Kastrieren - ja oder nein?

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Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 7 Monate her
#308858
Chippy (?) hat seit Geburt an ein «wandernder Hoden», zuerst war er in der Leiste, nun im Bauchraum. Da der Hoden im Bauch wuchern und tumorös werden kann (laut Tierarzt), haben wir in zwei Wochen einen Termin, den aus dem Bauch rauszuholen. Dabei stellt sich uns nun die Frage, ob wir den anderen Hoden, der im Hodensack ist, ebenfalls entfernen und Chippy (?) damit gleich ganz kastrieren sollen. Ich tendiere dazu, ihm den einen Hoden zu lassen, also nicht ganz zu kastrieren. Damit er weiter an Selbstbewusstsein zulegen kann und sein Wachstum (Boston Terrier wachsen ihren Schädel während drei Jahren erst ganz aus) nicht beeinträchtigt wird.

Was meint ihr aus RS-Sicht dazu? Wirkt sich eine Kastration auf die Stellung aus, ist ein intakter Rüde stellungsfähiger durch die Hormone? Oder würde ein «Halb-intakt-Sein» wie in Chippys (?) Fall diesbezüglich nichts bringen?
Chippy, Boston Terrier, Rüde
6.10.2014, unkastriert.

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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 7 Monate her
#308861
Aus RS Sicht ist es egal ob kastriert oder nicht, den im Bauch, der muss raus keine Frage, aber ich persönlich würde einen Hund nur dann kastrieren lassen, wenn es gesundheitlich nötig, oder aber im gemischten Rudel, wo nicht gedeckt werden darf.

Aus diesem Grund, weil ich nicht für Kastration bin, habe ich nur Mädels.
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 7 Monate her
#308864
Einfluss auf die Stellungsfähigkeit hat die Kastration nicht.
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 7 Monate her
#308867
Falls dein Tierarzt das kann und tun würde, könntest du den anderen Hoden sterilisieren lassen. Dann musst du dir keine Sorge über eine ungewollte Fortpflanzung machen (sollte mal was sein wegen einer Hündin) und kannst entspannt schauen wie er sich entwickelt.
Kastra würde ich persönlich vom Alter des Hundes abhängig machen. Wenn dein Bauch dir sagt nicht ganz kastrieren mach das auch nicht.
Zusammenlebend, aber getrennt:
VLH, Rüde, wächst *2015
V3, Hündin, 52cm *2013

Momentan nicht bei mir:
V3, Hündin, 50cm *2009
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 7 Monate her
#308877
Nein auf die Stellung und Stellungsfähigkeit wirkt sich Kastration nicht aus. Was ich nur unendlich traurig finde, sind Katrationen wegen Verhaltensauffälligkeiten. Es ist ein sehr einschneidender Prozess für einen Rüden.

Bei Rüden ist die Sterilisation ausreichend, wenn man keine Welpen produzieren lassen möchte. Ein stellungsgerechtes Leben reicht aus um Verhalten wieder in die friedlichen Bahnen zu bekommen. Eine Kastration wegen Verhalten war nie notwendig bei mir.

Wenn Du wegen Schlupfhoden kastrieren lassen willst, ist es erst einmal wichtig dem Hund die ersten 3 Jahre Entwicklung zu geben, sollte es möglich sein - dass kann Dir aber nur ein TA sagen, der nicht Kastration als Allheilmittel für alle möglichen Baustellen von Hunden sieht und sich anzusehen wie es dann real aussieht. Ich würde es Fallabhängig machen und mir den richtigen TA suchen, der differenzierteres Wissen über Hunde sich erarbeitet hat.

Ist es medizinisch notwendig den Hoden zu entfernen , dann würde ich vor dem 3. Lebensjahr auf alle Fälle einen stehen lassen.

Laika hat mir mal einen jungen Rüden vorgestellt, der einen Schlupfhoden hatte, ob er letztendlich kastriert wurde, da er so keine Zuchtzulassung bekommt, weiß ich nicht. Er war damals wenige Monate als - leider weiß ich es nicht mehr genau, 8-10 Monate.

Ich kann Dir nur sagen, wie es bei Kindern gehandhabt wird, damit kein Drehhoden - gefährlich- passieren kann, da wird der Schlupfhoden durch eine kleine OP an den Bändern nach außen fixiert und man wartet ab bis der Mensch sexuell ausgereift ist um evtl. zu einem späteren Zeitpunkt nochmals die Fixierung zu korrigieren, in 99 von 100 fällen ist das nicht notwendig.
Barbara Ertel
Nachrangrudel aufgebaut aus Welpen geboren in strukturierten Würfen
MBH geb. 28.12.2012 _ stellungsstark
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Wurf: perfekter Wurf - komplett alle 7 Stellungen
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 6 Monate her
#309800
Hätte er keinen Schlupfhoden, würden wir ihn nicht kastrieren lassen. Drum haben wir uns entschieden, einfach den Hoden aus dem Bauchraum rausholen und den anderen drin zu lassen.

Dass sich eine Kastration nicht auf die Stellungsfähigkeit auswirkt, ist gut zu wissen. Wie wirken sich die Hormone denn allgemein auf das Verhalten in Stellungen aus? So wie ich das verstehe – und auch bei Chippy (?) merke – sind nicht kastrierte Rüden aktiver beim Schnüffeln und teilweise kaum mehr ansprechbar und hibbelig, wenn sie eine läufige Hündin in der Nase haben. Während kastrierte Rüden sich um diesen Reiz ja nicht mehr zu kümmern brauchen und dann auch weniger Sklave ihrer Hormone sind. Und so hab ich mir gedacht, dass sich das auch bei RS bemerkbar macht irgendwie. Wenn dann ein N2 beispielsweise plötzlich «ausbüxt», weil er eine Hündin riecht, obwohl er dazu nicht freigegeben wurde. Oder konkret bei der Einschätzung, die bald auf Chippy (?) wartet, wird er sich wohl anders verhalten, je nach dem, ob er grad eine Hündin in der Nase hat oder nicht. Aber wahrscheinlich lieg ich da falsch?
Chippy, Boston Terrier, Rüde
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 6 Monate her
#309803
Vielleicht muss man sich nicht so sehr am Verhalten/Gehorsam orientieren bei Rudelstellungen, sondern eher den Fokus legen auf das Wissen um die Aufgaben der jeweiligen Stellungen im Rudel. Es gibt ja durchaus andere starke Reize und Triebe wie den Jagdtrieb. Auch dieser hat keinen Einfluss auf die Stellungsfähigkeit der jeweiligen Rudelstellung.

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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 6 Monate her
#309806
So wie ich das verstehe – und auch bei Chippy (?) merke – sind nicht kastrierte Rüden aktiver beim Schnüffeln und teilweise kaum mehr ansprechbar und hibbelig, wenn sie eine läufige Hündin in der Nase haben.
Nicht zwangsläufig.
Ich habe drei intakte Rüden, im Moment ist auch eine meiner Hündinnen läufig.
Letztes Jahr waren hier drei Hündinnen gleichzeitig in de Standhitze.
Aufgeregt waren sie sicherlich, keine Frage - aber immer gut ansprechbar für mich, haben sich auch nicht "festgeschnüffelt" oder hätten sich selbständig gemacht.
Da die Hunde ja die Geschlechtshormone für weitaus mehr physische und psychische Abläufe brauchen als nur für die Reproduktion, würde ich persönlich nur den einen Hoden entfernen lassen und den gesunden belassen.
LG, Jutta mit den Shelties
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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 6 Monate her
#311874
Wer sich mit diesem Thema besonders auseinander setzten will da gibt es ein Buch : "Kastration und Verhalten beim Hund", da wird auf fast alle Fragen eingegangen. Auch hier sagen die Autoren " zum Kastrieren prinzipiell erst einmal - nein" und wenn dann nur aus besonderen Gründen, die auch erläutert werden.
Man sollte wissen, auch kastrierte Rüden können durchaus noch sexuell aktiv sein. Da kann zwar nichts mehr passieren, aber manche können noch.
Beste Grüße

Kerstin mit NLH Meggie

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Re: Kastrieren - ja oder nein?

9 Jahre 6 Monate her
#311890
eca schrieb: Hätte er keinen Schlupfhoden, würden wir ihn nicht kastrieren lassen. Drum haben wir uns entschieden, einfach den Hoden aus dem Bauchraum rausholen und den anderen drin zu lassen.

Dass sich eine Kastration nicht auf die Stellungsfähigkeit auswirkt, ist gut zu wissen. Wie wirken sich die Hormone denn allgemein auf das Verhalten in Stellungen aus? So wie ich das verstehe – und auch bei Chippy (?) merke – sind nicht kastrierte Rüden aktiver beim Schnüffeln und teilweise kaum mehr ansprechbar und hibbelig, wenn sie eine läufige Hündin in der Nase haben. Während kastrierte Rüden sich um diesen Reiz ja nicht mehr zu kümmern brauchen und dann auch weniger Sklave ihrer Hormone sind. Und so hab ich mir gedacht, dass sich das auch bei RS bemerkbar macht irgendwie. Wenn dann ein N2 beispielsweise plötzlich «ausbüxt», weil er eine Hündin riecht, obwohl er dazu nicht freigegeben wurde. Oder konkret bei der Einschätzung, die bald auf Chippy (?) wartet, wird er sich wohl anders verhalten, je nach dem, ob er grad eine Hündin in der Nase hat oder nicht. Aber wahrscheinlich lieg ich da falsch?

Sexualtriebiges Verhalten innerhalb Struktur ist für alle unspektakulär händelbar, sowohl für die Hunde selber, wie auch für dessen Menschen.

Bei Gegenschätzungen mit passenden Hunden spielt das Geschlecht überhaupt keine Rolle. Sollte Dein Rüde stellungswissend so schwach aus seinem Wurf gekommen sein, dass er Null Selbstdiziplin aufbauen kann, dann zeigt ihm jede stellungswissende Hündin, wie sie sich die Ritualbegrüßung vorstellt. Nämlich ohne jede Beachtung des Geschlechts. Das einzige was wir berücksichtigen - wir lassen läufige Hündinnen nur mit passenden Hündinnen gegenschätzen .

Wegen Läufigkeiten im Umfeld marchiert kein in Struktur lebender Bindehund-Rüde vom Grundstück. Der Eckhundrüde oder die -hündin verbietet das dem passenden Bindehundrüden.

Am schlimmsten sind die Hunde dran, die zum flaschen Zeitpunkt kastriert wurden. Da gibt es regelrechte Tragödien für diese Hunde. Unverantwortlich vor allem innerhalb des Tierschutzes, was da stattfindet. und was man sich im Ergebnis ansehen kann.
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Wurf: kompletter Nachrang + V3 Stellung
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