Bislang war ich beim Spaziergang ja immer 'ne Flotte. Ich bin so meine Runde gegangen, Brego lief frei und hatte natürlich Zeit und Möglichkeit zu schnüffeln. Aber für seine Belange interessiert habe ich mich nur dann, wenn er einer Sache deutlich mehr Aufmerksamkeit schenkte, wie z.B. Wildsichtung oder Menschen (mit oder ohne Hund). Aber letztlich musste er sich natürlich meinem Tempo anpassen.
Seit kurzem versuche ich mich in der Entschleunigung. Es fällt mir schwer. Ich gebe es zu. Die schnelle Bewegung ist mir irgendwie ein Bedürfnis. Vermutlich, weil ich sie über die Jahre verinnerlicht habe. Aber ich gehe nun (streckenweise) viel langsamer; gebe Brego Zeit ausgiebiger zu schnüffeln und erkläre ihm, was ich mache. Seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, dass Brego nun eher mich entschleunigt als umgekehrt. Als würde er denken, "Sie hat es kapiert und ist endlich nicht mehr auf der Flucht. Da muss ich sie doch immer wieder dran erinnern, damit sie es nicht vergisst." Denn sobald ich in meinen üblichen Trott falle, bleibt er stehen und schaut in die Welt. Früher hätte ich ihn sofort aufgefordert weiterzugehen. Jetzt warte ich und wenn es mir dann doch zu lange dauert, erkläre ich ihm, warum ich weitergehen möchte. Ich war immer so stolz, dass er so super gehorcht. Und im Moment habe ich das Gefühl, dass
er eher die Richtung bestimmt. Da ich nicht weiß, welche RS er hat, möchte ich ihn nicht zu viel entscheiden lassen. Das könnte ja nach hinten losgehen. Oder wächst da gerade das kleine Kommunikationspflänzchen, das ich auf keinen Fall wieder kaputtmachen möchte?
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Oder wie genau sieht es aus, wenn was nach hinten losgeht?
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