Definition glücklicher Hund

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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187488
Solch eine Frage stelle ich mir nie. Es wäre immer ein menschlicher Krückenbegriff, der nie wirklich das widerspiegelt, was man in Struktur erlebt. Man spürt einfach ob es für die Hunde stimmig ist oder nicht in all ihrem Handeln, das betrifft vor allem die Achtung mir gegenüber, die ich ebenso widerspiegele. Immer alles sehr ernsthaft.

Aus diesem Grund wähle ich die realen Gegebenheiten. Die sagen sehr viel klarer aus, um was es den Hunden geht. Geistige und seelische Ausgeglichenheit und die spiegelt sich nie in hektischen und grinsenden Aktionen wider.

Man setzt sich ein Arbeitsziel, denkt ernsthaft darüber nach, wählt einen Weg und überzeugt seine Struktur das Ziel als Gemeinschaft anzugehen. Ist es perfekt erledigt worden, dann zollt man sich gegenseitig die Achtung die gebührt. Dabei siehst Du sehr stolze Gesichtsausdrücke mit erhobenen Hälsen und Köpfen. Danach legt sich jeder wieder autonom hin. Niemand belästigt den anderen.

Hunde in Struktur stecken sich den ganzen Tag über Ziele.

Je nachdem wie weit die Struktur schon zusammenlebt, sieht man als Mensch zum Schluß kaum noch untereinander Stellungsaktionen. Aber man sieht viel über Zielsetzungen und Erreichung und anschließender Bewertung.

Auf unseren Workshops zeigen wir immer mehr unsere strukturierten Klein-Gruppen, die wir je nachdem wer alles kommt, zu Teilrudeln oder ganzen Rudeln zusammenführen.

Beobachtest Du diese Strukturen, dann wirst du verstehen, warum ich Deine Frage nicht beantworten kann.

Du siehst einfach anderes Hundeverhalten als wir. Unsere Hunde würden Deine Bespaßungsansätze mit einem riesigen Fragezeichen ablehnen. Das ist ihnen einfach zu primitiv. Sie würden Dich entweder sofort stoppen, indem sie Dich stark korrigieren, oder sie verlassen Dich einfach.

Eine Bekannte die mich ab und zu besucht, hütete einmal meine Hunde. Sie "spielt" gerne mit Hunden. Meine Hunde schauten sie entsetzt an und gingen. Sie fragte mich, ob sie mal probieren könnte, mit meinen Hunden zu spielen. Klappte nicht. Erst als ich meinem MBH sagte, diese Frau tickt einfach so und er möchte doch wenigstens einmal reagieren, schickte er alle anderen Hunde raus und ging erst dann zu ihr. Schaute sie dabei dermaßen ernsthaft an, dass sie unsicher wurde. Er machte dann irgendeinen Hüpfer und ließ sie daraufhin stehen.

Nach meiner Rückkehr sagte sie, sie hat es gelassen mit meinen Hunden spielen zu wollen. Ich hätte Recht. Aber trotzdem mag sie mit Hunden spielen und die mögen das doch im allgemeinen. Es ginge eben nur mit meinen nicht.
Barbara Ertel
Nachrangrudel aufgebaut aus Welpen geboren in strukturierten Würfen
MBH geb. 28.12.2012 _ stellungsstark
Wurf : kompletter Vorrang
Mutter N2 - Vater NLH -
Hausbestand beim Züchter kompletter Nachrang
N2 geb. 23.05.2013 _ stellungsstark _
Wurf: perfekter Wurf - komplett alle 7 Stellungen
Mutter MBH - Vater VLH
Hausbestand: Mutter MBH
N3-NLH geb. 18.10.2013 _ stellungsstark
Wurf: kompletter Nachrang + V3 Stellung
Mutter: MBH - Vater: VLH
Hausbestand: beide Elternteile

Menschliche Achtung gegenüber Hunden bringt den Hunden mehr als menschliche Liebe zu Hunden
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187502
Oh, diese Frage hatte ich ja auch schon gestellt - woran erkennt man einen glücklichen Hund? Am Gesicht? An der Körperhaltung? An beidem?
Die Aussage, ein glücklicher Hund ist einer, der in Struktuur lebt, mag stimmen. Kann ich ja nicht beurteilen.
Aber woran würde ich das erkennen? Gibt es etwas ähnlich Deutliches, wie die Körperhaltung bei einem aggressiven Hund?
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187504
Kage, das war jetzt mal ein Text, den Du da geschrieben hast, mit dem ich was anfangen kann.

Immerhin mal keine Phrasen wie von den Usern davor.
Man setzt sich ein Arbeitsziel, denkt ernsthaft darüber nach, wählt einen Weg und überzeugt seine Struktur das Ziel als Gemeinschaft anzugehen. Ist es perfekt erledigt worden, dann zollt man sich gegenseitig die Achtung die gebührt. Dabei siehst Du sehr stolze Gesichtsausdrücke mit erhobenen Hälsen und Köpfen. Danach legt sich jeder wieder autonom hin. Niemand belästigt den anderen.
OK, diesen Zustand, den Du da beschreibst sehe ich auch als erstrebenswert an.
Hund und Mensch haben das gleiche Ziel. Jeder macht seine Aufgaben und jeder respektiert sich.
Das wäre für mich aber die nützliche Seite. Also die Seite, die jedem in der Lebensgemeinschaft nützt, nenn es Arbeit oder ähnlich.

So in etwa würde auch ich mir das Leben mit Hund vorstellen.

Was aber ist mit der Freizeit, mit Ferien, mit Feierabend?

Ich möchte auch keinen Kasperle als Hund, einen Hund, der sich aufdreht.
Sowas meinte ich aber auch nicht mit dem Wort "Glück"

Ich meinte es eher von innen heraus. So wie auch Menschen agieren, die sich des Lebens freuen.
Nicht? Gibt es nicht in Struktur?
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187507
Also Glück definiert ja jeder anders.
Meine Definition für meinen Hund:
Wenn mein Hund still neben mir sitzt und gelassen, neugierig und ruhig in die Ferne schaut,
sich dann zu mir umdreht, mich ruhig anguckt, mir durchs Gesicht leckt,
wieder in die Ferne schaut , ruhig, zufrieden und gelassen und mit sich und der Welt im Reinen - daran erkenne ich,
daß wir uns gerade völlig einig sind darüber, wie schön es ist, einfach die Natur ruhig zu genießen
und daß MEIN Hund gerade glücklich ist .
Ja, das ist auch eine Körperhaltung, aber es kommt eigentlich von innen heraus
Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.
(Friedrich Nietzsche)


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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187512
Mel, das beschreibt genau das, was ich bei Tabby empfinde. Danke dafür.
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187513
kage schrieb: Solch eine Frage stelle ich mir nie. Es wäre immer ein menschlicher Krückenbegriff, [...]

Geistige und seelische Ausgeglichenheit und die spiegelt sich nie in hektischen und grinsenden Aktionen wider. [...]

Man setzt sich ein Arbeitsziel, denkt ernsthaft darüber nach, wählt einen Weg und überzeugt seine Struktur das Ziel als Gemeinschaft anzugehen. Ist es perfekt erledigt worden, dann zollt man sich gegenseitig die Achtung die gebührt. Dabei siehst Du sehr stolze Gesichtsausdrücke mit erhobenen Hälsen und Köpfen. Danach legt sich jeder wieder autonom hin. Niemand belästigt den anderen.

[...] schickte er alle anderen Hunde raus und ging erst dann zu ihr. Schaute sie dabei dermaßen ernsthaft an, dass sie unsicher wurde. Er machte dann irgendeinen Hüpfer und ließ sie daraufhin stehen.
[...].


wo ist hier der unterschied zu den oben erwähnten menschlichen Krückenbegriffen? Sind dies nicht alles menschliche Begriffe, mit denen du deine Interpretation von Verhalten darstellst?
Kerstin: Psychologin, Heilpraktikerin
Portos: 4jähriger, unkastrierter Schäferhund-Mix mit Straßenerfahrung,
GEH (Glücklicher Einzelhund)

zusammen ein harmonisches Team
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187515
Das Glueck des Hundes wird zu oft nach Menschlichen Masstaebe Beurteilt.

Ich glaube einen Hund kann gluecklich sein als er mit minimale Mitteln ueberleben kann. Ganz einfach.
Alles was dabei stoert macht den Hund "ungluecklich"
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187516
Was meinst du mit "minimalen Mitteln"? z.B. nur regelmäßiges Futter?
Herzlichen Gruß, Martha mit Tabby
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187517
Struktur wie im Rudel, Sicherheit, Ernaehrung auch in schwierigen Zeiten, Erfolgreiche Partnersuche usw.

Also das war wir Menschen auch einmal als Glueck erfahren haben (bevor Apple dazu kam ;) )
NLH Marvin
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Re: Definition glücklicher Hund

10 Jahre 10 Monate her
#187518
Oh Mel, da sind wir uns ja fast einig :)

"Jeder definiert Glück etwas anders."

Ja, auch ich empfinde es als Glück, im Einklang mit Hund und Natur zu sein. Ganz ruhig. Von innen her leuchtet das Glück dann.

Genauso glücklich macht es mich aber auch, wenn mein Hund einfach mal rennt. Das mmacht er einfach gerne. Rennen ohne an der Leine zu hängen. Rennen mit Spaß in den Backen.
Das macht er ja nicht lange.

Ich erinnere mich z.B., dass ich als Kind einfach mal ein Pferdchen war ;) . Ich war ein Pferdchen, was aus Lust an der Bewegung über Stock und Stein rannte.
(Ich hab sogar gewiehert :lol: )

Na ja, sowas meinte ich. Das gestehe ich auch meinem Hund zu.

*räusper*, nicht das Wiehern ;) , aber den Rest. Die Freude an der Bewegung.

Mag ja von Rasse zu Rasse unterschiedlich sein.

Mel, Dein Beitrag hat mich sehr gefreut. Zeigt er doch, dass Du mir zugehört hast und mich nicht sofort abgestempelt hast und in die Schublade gesteckt hast.
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