So, da wären wir. Seit ich angefangen habe zu lesen (zunächst im Buch- dann im Forum..),bin ich in „Aufruhr“- und hege die Ahnung, daß es noch viel zu lernen ,zu entdecken und zu verstehen gibt, was mich betrifft. Was meinen „Beuteldieb und Hotzenplotz“ betrifft, so hat er – glaube ich eh einen klaren Wissensvorsprung.
Caspar -Rüde, gerade 4J. geworden- und noch nicht eingeschätzt, kam mit 8 Wochen zu uns und ist leider mein erster Hund. Leider, weil mir damals noch nicht klar war, daß ich das Wissen, das ich mir so nebenbei jeweils zum passenden Entwicklungsstand aneignen wollte (sehr naiv).., auf einen Schlag und zwar sofort gebraucht hätte. Unser Anfang war schwierig, denn nichts lief „nebenbei“ mit diesem Räuber die ersten 2 Jahre und ich war in der Anfangszeit weder souverän noch ruhig genug ihn zu führen. Ich hätte niemals geglaubt, daß bereits ein so junger Hund in all seinen Reaktionen so ernsthaft sein könnte. Er hat entweder korrigiert, was ihm mißfiel oder kategorisch ignoriert.. Ich habe noch für kein Examen so hart ackern müssen, wie für die Aufmerksamkeit dieses Prachtburschens. Da mein Sohn damals erst 3 ½ J. alt war, hatten wir beide viel zu lernen, mein „Beuteldieb“ ebenso wie -in erster Linie- ich.
Aber ich habe große Freude daran, zu sehen, wieviel sich bewegt hat seit unseren Anfängen (wir machen Fährten, Nasenarbeit, und viele Such-und Apportierspiele in Wald und Feld), aber es gibt immer wieder Situationen, da wünschte ich „feiner“ mit ihm kommunizieren zu können oder mehr zu verstehen von seinen „Anfragen“ und ihn besser lesen zu können.
Er macht keine halben Sachen und ist nur mit echter Begeisterung zur Teamvariante zu bekommen, bin ich nicht ganz bei der Sache, macht er sofort sein eigenes Programm. Entgeht mir EIN Blick und ich reagiere nicht in irgendeiner Form, tritt er sofort selbst in Aktion und checkt ab, was von Interesse ist. Er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und ist im Wald bei unseren „Beute-Versteckspielen“ eigentlich nur zu händeln, da er sehr gut lesbar anzeigt, sowie er was in die Nase kriegt und diesen Sekundenbruchteil stehen bleibt, bevor er loszischt.. Das ist der Moment ihn dann gerade noch zu erwischen und in eine andere Aktion einzuladen, bevor er abzischt und nachgucken geht.
Ich würde gerne mehr Tempo rausnehmen mit ihm, da er überpest, wenn er zu aufgeregt ist und dann in alte Muster fällt.
Da wir eh vormittags eine große Tour durchs Gelände machen, damit der Große dann friedlich, satt und müde ist, wenn die Kids durch das Haus wirbeln, nehme ich an 4 Tagen fest im Wechsel 2 Hundedamen mit auf unsere Runden, die ebenfalls gewohnt sind sich ihr Futter zu „erarbeiten“, bzw. zu erspielen. Auch da wär es für mich ganz spannend zu erfahren, wo und wie mein Großer positioniert ist und wie ich das besser berücksichtigen kann, was für das Gefüge wichtig ist.
Ich bin neugierig, was kommt.
Michaela