Billie schrieb:Yanos schrieb:Diese Beschreibung trifft eher auf einen LH zu.Skeptiker schrieb: Eher in das Schema typisch Wegeschreck. Er findet überhaupt nicht alle Menschen sofort gut und geht schon gar nicht hin. Betatscht werden mag er zunächst gar nicht. Dann brummt er. Wenn diese Versuche nicht abgebrochen werden, verbellt er. Erst, wenn er längere Zeit die Möglichkeit hatte, die Menschen kennen zu lernen und sie gut findet, geht er hin. Dann aber kann er äußerst lästig werden mit dem Einfordern von Streicheleinheiten.
ähm, da muss ich mal einhaken, zwinker, das trifft auf meine N3 auch zu
.
Nicht anders sehen wir es hier auch - wir als Mensch sind absolut verantwortlich für das Wohl der Hunde.
Zu diesen verschiedenen Situationen des Alltages:
es ist so, daß es Stellungen gibt, die fähig sind, Entscheidungen zu treffen, und es gibt Stellungen, die einfach Hilfe benötigen.
Aber auch diese Hunde, die Entscheidungen treffen können,
müssen ja erstmal lernen,
wie eine in den Augen der Menschen richtige Entscheidung auszusehen hat.
Das ist der Punkt, wo wir ansetzen:
wir erklären die Situationen und sagen, wie wir Menschen uns den Umgang damit vorstellen.
und dann wird der Hund beginnen, das für sich umzusetzen.
so erarbeitet man gemeinsam, Hund und Mensch als Team, eine praktikable Lösung.
Calua, bleiben wir mal bei dem Beispiel Situation Hauptstraße. Wie erklärst du den Hunden, wie du dir den Umgang damit vorstellst? Und wie setzt der Hund das dann selbstständig um, dass er nicht irgendwann doch auf die Straße rennt und überfahren wird? Wie sieht da die praktikable Lösung nach Rudelstellungen aus? Sieht das „erklären und sagen“ z.B. so aus „also das ist eine Straße, da fahren Autos. Das ist gefährlich, wenn du nicht aufpasst. Also bleib stehen und warte, bis kein Auto mehr kommt“??? Falls das so ist, dann kratze ich mich jetzt am Kopf und frage mich, wie der Hund ein adäquates Verhalten hinbekommt, ohne mal überfahren zu werden. Oder wird das anders gehandhabt?
Ich weiss ja, wie ich es ohne Rudelstellungen mache. Ich sage „Stopp“ am Fahrbahnrand und erwarte, dass der Hund stehenbleibt, bis ich „OK“ sage und wir weiter gehen. Hat lange Übung an ein und der selben Stelle und an der Leine gekostet, um den erwünschten Erfolg zu haben. Das ist für mich Konditionierung. Über „Gewohnheit“ (oder Belohnung oder Bestrafung) ein bestimmtes Verhalten zu bekommen.
Mittlerweile wird mein Hund ja sehr langsam, wenn wir an gewohnter Stelle eine Straße überqueren wollen und bleibt auch oft alleine am Bordstein stehen. Doch ich weiss, schon 50m weiter (wenn überhaupt so weit) funktioniert das nicht mehr (ausprobiert) und schon gar nicht, wenn auf der anderen Straßenseite ein „Erzfeind„ sichtbar wird. Dann muss ich wieder zu dem konditionierten „Stopp“ greifen und zwar energisch.
Ist man bei Rudelstellungen der Meinung, dass es Hunde gibt, die das erlernte von sich aus immer und überall der Straße entlang in der gewünschten Art umsetzen? AUCH wenn auf der anderen Straßenseite ein Reiz auftaucht?
Ich persönlich habe da meine gravierenden Zweifel. Die Intelligenz von Hunden wird ja denen von Kindergartenkindern gleichgestellt. Von diesen (den Kindern) würde ich niemals ein dauerhaft korrektes Verhalten beim Überqueren einer Straße immer und überall unterstellen und darauf vertrauen. Wieso sollte ich es dann bei Hunden, die die gleiche Intelligenz haben wie diese Kinder? Die noch weniger „Straßeneinsicht“ haben als die Kinder?
Diese zu Entscheidungen fähigen Hunde geben dann widerum den Hunden, die Hilfe benötigen, in solchen Situationen den Halt und die Orientierung.
Ich hatte ja vor Ticktack schon Hunde. Einmal auch zwei auf einmal. Daher weiss ich, dass ein Hund, der gelernt hat mit bestimmten Dingen umzugehen, Gold wert ist zur Führung des zweiten und zu dessen Sicherheitsgefühls. Doch ich weiss auch, dass ich dem zweiten Hund EINZELN bestimmte Verhaltensweisen beibringen musste. Er übernahm zwar einiges und orientierte sich ganz deutlich sichtbar am Verhalten des ersten, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich so verhielt, wie es angebracht, erwünscht war in bestimmten Dingen. Das musste er einzeln lernen. Wie z.B. das Stehenbleiben am Straßenrand.
Ist das bei Rudelstellungen auch so oder (wie ich herausgelesen zu haben glaube) wird darauf vertraut, dass es dieser eine Hund dem anderen alles beibringt?
So setzen wir es hier bei RS um, und so wird es dann einfach, zwei passende Hunde zu führen
sicher durch die Menschenwelt, weil man als Mensch sich auf die kluge Entscheidungskraft und Mithilfe der Hunde verlassen kann.
Entschuldigung - aber wie können Kindergartenkinder „kluge Entscheidungskraft“ haben? Das will mir so gar nicht einleuchten.
Ich gebe also nicht einfach das Kommando: alle bei Fuß! oder so etwas,
sondern weiß,
die Hunde kennen diese Situation genau, wir habe sie oft genug besprochen und durchlebt gemeinsam,
sie werden das alleine schaffen.
Also konditioniert ihr doch???
Wenn man immer wieder eine bestimmte Situation durchlebt, die in bestimmter Art und Weise gelöst werden soll, dann ist die Reaktion auf diese bestimmte Situation begrenzt und „Gewohnheit“ geworden, also konditioniert. Und sicher, diese bestimmte Situation werden sie dann "alleine" schaffen. Doch was ist, wenn sich diese bestimmte Situation nur ein klitzekleines bißchen verändert? Dann ist es aus mit der „Gewohnheit“, dann ist alles anders. Wie gehen die Hunde dann damit um?
Es wäre aber völlig abwegig, zu denken,
nur weil Hunde in passenden Stellungen in einem Team zusammen leben,
daß man sie dann alleine in der Menschenwelt stehen lässt.
Das ist sicher nicht das Ziel von RS.
Wir streben dieses Miteinander mit dem Hundeteam an.
Ich unterstelle einfach, dass dieses Miteinander mit dem Hundeteam bei Rudelstellungen angestrebt wird. Und ich unterstelle auch, dass die Hunde vom Menschen unterstützt werden. Doch wie die Zusammenarbeit, wie der Umgang des Menschen den Hunden gegenüber (sein Handeln, sein Tun bei diesem “erklären und sagen“) tatsächlich mit Rudelstellungen aussieht, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden. Dazu fehlen mir konkrete Beschreibungen des Verhaltens des Menschen den Hunden gegenüber in einer bestimmten Beispielsituation. So wie ich mein Verhalten an der Straße beschrieb. Vielleicht magst du konkret nach Rudelstellungen sagen, wie du es für dich und deine Hunde für diese Situation machst? Vielleicht verstehe ich das dann.
Skeptiker schrieb: Doch wie die Zusammenarbeit, wie der Umgang des Menschen den Hunden gegenüber (sein Handeln, sein Tun bei diesem “erklären und sagen“) tatsächlich mit Rudelstellungen aussieht, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden. Dazu fehlen mir konkrete Beschreibungen des Verhaltens des Menschen den Hunden gegenüber in einer bestimmten Beispielsituation. So wie ich mein Verhalten an der Straße beschrieb. Vielleicht magst du konkret nach Rudelstellungen sagen, wie du es für dich und deine Hunde für diese Situation machst? Vielleicht verstehe ich das dann.