den Hof zu bewachen. Uns Kindern wurde eingebleut, dem Hund auf keinen fall zu nahe zu kommen, da er keine Kinder mochte. Das respektierten wir und ließen den Hund in Ruhe.

Im Dorf meiner Eltern gab es Hunde, die auf dem Grundstück gehalten worden und zur Abschreckung da waren. Früher sind Menschen zwar auch mit ihren Vierbeinern gassi gegangen, uns sind aber nicht so viele Hunde begegnet, wie heute. Der Umgang mit Hunden war allgemein ruppiger.

Mein vater erzählte mir, wie er früher oft zeuge wurde, dass Katzenwelpen und junge Hunde in die Jauchegrube geworfen wurden.
Damals wurden Hunde als Nutztiere gesehen, während sie heute eher Statussymbol sind.

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Re: Aw: Hundehaltung früher und heute

13 Jahre 2 Monate her
#7527
@Norwich:

da frage ich mich echt, warum sich die Leute mehrere Hunde anschaffen.
Eigentlich sollte doch jedem klar sein, dass Hunde sich untereinander- solange sie gut passen- toll verstehen und viel gemeinsam miteinander machen.
Aber der Mensch möchte ja alles unter Kontrolle haben.

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