Klartext Hund

Betrachtet es doch mal so. Der Mann ist seit langem im Hundegeschäft. Und bestimmt hat er auch Erfolge zu verzeichnen, sonst wäre er längst pleite (Erfolg in Form von zufriedenen Kunden). Er lehrt das, womit vermutlich wir alle mal angefangen haben - Unterordnung &Co. Er muss RS ablehnen, weil das sonst Veränderungen bedeuten würde. Und zwar umwälzende Veränderungen. Vieles von dem, was er z.B. bis dato geschrieben hat, ist nicht mehr richtig. Die Kunden würden ihm womöglich weglaufen. Wenn Menschen sich neuen Dingen öffnen, sie hinterfragen und ihr Verhalten gfls.ändern, wenn es für sie stimmig ist, ist das super. Aber das kann nicht jeder.
An solchen Beispielen wie seiner alten Hündin, kann man RS natürlich ad absurdum führen. Ohne drastische Darstellungen geht es nicht. Er fühlt sich in seiner Arbeit angegriffen. Das ist ein normales Abwehrverhalten.

Sich von seinem Hund zu trennen, weil es nicht passt, finde ich beinahe undenkbar (für mich). Ich weiß nicht, ob ich es könnte. Käme vermutlich auf den Grad der Unverträglichkeit an. Und wenn ich sehe, wie viele Leute inzwischen Mehrhundehalter sind, ohne je etwas von RS gehört zu haben, muss man die Hunde schon bewundern, dass es nicht zu viel mehr Übergriffen kommt. Mit den kleineren und größeren Verhaltensproblemen, die bestimmt auch mit anderen Dingen zu tun haben als falschen Stellungen, geht man dann zu einem Trainer wie Riepe. Davon lebt er.
Ich bin durch MMN auf RS gekommen und bei mir hat es sofort "klick" gemacht. Aber nur, weil bei mir schon ein Prozess im Gange war. Wäre ich 100% von der klassischen Erziehungsmethode überzeugt, hätte ich wahrscheinlich gleich wieder weggeschaltet.

Sanne schrieb:

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Es ist nur einfach ein bisschen schade, denn von diesem Herrn haben wir schon ein paar Texte gelesen und vieles war absolut konform mit uns. Da ist es traurig, dass von ihm jetzt ein so schlecht recherchierter Text zu unserem Thema erschienen ist.

Jep, sonst hätte ich auf diesen Text gar nicht reagiert, sind wir ja schließlich schon gewohnt.

Im Prinzip wird der Hund (und auch der Mensch) von denen, die sich als lesende Wissenschaftler sehen, in Schubladen gesteckt. Und übersehen dabei das nicht wir die Gesetze des Lebens machen sondern das Leben/ die Evolution. Ob wir es nun kapieren oder nicht. Oder richtig deuten oder nicht.

Habe auf FB ja das Wissenschaftsportal Scinexx abonniert und "stolpere" in letzter Zeit immer wieder über Inhalte, in denen Theorien oft über den Haufen geworfen werden oder aber ersehen lassen, dass alle Erkenntnisse, die der Mensch macht nie und nimmer in Stein gemeißelt werden kann. Und somit werden uns unsere Hunde auch weiterhin überraschen. Wenn Mensch sich darauf einlässt.

Ach ja, irgendwie wird man wirklich einsam. Zumindest wenn die meisten Bekannten aus der "modernen Hundeszene" kommen

Das Buch von Herrn Rupert Sheldrake habe ich jetzt mal auf meine Wunschliste gesetzt.

@Marion
jau, wenn Mensch davon leben muss, kann Mensch sich auf RS gar nicht wirklich einlassen, oder muss zumindest es so gut verstanden haben, dass er dies dem Kunden so herüber bringen kann, das es für den Kunden absolut schlüssig ist. Und da haben wir ja schon einige Beispiele.

Ein Unternehmer muss also entweder immer irgendwie Kunden orientiert sein oder aber so Geschickt RS gut "verkaufen" zu können. Darum werde ich nie zu einem Unternehmer mutieren

... eine Frage stellt sich mir da auch noch, ich hatte irgendwo anders auch schon einen negativen Bericht gelesen und auch dort wurde von der "fehlenden wissenschaftlichen Untermauerung" geschrieben. Wie soll denn sowas bitteschön aussehen??? Wie soll man dieses Wissen wissenschaftlich untermauern?? Laborversuche??
Und wie wissenschaftlich untermauert sind denn eigentlich die traditionellen Erziehungsmethoden und -theorien???
So ein Blödsinn, echt. Das ist doch ALLES empirisch. Auch die herkömmliche Erziehung hat halt einfach irgendwie funktioniert, aber es ist doch keine WISSENSCHAFT. Und das behauptet ja von RS auch niemand.
Und wenn ein wissenschaftlicher Beweis = in Stein gemeisselt bedeuten würde, dann würde ja nicht alle paar Jahre eine alte Theorie durch neue ersetzt....
Ihr habt schon Recht, RS bedeutet alternativ zum bisherigen denken. Und das bedeutet, dass Einige vom Thron gestoßen werden und leicht allergisch darauf reagieren. Gut, dass man die Wahl hat, ob man sich darüber ärgern möchte oder wie lange....

" Wissenschaftlich untermauert" ist der gesamte Konditionierungskram, daher fühlen sich so viele Leute damit auf der sicheren Seite, den Hund von vorn bis hinten durchzukonditionieren.

Aaaah, ja. Die Pawlowsche Geschichte.... hatte ich vergessen.
Blöd nur, dass das nicht immer alles so klappt mit dem Konditionieren. Und da doch die ein oder andere Frage offen bleibt.... .

Ach was, dann stimmt der saubere schrittweise Aufbau nicht. Der Glaube an das Gelingen ist jedenfalls übergroß. Wenn ein Tier richtig konditioniert wurde, kann es gar nicht mehr anders als zu funktionieren.

Selten liest man Kritisches zur Konditionierung wie hier:

www.houndsandpeople.com/de/magazin/wisse...-von-unseren-hunden/

Man kann sagen, was man will, aber eins muss doch wirklich zugeben:

Die gewagte These des Herren, dass 70 % des Charakters die Umwelt ausmacht, hat er zumindest höchst wissenschaftlich belegt und untermauert

Nein, mit der Rudelstellung hat er sich nicht wirklich auseinandergesetzt, sonst hätte er verstanden, dass es nicht um Hierarchie geht. Jeder Hund hat seine Stellung, die ihn gleichwertig macht. Keiner ist besser oder schlechter. Jeder übernimmt seine Aufgabe. Das ist doch bei uns in den Familien auch nicht anders.

Die Konditionierung ist meiner Meinung nach eine ganz andere Ebene der Sachbetrachtung. Bei der klassischen Konditionierung macht man sich nur zu nutze, dass wenn auf A B folgt und C als Reaktion ausgelöst wird, man dieser Weg mit A und C verkürzen kann. Ihr wisst schon, was ich meine.

Mein Interesse an der RS hat der Wunsch geweckt, meinem Hund ein erfülltes Leben zu bieten. Ich hab immer nach etwas gesucht, was ihm einen Sinn geben kann. Ich weiß nicht, ob ich es bei der RS finde, aber einen Versuch ist es doch wert

Diesen Text hab ich vor ein paar Tagen bei FB gefunden
und meine Meinung dazu ist auch, wenn alle Hundepsychologen, HundeTrainer und so ihre Hundehalter schulen müssten, was sie ja nicht können da ihnen das RS Wissen völlig fehlt, dann wird RS eben nur als Negativ hingestellt und man konditioniert wie bisher weiter, bringt eben gut Geld.

Was mir nur immer wieder auffällt in FB Gruppen, wo Mehrhundehalter ihre Sorgen beschreiben, von wegen schwere Beissereien unter ihren Hunden, wo sie doch so tolle Trainer und Co hatten und dann wird nur immer von anderen gepredigt, du musst der Chef sein, zeig den Hunden was sie nicht dürfen, usw. usw.

Leider bringt es den Hunden nur Leid, aber solche HH wollten bestimmt nix ändern, weil es ja nicht so leicht, von den üblichen Methoden auf RS um zulernen.
Und wir HH werden ja immer auf diese 08/15 Schiene gepolt, die Mehrheit wird es ja wissen.

Ich bin froh, wenn auch manchmal verunsichert, das ich RS gefunden habe, mir aber beim Gassigehen auch Unverständnis entgegen gebracht wird, weil ich meinen Hund nicht mit jedem zusammen lasse.

Bin ich froh, wenn wir unser WS haben, es gibt so schöne Hunde im Moment und ich kann nix machen

kristinmitpoldi schrieb: "Wissenschaftlich untermauert ist der ganze Konditionierungskram ...."

Von Pawlow bis Skinner. Die haben halt unter Laborbedingungn Versuche gemacht (recht fiese!! z.T.).
Haben aber außer acht gelassen, dass das auch NUR EIN TEIL ist, dass Menschen, Affen, Hunde halt mehr sind als Konditionierungsmaschinen. Viel mehr. Aber da sie unter "wissenschaftlichen Bedingungen" gearbeitet haben, ist das anerkannt. Wie wissenschaftlich das ist?? Hm. Letztes Jahrhundert halt.