"bitte komm zurück" und bleib an meiner Seite

Möwe schrieb: oh man und was sage ich zu ihm wenn er sich weit von mir entfernt?... sorry... aber da bin ich doch wohl etwas gebannt oder mehr noch verklemmt. Mir fehlt dann wieder diese Ruhe und Entspanntheit.

Für Rubio V3 würde ich alles machen.

Ich habe als ersten Hund hier die V3 gehabt.
sie hat wahnsinnig viel Mist hier bei mir erlebt, Doppelbesatz uns so,
und mir liegen alle meine Hunde am Herzen, aber sie besonders.

Ich bin viel alleine mit V3 unterwegs (gewesen),
um selber da rein zu finden, wie ich mich ihr gegenüber verhalte, daß sie es versteht und daß ich sie ihrer Stellung gemäß richtig behandel und anspreche.

Einem V3, der ohne MBH lebt, muss einfach klar werden,
daß er dich Menschen als MBH nimmt.
Das bedeutet einerseits, daß er dir immer zu Seite steht in allen Situationen,
aber auch: daß er niemals selber entscheidet, sondern du als MBh entscheidest, und V3 führt dann aus.

Wenn der MBH nichts entscheidet und ansagt,
dann steht der V3 erstmal dumm da, und dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als selber zu entscheiden.

Vielleicht kannst du dich da langsam rantasten:
also zuerst mal, wenn dein V3 vorläuft und sich ausklinkt,
bleib stehen und fixiere ihn.
(Fixieren: Denk dabei nichts, schon garnicht "Rubio komm zurück!" oder so etwas, nichts denken, nur auf seine Stirn zwischen die Augen ihn fixieren.)
Bleib stehen, nicht ihm nachgehen, und warte, bis er wieder bei dir ist.

Wenn ein Hund zurückfixiert wird, dann ist es normal, daß er nicht herangeprescht kommt, sondern langsam und "unauffällig" sich nähert, und sich dann wieder einordnet in der Gruppe.
er weiß, er hat jetzt einen Fehler gemacht, und ein MBh würde den Bindehund korrigieren für diesen Fehler, wenn der Bindehund zurück wieder da ist.

ich schreibe dir jetzt mal, was ich zu meinen Hunden dann sage,
aber das ist nur ein Beispiel.
versuch einfach , deine eigenen Worte zu finden, mit denen du dann authetisch ihn ansprechen kannst.
ich sage dann so etwa:
sag mal, das ist ja wohl nicht dein Ernst.
du kannst doch nicht einfach die Gemeinschaft verlassen und mich hier so alleine stehen lassen!
Was fällt dir ein, einfach so weit dich zu entfernen, was hat das mit Gemeinschaft zu tun?
ich lasse dich ja auch nicht einfach alleine irgendwo stehen, sondern achte immer auf dich.
So, und jetzt gehen wir zusammen weiter, und keiner entfernt sich von der Gruppe!

Immer, wenn er sich zu weit entfernt, geh ihm nicht nach, sondern bleib stehen.
und sage es ihm wieder, wenn er zurück kommt.


er muss merken, daß es dir wirklich ernst damit ist,
und das es ein Anliegen ist.


Was aber ganz wichtig ist für dieses gemeinsam laufen:

wenn du nur verlangst daß er sich nicht entfernt von der Gemienschaft,
udn dann aber nichts weiter gemeinschaftlich passiert, dann wird der V3 den Sinn nicht verstehen.
Gemeinschaft heißt nicht,
daß man als Mensch egozentrisch herumspaziert, und der Hund weicht nicht von meiner Seite einfach so.

Gemeisnchaft heißt,
daß ihr euch gemeinsam Dinge anseht,
daß ihr gemeinsam in der Ferne etwas beobachtet,
daß ihr gemeinsam agiert bei Außenreizen,
daß ihr gemeinsam etwas erkundet, z.B. ein Mauseloch, oder eine Baumwurzel, oder das Flußufer, oder einen Heuhaufen, oder die Eicheln oder Kastanien unter den Bäumen, oder Insekten auf der Erde, einen Ameisenhaufen, oder Pflanzen anseht, zeig ihm eine Pusteblume und erklär sie ihm, usw. usw.

wenn er etwas spannendes gefunden hat, dann sieh es dir an zusammen mit ihm und sag ihm, was du darüber denkst.
(Beispiel: meine V3 findet einen Stock, ich will nicht, daß sie sich mit dem Stock hochschaukelt, deswegen sage ich: das ist ein toller Stock, und den räumen wir am besten an den Wegrand, damit niemand darüber stolpert. - oder so ähnlich.
dann muss V3 den Stock zum Wegrand tragen.)

Ein V3 braucht klare Vorgaben.
Wenn Rubio z.B. eine Stelle anzeigt, wo er gerne buddeln will, es ist aber leider der Vorgarten des Nachbarn,
dann sag ihm, warum seine Budelstelle nicht geeignet ist,
und dann z.B.: Rubio, wir gehen zu der großen Wiese da udn da, udn erinnerst du dich, da haben wir doch letztes Mal bei dem großen Gebüsch eine super Mauselochstelle gefunden.
da kannst du heute buddeln!

Das ist ein Auftrag für den V3.
den Auftrag muss er dann auch ausführen.

ich sage so etwas meiner V3 auch, dann gehen wir an die stelle, dann schaut sie mich an, ich sage: genau, hier sieh mal, ich glaube, da könnte einen Maus drinnen sein!
und dann buddelt sie los.
Zwischendurch sieht sie mich an und fragt, und ich sage ihr wieder, was sie tun soll:
du hast noch nicht tief genug gebuddelt, streng dich an!
und dann buddelt sie weiter.


Verstehst, wie ich meine?
meine V3 läuft inzwischen voll auf die Gemeinschaft konzentriert immer toll mit,
sie weiß, was ihre Aufgaben in der Gemeinschaft sind und sie weiß, wenn sie sich ausklinkt, dann schadet das der Gemeinschaft.

lese gerade, daß ich nicht alleine da stehe mit meinem Problem. Heute werde ich das versuchen. Der kleine Mann soll doch endlich zur Ruhe kommen.

Manchmal denke ich wenn er sich so verhält daß er irgend was sucht, also nicht Stöckchen oder Mäuselöcher... er stolziert oft Nase nach oben gezielt voran wie er führen wollte oder so.
Rubio ist kein buddler auch kein Jäger . Gut, er rennt zwar einem Objekt nach, ist aber dann eher erschrocken wenn er Kontakt bekommt.

Nun werde mich da vorsichtig heran tasten...

und was mache ich wenn plötzlich ein Hund auf ihn zusteuert bleibe ich dann auch stehen und fixiere ihn ?
sorry die fragen aber ich bin so unsicher

Frag doch ruhig alles, wir helfen, so gut wir können!

Wenn dein Rubio versucht,
dich zu führen,
dann sag ihm, daß das nicht notwendig ist.
Er ist V3, und V3 führen nicht.
Er läuft zwar vor dir, aber du führst ihn.
er darf da vor dir nie das Gefühl bekommen, daß er entscheidet, z.B. wo ihr entlang geht, oder auch das Gehtempo, oder wenn du stehenbleibst um etwas anzusehen,
dann bestimmst du, wann es weiter geht.

Rubio ist ein V3, und als solcher ist er ein "Mitmacher" - er macht alles mit, was du vorgibst.


Bei Fremdhunden: ich würde ausweichen.
Erstmal sollst du mit Rubio eine Einheit werden,
da stören fremde Hunde nur eure Ruhe.

Wenn auf uns ein fremder Hund ungefragt zugelaufen kommt,
dann rufe ich dem Hund zu: verschwinde, hau ab, lass uns ja in Ruhe!

Du musst deinem V3 zeigen, daß du die Situation selber löst, daß du alles im Griff hast, daß er sich um nichts kümmern muss.

Es ist einfach immer so: wenn du dich nicht kümmerst, wenn du nicht entscheidest,
dann wird V3 anfangen und entscheiden.
und so weit darf es nie kommen, weil ein V3 dazu keine Kompetenz hat.

Vielen Dank, Calua!
Solche Erklärungen helfen jedem RS-Neuling ungemein. Es ist eben nicht einfach sich nach 25 Jahren "Sitz-Platz-Bleib-Hier"-Erziehung umzustellen .Und wenn ich dann einen stellungsschwachen V3 Einzelhund habe, dann muss ich mir das ankreiden.
Bei uns ist allerding eher die Situation, dass mein V3 bisher bei den althergebrachten Spaziergängen hinter mir herbummelte und sich an bestimmten Stellen festschnüffelte...Dann wieder preschte er von hinten im Affenzahn an mir vorbei nach vorne und grummelte dabei auf meiner Höhe. Ist das der Unmut, dass ich nicht mit ihm die Welt erkunde, sondern einfach laufe??? Oder ist es V3st???
Wenn ich mit ihm in den Wald schlendere und hier und da mit ihm "schnüffel", kommen wir kaum voran, sondern jeder Meter wird rechts und links des Weges abgeschnüffelt...
LG

hi möwe
ich kann dich gut verstehen, barbara hat aber absolut recht mit dem was sie sagt
ich weiß ja die stellungen von meinen noch nicht.und es war bzw ist schon schwer die kommandos kommplett weg zu lassen.und es geht nur wenn ich mental
und aus dem bauch herraus mit den mädels zusammen bin.wenn ich wirklich davon überzeugt bin was ich sage.und es eben auch so meine.auch wenn ich sauer bin weile eine von beiden mist baut.nur dann kommt es auch bei den hunden an.
gestern war ich mit ner freundin unterwegs und hatte die hunde dabei, man ist dann abgelenkt und nicht mehr beim hund.die hunde merken das ganz schnell und benehmen sich völlig anderst.und ich selbst merke es auch an mir ich benehme auch anderst. aber wir lernen ja alle aus unseren erfahrungen und werden unseren weg finden der eine früher und der andere eben später aber das ziel ist das selbe.
viel glück

Leute ich bin sprachlos.
Habe genau das gemacht wie ihr geraten habt. Rubio ist gleich beim ersten mal gekommen ohne zögern ich habe ihm dann zu verstehen geben das es nicht in Ordnung war, dass er mich allein hier stehen läßt... dann ist eine junge Frau gekommen mit ihrem kleinen Hund er war ohne Leine und rannte direkt auf uns zu. Habe mich vor Rubio gestellt und den kleinen zurrückgewiesen. Habe mich dann sehr lange mit dieser Frau unterhalten und was macht mein Rubio ... nichts... er stand an meiner Seite ruhig und entspannt.
Ich bin echt sprachlos. Der Rubio steht nie ruhig da, er motzt immer in hohen Tönen weil es nicht weiter geht... ich bin platt.

Nach dem Plauderstündchen haben wir beide das Laub untersucht... dabei sind mir die letzten zwei Leckerchen* aus der Tasche gefallen... das war ein Hallo... der Rubio war wie ausgewechselt. Er wich nicht von meiner Seite also nicht weit von mir entfernt vielleicht mal so drei Meter das ist doch akzeptabel oder?

* Leckerchen benutze ich um sie ab und zu daran zu erinnern daß nicht alles gut ist was auf der Straße so rum liegt.

So und dann bin ich mit der Alten N3 gelaufen... Leute ich habe mich heute echt übertroffen. Pille ist so ein Hund der immer aber immer ihr Ding macht. Hatte eigentlich nie Einfluß auf ihr tun... aber heut dachte ich, bei dir versuche ich das gleiche.

Pille hechtet mal wieder, wie immer, ins Gebüsch und weg isse. Alles ist interessant nur ich nicht. Dann bin ich stehen geblieben und in ihre Luftlinie geschaut, habe es ja nur rascheln gehört... sie kam aus dem Busch raus und stolziert in einem Bogen mit sicheren Abstand an mir vorbei als wäre ich Luft. Zackig entfernt sie sich von meinem Standort... ich stehe immer noch da und fixiere.... jetzt kommt der Hammer... sie dreht ab und läuft zurück in meine Richtung... ich immer noch fixierend ... sie entfernt sich etwa gute 20 meter nach hinten und verschwindet hinter einem dicken Baum... ich immer noch fixierend... so und jetzt das Wunder.... Pille erscheint auf der Bildfläche...sieht mich da aufbauend stehen... und kommt echt gerade wegs auf mich zu und bleibt an meiner Seite stehen... habe ihr dann gesagt das sie mich ganz schön im Regen stehen gelassen hat und ich richtig sauer bin.... dann sind wir gemeinsam den angefangenen Weg gelaufen. Ich erklärte ihr das wir mal nach der Brücke schauen ob da nicht eine Überaschung auf uns lauert... wir haben dann kurz vor der Brücke einen Laubhaufen untersucht.... Pille ist dann an meiner Seite ca 1m hinter mir gelaufen bis nach hause und in Abständen haben wir kleine Dinge untersucht und bewertet... ey das war richtig aufregend mit der alten jetzt wieder jungen Podenca N3. Sind zwar nicht weit gekommen, aber was solls, es hat uns beiden Spaß gemacht.

Ach Möwe,
das ist ja klasse!!!
ich freu mich gerade für euch, das es so gut geklappt hat! Wirst sehen, es wird dann mit der Zeit Gewohnheit, daß ihr nur noch alles gemeinsam macht!

Super! Ganz toll!

naja Arbeit macht das schon ganz schön bin kein kind der Worte in solchen Dingen. Aber ich möchte das auf jeden Fall perfektionieren wie du schon sagtest es soll zur Gewohnheit werden... bzw auch im Schlaf klappen.

So und nun habe ich noch den größten Brocken vor mir Lilli VLH an sie traue ich mich nicht ran möchte nicht wieder was falsch machen. Ich glaube da brauche ich fremde Kompetenz

Jawohl, so hört sich das gut an! Und, nicht wahr, das ist Arbeit!
Wieso kein Kind der Worte, es macht doch Spaß, mit Hunden zu reden!
Mehr als mit Menschen Hunde verstehen einen wenigstens!
Und wenn Du Angst hast, Dich zum Brot zu machen, weil Du mit Deinem Hund erzählst hat auch seine Vorteile, wenn die Leute einen für verrückt halten
Aber wenn man den Blick für die Hundewelt schärft, bekommen die Sachen aus der Menschenwelt, die uns so oft so lange und sinnlos beschäftigen, weniger Bedeutung. Und das tut einem als Mensch auch gut! Wir grübeln nicht sinnlos über Dinge, die wir eh nicht ändern können! Aber unsere Hunde, und uns, das können wir beeinflussen. Und das lohnt sich viel mehr