Friedliche Anfrage

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133883
Durch die Diskussion um die Kommunikation mit unseren Hunden fühle ich mich an einen Ansatz aus dem Persönlichkeitstraining mit Pferden erinnert. Kurz gesagt geht es hier darum, an sich und seiner Persönlichkeit zu arbeiten, dh. klar und präsent zu sein, dass zu sagen ob verbal oder mittels Körpersprache was man wirklich meint.
Wir Menschen stehen ja oft vor dem Dilemma, dass verbal etwas gesagt wird was aber im Gegensatz zu unserer Körpersprache steht.

Die Tiere egal ob Pferd oder Hund aber haben hier natürlich ein viel feineres Gespür für die wirkliche Aussage. Anhand der Reaktion des Pferdes wird dann deutlich, ob ich tatsächlich das ausdrücke was ich will -die Tiere sind da gnadenlos ehrlich.

Das Erklären der Welt für den Hund ist meiner Meinung nach ein Hilfsmittel für den Menschen, sich in bestimmten Situationen zurechtzufinden, sich selbst zu beruhigen etc. wären wir in der Lage hier Kraft unserer Ausstrahlung präsent und authentisch zu sein, bräuchten wir keine verbale Kommunikation - aber schaden tut sie bestimmt auch nicht. Wobei dies bei einem eher lebhaften Hund wahrscheinlich anders ankommt als bei einem ruhigen Vertreter...

Für mich hat ein Leben mit RS einen ähnlichen Ansatz, ich muss versuchen klar und prägnant zu sein, authentisch eben, ich kann dem Hund nichts vormachen.Ich kann dem Hund verbal mitteilen, das alles in Ordnung ist - wenn mir innerlich die Knie schlottern wird er mir natürlich nicht glauben.

In erster Linie ist es der Mensch, der hier lernen und sich entwickeln muss. Der Hund ist uns hier meilenweit überlegen. Für mich wäre es eine schöne Vorstellung, mit so wenig Worten wie nötig mit meinem Hund zu kommunizieren, ein Verstehen quasi auf Gedankenebene..

Ein weiterer Ansatz ist, dass jeder im Leben Möglichkeiten bekommt, sich hier zu entwickeln - es ist durchaus kein Zufall, warum wir gerade diesen oder diese Hunde haben. Ein stückweit haben wir sie uns "ausgesucht" weil sie uns die Gelegenheit bieten von ihnen zu lernen und uns zu entwickeln und zwar genau an den Problemen, die wir persönlich haben. Die immer wieder auftretenden Probleme sind wie Aufgaben, die wir zu lösen haben, um an ihnen zu wachsen, ob auf diesem Gebiet oder woanders.
Aber ein tröstlicher Gedanke ist der, dass man nur so viel aufgebürdet bekommt wie man auch tragen kann, wir haben also die Fähigkeiten und Kompetenzen unsere persönlichen Probleme auch zu lösen! Lassen wir uns dabei von unseren Hunden helfen.

In diesem Sinne fröhliches Anpacken!
Elli VLH, Fila Brasileiro geb. 29.11.2008

"Niemals wird dir ein Wunsch gegeben, ohne daß dir auch die Kraft verliehen wurde, ihn zu verwirklichen.
Es mag allerdings sein, dass du dich dafür anstrengen mußt."

Richard Bach "Illusionen
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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133884
Ich bin auch der Meinung, dass das Erklären insbesondere ein Mittel für den Menschen ist, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Je genauer wir etwas erklären, um so mehr sind wir automatisch gezwungen, uns auf diese Sache zu konzentrieren. Automatisch erzeugt das nicht nur Bilder, sondern auch Gefühle in uns und ich denke, dass genau das ist es, was Hunde dann auch verstehen.
Wenn ich meinem Hund erkläre, dass er um den Baum laufen soll, damit er sich mit der Leine nicht verheddert, denke ich automatisch an den Weg, den er nehmen könnte. Es hilft jedes Mal. Klar. Es sind nicht nur die Worte, sondern auch meine Körpersprache und so für ihn bekannte Wörter wie "Baum" etc., die da weiter helfen.

Letztlich wissen wir auch gar nicht, wie wir mit Hunden tatsächlich kommunizieren können. Da sie wesentlich feinfühliger sind, ist es doch durchaus möglich, dass sie starke Bilder etc. von uns empfangen.
Ich finde es vom Menschen immer so anmaßend, das gesprochene Wort als das Nonplusultra zu betrachten. Vielleicht sind uns da Tiere meilenweit voraus. Wer weiß´s.
Liebe Grüße
Alex

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133914
Ich bin auch der Meinung, dass das Sprechen es uns erleichtert das was wir meinen auch auf Ebene der Körpersprache umzusetzen. Schlußendlich "produzieren" wir beim Denken ja auch Energie und es ist ja nichts Neues, dass Tiere solche Energiefelder wahrnehmen können.
Wenn man das mit uns vergleicht sind wir mit unserer Sprache ja schon ein bischen "armselig" im Vergleich zu den Möglichkeiten der Tiere. Hab gerade neulich im Film gesehen wie Wale oder Delfine zusammen jagen, hier muss eine ganz feine Kommunikation stattfinden. Also wir sind bei weitem nicht die "Krone der Schöpfung".
Aber wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die Hunde es uns ermöglichen von ihnen zu lernen.
Vielleicht ist es für uns Menschen ja auch eine geeignete Form der Entschleunigung sich sprachlich zurückzunehmen, im täglichen werden wir mit Sprache usw. ja nahezu bombardiert. Ich für meinen Teil genieße es in Ruhe im Einklang mit meinem Hund durch die Natur zu wandern, dass ist zumindest für mich Balsam für die Seele.
Elli VLH, Fila Brasileiro geb. 29.11.2008

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133916
Ich glaube, User Pesu hat ihre Frage hinreichend beantwortet bekommen. Seit vorgestern war sie nicht mehr hier. :)
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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133936
Trotzdem ist das Thema extrem spannend :P Vielleicht frage ich mal meinen TA, ob er nicht Lust hat, das zu lesen, dann muss ich ihm nicht mehr erklären, warum ich erkläre - er hat sich köstlich amüsiert neulich, und als ich Lafko (RS?) auf den Tisch bitten wollte hat er gelacht und gesagt: "SO kann man das natürlich auch versuchen ..." - Ja, genau, habe ich gesagt, Kommandos kränken ihn und er überhört sie einfach geflissentlich ...
Da hat TA sich wohl gedacht: der UNGEZOGENE Hund. Gesagt hat er es nicht, weil der Herr Hund so ein höfliches, vornehmes Exemplar ist, ganz ohne Kommandos.... Er kennt "Sitz", noch aus unserer "Experimentierphase mit METHODEN- die gottseidank nicht lange gedauert hat, weil Lafko das so doof fand. Jetzt macht er gelegentlich zur Freude aller sitz, wenn jemand sitz sagt, und ich staune ... er sieht auch aus, als ob er staunt, nicht, weil er es KANN, sondern weil er es auch auf Kommando TUT. :silly:
Liebe Grüße, Ulrike

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133943
:lol: :lol: :lol: "...gelegentlich zur Freude aller ... " :thumb:

Ich hatte letztens auch sowas, da hab ich beim Dummy freundlich "BITTE hol ihn mir gesagt" und sie haben sich fast weggeschmissen. Beim nächsten Mal hatte ich das Bitte vergessen und er hat was anderes gemacht. Da sagt die Trainerin, ich müsste wohl bitte sagen. Hab ich gemacht. Und er guckt und stiefelt los, um den Dummy aus dem Gebüsch zu ziehen.... :)
Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.
(Friedrich Nietzsche)


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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#133948
BRAAAAAVO! Kluger Hund! Hunde sind halt einfach höfliche Leute ...
Liebe Grüße, Ulrike

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#134009
Herr Hund schrieb: BRAAAAAVO! Kluger Hund! Hunde sind halt einfach höfliche Leute ...

....und sie mögen höfliche Menschen. Als ich noch mit Carlino Bällchen holen spielte, hat er es mir auf "Danke" immer sofort in die Hand gegeben. :lol:
Gruß von Heidi



Valja Sheltie, 6 Kg *11/2013 N3
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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#134163
Ich möchte auch noch etwas beisteuern. Wir hatten vor einiger Zeit für mehrere Tage einen Nachbarhund bei uns. Als er gebracht wurde und gleich mit Elsas Quietschie spielte, sagten die Besitzer: sowas hatte er auch schon öfter, aber er macht alles kaputt. Hmm?
Ich habe ihn dann immer beobachtet und wenn er zu grob an den Spielsachen kaute, habe ich gesagt: ey, vorsichtig! Nicht kaputtmachen, das brauchen wir noch! Und es klappte. :P
Als er wieder abgeholt wurde, habe ich das den Besitzern erklärt. Neulich erzählte das Frauchen, dass sie ihrem Rüden nun auch wieder zwei Spielsachen gekauft hätte. Als er wie üblich anfing, wild zu kauen, hat sie ihn ermahnt vorsichtig zu sein und es nicht kaputt zu machen. Ihr Mann hat daraufhin gefragt, warum sie das dem Hund sagt, der versteht das doch nicht :ohmy:
Und was glaubt ihr? Die Spielsachen sind nach Wochen immer noch heile und werden jeden Tag "vorsichtig behandelt". Und die Besitzer staunen immer noch! ;)
Liebe Grüße von Gabriela

Elsa N3 stellungsfähig
* 2010, 18kg/48cm
Mischling, kastriert

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Re: Aw: Friedliche Anfrage

11 Jahre 5 Monate her
#134186
Wichtig:

Hier wird etwas wichtiges unterschlagen. Selbstverständlich soll muss man auch dann Grenzen setzen, wenn man seine Hunde Stellungsbefehl behandelt!
Nur die Vorgehensweise ist dabei anders.
Wenn man einen Eckhund hat, dann sollte man eben nicht den Weg gehen, dem Hund jeden Schritt vorzugeben, wie das gerne in der Hundeausbildung gemacht wird.
Man teilt den Hund verbal seine Zielvorstellung mit (z.B. Katze in Ruhe lassen), man erklärt dabei auch detailliert, warum das nötig ist. Man lässt den Hund darüber nachdenken und man lässt ihn selbst eine Lösung finden. Ob diese Lösung dann letztendlich ein Vorsitzen beim Halter (eher nicht) oder ein selbständiges Ausweichen (wahrscheinlicher) ist, spielt dabei keine Rolle. Es soll lediglich eine für den Menschen funktionierende Lösung sein.

Wenn der Hund aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage ist, selbst eine akzeptable Lösung zu wählen, dann setzt man als Mensch eine Grenze, in der Art und Stärke, die für den individuellen Hund nötig ist.
Wichtig dabei ist, die Kommunikation aufrecht zu erhalten, den Hund nach der Korrektur wieder einzubinden und klar zu machen, dass es nur um die eine Situation geht und man nicht die ganze Beziehung zwischen Mensch und Hund in Frage stellt.

Hat man einen Bindehund, dann sollte man sowieso den Hund in Disziplin führen und ganz klar vorgeben, was man möchte, denn das würde der Eckhund auch tun. Ein Bindehund, der nicht ganz klar von seinem Menschen geführt wird, wird haltlos und grenzenlos.
Auch das sollte man aber nicht mit konditionierter Kommandoführung verwechseln, sondern dabei geht es viel um Präsenz.
Liebe Grüße von Sanne


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