Das mit den freilaufenden Hunde kenne ich nicht mehr, bin auch die ersten zehn Jahre in der Stadt aufgewachsen.
Danach auf dem Land gab es allerdings freilaufende Hofhunde, die herausgestürzt kamen und meinen Hund anfielen, da habe ich Wegtreten etc, gelernt. Wer den Hof zu oft verließ und im Wald umherstreifte, wurde irgendwann erschossen, niemand war es gewesen.
Früher erzog jeder seinen Hund selbst, mit Leinenruck und "Pfui ist das". Das Herkommen lernten die Welpen durch Freilauf von Anfang an, Verstecken des Menschen, wenn der Hund sich zu weit entfernte etc. Leckerchen gab es nicht. Fremdhunde wurden nicht von Menschen als Spielobjekt angesehen, man ging einfach aneinander vorbei, gab es Stress, rief jeder seinen Hund laut und deutlich zur Ordnung.
Abgesehen von Spaziergängen, die man mit dem Hund und für den Hund unternahm, lief der Hund so nebenher mit der Familie mit, gehörte dazu, hatte aber keinen Sonderstatus.
Heute geht jeder in die Welpengruppe, Junghundgruppe etc. Spielzeiten sind dabei ganz wichtig. Drei Jahre Hundeschule sind ein Muss. Man macht außer der Grunderziehung (Fuß, Sitz, Platz, Bleib, Hier usw.) Agility, Longieren, Mantrailing, Dogdancing etc., damit der Hund auch kopfmäßig ausgelastet ist. Immer zeigt einem ein Trainer, wie das geht, denn man selbst kann erst einmal nichts. Leckerchen sind ein ganz wichtiges Erziehungsmittel. Fremdhunde werden grundsätzlich als Spielpartner angesehen, wer nicht mitspielt, ist entweder ängstlich oder verhaltensgestört. Wildes Toben und Gerenne sind ausdrücklich erwünscht, denn das ist artgerechte Auslastung. Eine deutliche Ansage gilt als Gewaltanwendung und gehört in dieselbe Schublade wie ein Elektrohalsband.
Das sind so meine spontanen Ideen zu früher und heute, überspitzt formuliert, wie es so meine Art ist.
Damals wie heute ging es einigen Hunden gut, anderen weniger gut. Sie sind ja im Allgemeinen sehr geduldig und anpassungsfähig.
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