Wer von euch ist Hundetrainer-/in?

Naja , Welpenstunden kann man schon machen, es kommt nur auf das WIE an.
Ich habe z.B. keinen Kontakt zugelassen, schon gar nich an der Leine!
Es ging gerade da ums Beobachten der Hunde , wenn man sich begegnet, Bögen laufen, einfach mal stehen bleiben und schauen, ein Gespür dafür bkommen, wieviel Abstand ein Hund braucht, um nicht in gestresste Aufregung zu verfallen, sich schützend vor den Hund stellen... Weniger ist oft mehr.
Und die max. Teilnehmerzahl lag bei fünf!
Die Leute lernten so einiges, wenn sie einfach nur zusahen.

Ja das ist mir schon klar dass das Ableinen und so schwachsinn ist, aber erklärt das mal meinen Kollegen und den Hundehaltern bei uns.

Ich denke auch, dass erst einmal noch viel mehr Menschen auf RS aufmerksam gemacht werden müssen, bevor da ein Umdenken stattfindet und man als "Hundetrainer" speziell für diesen partnerschaftlichen Umgang mit Hund Beachtung findet.

Erst wird kommen, davon bin ich überzeugt!

Welpenstunden sind fürchterlich, wenn man von RS weiß.
Hab mal öfter bei solchen Stunden zugeschaut und auch schon vor RS konnte ich den Stresspegel der Kleinen spüren, das Unverständnis in deren Augen sehen und die Hilferufe an die Besitzer hören. Auf Fragen an den Hundetrainer bekam ich zur Antwort: "Ach das ist am Anfang immer so, da sind die erst schüchtern und nach dem 2. Mal mischen die schon kräftig mit." Uuuuaaaahhhhh!

Fällt nur mir sowas auf oder bin ich die einzige auf dem Platz, die den Hunden "zuhört"?
Ich mein, als Besitzer muss man doch ein Gespür für sein Tier haben?
Das hat man doch bei seinem Kind auch, wenn es noch klein ist und sich noch nicht verständigen kann.

Was mir auch aufgefallen ist, dass häufig die Hunde, die von anderen permanent bedrängt wurden, sich ausgerechnet zwischen die Füße dessen Besitzers stellten.

Diese Hunde hüpfen dann aber auch wirklich später zu jedem Hund hin und dann wundern sich die Besitzer, wenn der andere Hund dies mit Maßregelungen quittiert, wo ihr Hund doch "nur spielen wollte" und ja freundlich war.

Ich hab's dann irgendwann aufgegeben mich und das Verhalten meines Hundes zu erklären. Seit RS weiß ich dass ich Recht habe und weiß auch wie ich mich verhalten soll.

Schwierig ist auch, dass jeder davon ausgeht, dass der Hund "Sitz Platz Fuss Hier" können muss und dann ist er erzogen. Sich setzen und legen kann er doch eh schon von Geburt an. Und wenn man ihm gar nicht erst die Möglichkeit gibt sich 500 m vom Menschen zu entfernen, sondern ihn an seiner Seite begleitet, mit ihm die Welt entdeckt und ihm diese erklärt, dann steht man auch nicht alleine da mit einem Hiiiiiiiiiiieeeeeer.

Allerdings verdienen die Trainer natürlich damit auch leicht Geld. Mit Gruppenstunden und "schönen" Übungen, mit Welpenstunden ...

Heute habe ich erst wieder gehört, dass ein Hund seit 6 Jahren jagen geht. Der Halter holt jetzt die Steinschleuder raus und pfitzt ihm ordentlich eins drüber, sobald er nur ne Witterung aufnimmt ... Der Hund lässt mittlerweile keinen mehr an sich ran und brummt nur noch.
Wen wundert's!

Es gibt doch diverse Hundemessen. Ist RS dort auch mit nem Stand vertreten?

Ich kenne diese Beobachtungen.
Auf nem Hundeplatz hat einer seinen Hund so streng behandelt, daß der Hund von mal zu mal wütender wurde. Jedesmal, wenn es dem Hund dann zu blöd war, an sich rumrupfen zu lassen, wurde der Besitzer noch grober...
Das ging so weit, daß ich Angst hatte, überhaupt in Sichtweite des Hundes zu sein, weil es mir wie eine tickende Zeitbombe vorkam. Kein "Trainer" ist eingeschritten, keiner hat da irgendeine Gefahr gesehen! Oder nur die Klappe gehalten? Warum?
Ich hab es dem Mann mal gesagt, bin dumm vollgequatscht worden, daß ich schon noch sehen würde, was ich von meinem "laschen Umgang" mit Suse hätte.
Das hat mich traurig und eben wirklich ängstlich gemacht, weil...wenn dieser Hund austickt, was ihm wirklich nicht zu verdenken gewesen wäre...
Und sauer, auf die angeblichen "Auskenner", weil diese Verantwortung sollten sie auch übernehmen!

Gizmo schrieb:

(....)"Und wenn man ihm gar nicht erst die Möglichkeit gibt sich 500 m vom Menschen zu entfernen, sondern ihn an seiner Seite begleitet, mit ihm die Welt entdeckt und ihm diese erklärt, dann steht man auch nicht alleine da mit einem Hiiiiiiiiiiieeeeeer. (....)

.....schreibt die Besitzerin eines NLH.......Gizmo, das ist klasse!

Das kenne ich und auf die Frage warum man den Halter nicht drauf hinweist, kommen dann Sprüche wie "dann sollen se in ne Einzelstd kommen das bringt mehr Geld" oder "der Halter ist beratungsresistent".

Natürlich ist es nicht einfach dem Halter ne andere Sichtweise nahezubringen. DAS ist aber der Job eines Trainers. Da sollte man sich neben den Hunden auch mit Menschenpsychologie auskennen.

Dass das alles nicht einfach ist streite ich nicht ab.

Will man jedoch was verbessern, findet man immer Wege und ein gutes Konzept für den einzelnen Halter

Also dass es ums Geld verdienen geht, kann ich nicht bestätigen. Ich mache das ehrenamtlich und habe auch schon vielen Einzelstunden angeboten. Leider ist es vielen Menschen zu anstrengend sich mit dem Wesen vom Hund auseinander zu setzen.

Und jetzt komm ich auch noch seit zwei Wochen mit dem Thema RS was sich eigentlich mit meiner bisherigen Einstellung größtenteils deckt...

Nur wenige interessiert das Thema die auch mal ein Workshop besuchen wollen.

Die meisten haben die Einstellung dass es viele Wege nach Rom gibt und sie suchen sich den einfachsten raus. Erstrecht die, die schon immer Hunde hatten.

Das Problem bei uns ist dass mein Mann und ich aufgrund unseres Alters nicht ernst genommen werden.

Ich bin Hundetrainer a.D

Genau die Gründe, die hier angeführt werden (Gizmo, Supersuse u.ä. Beobachtungen) haben mich immer mehr als zweifeln lassen. In Berlin war ich auch in einem Verein Trainerin. Bin offen auf alles eingegangen um immer mehr "auszusortieren" bzw. es irgendwann einfach zu lassen, vor RS.

Durch meine Hunde hatte ich viel gelernt, was ich leider, leider vernachlässigt hatte, als ich als Trainer lernte, da ich glaubte "was weiß ich schon". Dies änderte sich dann durch meinen Seelenhund Barry (übernommen 2002, gestorben 2010 undichbinmirsichereinnlh). Denn den brauchte ich mit meinen "Erziehungsmethoden" erst gar nicht kommen bzw. er hat sich das Beste rausgesucht (Leckerli z.B.).

RS ist die Erklärung für viele (oder alle) Dinge, welche uns Hunde schon immer versuchen zu erklären. Wir sind nun das Sprachrohr. Und gerade da ich ja auch noch immer am Lernen bin, versuche ich etwas zu entwickeln, das mich ohne RS zu erwähnen bei den Menschen einsteigen lässt. Mein Ziel ist dabei auch Nichthundehalter einzubeziehen.

RS-Material verteile ich noch nebenbei, die Menschen können mich dann ansprechen wenn sie Fragen haben.

Calua

Macht man das mit anderen Stellungen denn anders? Ich dachte das geht genauso, nur dass man Bindehunde zusätzlich "leitet"

Ich muss echt noch viiiiel lernen aber dafür bin ich ja hier

Deshalb viel WS besuchen und fleißig im Forum rumlesen, Fragen stellen ...