Loui scheint keine Wasserratte zu sein. Er geht nur im Sommer bei wirklich heißen Temperaturen mal tiefer ins Wasser, um sich anscheinend abzukühlen und springt dann wieder heraus. Ich würde länger drinnenbleiben, bin allerdings eine hochgradige Wasserratte
Da Loui zu Tierheimzeiten sich alles schnappte, was in seiner Nähe war und ich Angst hatte, er könnte auch in meiner Wohnung so Kleinigkeiten auf dem Tisch oder im Regal etc. schnappen und evtl. runterschlucken, räumte ich ja aaaaalles weg .... . Und da er sozusagen grobmotorisch wird, wenn ihm plötzlich was nicht paßt und sich anscheinend auch gestresst fühlt, habe ich das erst recht gemacht. Hätte ich mir aber sparen können.
Durch Türen geht er tatsächlich auch nur, wenn sie wirklich offen stehen, er geht auch nicht ans Futter, wenn ich ihn nicht dazu einlade. Habe es mehrmals mal ausprobiert, als ich für die Spurensuche die Wurst in kleine Scheiben schnitt, auf dem Tisch liegen ließ und den Raum verließ. Als ich wieder zurückkam, saß er immer noch davor, aber hatte nichts genommen - und es wäre superleicht für ihn gewesen. Keine Ahnung, ob das was mit der Stellung zu tun hat.
Aber ein Beamter scheint er schon zu sein, zumindest hat das Barbara sehr hervorgehoben und ich merke sein Bedürfnis nach Ordnung und Gerechtigkeit immer wieder. Nur mit dem Differenzieren scheint er es nicht so zu haben, denn alles muß nach ihm gehen. Als ich z.B. heute mit ihm und Auto in der Autowerkstatt war und plötzlich der Oberchef die Tür öffnete, bellte Loui ihn entrüstet an - und der Oberchef zuckte richtig zusammen. Ich erklärte Loui, daß wir hier immer noch Gäste sind und er einem menschl. Oberchef nicht sagen müßte, daß dieser sich vorher anzumelden hätte, bevor er die Tür öffnet. Und dann der Blick von Loui, u-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h.
Ich denke aber, daß Loui ganz natürlich noch viel Zeit braucht, sich in die neue Situation einzuleben - und ich auch

Und ich bin ihm sehr dankbar drum, daß er meine Katze toleriert, vielleicht sogar respektiert (?), nachdem ich ihm mal deutlich gemacht hatte, wie ich das sehe, also daß wir eben ein Trio sind. Er könnte ja aber trotzdem von sich aus es nochmal probieren, die Katze zu schnappen o.s., macht er aber nicht. Ist Tabu.
Weiß nicht, bin da logischerweise kein Profi, ich habe nur den Eindruck, daß es so vieles viel leichter macht, wenn man den oder seinen Hund ernst nimmt, also versucht, seine Bedürfnisse und sein aktuelles Befinden zu verstehen versucht und entsprechend zu reagieren. Das hat mit Vermenschlichen nichts zu tun, finde ich. Mensch muß nur sich in (s)einen Hund einzufühlen versuchen. Kann aber eine Gratwanderung sein, ja.
Das ist manchmal wie unter Menschen. ca. "ich dachte, du denkst, so und so sei es". "Wieso hast du mich nicht gefragt, was ich denke?".