Hundetraining vs. Rudelstellung

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Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84607
Nur mal kurz zu meiner persönlichen Situation und warum ich dieses neue Thema aufmache.

Obwohl ich hier wahrscheinlich zu den Jüngeren gehöre, habe ich seit fast 10 Jahren mit Hunden zu tun und seit 8 Jahren auch mit Hundetraining. Darunter auch verschiedene Praktikas in Hundeschulen. Und wollte seit da auch immer Hundetrainerin werden...mein "Traumberuf" sozusagen.

Seit 2 1/4 Jahren habe ich einen eigenen Hund (NLH Sheltie Rüde) mit dem ich von Anfang an ALLES richtig machen wollte. Die klassische "Karriere" eben auf dem Hundeplatz und im Hundesport. Bis vor 3 Wochen wo ich auf dem WS war, war ich auch der Meinung alles richtig gemacht zu haben. Zumindest bezüglich der "Karriere" auf dem Hundeplatz. Dass mein Hund irgendwie nervös war, war mir unterbewusst schon klar, aber dass das nicht "normal" ist, hat mich seither eigentlich nicht gestört.

Aber seit dem WS sehe ich meinen Hund mit ganz anderen Augen und mir ist bewusst, dass das alles komplette Sch.... war, was ich mit ihm angestellt habe und ich meinen eigenen Egoismus zurückstellen muss.

Manchmal habe ich mich schon gefragt, warum bestimmte Hundekenner nicht auf den Hundeplatz gehen?! Jetzt weiß ich die Antwort nur allzu gut.

Und jetzt meine Frage?! Also Hunde in einem strukturierten Rudel brauchen im klassischen Sinne ja kein Hundetraining, weil sie durch ihre Aufgaben dort ausgelastet und zufrieden sind. Wenn ich jetzt aber ein bisschen egoistisch werde und mir sage, dass ich mit meinem Hund noch etwas machen möchte, was vielleicht mein Hobby ist. Wie bekomme ich das hin es so zu gestalten, dass dabei die Rudelstellung beachtet wird und ich so "trainieren" kann dass keine unpassende Hunde in der Nähe sind? Also die klassischen Hundeplätze scheiden ja schonmal alle aus?!
LG Tamara

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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84609
Mehrere Dinge würde ich beachten.
1. Hunde haben schon immer für den Menschen gearbeitet. Damit kommen sie also Prinzip klar. Nur muss man ihnen ganz deutlich erklären, wann "Arbeit" angesagt ist und wann der Hund Hund sein kann/darf.

2. Jede Stellung hat ihre eigenen Vorlieben/Neigungen, was mit einem 3er geht, muss dem 2er noch lange nicht liegen, und beim Eckhund sieht´s nochmal anders aus.

3. Ich gehen z.B. zum Trailen mit V3 und N3 *rüberwinkzuDakotah*
Dort gibt es keinerlei Kontakte zwischen den Hunden; es trainiert immer nur ein Hund, die anderen warten in der Box im Auto. Da kann man sogar stellungsgerecht parken :silly:
Durch den ganzen Ablauf und das Anlegen eines speziellen Suchgeschirrs (quasi "Arbeitskleidung" für den Hund) weiß der Hund automatisch, das jetzt "Arbeit in der Menschenwelt" angesagt ist. Nach dem Trainingseinsatz wird der Hund ebenso wieder "frei" gegeben - Geschirr aus, und daheim wartet das Rudel.
LG, Jutta mit den Shelties
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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her - 11 Jahre 11 Monate her
#84612
Wir hatten das Thema schon öfters, vielleicht schaust Du mal mit der Suchfunktion nach Agility, Hundesport oder Hundeplatz, da kommt so manches Thema.

Es gibt manche Stellungen, die gut mit Hundesport zurecht kommen und Spaß daran haben, wenn Leistungen abgerufen werden. Dann gibt es Stellungen, und dazu gehören in erster Linie VLH und NLH, die damit weniger gut zurecht kommen. Je besser sie zurecht kommen, desto mehr haben sie sich leider schon aufgegeben.

Wir hatten schon einen echten Sieger, das war ein MBH Grace, V2 werden gerne genommen, weil die gerne Gas geben. Viel mehr fällt mir nicht ein, weil ich damit so gar nichts zu tun habe.

Aber eines ist unbestritten: Der Hundesport ist wichtig für den Menschen, nicht für den Hund.
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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84620
Also, ich habe mit meinem MBH "frei verlorene Suche" gelernt. (Also einen Gegenstand innerhalb eines abgesteckten Wiesenstückes suchen.) Ganz klassisch in Teilschritten aufgebaut. Wir waren ca. 5 Teilnehmer, es war immer nur ein Team dran, die anderen lagen in größerem Abstand bei ihrem Menschen und warteten. Das hat gut funktioniert, aber auch, und das ist für mich der wichtigste Grund:
Nasenarbeit macht uns BEIDEN Spaß! Es ist Kopfarbeit, es ist Teamarbeit, und wenn mein MBH mal keine Lust hat, dann zeigt er mir das deutlich. Das respektiere ich und deshalb hab ich auch kein schlechtes Gewissen. Manchmal fällt mir beim Spazieren gehen "aus Versehen" was runter, im Winter bietet sich ein Handschuh an, und irgendwann frag ich: "Hey? Wo ist den mein Handschuh?" Und schon suchen wir, oder er läuft ein Stück und bringt's mir wieder... Er könnte es jeder Zeit sein lassen.

Auf einem Agility-Platz würde er total durchdrehen, aber da mag auch ich die Stimmung nicht.
Der eigene Ehrgeiz sollte nicht im Vordergrund stehen.
Und man kann heraus finden, was beiden - Mensch und Hund gemeinsam - Spaß macht.
Noch wichtig: Wenn mein Hund eine Aufgabe von mir bekommen hat, mach ich ihm am Ende auch ganz deutlich, wenn seine Aufgabe erledigt ist, er also fertig ist mit arbeiten. So kann er sich dann wieder von mir lösen und Hund sein.

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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her - 11 Jahre 11 Monate her
#84635
Ich glaube mittlerweile,
dass es mit auch darauf ankommt, welche Substanz eine Mensch-Hund-Beziehung hat. Bei manchen Menschen ist diese Beziehung nur auf dieser gemeinsamen Arbeit aufgebaut, sie existiert nur über diese Schiene, ansonsten weiß der Mensch wenig über seinen Hund und Mensch ist nur wichtig, wie gut Hund funktioniert.

Bei anderen ist es aber so, dass schon vor der gemeinsamen Arbeit eine gute Basis da war und das Hundetraining eher ergänzt.
In diesem Fall kommt es wahrscheinlich auf die Art der Betätigung und die Stellung an, wie viel Spaß beide Seiten daran haben.

Ich kann definitiv sagen, meine VLH fand jegliche Betätigung auf dem Hundeplatz als sehr ungehörig, sie war nur damit beschäftigt mich aufzuhalten bei dem ganzen Quatsch den ich gemacht habe.
Um da weiter zu machen, hätte ich ihr das abgewöhnen müssen.
Ich bin froh, dass ich es nicht gemacht habe, das wäre mir heute zuwider.

Wenn ich mir im Vergleich dazu unseren V2 anschau, der käme im Leben nicht darauf, mein Verhalten zu bewerten, der würde mit 10 Jahren noch begeistert jede Action mitmachen, die ich ihm anbieten würde.

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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84643
Haaa, willkommen im Club!
Meine V3 war richtig gut auf dem Hundeplatz.
Meine N2 ist ausgebildeter Schutz-, und Begleithund....
Was mich auf dem Hundeplatz gestört hat, war die Energie.
Meine V3 fand es ungehörig, wie dort Mensch mit Hund und Hund mit Mensch umgegangen sind, war immer empört, manchmal regelrecht verunsichert.
Meine N2 bezeichne ich als Soldat, das Ergebnis eines exessiven Hundesportes.
Wir waren seit über einem Jahr auf keinem Hundeplatz mehr. Ich glaube, meinen Hunden fehlt das auch nicht!

Dieses Mantrailing mache ich in abgewandelter Form (bis zu diesem Forum wußt ich nicht, was Mantrailing ist :whistle: ), ich lege Fährten mit Futter, lasse Futter suchen, gehe auf total spannende Entdeckertouren, was ich inzwischen sehr wohl als Arbeit bezeichne, weil ich mich in diesen Momenten meinen Hunden am verbundensten fühle...und je intensiver man das betreibt, kann das auch für uns Menschen anstrengend sein!
Denk Dir was aus! Wenn Du etwas wichtig nimmst...Dein Hund nimmt alles wichtig, was Du mit ihm machst!

Der Mensch nimmt "über eine Hürde springen" garantiert wichtiger, als ein Hund! Meine V3 ist IMMER drum herum gelaufen!
"Warum drüber, ich komm doch auch so dran vorbei! "
Ich fand das immer richtig geil! (ich dachte immer "juuhhhuu, ich hab den klügsten Hund!!!")
Ich glaub, ohne falschen menschlichen Ehrgeiz macht beiden Seiten JEDE Aktivität mehr Spaß!

Seit RS sehe ich meine Hunde auch anders und will nicht mehr zurück!
Besinne Dich auf die Stärken eines Hundes, dann kommen die Ideen!
V3 Suse (BernerSenn-Schäfer) *2006
MBH Einstein (Border Collie) *2014
N2 Osa: (schwarzer Schäferhund) *2005
N3 Anna (Wolfstrobel-Border) *2015
NLH Igor (Wolfstrobel-Border) *2015

in Erinnerungen N3 Emma (Husky) 2005 - 2014, unser Sonnenscheinchen
und N3 Maik (Shi Tzu) 2002-2014, Mr. Wonneplüsch
immer vermissen, ewig lieben, nie vergessen

Man kann durchaus ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!
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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84647
Vielen Dank für eure Antworten. Ihr beschriebt das alles ja so treffend :(

Also ich habe für mich auch entschieden, dass ich 1 - 2 Jahre gar nichts mache und sollte ich dann was vermissen, werde ich neu überlegen.

Und zu den Stärken des Hundes müssen Scotty und ich uns auch erst wieder zurückbesinnen. Ich glaube auch, dass ich oft Erziehung mit Beziehung verwechselt habe. Ich weiß zur Zeit wirklich nicht wie gut unsere Beziehung eigentlich ist. Beziehung im Sinne von Vetrauen ist denke ich zu 100 oder 99% da würde ich behaupten. Aber auf der anderen Seite hat er mit so einfachen Dingen manchmal richtige Probleme, wo ich mir auch denke: Wo habe ich die letzten 2 Jahren meine Augen gehabt?

Und das mit dem "Je besser sie zurecht kommen, desto mehr haben sie sich leider schon aufgegeben." stimmt auch absolut mit meinen Beobachtungen überein. Aber ich hoffe ich habe noch früh genug die Reißleine gezogen.
LG Tamara

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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84658
Mein V3 war immer ein Streber auf dem Hundeplatz. Anfangs würde ich auch noch sagen, hat es ihm Spaß gemacht, mit mir gemeinsam etwas zu lernen und zu arbeiten. Dann kam eine Zeit, in der ich zu ehrgeizig wurde und es daraufhin dem V3 keinen Spaß mehr gemacht hat. Glücklicherweise habe ich es schnell erkannt und er hat es mir deutlich gezeigt. Nun machen wir nichts mehr. Wobei er mir gerne mal Sachen aufhebt, die ich fallen gelassen habe ;)

Der V2 hat zwar vieles mitgemacht, aber bei ihm habe ich deutlich gemerkt, er hat es nur für mich gemacht und nicht weil er es wollte.
Liebe Grüße,

Alex und Zessko V3 ('05, Aussie),

Tyson V2 darf nun bei Katharina und Xavi VLH in Struktur leben
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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84668
Hi,

Mein V2 war auch nie interessiert an Hundeplatzarbeit :lol: das Einzige was er richtig toll gemacht hat, war Zughundesport. Das musste ich ihm auch nicht beibringen :lol:
Die V3 schon, klassischer "Streber". Aber Dinge mit viel Adrenalin tun ihr überhaupt nicht gut, also sowas wie Frisbee spielen oder Agility.

Ich finde es am Wichtigsten, dass man etwas findet was zu Mensch und Hund passt und beiden Spaß macht. Meine V3 findet Zughundesport z.B. schrecklich. Ich hätte sie einfach hinter V2 spannen können, da hat sie immer total gezogen, weil sie ihn stoppen wollte. Fand ich aber scheiße, denn es war totaler Stress für sie!
Liebe Grüße von Sanne


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Re: Aw: Hundetraining vs. Rudelstellung

11 Jahre 11 Monate her
#84669
In Sachen Zughundesport bin ich voll der Laie. Wass muss denn der Hund da genau machen und der Mensch?
LG Tamara

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