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Hunderudel stellt sich vor

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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161662
Begeisterte Hundesportler gibt es hier, wie gesagt, nicht. Entweder sie hören mit dem Hundesport auf oder machen weiter

Da stimme ich mit Kristin völlig überein.

Ich selber war Hundesportler mit Leib und Seele, aber bei meiner NLH hab ich gemerkt die hatte dazu keine Lust, hat es zwar gemacht, weil wir wohl ein recht gutes Team waren, aber eben nicht mit "Freude".

Meine Alt MBH war da schon anders, die hat immer gerne mitgemacht.

Aber nach meinem heutigen Wissen, wird hier keiner meiner Hunde mehr Hundesport in diesem Ausmaß betreiben wie vorher.

Ich muss als Züchter gewisse Voraussetzungen erfüllen, aber mehr werden meine Hunde nie wieder machen müssen.

Es gibt nichts schöneres als Hunde in Struktur zu beobachten, das ist tausend mal schöner als jeder Pokal oder jede bestandene Prüfung.
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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161676
Ich glaube leider auch, dass RS und Hundesport zwei völlig verschiedene Universen sind.

Mir ging es ähnlich mit der Reiterei. Als Mädchen träumte ich davon, erfolgreiche Turnierreiterin zu sein. Meine ganze Kindheit und Jugend verbrachte ich in traditionellen Reitställen, hatte Pflegepferde, Reitlehrer und eine Menge Menschen, zu denen ich aufschaute und denen ich nacheiferte. Als Sudentin erfüllte ich mir einen Traum und kaufte mein damaliges Pflegepferd. Weil ich nicht viel Geld hatte, brachte ich ihn in einem Offenstall unter. Tja, das war der Anfang vom Ende des Reitsports :-). Ich beobachete mein Pferd und bekam einen Hauch einer Ahnung davon, was artgerechte Pferdehaltung ist und welches unglaubliche Potential und Wissen in Pferden schlummert. Auf einmal wurde mir klar, warum ich diese Tiere so liebe! Ihre sozialen Fähigkeiten übersteigen die unseren um ein Vielfaches und es ist geradezu lächerlich zu glauben, dass Reitsport und Turniere eine sinnstiftende Art der Beschäftigung für Pferde ist! Uns Menschen lockt so etwas an, verspricht es uns doch die Möglichkeit, zu zeigen, was wir können, Ehre, Prestige und Bewunderung, "Erfolg", Gewinn, Neid u.v.m. Pferden bedeutet all das NICHTS und es wird ihrem wunderbaren Wesen in keinster Weise gerecht!

Heute leben meine Pferde in einer kleinen Gemeinschaft auf der Weide mit Offenstall, haben freien Zugang zum Futter und werden einfach in Ruhe gelassen. Sie sind ausgeglichen, gesund und kümmern sich umeinander. NIE (!) haben wir Tritt- oder Bissverletzungen.

Wenn ich heute auf ein Turnier fahren würde, würde ich vermutlich Bauchschmerzen bekommen...

Niemals würde ich jemanden verurteilen, der den Reitsport liebt und ausübt, aber ich für mich kann damit absolut nichts mehr anfagen. Es ist einfach nicht mehr meine Welt.

Mein Gefühl zum Thema Hundesport und selbst zur konventionellen "Ausbildung" von Hunden ist genaus so, deswegen biete ich seit ein paar Jahren (schon vor RS) auch ganz bewußt nichts dergleichen in meiner Hundeschule an. Selbst das herkömmliche Training in der Gruppe gibt es nicht mehr und am liebsten würde ich auch die Welpengruppe abschaffen (nur leider hätte ich dann vermutlich keine Kundschaft mehr ;-)). Aber auch dort gibt es fast keinen Freilauf mehr, kein Konditionieren, keine Animation...

Dieser Weg ist sehr mühsam und steinig und es ist für mich oft hart, ihn allein zu beschreiten, aber für mich gibt es keine Alternative mehr.
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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161750
Oh ja für mich ist es nicht leicht all das zu lesen und ich muss auch erstmal tief durchatmen und mich kurz beruhigen und es bei Seite schieben ;-) ! Schon verrückt wie Emotional so ein Hundethema mit unterschiedlichen Auffassungen und Erfahrungen sein kann. Doch ich bin nicht hier um heiße Diskussionen anzuzetteln, sondern ich bin ehrlich und aufrichtig hier um mehr von der Philosophie zu erfahren.
Ich wusste nicht das hier keiner mit seinem Hund auf der Ebene wie ich es tue Arbeite, vielleicht hätte ich besser diesen Part von mir erstmal verschwiegen um so einen neutralen Einstieg zu finden ... Naja dem ist es nun so und deswegen kann ich es mir leider auch nicht verkneifen dazu Stellung zu nehmen.

Wichtig ist mir zu sagen das ich keinen meiner Hunde ,,überreden“ muss mit mir zu arbeiten. Sie bieten es regelrecht an! Es liegt mit Sicherheit auch an der Rasse. Du musst keinen Border Collie überreden mit dir über eine Wiese zu rasen wo auch mal ein Tunnel und eine Hürde zu überwinden ist. Die Freude und die Lust an der Arbeit ist nicht zu übersehen, dazu brauche ich keine Überredungen oder Zwänge. Ich glaube wenn ich diese Hunde nicht fördern würde, würden sie eingehen und verkümmern. Diese Hunde wurden für die Arbeit geboren und wollen eine Aufgabe. Ich kann keine Nachteile widerspiegeln, denn meine Hunde haben weder Margen-Darm-Probleme, Allergien, Hautprobleme oder sind krank. Sie haben auch keine Aggressionen mir oder anderen Menschen gegenüber und untereinander auch nicht. Nicht im Ansatz! Ganz im Gegenteil empfinde ich es als perfekten Ausgleich. Der Hund im Ursprung hat auch eine Aufgabe das Jagen und diese könnt ihr ihm nicht bieten. Was ist der Ersatz? Ein natürliches lebendes Rudel besteht doch aus mehr als Sozialen Kontakten - auch wenn das der größte Teil des Lebens ist. Aber was ist mit dem Beschaffen von Ressourcen etc. !

Keiner meiner Hunde läuft abgeschaltet hinter mir oder einer sondert sich ab.
Mein Rudel läuft auch auf Spaziergängen beieinander und nicht weg von einander. Natürlich gibt es Ausstreifer zum Schnuppern und so aber das ist denke ich normal. Meine Hunde haben auch ein wiederkehrendes Laufschema, so läuft z.B Lu immer vorne. Ich bin mit Sicherheit nicht in der Lage eine wirkliche RS zu bestimmen, doch die Beschreibung eines VLH ist nun mal zu 100% mein Lu. Wie auch immer, sollte ich mich irren ist das auch i.o.! Fakt ist, ich bin kein Typ der Scheuklappen an hat. Für mich sind alle Erziehungsmethoden und Philosophien die alles andere ausschließlich und nur sich als rein wahre sehen nicht akzeptabel. Denn solange eine Philosophie nicht wirklich auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis steht ist sie durchsichtig und lässt Türen für Möglichkeiten offen. Ich traue einem Hund einfach mehr zu und sage: ,, ja er kann glücklich im Rudel leben und gleichzeitig mein Sportpartner sein!“ Ich wüsste nicht was dagegen spricht. Und da hier ja auch keiner scheinbar mit seinem Hund in diese Richtung Arbeitet, gibt es zu wenig belege das ein Hund so wird wie ihr ihn beschreibt. Ich kann jedenfalls nicht sagen und belegen das meine Hunde solche Verhaltensauffälligkeiten hätten.

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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161752
Ich sehe das auch auf gar keinen Fall nur schwarz oder weiß, entweder oder!

Vermutlich würden auch meine Pferde, um mal bei meinem Beispiel zu bleiben, es gut finden, wenn wir auf Turnieren antreten würden. Sie haben ein tolles Leben und wir eine tolle Beziehung und warum sollte man da nicht auch mal zeigen, wie harmonsich das ist?

Das Ding ist aber, dass ich jetzt, heute, wo ich so mit meinen Pferden lebe, kein Interesse mehr an diesen Dingen habe!

Was Tieren schadet, ist die Einstellung, mit der wir ihnen gegenüber treten. Und das meines Erachtens vor allen Dingen dann, wenn wir "glauben", wir würden ihnen etwas Gutes tun und uns gar nicht bewusst ist, dass wir all das eigentlich für UNS tun.

Ich will dir aber weiß Gott nicht unterstellen, dass Du das tust! Bitte nicht falsch verstehen!

Meinen Kunden (Hundeschule) erkläre ich, dass aus meiner Sicht eine ehrliche, authentische Beziehung zwischen Hund und Mensch, die auf gegenseitigem Vetrauen und Achtung basiert, die Grundlage für alles andere, und sei es Hundesport, in welcher Form auch immer, ist. Wenn man eine solche Beziehung hat und dann noch Lust auf Begleithundprüfungen, Obedience oder was auch immer hat, glaube ich nicht, dass es schadet. Auffällig ist aber, dass die wenigsten HH das dann noch wollen, weil sie ihr Ziel, nämlich Gemeinschaft und wirkliche Nähe zum Lebewesen Hund schon erreicht haben ;-)
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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161755
Liebe Christina,

ich möchte Dich auch erstmal herzlich willkommen heißen hier.
Ich kann Dein tief-luftholen-müssen verstehen und glaube aber nach allem, was ich von Dir lese, daß Du gaaaaanz schön gelassen bist und reagiert ;) :thumb: .
Ich denke daß viele der erfahrenen User einfach die Neueinsteiger hier davor bewahren möchten, zu spät zur Erkenntnis zu kommen, dass manche Dinge nicht miteinander vereinbar sind. Es soll niemand vor den Kopf gestoßen sondern einfach nur klare Worte gesprochen werden.
Aber ich denke, alles zu seiner Zeit.
Erstmal lesen und für sich verarbeiten, so wie Du es tust, halte ich für einen sehr guten Weg. Als ich anfangs hier war haben ich sehr viele Antworten auf die Fragen in meinem Kopf bekommen, plötzlich war so vieles erklärbar und völlig einleuchtend.
Anfangs habe ich aber auch noch parallel ein bisschen Hundesport betrieben (Agility und Dummytraining). Aber das habe ich in meiner Freizeit getan, das war nicht mein Beruf.
ch habe nach und nach für mich festgestellt, dass das für uns nicht mehr vereinbar war. Zumindest mit meinen (Leit)Hund, wie ich ja jetzt weiß ;) , der zwar mitgearbeitet aber sich auf keinen Fall dabei übermäßig ins Zeug gelegt hat.
Dort auszusteigen war für mich (bis auf die menschlichen Beziehungen - es waren nette Menschen dort) völlig unproblematisch.
Aber für Dich als Hundetrainerin sieht das ganz anders aus und daher glaube ich, lesen, lesen, lesen, fühlen und dann für sich selbst entscheiden, was gut ist und was nicht - das wird bestimmt Dein Weg in etwa werden.

Ich wünsche Dir jedenfalls weiterhin viele Aha-Erlebnisse beim Lesen und einen guten Weg!! :)
Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.
(Friedrich Nietzsche)


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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161769
Kuki schrieb: Wichtig ist mir zu sagen das ich keinen meiner Hunde ,,überreden“ muss mit mir zu arbeiten. Sie bieten es regelrecht an! Es liegt mit Sicherheit auch an der Rasse. Du musst keinen Border Collie überreden mit dir über eine Wiese zu rasen wo auch mal ein Tunnel und eine Hürde zu überwinden ist. Die Freude und die Lust an der Arbeit ist nicht zu übersehen, dazu brauche ich keine Überredungen oder Zwänge. Ich glaube wenn ich diese Hunde nicht fördern würde, würden sie eingehen und verkümmern. Diese Hunde wurden für die Arbeit geboren und wollen eine Aufgabe.

... und tollerweise ist genau das sowieso schon von der Natur angelegt.
Jede Stellung hat eine Aufgabe im Rudel, die unbedingt erfüllt werden muss.

Mit meiner V3-Aussiehündin habe ich viele Sport- und Bespaßungsversuche hinter mir. Ich spürte aber immer, dass diesem Hund etwas Wesentliches fehlt. Sowohl als Einzelhund wie auch im Fehlbesatz mit V2. Obwohl meine V3 ein Hund ist, der sich super ausbilden lässt und ganz schnell lernt.
Nun machen wir gar nichts mehr an Training oder Sport, dafür hat sie eine MBH-Hündin an ihrer Seite, für die sie super gerne arbeitet.

Wenn wir uns zum Beispiel mit einem N2 treffen, dann sieht man ganz genau, wie intensiv diese Arbeit zwischen MBH und V3 ist. Manchmal soll sich V3 raushalten, dann wird sie von MBH irgendwo abgelegt über einen Blick. Soll sie sich kümmern, dann wird sie meist ebenfalls über einen Blick geschickt.

Jeder der beiden Hunde erfüllt dabei genau das, was die Natur in ihm angelegt hat. Und diese Arbeit ist so anstrengend, dass danach nur noch geschlafen wird.

Ich weiß nicht, was du in deinem Rudel beobachtest.
Aber funktionierende Abläufe zwischen passenden Hunden sind für die Hunde auch richtige Arbeit, erfordern ein hohes Maß an Selbstdisziplin, genaues aufeinander-achten, punktgenaue Reaktionen etc.
Wenn sich ein Team richtig eingearbeitet hat, was bei erwachsenen Hunden meist einige Monate und noch länger dauert, dann ist das natürlich mit der Zeit keine ganz so harte Arbeit mehr zwischen den Hunden.
Dafür sind sie dann so tiefenentspannt, dass sie sicherlich keinen Sport mehr brauchen.
Liebe Grüße von Sanne


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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161772
Kuki du brauchst und sollst nichts verschweigen, ist schon ok so, viele von uns sind so angefangen, ich persönlich habe sogar vieles in Frage gestellt, bis ich es live gesehen habe und es nun hier lebe.

Daraus ist meine Erkenntnis gekommen, das Hunde nur Hunde brauchen und keine Beschäftigung mit uns Menschen.

Du wirst deinen Weg finden.

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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161781
Danke liebe Mel11 für deine warmen ermunternden Worte. Ich glaube gerade als Trainerin muss man sich ein dickes Fell aneignen. Denn auch in der Hundewelt hat jeder seine ganz spezielle eigene Meinung und die ist manchmal ganz schön verrückt :-)

Für mich ist es einfach ein Grundsatz das ich niemals eingefahren werde. Denn somit würde ich meinen persönlichen Horizont begrenzen und hätte keine Möglichkeit neue, wichtige Dinge für mich und in dem Fall auch für meine Hunde zu lernen. Als Hundetrainerin sehe ich mich ebenso in der Pflicht offen zu sein. Wäre ich nicht so, wäre mir Beispielsweise diese lehrreiche Erfahrung hier in diesem Forum erspart geblieben und ich hätte nie mehr von RS erfahren. Das wäre doch traurig!

Doch ich bleibe fest davon überzeugt das es nicht nur den einen richtigen Weg gibt, der einem so viele andere Möglichkeiten versperrt. Und das dieser eine und nur dieser meinen Hund glücklich macht. Dafür finde ich die Rassen und unterschiede der Hunde zu krass und zu breitgefächert. Auch wenn jede Rasse dem Urtyp Hund entspricht, liegt eine Jahrzehnte lange Zucht und Eingliederung in jedem unserer Hunde.
Mir kann bisher auch keiner sagen was genau schlecht für meinen Hund ist ob ich mit ihm Agility mache oder nicht. Dabei geht es gar nicht um Turniere. Meinem Hund ist es am ende egal ob es Training ist oder ich auf einem Turnier starte. Ich sehe ein das es wirklich Menschen gibt die Ihre Hunde auf Turniere schleppen und man den Hunden förmlich anmerkt, dass diese gestresst und überfordert sind. Das finde ich genauso blöd wie alle hier. Genauso finde ich es schrecklich wenn Menschen Ihre Hunde zu welchem Sport auch immer zwingen nur weil sie gerade Lust dazu haben.

Maren ich komme doch tatsächlich auch aus dem Reitsport und bin ursprünglich eingefleischte Dressurreiterin und selber Turnierreiterin gewesen. Meine Eltern habe es mir in die Wiege gelegt. Jedoch kann ich ganz klar sagen das man Hunde mit Pferden in keinsterweise vergleichen kann. Pferde sind Fluchttiere und die Art der Haltung und der Umgang mit ihnen ist alles andere als Artgerecht (ich rede von Sportpferden). Pferde werden gedrillt, gequält und zum Erfolg mit der Peitsche gebracht.
Das sind Methoden die erinnern mich an Teletak bei Hunden und der gleichen. Davon sind wir hier glaube ich alle ganz weit entfernt. Ein Pferd das einen Reiter auf sich trägt ist glaube ich das unnatürlichste was es für ein Fluchttier gibt. Wer trägt schon gerne den Löwen im Nacken. Ich habe mich vom Pferdesport komplett distanziert und für mich käme er heute nicht mehr in Frage. Meine Mutter macht Horsemanship und ich schaue ihr gelegentlich dabei zu. Das fasziniert und begeistert mich.

Es ist uns Menschen doch gar nicht möglich den Hund in der natürlichsten Form zu halten. Wir werden es nie zu 100% schaffen. Es sei denn wir leben abseits der Gesellschaft und die Hunde dürfen dort Hunde sein. So müssen wir doch immer Kompromisse finden die mit unserem eigenen Leben kompatibel sind. Wir müssen bei allem doch die Vielfalt der Hunde beachten und die ureigensten Instinkte berücksichtigen. Wir müssen sehen welchen Aufgaben die Hunde gedient haben und für welche Zwecke sie Jahrzehnte gezüchtet worden sind. Kaufe ich mir einen Border Collie und möchte nicht das er Hütet ist das genauso wenn ich einem Jagthund sage er darf nicht jagen. Das ist aus meiner Sicht Tierquälerei. Das Hunde zu Modehunden werden und Menschen sich Hunde nach Aussehen aber nicht nach Charakter aussuchen ist für mich die größte Bestrafung aller Hunde in unserer Gesellschaft.

Würde ich meinem Hund nun verbieten an die Schafe zu gehen und nicht mehr arbeiten zu können und ihm seine Aufgabe nehmen, wäre das für Euch ein glücklicher Hund? Ein Hund der als einzige Passion sein Rudel und die Stellung in diesem hat?
Das kann nicht der Weg sein, denn ein Hund glücklich macht. Dafür kenne ich zu viele Hunde die förmlich nach einer Aufgabe schreien und sie dafür sterben würden wenn sie dieser nachgehen dürften.

Ein Hund kann für mich mehr als nur eine Stellung in einem Rudel einzunehmen. In natürlichster Form wäre er auch mehr als das!

Ich bin davon überzeugt das es für Hunde eine Qual ist wenn das Rudel nicht harmonisiert. Ich habe es selber erlebt und 2 mal den Mut gehabt dies durch eine Abgabe zu verändern. Würde es sich wieder so erweisen und ich merklich fühlen das meine Hunde und somit mein ganzes Rudel unter einem Hund leidet, wäre es eine Veränderung wert und ich müsste diesen Schritt gehen. Ich sehe meine Hunde und ich möchte das es ihnen gut geht!
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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her - 11 Jahre 1 Monat her
#161786
Deine freundliche Offenheit ehrt Dich sehr.

Wenn Du die Philosophie von Rudelstellungen einmal umfänglich kennengelernt hast und gesehen hast, die Stellungen Deiner Hunde kennst, wirst Du besser verstehen können, von was wir sprechen. Dann kannst Du noch einmal neu abwägen, ob Du Deine jetzige Meinung weiter vertrittst oder die neuen Erkenntnisse Einfluss darauf gewinnen konnten.

Wir alle verstehen sehr gut, was in Dir vorgeht, denn wir haben genau das alle durch. :) Nimm Dir Zeit um Lernen und lasse Deine Hunde einschätzen, denn dies ist wichtig, um an Deinen vertrauten Hunden die feinen Unterschiede zu erkennen. Dann entscheide weiter, immer Schritt für Schritt, wie weit Du gehen möchtest.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß und neue Erkenntnisse!
Letzte Änderung: 11 Jahre 1 Monat her von Karosa.
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Re: Aw: Hunderudel stellt sich vor

11 Jahre 1 Monat her
#161812
Hallo Kuki,

Zuerst mal auch von mir ein herzliches Willkommen. :heart:

Ich habe deinen Beitrag von Anfang an verfolgt und gedacht " Hut ab " , soviel Mut sich in so neue Gedanken zu wagen :thumb: Das spricht wirklich für dich !

Ich bin Reitlehrerin und beobachte bei den Pferdebesitzern eigendlich genau das gleiche wie bei den Hundebesitzern:
Es gibt jene die Einheit, Partnerschaft und Harmonie suchen und andere die sich ihre eigenen Interessen auf Kosten der Tiere schön reden. Dazwischen sind sicher auch noch Abstufungen aber man kann es schon fast pauschalisieren.

Ich habe das Glück, fast nur die erste Gruppe Reiter zu unterrichten, in der ersten Stunde stelle ich klar, das ich in erster Linie für das Pferd und dessen Gesundheit arbeite, der Reiter und sein Spass an zweiter Stelle kommt.

Erstaunlich viel lassen sich darauf ein, stellen ihre Interssen zurück, fragen ihre Pferde nach ihren Befindlichkeiten und Ängsten und bekommen dafür ein ganz neues Reiterlebnis mit einem hochmotivierten Pferd, welches ohne Druck seinem Menschen die gesamte Kraft und Konzentration zur Verfügung stellt. Aber auch hier muß man als Mensch erst geben.

Hätte ich all dies mit meinem Border Collie berücksichtigt, hätte ich um RS gewußt, hätte ich dieses Bauchgefühl benennen können, meinem Hund wäre viel Unrecht erspart geblieben.

Mein Border Collie will keinen Sport machen, wenn er hütet dann nach seinen Regeln.
Manchmal macht er für mich ein paar Tricks, wenn er nicht will, macht er keinen einzigen.
Seit ich ihn entschleunige, keine Forderungen mehr an ihn habe, ihn Leithund sein lasse mit allem was dazu gehört, habe ich einen glücklichen Hund ohne Magenweh, mit Border Collie untypischer hoch erhobener Rute, der mir klar sagt was er will.

Als Dank dafür, hört er mir jetzt zu, kooperiert, ist tiefenentspannt auch in der Reithalle mit allen Reizen die seinen Hütetrieb immer provoziert haben.

Der Weg hier durch dieses Forum lohnt sich für alle, die Partnerschaft wollen und erkennen, ich wußte bis dahin nicht was das wirklich mit einem Hund heißt.

Ich bin gespannt wohin deine Reise geht......
Liebe Grüße von
Susanne in einem Boot mit
Chambes VLH * 1.05.2010
susanneneumann@web.de
25 kg
"Es ist gleich, welchen Weg wir gehen, solange wir ihn nur zusammen gehen."
Astrid Lindgren, aus „Mio mein Mio“
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