Warum uns unsere Hunde verstehen !

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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her
#178356
Ich habe meine Tabby auch klassisch erzogen mit Sitz und Platz usw. Fordere das aber ein, wenn es mir notwendig erscheint. Der Ansatz "soll sich einbringen" erscheint mir etwas befremdlich, muß ich ehrlich gestehen.
Ich sehe unsere Beziehung als gut an - Tabby kommt mir freudig entgegengelaufen wenn ich sie (ab)rufe, nur als Beispiel. Was würde RS an dieser Beziehung verbessern können?
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby

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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her
#178361
Das Wort "Erziehung" ist ein schwieriges Wort, es impliziert, dass an jemanden herum gezogen und gezerrt wird um ihn in eine vorbestimmte Form zu pressen.Ich denke, es muss genau definiert werden was man unter Erziehung versteht. Meint man damit den Anderen (gilt für Kinder wie für Hunde), nach den eigenen Vorstellungen zurecht biegen zu wollen, seinen eigenen Willen und Gedanken (Gedanken gilt nur für Kinder) aufzuzwingen um sie letztendlich konform zu machen, den gesellschaftlichen Konventionen angepasst oder wenigstens unauffällig, damit sie nicht stören,unangenehm auffallen und für manche vielleicht auch um sich selbst über den "Erzogenen" profilieren zu können. Oder ist damit gemeint dem Hund/Kind einen Rahmen zu geben in der er/es sich bewegen und nach eigenem Tempo, Talenten und Interessen entwickeln kann, einen Rahmen, der je nach Entwicklungsstand, immer wieder neu angepasst wird und vorallem den Bedürfnissen des zu "erziehenden" entspricht.
Ganz ohne Grenzen setzten geht es nicht und ein gut "erzogener" Hund (erzogen im besten Sinne des Wortes) kann mehr Freiheiten genießen und ein gut "erzogenes" Kind wird viel mehr Chancen haben sein Potenzial auch ausleben zu können.
Für uns Menschen ist es oft schwer den richtigen Weg und das richtige Maß zu finden, den jeder von uns ist durch eine mehr oder weniger gute Erziehung gegen und geprägt worden.
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her
#178362
Martha4711 schrieb: kommt mir freudig entgegengelaufen wenn ich sie (ab)rufe, nur als Beispiel. Was würde RS an dieser Beziehung verbessern können?

War bei uns auch immer so - kam mir freudig bis gestresst entgegen, wenn ich sie abgerufen habe.
Bei uns war es so, dass sie meinen Schutz sehr genoss und auch heute noch genießt.

Was konnte an meiner Beziehung zu meiner VLH verbessert werden?

Ich habe gelernt, sie zu respektieren. Sie ist kein dummer Hund, der mir zu gehorchen hat,
sie ist ein Vorrangleithund, der bereit ist, mit mir zu kommunizieren und mich in ihre Welt zu integrieren und für mein Verständnis und meine Bemühungen ist sie nun bereit,
meine Wünsche zu respektieren.
:heart:

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  • Martha4711
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#178363
Das Ergebnis von Hundeerziehung sollte bei mir sein, daß sich Tabby abrufen lässt, damit sie eben Freilauf genießen kann - also ein Stück ihre Freiheit. Mit anderen Hunden spielen, um die Wette laufen, was auch immer das Hundeherz begehrt soll sie machen - sie muß aber gehorchen wenn ich sie rufe, denn das tue ich ja aus einem bestimmten Grund.

@Zerafina: Gestresst kommt sie mir nicht entgegen. Und was bedeutet "meine Wünsche zu respektieren"? Ich diskutiere jetzt nicht, ob wir z.B: nach Hause gehen oder nicht. Oder verstehe ich dich da falsch?
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby
Letzte Änderung: 10 Jahre 11 Monate her von Martha4711.

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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her
#178368
Belissima schrieb: Irgendein Hundetrainer im Netz schrieb mal "Erziehung verhindert Beziehung".

Zuerst dachte ich, klingt widersprüchlich und habe darauf herum gedacht. Heute weiß ich um die Wahrheit dieses Satzes. Er passt perfekt auf RS.

Das sehe ich ähnlich, für mich muss der Satz ungekehrt werden "nur Beziehung ermöglicht Erziehung", dass ist trifft jedenfalls 100% auf Kinder zu und sicher auch zum großen Teil auf Hunde, aber eine Erziehung wie ich sie verstehe.
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#178369
Mit Gestresst habe ich gemeint,
dass die klassischen Übungen zum Abrufen bei meinem Hund immer einen Stressfaktor hatten.
Sie wurde gezwungen, irgendwo abzusitzen und zu warten - der Sinn der Übung hat sich ihr nicht erschlossen.

Doch, ich diskutiere ob wir nach Hause gehen.
Ich diskutiere auch den Weg den wir gehen.
Ich bestimme nicht das Leben meines Hundes in allen Facetten - nur noch in der sogenannten Menschenwelt, in der ein Hund zu funktionieren hat.
(Überall da, wo man andere Lebewesen in ihrer Freiheit einschränken würden)

Wenn mein Leithund sich an einer Wegkreuzung für einen bestimmten Weg entscheidet,
dann lasse ich ihr diese Wahl (mein Bindehund V2 hat diese Wahlfreiheit nicht, er richtet sich nach dem Leithund).
Wenn ich aufgrund von Terminen zeitlich eingeschränkt bin,
bitte ich den Leithund das zu respektieren und sie dreht dann sofort um.
Wenn ich sage, dass sie den (zweiten) Mais nicht abreißen darf, das Feld nicht betreten darf, den Knochen nicht aufnehmen darf, dann respektiert sie meinen Wunsch.

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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#178370
Martha4711 schrieb: Der Ansatz "soll sich einbringen" erscheint mir etwas befremdlich, muß ich ehrlich gestehen.
Ein ganz konkretes Beispiel:

Vor RS: das Kommando "Steh" oder "Stop" vor einer Strasse.
Absolut notwendig!! Völlig klar :cheer:

War ein Mordaufwand, das so zu anzutrainieren :S Irgendwie klappte das ewig nicht: stop & steh wurden oft begleitet von "zurück", "nein", "hier".
War furchtbar stolz, als es sass, und mein Hund endlich jedesmal, wenn ich es sagte das auch machte (bitte nicht falsch verstehen! ich habe nie etwas riskiert. Aber es war ziemlich mühsam, meinen Hund so rumzukommandieren, dass sie sich richtig verhielt)

Mit RS: entweder wartet meine NLH inzwischen selbstständig schon einige Meter vor einer Strasse auf mich oder sie kehrt um und reiht sich irgendwo - neben oder hinter mir - bei mir ein. Wenn sie mal ein bisll unkonzentriert oder bockig ist räuspere ich mich, sage "so nicht!" o.Ä.

Hat dann halt mit Ansage den selben Efffekt wie oben: sie geht nur mit mir zusammen über die Strasse, wenn ich geprüft habe ob alles safe ist :)

Dieser Wandel ist nicht über Nacht passiert.
Ich habe mich in meinem Tempo diesem Thema --> der Hund kann auch eigene Lösungen vorschlagen genähert und meine NLH hat´s in ihrem Tempo nach und nach angenommen.

Martha4711 schrieb: Ich sehe unsere Beziehung als gut an
Vielleicht ist sie das ja auch wirklich einfach!

Martha4711 schrieb: Was würde RS an dieser Beziehung verbessern können?
Mir hat RS einfach einen neuen Blickwinkel ermöglicht. Ich finde, eine andere Perspektive auf etwas ist eigentlich immer ein Gewinn. Selbst auf etwas sehr Gutes :)
Lieben Gruß von Miriam mit
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#178371
Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe - aber Tabby geht aus dem Feld wenn ich "raus da" sage (nicht brülle). Dafür muß sie weder Leithund noch sonst eine Stellung haben, oder? Naja, sie ist ja auch Einzelhund...

(Bezieht sich auf Zerafina's Post)
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her
#178372
Martha4711 schrieb: sie muß aber gehorchen wenn ich sie rufe, denn das tue ich ja aus einem bestimmten Grund.
Wenn Du nur Dinge mit gutem Grund von Deinem Hund verlangst hat sie wirklch Glück und auch guten Grund auf Dich zu hören :kiss:

Ich habe ganz zu Anfang leider eine etwas diktatorischere Richtung gewählt und für richtig gehalten :dry:

edit

Zerafina schrieb: Wenn ich sage, dass sie [...] das Feld nicht betreten darf [...] dann respektiert sie meinen Wunsch.
Martha4711 schrieb: Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe - aber Tabby geht aus dem Feld wenn ich "raus da" sage (nicht brülle)


"raus da" und von vorneherein nicht reingehen sind aber schon zwei verschiedene Paar Stiefel B) oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
Lieben Gruß von Miriam mit
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Re: Warum uns unsere Hunde verstehen !

10 Jahre 11 Monate her
#178374
Interessantes Thema.

Mein Hund gehorchte auch "perfekt" Kam wenn ich ihn rief, wartete am Straßenrand wenn ich "Straße" sagte, machte Sitz und Platz sogar auf Handzeichen. Wie oft habe ich gehört, was für ein gut erzogener Hund er ist. Es war aber alles Dressur. Ich schränkte ihn ein. Ich kontrollierte ihn. Und ich wunderte mich dann, wenn er mal nicht "funktionierte". Das ist keine Beziehung. Das ist keine Gemeinschaft.
Ich war auch immer der Annahme der Hund muss in der Gesellschaft bestehen. Das lag wahrscheinlich auch an den Erfahrungen mit meinen früheren Hund.

Das Ende vom Lied von der doch so tollen Erziehung/Dressur, nennt es wie ihr es wollt, war ein ständiges unter Druck stehen. Ich stand unter Druck und mein Hund auch. Immer dachte ich, ich habe eine gute Beziehung zu Joe. Nein hatte ich nicht. Und im inneren wußte ich das auch. Ich wäre sonst nicht hier gelandet. ;)

Heute habe ich so die Nase von "Hundeerziehung" voll. Mein Hund darf seinen Interessen nach gehen. Und wenn es die Situation erfordert möchte ich, dass er zu mir kommt, weil er weiß, dass es jetzt gerade wichtig ist. Weil er weiß, dass ich als Mensch manche Dinge besser beurteilen kann und nicht weil er einfach nur gerufen wird und "zu gehorchen" hat.
Mein Hund darf auch seinen Unmut kund tun, weil es einen Sinn hat wenn er das tut. Und ich werde ihn auch hierbei nicht mehr versuchen "abzustellen" wie eine Maschine weil es gerade nicht in die Vorgaben der Gesellschaft passt. Ich möchte das mein Hund mir vertraut und er genau weiß, dass ich ihn verstehe.
Wir haben nun fünf Jahre aufzuholen.

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