Ich habe grade mal wieder in unserem TB rumgelesen und festgestellt, dass man das öfter tun sollte. Das hilft nämlich zu bemerken, dass manche RIESENprobleme, die mich absolut unsicher gemacht haben, nur noch Kinkerlitze sind. Dafür gibt es manche neue und manche, die ich damals noch nicht gesehen habe, weil ich erst sehen üben musste. Aber eindeutig kommt hier jeder für sich und wir miteinander voran.
Das hat Barbara vor über einem Jahr geschrieben: "Ich würde anders starten mit diesen beiden Stellungen. Bevor die Hunde aus dem Auto gehen. Wir gehen bitte in Gemeinschaft , bleiben zusammen und ich möchte nicht ignoriert werden. Laßt uns hier links starten und wir schauen mal wie interessant. es hier wird. Dann langsam Richtung Feuchtwiese."
Das schaffen wir inzwischen ohne erinnert zu werden.
Und danke dafür, dass wir immer wieder Wissen und Erinnerungen bekommen haben! Es ist wundervoll, so weit gekommen zu sein.
Und ich glaube, ich habe wiedermal entdeckt, dass "wir" und Wertschätzung und leise Töne (am besten freundliche, auch wenns grade ernst und problematisch ist) uns am besten weiterbringen. Und am allerbesten geht`s, wenn ich statt "nicht" und "Nein" beim ja zum Wir bleibe, z.B. anstelle: Ich möchte nicht ignoriert werden -> WIR achten gut aufeinander, so dass jeder sich wohlfühlt..., denn meine Hunde sind lieber in Harmonie im Miteinander (genauso wie ich).
Das zweite, was mir aufgefallen ist: Wenn ich auf die Grundruhe achte, machen das beide Hunde ohnehin wundervoll. Der Punkt ist nur, dass sie nicht schon als Welpen zu uns gekommen sind und bei manchem, was das Leben so bietet, in Unruhe fallen und manchmal noch dazu in alte Muster.
Z.B. ist mir aufgefallen, dass sie auch bei unbekannten Kühen einfach nur beobachten und dann mit ihnen aus einem Bach getrunken haben - bei unbekannten Pferden sind wir davon etliche Dezibel entfernt. Auf dem Grundstück der Rettungsschwimmer habe ich tolle Hunde, am anderen Strand weiß ich, dass ich mich darauf nicht verlassen kann. Mir fällt es schwer zu entscheiden, wann ich der Grund bin und wann die Hunde oder vll. nur einer der beiden...
Aber manchmal helfen ungeahnte Ereignisse: Wir waren an unserem Lieblingsweg angekommen, Hunde standen angeleint noch im Heck des Autos und schauten schon mal, was uns grade so erwartet. Ich stand vorm Heck und schaute mit.
Da hielt ein paar Meter weg von uns in gerader Blickrichtung ein Auto. Eine Frau stieg aus, ein Mann saß noch auf dem Fahrersitz. Sie öffnete ihr Heck und zum Vorschein kam eine Hundetransportbox (ziemlich klein). Drin zu sehen war nix, dafür umso besser zu hören: "Wuff,wiff, wiff, wiffwiffwiff, Stimme-Überschlag, weff, wiffweffweffhühiwiffelwiffwff................................................." Sehr hohe aufgeregte Stimme mit erstaunlicher Kondition.
Leo guckte ein "Och nö. Was`das denn." Jonno stand diensteifrig gespannt wie ein Flitzebogen neben ihm.
Ich:"Moment bitte" zu meinen Hunden, "ich übernehme die Menschenangelegenheiten" (Ich glaube, dass ich noch nie einen dankbareren Blick von Leo bekommen habe als Antwort) und marschierte tapfer hin.
Das Frauchen war sehr mitteilungsbedürftig. Leider nicht zu ihrem Hund - da tat sie, als wär der gar nicht da. Ich erfuhr in vielen Worten, dass der Hund schon mal von großen Hunden angefallen und verletzt woren war und seitdem sich so benimmt, wenn er welche sieht.
"O.K.", antwortete ich und sprach möglichst langsam, ruhig und tief, "aber DIE Hunde stehen dort und warten ab". (Und ich hoffte, dass sie die Geduld haben würden, bis ich vll. erfolgreich wäre). Ihr Hund wurde leiser, wiffwiffweffelte aber weiter. (Mich durchströmte Dankbarkeit zu meinen Hunden).
Nach einer 3/4 Stunde (der Hund hatte wirklich enormes Durchhaltevermögen mit seiner Stimme und ich stellte fest, dass ich immer denke, dass ich viel rede, aber die Dame hatte eindeutig mehr zu sagen) kamen wir dann zu dem Ergebnis, dass die Kleinhundbesitzer woanders spazieren gehen. Ich erklärte mich freudestrahlend einverstanden mit der Idee und dankte. Der Wiffel hatte immer noch Kondition im Koloraturbellen. Alle Achtung. Und ich ging zu meiner leisen Gang zurück: "Die fahren, wir gehen hier." Ich glaub, ich war der Held des Tages. So zahm und sanft in meiner Nähe liefen Leo + Jonno noch nie.

Geht doch! Man/frau muss nur die richtige unerwartete Hilfe kriegen.

Auch wenn man sie anfangs nicht als Hilfe erkennt...