Brainstorming - wie begeistert man andere für RS?

Was die RS angeht, bin ich ja bis auf Forumskontakte ziemlich einsam in meinem Umfeld.
Kenne z.B. eine, die eine pseudo Hundepension betreibt und jetzt auch noch "Spielnachmittage" für sämtliche Hunde im Garten anbieten will.

Leider stosse ich total auf taube Ohren. Egal wiiieee ich es anstelle, das Thema interessiert nicht. Wirkt es zu abstrakt oder gar zu einfach? Bin ich schuld (glaub ich nicht).

Gestern z.B. DIE PERFEKTE STEILVORLAGE. War mit einer Bekannten mittags zusammen Gassi, wir trafen auf Leute, die aktuell einen Wurf von 4 Welpen hatten. Die Elterntiere waren auch dabei. Totale Harmonie zwischen allen Hunden, die Mutterhündin lies es großzügig zu, dass unsere Hündinnen ihre winzigen Welpen interessiert abschnüffelten und begutachteten.

Ich sagte, dass es positiv ist, dass sie nur 4 Welpen bekommen hätten, dass sich so jeder Welpe gut entwickeln kann.

Meine Bekannte nur so "HÄÄÄ??? Wieso denn das?" - also nutze ich das; um eine Minieinführung in RS zu geben, ganz harmlos und logisch formuliert.

Ich erntete Gesichter, die mich als bekloppt dekladierten. Das Thema wurde damit abgeschlossen "Also die Hündin meines Bruders hatte 11 Welpen und da konnte ich keine Entwicklungsprobleme erkennen".

--> Wie stellt man es nun am geschicktesten an, Leute für das Thema zu sensibilisieren, die wirklich noch nie von sowas gehört haben? Das frage ich mich gerade ernsthaft.

mhmm das Beste Gespräch über die Stellungen hatte ich mit einer Nichthundebesitzerin sie war unvoreingenommen und interessiert.

ein zwei Hundebekannte konnte ich auch für das Thema interessieren.

schwierig wird es bei denen die ihr eigenes Bild vom Hunderudel haben und davon überzeugt sind. und wollen auch nix umwerfen oder daran ändern.

vielleicht Flyer ausdrucken und in die Hand drücken?

ich taste das Thema vorsichtig an, und wenn ich merke es wird abgeblockt, bin ich still. kostet mich nur Nerven und Energie. und die kann ich anders besser gebrauchen

lg Sile

... ja stimmt das eigene Bild wahren wollen.

Besagte Bekannte hat ja eine Hündin & sie und Belga kommen gut miteinander aus. Die Hündin läuft immer weit voraus und Belga hält sich hinter ihr. An Kreuzungen bleibt die Hündin stehen und schaut ob keine Gefahr kommt und dann gehts weiter...

Selbst so ein unverfängliches "Schau mal, wie die miteinander kommunizieren und fällt dir auf, dass Belga immer hinter ihr bleibt..."
wirkt schon nicht.

Ich glaube mittlerweile oft, dass sich viele überhaupt nicht für ihre Hunde interessieren.

Finde ich sehr traurig.

Vielleicht wohne ich auch in der falschen Ecke

Hallo Anni, das Thema ist schwierig, hat mich auch schon oft beschäftigt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man seine Beobachtung am besten an den vorhandenen Hunden beschreiben kann. Dann können sich die Leute real ansehen was du meinst und auch wenn sie genau dieses Verhalten bis jetzt anders interpretiert haben, so haben sie jetzt doch die Möglichkeit darüber nachzudenken.

Bis jetzt konnte ich den Leuten am besten zeigen was ich meine an Welpen, bei denen ich mir absolut sicher war dass die Stellung gepasst hat. Da muss man aber Glück haben und auf solche Hunde treffen. Das ist leider nicht immer gegeben.

Was aber auch gut erkannt wird sind Situationen in denen "gespielt" wird. Oft ist ja ein Hund darunter, der zumindest nicht ganz so glücklich guckt. Wenn man die Menschen darauf aufmerksam macht, sehen sie solche Situationen auch meist mit anderen Augen als vorher.

Theoretisch missionieren wollen geht nach hinten los. Ich habe mir für die nahe Zukunft vorgenommen nur zu beschreiben, was ich sehe wenn ich mir sicher bin. Denn dann kann ich das auch glaubhaft rüberbringen. Bin ich mir nicht sicher was ich da sehe, aber die Hunde haben offensichtlich Stress mit einander, so sage ich das auch. Sage aber auch ehrlich dazu, dass ich nicht erkennen kann weshalb das so ist.

Deine Einschätzung vieler Menscher zu ihrem Hund, sehe ich genauso. Der Hund ist ausschließlich ein Konsumartikel, der Emotionen und das Kümmersyndrom befriedigt und damit hat es sich auch.

Das Kümmersyndrom überlagert alle kritischen Eindrücke. Es mußt ausreichen, dass der Hund sich wohlzufühlen hat.

Deshalb sehe ich es auch absolut kritisch. Menschen missionieren zu wollen. Sind sie blind, dann wollen sie es einfach sein, weil der Hund an sich mehr Mühe nicht wert ist.

tja... was soll ich euch sagen... bei mir ist das noch komplizierter...
ich arbeite als freie mitarbeiter in einer hundeschule und mache dort samstags die hundegruppe... im prinzip eine spiel-und-sozialisierungsgruppe eines canis-studenten.

MEISTENS läuft es auch ganz gut und bisher war ich ganz zufrieden... nun hab ich aber neue erkenntnisse über die RS und glaube es nun irgendwie besser zu wissen...

ich werde jetzt erstmal bis zur einschätzung meiner hunde abwarten um dann den "beweis" präsentieren zu können !
denn das brauchen ja viele... ich hoffe, dass mein chef sich mitziehen lässt...
ich bin nämlich auf das geld aus der hundegruppe finanziell angewiesen...

lg
rahipa

Ich erzähle ausgesuchten Leuten einfach davon.

- Daß mich dieses Thema beschäftigt und daß es eine völlig neue Sichtweise auf Verhalten bietet. Und ich erzähle auch von den Dingen, die mir nicht klar sind, von meiner Skepsis und der Kontroverse in der "Szene".
Bis jetzt waren alle meine Gesprächspartner positiv interessiert. Zwar war noch keiner auf einem Workshop, aber ich denke, so etwas muß auch einfach wachsen. Und wenn die Zeit dafür reif ist, werden sie sich sicher erinnern.

Missionieren wollen bringt nix. Das weiß ich von mir selbst. Will mich jemand überzeugen, bleibe ich viel distanzierter und abwehrender, als wenn mir jemand etwas "einfach so" erzählt, ohne Hintergedanken.

Ich habe mittlerweise ein "Gespür" dafür entwickeln können, welche Hundebesitzer wirklich interessiert an dem Thema sind. Das sind meistens diejenigen, deren Hunde völlig unkompliziert sind. Leider treffe ich aber auch sehr viele Leute, die besser keinen Hund haben sollten, wo ich schon von Weitem sehen kann, dass Hund und Halter keine Einheit bilden. Da suche ich dann auch eiligst das Weite, denn "missionieren" kann und will ich niemanden. Denjenigen, die echtes Interesse daran haben, empfehle ich die Info-Seiten zu besuchen und besser noch an einem WS teilzunehmen.

Nee "missionieren".. das mag ich selbst nicht so. Damit erreicht man meistens nur das Gegenteil.
Aber ich finde es z.B. im persönlichen Bereich schade, dass Menschen, die ich eigentlich sehr schätze scheinbar so unoffen sind für Themen rund um den Hund, die bereits bekannte Wege verlassen.

Vielleicht sollte man solche Gespräche immer mit "Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass..." beginnen

Ich verstehe das Problem nicht. Woher kommt nur dieses Sendungsbewußtsein? Erinnert mich an den Fred zwecks Bloch und Gansloßer im anderen Forum.

Ich habe meine positiven Erfahrungen und meine Begeisterung hierüber meinen Hundlerfreunden und Mantrailing-Schülern erzählt. Ganz ohne Hintergedanken, weil ich es selbst hasse, wenn mir jemand etwas aufschwatzen will.

Über meine Begeisterung kam Gloria und über sie Nicole. Auch Gaby (Spürnase) habe ich angesteckt und sie hat gleich 2 weitere Hundebesitzer mit zum Workshop gebracht.

Wer eine positives Zusammenleben oder auch nur eine Verbesserung vorleben kann ist doch automatisch die beste "Werbung" und hat am meisten Wirkung.

LG
Beate