Hallo!
Nachdem ich mich jetzt seit Wochen durchs Forum lese hab ich beschlossen mich, trotz meines ohne-Hund-Status, hier anzumelden. Daher stell ich mich hier mal vor:
Ich bin mit Hunden aufgewachsen und erst seit meinem Auszug vor 8 Jahren friste ich ein Dasein ohne Hund. Allerdings komm ich seit meiner Kindheit nicht vom Thema der Er – und Beziehung von und mit/zu Hunden los. Mein 2. Traumberuf von Kindheit an war „Hundezuhörer“. Was habe ich deshalb Bücher gewälzt, Internetseiten durchforstet, mit hundebegeisterten Menschen gesprochen und immer das gleiche Problem: mir fehlte etwas Essenzielles, das ich weder greifen noch beschreiben konnte. Ich war als Kind und Jugendliche am Boden zerstört, dass mir kein Erwachsener erklären konnte was ich selbst nicht verstand. Also habe ich weiter Bücher gewälzt, auf der Suche nach…ja was hab ich gesucht? Mehr…mehr Möglichkeiten mit Hunden zu agieren und zu kommunizieren, mehr Verbindung, mehr…einfach Mehr.
Nach jedem Buch und nach jedem Gespräch mit Hundebesitzern, Hundetrainern und Co. die gleiche Erkenntnis: nichts passte mit meiner (inneren) Philosophie mit Hunden zu leben und zu arbeiten zusammen. Und nach vielen Jahren, muss ich zu meiner Schande gestehen habe ich dann einfach aufgegeben. Ich hab meinen Wunsch wieder Hunde zu halten verworfen, denn ich wollte nicht wieder vor einer Wand stehen, die zwischen mir und dem Hund eine Abgrenzung schafft die ich als unwissender Zweibeiner einfach nicht überwinden kann. Jahrelang habe ich versucht mit unseren Hunden einen tieferen, intensiveren Kontakt aufzubauen, wusste aber nicht wie. Denn ich hatte zwar immer eine (von meiner Sicht aus gesehen) sehr enge Beziehung zu unseren Hunden, sie schienen meinen Gedanken lesen zu können, ich ihre jedoch nicht. Ich glaub ich muss hier niemandem erzählen wie absolut frustrierend es ist zu wissen, dass da mehr ist, aber man einfach nicht den notwendigen Eingang/Zugang findet.
Vor wenigen Wochen dann der Wendepunkt. Bei einer netten Plauderei habe ich ganz unvermutet eine Buchempfehlung bekommen...die Autorin, Maja Nowak, mir gänzlich unbekannt, was alleine schon eine Seltenheit darstellt. Das konnte ich so nicht stehen lassen, also sofort den Buchladen gestürmt und Großeinkauf erfolgreich beendet und nebenher noch bei Amazon ein interessant klingendes Buch "Der Verständigungsschlüssel zum Hund" bestellt. Vererbte Rudelstellung? Das hatte ich noch nie gehört...
Schon die Bücher von Maja Nowak haben mich sehr angesprochen und mich inspiriert, das Rudelstellungsbuch allerdings...wow das hat mich vollends begeistert. Was für ein erhebendes Gefühl endlich ein Fenster zu der mir viele Jahre verborgene Welt der Hunde zu finden! Und dann auf einen harmlos wirkenden Link geklickt (
www.rudelstellungen.eu/
) und dann…einfach unbeschreiblich…All meine Kindheitsträume scheinen in greifbare Nähe gerückt zu sein. Ich komm aus dem Staunen nicht mehr heraus, hinter jedem Satz den ich im Buch als auch hier im Forum gelesen habe, stehen neue Blickwinkel, neue Infos und das größte Wunder für mich: Meine eigenen Gedankenansätze passen dazu! Dass spielende Hunde nicht unbedingt Freude empfinden; dass herumspringende Schwanzwedler nicht unbedingt glücklich sind; dass herumliegende Hunde, die für mich eher abwartend wirkten, nicht entspannt sind; Welpenspielgruppen und dergleichen für mein Gefühl nicht passend waren…und und und
Mir schwirrt der Kopf vor Infos und ich schwanke zwischen Glück und Unzufriedenheit mit mir selbst, dass ich nicht schon vor Jahren auf dieses Thema aufmerksam geworden bin (ich hätte mit dem Wissen der RS sicher vieles anders und sicher auch besser gemacht). Aber jetzt hat sich für mich die Tür wieder geöffnet, in Zukunft Hunde zu halten. Denn es erscheint mir eine gerechte und richtige Haltung zu sein, die ich hier im Forum so aus euren Berichten herauslese und genau DAS will ich in einem Zusammenleben mit Hunden. Natürlich will ich jetzt noch viel lernen und erfahren. Ich lese gerade das Buch ein zweites Mal (nach dem ich mich beim 1. Mal lesen nicht zurückhalten konnte und es in einer Nacht ausgelesen habe). Jetzt allerdings, mit Leuchtstift und Bleistift bewaffnet um meinen Gedanken und aufkommende Fragen gleich mal niederschreiben zu können. Ich befürchte irgendwann werd ich ein zweites Exemplar des Buches anschaffen müssen

...
Da fällt mir noch eine Frage ein: kann man auch alleine ohne Hund einfach zum Zuschauen sozusagen zu den Workshops gehen? Es würde mich sehr interessieren wie die Einschätzungen ablaufen, was zu sehen ist, wie sich die Hunde im Kleinen danach schon verändern usw. es gibt ja immer so viele Sachen zu beobachten.
Ui jetzt ist meine Vorstellung doch etwas länger geworden. Ihr verzeiht hoffentlich. Meine Begeisterung hat mich wohl etwas überschwänglich werden lassen.
Liebe Grüße,
Katja