Je mehr ich über Hunde lerne, je mehr ich sie und ihre Menschen beobachte, desto dünnhäutiger und schneller frustriert werde ich, wenn ich zusehe, wie die Hunde dabei vor die Hunde gehen.
Da beobachte ich, wie ein großer, kräftiger Jagdhund und nach und nach völlig aus dem Ruder gerät, so langsam nicht mehr zu bändigen ist, immer "verrückter" wird, weil er keinerlei Grenzen kennt. Er bekommt keinen Schutz, darf letztlich machen, was er will.

Hundeschule hat versagt

, Hund hört nicht mehr zu, wenn ein Außenreiz kommt, weil er völlig davon in Anspruch genommen ist, den Reiz zu verbellen, ihn zu stellen. Geht auf alles los, was sich bewegt: Kinder, Radfahrer, Jogger, Autos, Traktoren, ... bellt und bellt und bellt. Beim Rausgehen, im Garten. Das arme Tier.
Dann fragt Frauchen um Hilfe, ich versuche zu zeigen, dass der Hund einfach völlig überfordert mit den Außenreizen ist und sowohl Schutz als auch eine Ansage braucht, wie er damit umgehen soll. Antwort: das geht doch nicht, wie soll ich das machen, ich kann ihn ja garnicht mehr halten an der Leine - da ist irgendwas im Gehirn des Hundes kaputt.
Habe versucht, vorsichtig auf das Thema Rudelstellung zu kommen, das jeder Hund bestimmte "angeborene Bedürfnisse und Handlungsstrategien" hat und eben nicht anders kann als er tut, so lange die Umgebung so ist wie sie ist ...
Nicht bereit, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen - auf den Hund zu, zu schauen, was er braucht, zu handeln. Der Hund soll funktionieren.
Von sowas lasse ich mir nun den ganzen Tag verderben, die gefühlte Hilflosigkeit machts nicht besser. Wegschauen? Fällt mir immer schwerer.
So, das musste einfach mal raus. Bißchen stöbern im Forum hat es etwas gebessert - jetzt noch einen ruhigen Waldspaziergang (hoffentlich treffen wir keine außer Rand und Band geratenen Hunde und Menschen ...), dann sollte es auch wieder gehen. Vielleicht schreibe ich dann später sogar noch in "Was mich heute gefreut hat". Man kann ja mal hoffen!