Hallo!
Ich bin Christiane und wage es einfach mal mich vorzustellen …
Warum „wagen“? Ich halte halt 10 Podencos plus Pflegehund und bin selbst im Vorstand eines Auslandstierschutzvereins. Ihr ahnt schon, warum es schwierig werden könnte, Rudelstellungen mit dem, was ich so lebe, zu vereinbaren … aber wer weiß …
Eine Verfechterin der Rudelstellungen aus diesem Forum – kristinmitpodi - hat in unserem Vereinsforum große Werbung für dieses „Wissen“ gemacht und viel Interesse geweckt. Dennoch sind natürlich, auch nach dem Einlesen auf dieser Seite und vielen Rückfragen an sie, noch immer ebenso viele Fragen offen. Ich glaube durchaus und unbesehen, dass einiges an Wahrheit darin liegt, aber wie viel genau, und v.a. was das für mein eigenes Rudel und insbesondere meine Tierschutzarbeit bedeuten könnte, das würde ich gerne hier und mit Eurer Hilfe für mich herausfinden. Natürlich würde ich dann auch mal mit meinem losen Hundeverband

an einem Workshop teilnehmen, denn ich glaube, man muss es wohl erlebt haben, um es zu begreifen und letztlich auch daran zu glauben …
Ich habe also 10 eigene Hunde, allesamt Podencos, 5 kleine (< 40 cm) und 5 große (>70 cm), im Alter zwischen 3 und 11 Jahren, alle kastriert und aus dem Tierschutz; nur zwei davon kamen schon im Welpenalter zu mir, der Rest hat, wie das so ist im Tierschutz, ne kleine Odyssee hinter sich. Im Moment kommt dazu noch ein weiterer großer Pflegepodenco, der schwer krank ist (Polyarthritis, Epilepsie).
Ein perfektes Rudel ist das sicher nicht im Sinne der Rudelstellungen (nach Adam Riese müssen wir ja Doppelbesatz haben), aber wir haben wenig Probleme (oder?

): So gut wie keine Streitereien, keine besonderen Verhaltensauffälligkeiten, weder zu Hause, noch an der Leine oder ohne. Selbst im Freilauf sind die meisten zuverlässig, obwohl es Podencos sind. Ansonsten das Übliche halt: Einer ist recht futterneidisch; ein anderer hat Angst vor Böllern; einer klaut fremden Leuten das Fleisch vom Grill, wenn ich nicht aufpasse; ein anderer hat einen etwas zu großen Radius für meinen Geschmack – nix Dramatisches. Auch Pflegehunde (i.d.R. ebenfalls Podencos) werden von allen durchweg sofort freundlich aufgenommen. Ad hoc wüsste ich also nicht, was ich ändern sollte/müsste/könnte, damit meine Hunde miteinander oder ich mit ihnen noch zufriedener wären …? Aber wer weiß … ich bin gespannt
Aus meiner laienhaften Sicht ist übrigens nur ein einziger Hund darunter, in dem ich einen Eckhund (MBH?) vermuten würde, weil er andere klar begrenzt, trennt, „aufräumt“. Wenn er nur ansatzweise die Lefzen hochzieht, spurt der Rest. Hier mal ein uraltes Video, auf dem man aber sehr gut sieht, was ich meine (von den beiden rangelnden Jungrüden ist übrigens einer zu Besuch und CHICO, der Rüde von findu, die auch neu hier ist)
(Ton ausstellen bitte, es wird viel gekläfft)
Mehr noch als für mein eigenes Rudel (aufstocken will ich sicher nicht, abbauen aber sicher auch nicht vorzeitig) interessiert es mich nun für meine Arbeit für den Tierschutzverein, der Hunde aus einem spanischen Tierheim (meist mit Umweg über Pflegestellen, manchmal aber auch direkt) nach Deutschland vermittelt, wie ich mithilfe der Rudelstellungen solche Platzierungen und Vermittlungen im Interesse der Hunde weiter verbessern kann. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir eigentlich sehr gründlich (nach „alten“ Maßstäben) beraten/hinschauen/vermitteln und auch sehr wenig Problemvermittlungen/Rückläufer haben. Nichtsdestotrotz funktioniert es halt manchmal auch nicht …
Ich bin mir bewusst, dass das Thema temporäre Pflegestellen und Direktvermittlung aus dem Ausland nicht leicht mit dem Ansatz hier vereinbar ist … aber vielleicht ergeben sich hier ja mit ein wenig Toleranz doch konstruktive Ansätze! Vielleicht gibt es sogar schon Tierschutzvereine, die versuchen, nach Rudelstellungskriterien zu vermitteln?!? Wäre ja schade, wenn gerade die unglücklichen Gebrauchthunde nicht auch von neuen Erkenntnissen profitieren würden, oder?
Liebe Grüße aus Köln,
Christiane