Ich erkenne mich selbst in dem, was du schreibst ganz oft wieder und würde dir gerne irgendwie vermitteln, dass das hier keine Angriffe oder Diskreditierungen sind...
Ich hatte auch öfter mal das Gefühl, nicht wirklich ernst genommen oder verstanden zu werden. Auch ich arbeite als Hndetrainerin und hatte mit meinem eigenen Hund keine Probleme.
Ich habe monatelang meistens still mitgelesen, ab und zu mal etwas geschrieben und war oft ein bisschen enttäuscht und auch verärgert über die Reaktionen, obwohl ich auch irgendwie immer sicher war, dass diese nicht böse gemeint waren und mich niemand verletzen wollte.
Aufgrund deines Themas hier habe ich noch einmal verstärkt versucht, heruas zu finden, was da passiert und ich glaube, dass das Problem ist, dass wir Menschen so viel Mühe damit haben, Worte zu finden und zu benutzen, die NICJT wertend sind oder zumindest so interpretiert werden können.
Ein Beispiel:
Als ich mit Hexe V3 beim WS war und sie als V3 eingeschätzt wurde, wurde immer wieder geäußert, sie sei "dreist". Ein V3, dreist, das kennen wir schon, etc.
Bei der Bezeichnung "dreist" bin ich jedes Mal innerlich zusammen gezuckt. Warum? Die Hunde, die ich als dreist bezeichnen würde, haben so gar nichts mit meiner Hexe gemein, bei der ich immer schon gemerkt habe, wie wichtig Grenzen sind, damit sie nicht über die Stränge schlägt und sich (innerlich) verselbstständigt. Ich habe ihr von Anfang Grenzen gesetzt und das hat ihr Halt gegeben und sie auch (emotional) an mich gebunden. So kamen wir immer super zurecht. Und nun hörte ich immer wieder, sie verhalte sich dem MBH gegenüber dreist! Vor lauter Empörung habe ich gar nicht richtig verstanden, was eigentlich gemeint war
Was ich gesehen habe, war dass Hexe V3 sich nicht vom MBH am Hinterteil hat beschnuppern lassen, sondern nach kurzer Zeit ihr Hinterteil mit einem gekonnten Sprung weg gedreht hat. Ich konnte nicht sehen, was daran "dreist" ist, sich nicht von einem wildfremden Hund sofort so intim beschnuppern zu lassen!
Jetzt habe ich verstanden, dass mit "dreist" einfach nur das Gegenteil von "respektvoll" gemeint ist. Sie hat dem MBH nicht den seiner Stellung gebührenden Respekt (im Sinne von Anerkennung) erwiesen, sondern sich entzogen. Wenn ich heute versuche, die Bezeichnung "deist" vor diesem Hintergrund zu verstehen und nicht zu bewerten, dann weiß ich, was gemeint ist und das das auch so zutrifft.
Mein Problem ist, dass mir einfach auch kein besseres Wort als "dreist" einfällt

. Würde ich es "respektlos" nennen, hätte es denselben negativen Beiklang.
Wenn ich heute auf bestimmte Beiträge innerlich reagiere, nehme ich mir einen Moment Zeit, um zu erkennen, was mich gerade triggert. Danach bemühe ich mich, die Wertung aus den Formulierungen zu nehmen und meistens kann ich dann die reine Information ganz gut nehmen.
Diese ganze Mühe mache ich mir, weil ich, genau wie du, einfach scharf auf das Wissen und die Efahrungen über RS bin

. Wie sich das am Ende auf mein Handeln, meine Beziehung zu meinen eigenen Hunden und mene Arbeit mit Hunden und deren Haltern auswirkt, weiß ich auch noch nicht. Das einzige, was ich wirklich weiß, ist, dass ich meinen ganz eigenen, für mich passenden Weg finden will und werde und dass es diesen meinen ganz persönlichen Weg noch nicht gibt, sondern dass er von mir selbst kreiert werden muss. Das Übernehmen bereits vorhandener Sichtweisen und Kopieren von Wegen anderer ist natürlich einfacher und dadurch verführeisch und das führt mich zwischendurch auch immer mal wieder in Versuchung

. Ich merke das aber i.d.R. schnell und übernehme wieder selbst die Regie

.
Vielleicht ermutigt dich das ein wenig, einzelne Worte und Formulierungen nicht persönlich zu nehmen und weiter deinen Weg (hier im Forum) zu verfolgen, ohne etwas im negativen Sinne als Bewertung oder Verurteilung zu verstehen.