Als Welpe die Welt entdecken

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Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176189
Liebe Leute!

In einige Tage kommt unsere Neufundlaender Welpe Marvin zu uns. Wir sind gerade im Forum eingezogen und lesen " wie verrueckt" in die Literatur hinein. ;)

Es ist auch Einiges zu finden ueber die Art und Weise wie einen Welpen " begleitet" werden soll in seine neue Welt. Da handelt es sich aber oft um Hunde die schon eingeschaetzt sind ( vom Wurf her oder vom WS)

Da wir Neulinge sind moechten wir gerne Tips und Tricks wie wir uns vom Anfang her am Besten mit Marvin umgehen koennen damit im Grunde die Basis einigermassen stimmt.

Hoffentlich sind wir dann spaeter in der Lage das Ganze Komplett zu machen.

Vielen Dank und Gruss aus NL!
NLH Marvin
Newfoundland dog
16.Juli 2014
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176209
www.rudelstellungen.eu/wissen/tabuzonen

Tabuzone junger Hunde in geschlossenen Ortschaften

Wie kann der Mensch die Tabuzonen der Hunde in geschlossenen Ortschaften so berücksichtigen, dass ihre Tabuzonen nicht aberzogen werden und sie sich unauffällig in der Menschenwelt bewegen können?

Vorrang und Nachrang Leithunde lässt man immer so laufen, dass sie auf ihrer rechten Seite eine Hauswand oder ähnliches als Außengrenze haben. Der Mensch läuft auf Kopfhöhe oder vor der Kopfhöhe des Hundes so auf der linken Seite des Hundes, dass dieser durch den Körper des Halters von Fremdkörpern (entgegenkommenden Menschen und Hunden) abgeschirmt wird.

Grundsätzlich hält man einen Abstand von mindestens ca. 5m vor Fremdkörpern ein und achtet darauf, dass der eigene Hund nicht zu stark von fremden Körpern eingegrenzt wird.

Nachrangige Bindehunde führt man genauso, allerdings reichen hier ca. 2 m Abstand zu Fremdkörpern.

Bei vorrangigen und Mittleren Bindehunden dient die Fahrbahn als linke Außengrenze. Diese Stellungen brauchen mehr Weite, weshalb eine Hauswand ihnen Unwohlsein verursachen würde. Sie akzeptieren die Fahrbahn als Grenze, und lernen sofort, dass von dort nichts kommt, was ihre Tabuzone verletzen könnte.

Der Mensch verhält sich identisch wie bei den Nachrangtieren, nur spiegelverkehrt und läuft auf der rechten Seite des Hundes in Höhe seiner Körpermitte, so dass er ihn von sich auf dem Gehweg bewegenden Fremdkörpern abschirmt.

Stehende menschliche Knäule sollte man Hunden grundsätzlich nicht zumuten. Müssen sie inmitten einer solchen Masse zum Stehen kommen, verursacht ihnen dies Unwohlsein. Es wird Stress aufgebaut, der dann gerne bei der nächsten Fremdhundebegegnung wieder abgearbeitet wird.

Erkennt der Hund, dass der Halter auch in der Stadt immer dafür sorgt, dass sich fremde Tier- oder Menschenkörper ihm nicht direkt nähern können, wird er schnell lernen, seine eigene Tabuzone im Stadtbereich zu verringern ohne diese aufzugeben. So bleibt ihm diese wichtige Kommunikationsmöglichkeit erhalten, was unter anderem dafür sorgen wird, dass der Halter sich beim erwachsenen Hund nicht mehr um das Thema Fremdhunde Begegnungen kümmern muss.

Grundsätzlich gilt aber dennoch, dass der eigene Hund vor solchen Fremdhunden geschützt werden sollte, die keinerlei Wissen mehr aus der Tabuzonenkommunikation besitzen. Hierzu tritt man dem Fremdhund dominant entgegen, läuft gegen seine Brust und schickt ihn weg.

Merkt man als Halter, dass die bewegende Menge an Fremdkörpern in der Stadt dem eigenen Hund Unwohlsein verursacht, wechselt man die Straßeseite oder nutzt eine ruhigere Straße. Identisch verfährt man, wenn einem laufend Fremdhunde an der Leine entgegenkommen und die Breite des Gehweges keinerlei Tabuzoneneinhaltung mehr ermöglicht.

Macht man das konsequent bis die Hunde erwachsen sind, dann bewegen sie sich später von ganz alleine immer so, dass sie genug Raum um sich herum aufbauen. Aus diesem Grund sollte man vor allem den Eckhunden viel Leinenlänge in der Stadt zur Verfügung stellen.
LG Karin
VLH Ashira (Rhodesian Ridgeback) * 01/2013
Workshop 9.4.2016

unvergessen: VLH- Lea, RR,(17.7.2003-30.5.2015)
PLZ: 482..
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#176214
Es ist schwer euch was richtiges zu raten, da man nur Eckhunde allein halten kann. Wenn der kleine Hund nicht eingeschätzt ist kann es durchaus sein das ihr noch einen 2. braucht. Denn Bindehunde und MBHs hält man nicht allein. :(
Ich versuch es mal trotzdem ein wenig.
Der Welpe soll erst einmal in Ruhe Euch kennenlernen dürfen und sein neues Zuhause. Also lasst ihn Haus und Hof oder Wohnung und Garten kennenlernen. Jeglicher Außenreiz ist noch zu viel. Um neues zu verarbeiten braucht ein Hund etwa 2-3 Tage. Also lasst ihm Zeit und rausgehen auf die Straße um dort alles kennen zu lernen wäre schon zu viel.
Erklärt ihm die Welt die er sieht und hört. Das braucht jeder Leithund und ich denke der Bindehund braucht das zwar nicht in diesem Maß aber es ist auch nicht schlimm für ihn.
Besser wäre es aber ihr würdet einen eingeschätzten Welpen zu euch holen.
Sorry es ist nicht böse gemeint.
Sabine und die
West Highland White Terrier

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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176229
Sabine, dank fuer deine klare ersten Empfehlungen!

Auch Karin wieder ein Dankeschoen.

Wenn wir das so lesen ist es vom RS her ganz logisch und zu deuten. Das schwierige daran ist aber das es (jedenfalls am Anfang) kontinuiertes Systemdenken braucht.
Besonders weil es bei den Welpen oft genau das Gegenteil ist was man so von andere Hundehaelter oder Welpenschulen usw als Rat mitbekommen hat in der Vergangenheit.

Ruhe, Geduld, Zeit zum erkuendigen und fuer uns den Auftrag zu schuetzen fuer zu viele FremdReizen sind am Anfang wichtig wenn ich das so zusammenfassen kann.

Und einen WS ;)

Gruss
NLH Marvin
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16.Juli 2014
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176295
MadMax schrieb: Besonders weil es bei den Welpen oft genau das Gegenteil ist was man so von andere Hundehaelter oder Welpenschulen usw als Rat mitbekommen hat in der Vergangenheit.

Ruhe, Geduld, Zeit zum erkuendigen und fuer uns den Auftrag zu schuetzen fuer zu viele FremdReizen sind am Anfang wichtig wenn ich das so zusammenfassen kann.
:thumb:

Das würde ich Euch auch empfehlen. Viele Welpen- und Hundeschulen und Hundehalter sehen das in der Tat ganz anders. Aber zum Wohl Eures Welpen und Eurer eigenen Ruhe macht es absolut Sinn den jungen Hund nicht allen Reizen auszusetzen.

Wir haben das leider mit unseren Hunden nicht oder zuwenig gemacht. U.a. sind wir deshalb jetzt noch, nach drei Jahren mit Miro immer noch am Entschleunigen und Schützen, weil ihn Aussenreize und andere Hunde sehr erregen und überfordern.

Viel Freude mit dem jungen Hundekind :)
Liebe Grüsse, Hanna

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Das Aufnehmen der Hunde in sich und die Berücksichtigung der Individualität der Hunde innerhalb ihrer Stellung, das ist ein Weg den jeder mit seinen Hunden für sich erarbeiten muss.
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176303
Sina danke!

Bist du der Meinung das es anders gelaufen waere als Du Miro vom Anfang an gegen zuviele Aussenreize beschuetzt haetest?
Ich meine, hatte er in dem Fall mehr Selbstschutz und Unabhaengigkeit entwikkeln koennen ( als Welpe) ?
Meinst du damit, mann muss viel "reparieren" ?

Gruss

Max
NLH Marvin
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176347
MadMax schrieb: Sina danke!

Bist du der Meinung das es anders gelaufen waere als Du Miro vom Anfang an gegen zuviele Aussenreize beschuetzt haetest?
Ich meine, hatte er in dem Fall mehr Selbstschutz und Unabhaengigkeit entwikkeln koennen ( als Welpe) ?
Meinst du damit, mann muss viel "reparieren" ?

Gruss

Max

Ich antworte darauf jetzt einfach mal. Ich kann natürlich nur von Joe und mir sprechen. Aber ich bin der Überzeugung, dass Joe viel besser in einigen Situationen klar kommen würde hätte ich ihn vom Welpenalter an geschützt und hätte ich ihn die Welt erklärt und ihn Zeit gelassen Dinge zu bewerten.
Nun muss ich dies nachholen und mich in gewissen Sinne beweisen (beim Hund) dass ich dies auch hinbekomme.

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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her
#176349
Willkommen im Forum MadMax :) .

Meine N3 ist gerade jetzt so langsam aus dem Welpenalter raus.
Ich habe sie nach RS aufgezogen, sprich keine Hundeschule, keine Fremdhundkontakte, nur wenig Reize!
Wenn du einen stellungsfähigen Hund bekommst wirst du sehen, was der Welpe möchte und was nicht. Meine N3 hat sich zum Beispiel morgens beim Gassigehen erst mal für 10 Minuten auf den Gehweg gelegt und alles beobachtet.
Die ganzen modernen Tipps kann man alle über Bord werfen. So lautet ja die landläufige Meinung, dass junge Hunde viel Bewegung brauchen und den halben Tag rennen müssen. Das kann ich nicht bestätigen.

Also bleibe geduldig: Der Weg ist das Ziel!
Gehe bzw stehe mit deinem neuen Welpen durch die Welt und erkläre ihm einfach alles, auch wenn das die alltäglichsten Dinge sind.

Dazu noch folgendes:
Heute weiß ich, dass ich meinen NLH mit dem klassischen Hundeschulprogramm kaputt gemacht habe :( .
LG Tamara

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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#176363
Tamara; danke fuer deine deutliche Erklaerungen.

Wenn ich das gut verstehe sind nicht nur die Eckhunde stellungsfaehig. Ist also unabhaengig von der Stelllung sondern hat mit dem Hund selber zu tun.

Das kann also Probleme geben wenn z.B. einen Stellungsfaehigen N3 einen Stellungsschwachen NLH im Rudel hat. Oder binn ich da falsch? :unsure:

danke nochmal und Gruss Tamara!
NLH Marvin
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Re: Aw: Als Welpe die Welt entdecken

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#176411
Die Stellungsstärke, also ob
- stellungsschwach
- stellungsfähig
- stellungsstark
Ist erst mal jedem Hund angeboren bzw. Je nach dem wie akzeptabel der Wurf (alle 7 Stellungen vertreten, Teilrudel vertreten, Fehlbesatz oder sogar Doppelbesatz) war, kann der Hund sich gut in seiner Stellung professionalisieren oder eher schlecht.

Des Weiteren wird die Stellungsstärke durch die Umwelt beeinflusst. Wenn du einen jungen Hund durch zu viele Umweltreize, Hundeschule, unpassende Hundekontakte usw. überforderst, so kommt er aus seinem Gleichgewicht und kann deshalb stellungsschwach werden bzw immer mehr Wissen verlieren.

Als Grundlage für die Stellungsfähigkeit dient zum Beispiel die Entschleunigung bzw. dass der Hund mit der Menschenwelt möglichst keine Probleme haben/bekommen soll. Viele hier im Forum entschleunigen ihre stellungsschwachen Hunde erst mal, damit der Hund wieder über die Langsamkeit zu mehr Stellungswissen findet.
Die drei verschiedenen Stellungsstärken sagen lediglich aus, wie viel Wissen der Hund über seine Stellung noch hat. Das ist unabhängig von der Rudelstellung, also ob Eckhund oder Bindehund.

Zu deiner zweiten Frage:
Es wird prinzipiell empfohlen Hunde mit ähnlichen Stellungsstärken zu vergesellschaften.
Manchmal kann es kurzfristig hilfreich sein, wenn ein stärkerer Hund dem schwächeren etwas zeigt.
Dauerhaft aber bekommt der stellungsfähige Hund mit einem stellungsschwachen Hund einfach die Krise, weil der Schwache das nie schaffen kann was der Starke von ihm verlangt.
Das ist vergleichbar, wenn du als Mensch kurz vor dem Abitur (13. Klasse) stehst, möchtest du selber auch nicht mehr zurück in die Grundschule (1. Klasse).
LG Tamara

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