Verzweiflung

Hallo Rabensteiner,

erstmal ein herzliches Willkommen.
Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Wir entschleunigen seit 5 Monaten, unser WS ist nächsten Monat.
Zu Anfang war ich mir mit meiner Vermutung zu, sagen wir mal, 90% sicher.
Aber durch das Entschleunigen hat sich vieles geändert und in den letzten Wochen lerne ich eine sehr neue Seite an unserem Hund kennen, die ruhige, ernste, prüfende ( ja, so lange hat es gedauert, bis sie wirklich zum Vorschein kam). Mittlerweile bin ich mir nicht mehr gar so sicher mit meiner Vermutung aber was ich weiß ist, dass "nur" alleine das Entschleunigen die Beziehung um Vieles ändert.
Probiere es aus, es dauert vielleicht ein bisschen, Du wirst viele verwunderte und prüfende Blicke Deines Hundes ernten aber sie wird sich ändern.
Und was Deinen Status anbelangt: Maja hat einmal gesagt, dass man jedes mal aufs neue auf dem Prüfstand steht und seine Führungsqualität unter Beweis stellen muss. So gesehen ist es dann auch ganz logisch, dass der Hund viel eher handelt, wenn man mal nicht gut drauf ist (erkältet oder so). Nun dann - nutze es, Du darfst Dich bei jedem Ausflug aufs Neue beweisen. Auch Führen, oder nennen wir es mal vorausschauendes, souveränes Handeln, kann man lernen....

Wow, danke...
also mit Entschleunigen meint ihr generell sich zurücknehmen, nichts verlangen...langsam, oder??
Was machen, wenn der Hund an der Leine unbedingt zu einem anderen hinwill und ich ihn zurückziehen muss (weil ich es nicht schaffe, schnell genug vor ihn zu gelangen...) und dann ärgere ich mich so maaaaaslos über mich...

www.rudelstellungen.eu/forum/228-verhalt...7622-entschleunigung

Lies dich mal hier in Ruhe ein.

Ich habe mit der Entschleunigung so angefangen, dass ich das Tempo auf ein sehr langsames Gehen umgestellt habe. Wenn Hund zum Schnüffeln oder für sein Geschäft stehen bleibt, bleibe ich mit stehen und warte bis er sich in Bewegung setzt. Wir sehen uns gemeinsam Sachen aus der Natur an, ich erkläre meinem Hund viel. Es ist anfangs wirklich gewöhnungsbedürftig. Alle Außenreize versuche ich zu vermeiden. Dazu gehört auch jeder Hundekontakt, auch seine bisherigen Kumpels. Ich hatte ja früher immer ein Spielzeug beim spazieren gehen dabei, damit ich meinen Hund auslaste und weil er es eben liebt, dachte ich. Das ist jetzt auch Tabu!!! Und ich glaube sagen zu können, mein Tyson vermisst es nicht. Nun legt er sich halt ins Gras, sucht sich nen Stock und bearbeitet den oder buddelt nach Mäusen (hat er vorher nie gemacht) Und dadurch achtet er auch mehr auf mich, wenn die Sachen die du mit deinem Hund machst einfach ruhiger verlaufen, nicht mehr mit Action. Du wirst dich wundern, wie entspannt dein Hund nach einiger Zeit wird, ich dachte das auch nicht. Und er ist nach solchen Spaziergängen viel zufriedener und ich habe das Gefühl, wir haben seitdem eine festere Bindung.

Ach so, ok.
Ja gut, versuche auch sämtlichen Stress zu vermeiden...und viiiiieeeel Ruhe...
tut echt gut so was zu hören,
bin froh, fühle mich jetzt nicht mehr so alleine mit meinen "Problemen"

Schwierig wird es dann auch, wenn ich stehenbleibe und mich in der Ruhe versuche, und sie beginnt zu winseln...
jetzt geht es aber schon besser und sie beschäftigt sich irgendwie...und winselt auch schon weniger...

Hallo Rabensteiner.

Mir sagt dein Franz Werner etwas.
Ich selber lebe in Österreich,
Franz Werner lebt in der Steiermark, und er hat EIN!!!!! Seminar bei Maja Nowak über RS mitgemacht.
Maja Nowak wweiß selber, daß EIN Seminar über das Thema RS nicht reicht,
um auch nur annähernd sich auszukennen in dem thema.

Ich habe auf Wunsch von Werner
mit ihm telefoniert sehr lange; er selber sagt auch, daß er nicht mal im ansatz eine Stellung erkennen kann - was ich sehr gut finde, daß er das so erkannt hat, denn es würde nur eine Fehleinschätzung dabei heraus kommen.

Werner wird sich auf dem Gebiet weiterbilden, aber er selber sagt, daß RS nicht kompatibel mit seinem Alltag in der Hundeerziehung ist.

RS und Hundeschule sind zwei verschiedene Schuhe, die nicht zusammen passen.

Wenn du die Stellung deines Hundes sicher wissen willst, dann fahr zuerst zu einem WS von uns hier, wo Barbara deinen Hund sicher einschätzt.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber wenn du magst, kontaktiere mich mal per PN,
dann können wir uns vorab schonmal treffen für eine Erste-Hilfe-Maßnahme sozusagen....

Ah, hab es gerade gelesen, du lebst in Südtirol, na bitte.
ich lebe in Tirol.

wie lange versucht du das denn schon?

Je nachdem, wer dein Hund ist und wie lange sie schon schnell lebt, dauert das … ich habe einen Bindehund und entschleunige seit 5 Monaten und es ist immer noch 'Arbeit'. Inzwischen bleibt er problemlos stehen und schaut sich um - anfangs hat er auch immer gewinselt oder in eine Richtung gezogen. Am Anfang bin ich wirklich nur im Garten gewesen, dann auf einer Wiese, an die ich direkt ranfahren konnte und jetzt gehen wir fast immer denselben langweiligen Feldweg … und sind auch immer noch im Garten. Dort kann er inzwischen langsam schlendern, schnüffeln, liegen, schlafen, sich umschauen, lauschen - früher wurde v.a. gerannt & gab viele Übersprungshandlungen….
Also Kopf hoch und ran an die Langsamkeit.

Und nicht dabei vergessen das Erklären!! Wo sie hinschaut, schaust auch du hin. Du erklärst, was du siehst; also kein Blabla, sondern versuchst durch Beschreibungen und Erklärungen in Kommunikation zu kommen. Bei uns hat das gut geklappt.

Der von zerafina empfohlene und verlinkte Thread ist auch wirklich toll!!

Ja sehr gerne!!!!
werde das Wochenende bei Franz Werner dennoch machen. Habe mich schon angemeldet.
Ich lebe in Südtirol /Italien
Würde aber überall hin kommen für eine Aufstellung!!!
Wäre auch schon nach Berlin gereist...aber leider keine Chance.
Kannst du mir weitere Infos geben?
Was heißt zu euch kommen? nach Österreich??